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Ukraine: S-300 – Flugabwehr aus Sowjetzeiten

Das fehlgeleitete Geschoss, das im polnischen Przewodów einschlug, stammte vermutlich vom Abwehrsystem S-300. Was ist das für ein System und wieso ist es fehleranfällig?

Das in der Sowjetunion entwickelte Flugabwehrsystem S-300 wurde von Moskau erstmals Ende der Siebziger Jahre in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt. Es fand bis zum Fall des Eisernen Vorhangs fast überall in Osteuropa Verwendung. Allein die Ukraine soll nach Rechnung des International Institute for Strategic Studies (IISS) kurz vor Beginn der russischen Offensive am 24. Februar über 250 S-300-Systeme verfügt haben. Die Rechnung des weltweit operierenden Think Tanks schließt aber noch nicht die im Zuge der Militärhilfen für die Ukraine gelieferten S-300 aus NATO-Beständen mit ein. Die USA hatten die in der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe verbundenen Unterstützer der Ukraine im Frühjahr aufgefordert weitere S-300-Bestände aus osteuropäischen NATO-Beständen an Kiew abzugeben. Im April lieferte die Slowakei ein System mit vier mobilen Raketenwerfern und zugehörigem Radar. Im Gegenzug verlegte Deutschland Patriot-Flugabwehr-Systeme in das NATO-Land Slowakei. 

Es war einer der ersten sogenannten “Ringtausche”, mit denen westliche Partner der Ukraine altes Sowjetgerät zur Verfügung stellte. “Die S-300 sind für die Ukrainer ein leicht zu integrierendes System”, so der US-Think Tank Center for Strategic and International Studies (CSIS) im Oktober. Es sei bereits seit Jahren von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt worden. Allerdings werde es “schwierig sein, weitere Systeme zu finden”, so das CSIS in einer Analyse über die westlichen Möglichkeiten, die Ukraine mit weiterer Flugabwehr zu unterstützen. Längst wird mit dem IRIS-T System aus deutscher Produktion das wohl modernste landgestützte mobile Flugabwehrsystem gegen Raketenbeschuss in der Ukraine eingesetzt. Weitere sollen folgen. Allerdings basiert die Flugabwehr an vielen Orten des großen Flächenlandes wohl noch immer auf der alten S-300. Unklar ist allerdings, wie viele der ursprünglichen Sowjet-Systeme seit Februar durch russische Raketenangriffe zerstört worden sind. Kiew schweigt über technische Verluste. 

Das in der Sowjetunion entwickelte Flugabwehrsystem S-300 wurde von Moskau erstmals Ende der Siebziger Jahre in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt. Es fand bis zum Fall des Eisernen Vorhangs fast überall in Osteuropa Verwendung. Allein die Ukraine soll nach Rechnung des International Institute for Strategic Studies (IISS) kurz vor Beginn der russischen Offensive am 24. Februar über 250 S-300-Systeme verfügt haben. Die Rechnung des weltweit operierenden Think Tanks schließt aber noch nicht die im Zuge der Militärhilfen für die Ukraine gelieferten S-300 aus NATO-Beständen mit ein. Die USA hatten die in der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe verbundenen Unterstützer der Ukraine im Frühjahr aufgefordert weitere S-300-Bestände aus osteuropäischen NATO-Beständen an Kiew abzugeben. Im April lieferte die Slowakei ein System mit vier mobilen Raketenwerfern und zugehörigem Radar. Im Gegenzug verlegte Deutschland Patriot-Flugabwehr-Systeme in das NATO-Land Slowakei. 

Die russische Rüstungsindustrie konkurrierte in der Vergangenheit auf dem Weltmarkt mit der westlichen Patriot-Flugabwehr. Seit 2004 wird das aktualisierte S-400-System in Russland gebaut, es ist das derzeit aktuellste der S-300-Familie, deren Typen seit den Siebzigern immer wieder modernisiert wurden. 

S-300 aus der Slowakei für die Ukraine

Nach Angaben der polnischen Regierung handelte es sich bei der Rakete, die im polnischen Przewodów zwei Menschen auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes tötete, um eine “sehr alte Rakete aus russischer Produktion”. Die Rakete sei “höchstwahrscheinlich” von der Ukraine abgefeuert worden, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda. Die Reichweiten der verschiedenen landgestützten S-300-Systeme reichen von 75 bis 195 Kilometern.

Der Westen der Ukraine wurde auch vor dem massiven Beschuss am Dienstag dieser Woche immer wieder von Russland angegriffen. Neben dem Raketenbeschuss auf die Energie-Infrastruktur gehörte in der Vergangenheit auch der ukrainische Militärstandort Jaworiw dazu. Das riesige Gelände war bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989 der westlichste Militärstützpunkt der Sowjetunion. Er liegt rund 90 Kilometer südlich vom Einschlagsort der Rakete im polnischen Przewodów entfernt. Unklar ist, ob die Rakete von dort oder von einem anderen Ort in der West-Ukraine abgeschossen wurde, um womöglich einen russischen Angriff abzuwehren – und dann fehlgeleitet wurde. 

In seiner Pressekonferenz nach dem NATO-Treffen am Mittwoch wollte Generalsekretär Jens Stoltenberg “nicht ins Detail gehen, da die Untersuchung weiter läuft”. Weder auf die Frage, ob neben der offenbar von der Ukraine abgefeuerten Rakete auch Schrapnellen einer russischen Angriffsrakete gefunden worden seien, noch darauf, ob die offenbar fehlgeleitete Rakete aus der Ukraine vom NATO-Schutzschirm im Südosten Polens abgefangen worden sei, gab es eine Antwort. 

 

 «Patriot»-Raketen stehen in der Nähe von Rzeszow bereit
Ein auf der Seite liegender Traktor nach dem Raketeneinschlag im polnischen Przewodow

Das in der Sowjetunion entwickelte Flugabwehrsystem S-300 wurde von Moskau erstmals Ende der Siebziger Jahre in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt. Es fand bis zum Fall des Eisernen Vorhangs fast überall in Osteuropa Verwendung. Allein die Ukraine soll nach Rechnung des International Institute for Strategic Studies (IISS) kurz vor Beginn der russischen Offensive am 24. Februar über 250 S-300-Systeme verfügt haben. Die Rechnung des weltweit operierenden Think Tanks schließt aber noch nicht die im Zuge der Militärhilfen für die Ukraine gelieferten S-300 aus NATO-Beständen mit ein. Die USA hatten die in der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe verbundenen Unterstützer der Ukraine im Frühjahr aufgefordert weitere S-300-Bestände aus osteuropäischen NATO-Beständen an Kiew abzugeben. Im April lieferte die Slowakei ein System mit vier mobilen Raketenwerfern und zugehörigem Radar. Im Gegenzug verlegte Deutschland Patriot-Flugabwehr-Systeme in das NATO-Land Slowakei. 

Es war einer der ersten sogenannten “Ringtausche”, mit denen westliche Partner der Ukraine altes Sowjetgerät zur Verfügung stellte. “Die S-300 sind für die Ukrainer ein leicht zu integrierendes System”, so der US-Think Tank Center for Strategic and International Studies (CSIS) im Oktober. Es sei bereits seit Jahren von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt worden. Allerdings werde es “schwierig sein, weitere Systeme zu finden”, so das CSIS in einer Analyse über die westlichen Möglichkeiten, die Ukraine mit weiterer Flugabwehr zu unterstützen. Längst wird mit dem IRIS-T System aus deutscher Produktion das wohl modernste landgestützte mobile Flugabwehrsystem gegen Raketenbeschuss in der Ukraine eingesetzt. Weitere sollen folgen. Allerdings basiert die Flugabwehr an vielen Orten des großen Flächenlandes wohl noch immer auf der alten S-300. Unklar ist allerdings, wie viele der ursprünglichen Sowjet-Systeme seit Februar durch russische Raketenangriffe zerstört worden sind. Kiew schweigt über technische Verluste. 

S-300 aus der Slowakei für die Ukraine

Die russische Rüstungsindustrie konkurrierte in der Vergangenheit auf dem Weltmarkt mit der westlichen Patriot-Flugabwehr. Seit 2004 wird das aktualisierte S-400-System in Russland gebaut, es ist das derzeit aktuellste der S-300-Familie, deren Typen seit den Siebzigern immer wieder modernisiert wurden. 

Nach Angaben der polnischen Regierung handelte es sich bei der Rakete, die im polnischen Przewodów zwei Menschen auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes tötete, um eine “sehr alte Rakete aus russischer Produktion”. Die Rakete sei “höchstwahrscheinlich” von der Ukraine abgefeuert worden, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda. Die Reichweiten der verschiedenen landgestützten S-300-Systeme reichen von 75 bis 195 Kilometern.

Der Westen der Ukraine wurde auch vor dem massiven Beschuss am Dienstag dieser Woche immer wieder von Russland angegriffen. Neben dem Raketenbeschuss auf die Energie-Infrastruktur gehörte in der Vergangenheit auch der ukrainische Militärstandort Jaworiw dazu. Das riesige Gelände war bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989 der westlichste Militärstützpunkt der Sowjetunion. Er liegt rund 90 Kilometer südlich vom Einschlagsort der Rakete im polnischen Przewodów entfernt. Unklar ist, ob die Rakete von dort oder von einem anderen Ort in der West-Ukraine abgeschossen wurde, um womöglich einen russischen Angriff abzuwehren – und dann fehlgeleitet wurde. 

In seiner Pressekonferenz nach dem NATO-Treffen am Mittwoch wollte Generalsekretär Jens Stoltenberg “nicht ins Detail gehen, da die Untersuchung weiter läuft”. Weder auf die Frage, ob neben der offenbar von der Ukraine abgefeuerten Rakete auch Schrapnellen einer russischen Angriffsrakete gefunden worden seien, noch darauf, ob die offenbar fehlgeleitete Rakete aus der Ukraine vom NATO-Schutzschirm im Südosten Polens abgefangen worden sei, gab es eine Antwort. 

Rakete in Polen von der Ukraine aus abgefeuert

 

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