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Zwangsarbeit: Südkorea sucht einen Ausweg im Streit mit Japan

Die Regierung in Seoul will den Konflikt mit Japan um die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter beilegen. In Tokio zeigt man sich für die Vorschläge offen.

Südkorea und Japan sind wichtige regionale Verbündete der USA. Sie eint auch eine gemeinsame, schwierige Vergangenheit, deren Folgen die Beziehungen bis heute belasten. “Die getrübten Beziehungen zwischen Japan und Südkorea dürfen nicht länger vernachlässigt werden”, sagte der südkoreanische Außenminister Park Jin. “Wir müssen diesen Teufelskreis im nationalen Interesse und für das Volk durchbrechen.”

Park stellte in Seoul einen neuen Plan zur Entschädigung von Zwangsarbeitern unter japanischer Besatzung während des Zweiten Weltkriegs vor. Demnach sollen die Opfer über einen öffentlichen Fonds entschädigt werden, in den private Spenden fließen sollen. Es würden also keine Direktzahlungen aus Japan erfolgen, stattdessen würde auf Beiträge durch Firmen zurückgegriffen werden, die nach 1965 von einem südkoreanisch-japanischen Abkommen profitierten.

Südkorea und Japan sind wichtige regionale Verbündete der USA. Sie eint auch eine gemeinsame, schwierige Vergangenheit, deren Folgen die Beziehungen bis heute belasten. “Die getrübten Beziehungen zwischen Japan und Südkorea dürfen nicht länger vernachlässigt werden”, sagte der südkoreanische Außenminister Park Jin. “Wir müssen diesen Teufelskreis im nationalen Interesse und für das Volk durchbrechen.”

Die konservative Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol in Südkorea will die Beziehungen mit Japan wesentlich verbessern, der Plan ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin. Tatsächlich begrüßte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida den Vorschlag und erklärte, eng mit dem südkoreanischen Präsidenten zusammenarbeiten zu wollen. US-Präsident Joe Biden sprach von einem bahnbrechenden neuen Kapitel in den Beziehungen von zwei der engsten Verbündeten der USA.

“Bahnbrechend neues Kapitel in den Beziehungen”

Die beiden Nationen streiten seit Jahrzehnten über Entschädigungen für Südkoreaner und Südkoreanerinnen, die während der Zeit der japanischen Besetzung von 1910 bis 1945 Zwangsarbeit leisten mussten oder zur Zwangsprostitution gezwungen wurden. 2018 verpflichtete das Oberste Gericht Südkoreas japanische Firmen dazu, Entschädigungen zu zahlen. In der Folge kam es zu einem Exportstreit zwischen Japan und Südkorea. Japan beschränkte beispielsweise die Belieferung südkoreanischer Tech-Konzerne mit High-Tech-Gütern, Südkorea entzog Japan das Recht auf beschleunigte Export-Verfahren.

Ehemalige Zwangsarbeiter und ihre Unterstützer lehnen die Entschädigungspläne rigoros ab. Sie fordern nach wie vor Schmerzensgeldzahlungen von japanischen Unternehmen und werten den Vorschlag als “Kapitulation” gegenüber Japan. Die oppositionelle Demokratische Partei Südkoreas spricht von einem “Tag der Schande”.

rb/se (AFP, AP, dpa, Reuters)

Ehemalige südkoreanische Zwangsarbeiter und deren Angehörige demonstrieren für eine Entschädigung durch Japan

Südkorea und Japan sind wichtige regionale Verbündete der USA. Sie eint auch eine gemeinsame, schwierige Vergangenheit, deren Folgen die Beziehungen bis heute belasten. “Die getrübten Beziehungen zwischen Japan und Südkorea dürfen nicht länger vernachlässigt werden”, sagte der südkoreanische Außenminister Park Jin. “Wir müssen diesen Teufelskreis im nationalen Interesse und für das Volk durchbrechen.”

Park stellte in Seoul einen neuen Plan zur Entschädigung von Zwangsarbeitern unter japanischer Besatzung während des Zweiten Weltkriegs vor. Demnach sollen die Opfer über einen öffentlichen Fonds entschädigt werden, in den private Spenden fließen sollen. Es würden also keine Direktzahlungen aus Japan erfolgen, stattdessen würde auf Beiträge durch Firmen zurückgegriffen werden, die nach 1965 von einem südkoreanisch-japanischen Abkommen profitierten.

“Bahnbrechend neues Kapitel in den Beziehungen”

Die konservative Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol in Südkorea will die Beziehungen mit Japan wesentlich verbessern, der Plan ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin. Tatsächlich begrüßte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida den Vorschlag und erklärte, eng mit dem südkoreanischen Präsidenten zusammenarbeiten zu wollen. US-Präsident Joe Biden sprach von einem bahnbrechenden neuen Kapitel in den Beziehungen von zwei der engsten Verbündeten der USA.

Die beiden Nationen streiten seit Jahrzehnten über Entschädigungen für Südkoreaner und Südkoreanerinnen, die während der Zeit der japanischen Besetzung von 1910 bis 1945 Zwangsarbeit leisten mussten oder zur Zwangsprostitution gezwungen wurden. 2018 verpflichtete das Oberste Gericht Südkoreas japanische Firmen dazu, Entschädigungen zu zahlen. In der Folge kam es zu einem Exportstreit zwischen Japan und Südkorea. Japan beschränkte beispielsweise die Belieferung südkoreanischer Tech-Konzerne mit High-Tech-Gütern, Südkorea entzog Japan das Recht auf beschleunigte Export-Verfahren.

Ehemalige Zwangsarbeiter und ihre Unterstützer lehnen die Entschädigungspläne rigoros ab. Sie fordern nach wie vor Schmerzensgeldzahlungen von japanischen Unternehmen und werten den Vorschlag als “Kapitulation” gegenüber Japan. Die oppositionelle Demokratische Partei Südkoreas spricht von einem “Tag der Schande”.

rb/se (AFP, AP, dpa, Reuters)

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