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Meinung: Enddatum 2035 für Verbrennungsmotor ist zu spät

In der EU ist 2035 für Verbrenner-Autos Schluss, das hat die EU beschlossen. Ein wichtiges Signal, aber es reicht nicht für die 1,5-Grad-Grenze, sagt DW-Redakteur Gero Rueter. Er fordert ein früheres Ende der Benziner.

Die Entscheidung im EU-Parlament mit klarer Mehrheit ist eine historische Zäsur. Ab 2035 dürfen in der EU Autos keine neuen PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das Ende des Verbrennungsmotors ist damit faktisch besiegelt, und das gilt auch für größere Fahrzeuge. Nach 150 Jahren sind Verbrenner bald Technikgeschichte und wandern in Museen wie einst die Dampflok.

Für Technikfreaks ist dieses Ende mit vielen Emotionen verbunden und auch bitter: Benzingeruch, Vibration und der Sound der aufheulenden Motoren gehören bald der Vergangenheit an.

Die Entscheidung im EU-Parlament mit klarer Mehrheit ist eine historische Zäsur. Ab 2035 dürfen in der EU Autos keine neuen PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das Ende des Verbrennungsmotors ist damit faktisch besiegelt, und das gilt auch für größere Fahrzeuge. Nach 150 Jahren sind Verbrenner bald Technikgeschichte und wandern in Museen wie einst die Dampflok.

Auf der anderen Seite haben wir Menschen keine andere Wahl als so schnell wie möglich das Verbrennen von Benzin und Diesel in den Motoren zu beenden: Nur so ist die beschlossene 1,5-Grad-Grenze noch einzuhalten und die globale Klimakrise auf ein hoffentlich noch erträgliches Maß einzugrenzen.

Umbau beschleunigen 

Diese Verantwortung müssen vor allem die Hauptverursacher der Klimakrise, die Industrienationen und deren Bürger tragen, die Verantwortung, dass das Leben in vielen Teilen der Welt überhaupt langfristig möglich bleibt. 

Das Aus für den Verbrenner 2035 in Europa ist dabei ein wichtiges Signal. Es unterstützt die Umstellung auf eine neue Mobilität mit Elektromotoren, die außerdem deutlich leiser sind und in den Städten keine gesundheitsschädigen Abgase hinterlassen. 

Derzeit ruckelt es allerdings noch in vielen Ländern bei der Umstellung auf E-Motoren. Batterieautos sind in der Anschaffung bisher noch deutlich teurer als Verbrenner, zudem gibt es viel zu wenige neue und gebrauchte E-Autos, die Wartelisten sind lang. 

Auch bei der Infrastruktur haperts – noch fehlen Hunderttausende Ladestationen vor Ort und oft sind Bezahlsysteme kompliziert. Hier muss die Politik helfen, um die Infrastruktur schnell auszubauen. Die Industrie muss die Produktion von E-Autos hochfahren und alle sollten mithelfen, damit der Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren überall möglichst schnell gelingt.

Sprit aus Pflanzen würden nicht wirklich helfen – denn sie verbrauchen wichtige Ackerflächen und das heizt das Klima durch Abholzungen zusätzlich an. Und die Produktion von synthetischem Treibstoff mithilfe von regenerativem Strom verbraucht sechsmal mehr Energie als für den Batterieantrieb nötig wären

Die gute Nachricht: E-Mobilität wird schnell immer billiger. Experten gehen davon aus, dass die Herstellung von E-Fahrzeugen schon ab 2026 günstiger sein wird als die mit Verbrennern. Zudem fallen schon jetzt bei E-Fahrzeugen deutlich weniger Reparaturen an.

Der größte Preisvorteil ist jedoch das Fahren mit Strom selber: Energiekosten aus europäischen Netzen sind im Vergleich zum Benziner in der Regel nicht mal halb so hoch. Und wer den Strom aus eigener oder Nachbars Solaranlage bezieht, spart sogar meist über 80 Prozent. 

Leider schreitet die Klimakrise viel schneller voran als wir uns das alle wünschen. Jede Tonne CO2-Ausstoß in die Atmosphäre muss folglich vermieden werden und das schnellstmöglich. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass die führenden Industrienationen schon sehr viel CO2 in der Vergangenheit in die Luft geblasen haben und deshalb schon bis 2035 komplett klimaneutral sein müssten: 10 bis 20 Jahre früher, als ärmere Länder ohne historische Emissionen. 

Darum: Das beschlossene Ende des Verbrennungsmotors in der EU für Neufahrzeuge ist wichtig, das Enddatum 2035 ist jedoch eindeutig zu spät: In Europa muss das Verkaufsverbot schon ab 2025 gelten, da Fahrzeuge in der Regel mindestens 10 Jahre fahren.

Autokäufer, Industrie und Politiker sollten sich deshalb besser schon jetzt auf das Enddatum 2025 einstellen, auch wenn das für viele derzeit noch utopisch klingt. Der Klimaschutz zwingt uns zu dieser Debatte, zu ehrlicher Reflektion und konsequentem Handeln. Denn: Alle Menschen auf der Welt haben ein Anrecht auf ein Überlebensperspektive in ihrer Heimat. 

Umweltredakteur Gero Rueter

Die Entscheidung im EU-Parlament mit klarer Mehrheit ist eine historische Zäsur. Ab 2035 dürfen in der EU Autos keine neuen PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das Ende des Verbrennungsmotors ist damit faktisch besiegelt, und das gilt auch für größere Fahrzeuge. Nach 150 Jahren sind Verbrenner bald Technikgeschichte und wandern in Museen wie einst die Dampflok.

Für Technikfreaks ist dieses Ende mit vielen Emotionen verbunden und auch bitter: Benzingeruch, Vibration und der Sound der aufheulenden Motoren gehören bald der Vergangenheit an.

Umbau beschleunigen 

Auf der anderen Seite haben wir Menschen keine andere Wahl als so schnell wie möglich das Verbrennen von Benzin und Diesel in den Motoren zu beenden: Nur so ist die beschlossene 1,5-Grad-Grenze noch einzuhalten und die globale Klimakrise auf ein hoffentlich noch erträgliches Maß einzugrenzen.

Diese Verantwortung müssen vor allem die Hauptverursacher der Klimakrise, die Industrienationen und deren Bürger tragen, die Verantwortung, dass das Leben in vielen Teilen der Welt überhaupt langfristig möglich bleibt. 

Das Aus für den Verbrenner 2035 in Europa ist dabei ein wichtiges Signal. Es unterstützt die Umstellung auf eine neue Mobilität mit Elektromotoren, die außerdem deutlich leiser sind und in den Städten keine gesundheitsschädigen Abgase hinterlassen. 

Derzeit ruckelt es allerdings noch in vielen Ländern bei der Umstellung auf E-Motoren. Batterieautos sind in der Anschaffung bisher noch deutlich teurer als Verbrenner, zudem gibt es viel zu wenige neue und gebrauchte E-Autos, die Wartelisten sind lang. 

Klimaschutz braucht Enddatum 2025

Auch bei der Infrastruktur haperts – noch fehlen Hunderttausende Ladestationen vor Ort und oft sind Bezahlsysteme kompliziert. Hier muss die Politik helfen, um die Infrastruktur schnell auszubauen. Die Industrie muss die Produktion von E-Autos hochfahren und alle sollten mithelfen, damit der Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren überall möglichst schnell gelingt.

Sprit aus Pflanzen würden nicht wirklich helfen – denn sie verbrauchen wichtige Ackerflächen und das heizt das Klima durch Abholzungen zusätzlich an. Und die Produktion von synthetischem Treibstoff mithilfe von regenerativem Strom verbraucht sechsmal mehr Energie als für den Batterieantrieb nötig wären

Die gute Nachricht: E-Mobilität wird schnell immer billiger. Experten gehen davon aus, dass die Herstellung von E-Fahrzeugen schon ab 2026 günstiger sein wird als die mit Verbrennern. Zudem fallen schon jetzt bei E-Fahrzeugen deutlich weniger Reparaturen an.

Der größte Preisvorteil ist jedoch das Fahren mit Strom selber: Energiekosten aus europäischen Netzen sind im Vergleich zum Benziner in der Regel nicht mal halb so hoch. Und wer den Strom aus eigener oder Nachbars Solaranlage bezieht, spart sogar meist über 80 Prozent. 

Leider schreitet die Klimakrise viel schneller voran als wir uns das alle wünschen. Jede Tonne CO2-Ausstoß in die Atmosphäre muss folglich vermieden werden und das schnellstmöglich. Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass die führenden Industrienationen schon sehr viel CO2 in der Vergangenheit in die Luft geblasen haben und deshalb schon bis 2035 komplett klimaneutral sein müssten: 10 bis 20 Jahre früher, als ärmere Länder ohne historische Emissionen. 

Darum: Das beschlossene Ende des Verbrennungsmotors in der EU für Neufahrzeuge ist wichtig, das Enddatum 2035 ist jedoch eindeutig zu spät: In Europa muss das Verkaufsverbot schon ab 2025 gelten, da Fahrzeuge in der Regel mindestens 10 Jahre fahren.

Autokäufer, Industrie und Politiker sollten sich deshalb besser schon jetzt auf das Enddatum 2025 einstellen, auch wenn das für viele derzeit noch utopisch klingt. Der Klimaschutz zwingt uns zu dieser Debatte, zu ehrlicher Reflektion und konsequentem Handeln. Denn: Alle Menschen auf der Welt haben ein Anrecht auf ein Überlebensperspektive in ihrer Heimat. 

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