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Ukraine aktuell: Viele Tote nach russischer Angriffswelle

In der Nacht hat Moskau mehrere Städte in der ganzen Ukraine angegriffen. Die Gefechte um Bachmut dauern an. Die dänische Armee machte Fotos von russischem Schiff nahe Nord-Stream-Pipelines. Unser Nachrichtenüberblick.

 

Das Wichtigste in Kürze:

 

 

Zahl der Toten in Uman steigt weiter

Bei einer erneuten Angriffswelle gegen die Ukraine hat die russische Armee in der Nacht mehrere Städte mit Raketen beschossen, darunter erstmals seit mehr als 50 Tagen auch die Hauptstadt Kiew. Mindestens 17 Menschen seien durch die Angriffe getötet worden, teilten die ukrainischen Behörden mit. 

Die neue russische Angriffswelle traf unter anderem die südlich von Kiew gelegenen Stadt Uman. In der zentralukrainischen Stadt ist die Zahl der Toten nach einem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus weiter gestiegen. Das Innenministerium in Kiew meldete 15 Tote. Demnach waren weitere Leichen aus den Trümmern des teils zerstörten Hauses gezogen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff in Uman als “Terror gegen Zivilisten”. Er teilte mit, dass unter den Toten zwei nicht identifizierte Kinder seien. “Das Schicksal ihrer Eltern ist unklar”, sagte er. Einsatzkräfte suchten in den Trümmern nach möglichen weiteren Opfern. Es gab 18 Verletzte, von denen elf im Krankenhaus behandelt wurden.

In der weiter östlich gelegenen Stadt Dnipro wurden durch die russischen Angriffe mindestens zwei Menschen getötet, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Raketen “töteten erneut Zivilisten in Dnipro”, schrieb er im Onlinedienst Telegram. Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind.

In Kiew wurden die Einwohner der Hauptstadt aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Straßen zu gehen. “Nach einer Pause von 51 Tagen hat der Feind wieder einen Raketenangriff auf Kiew geflogen”, erklärte der Leiter der Militärverwaltung, Serhij Popko. “Es gibt keine zivilen Opfer und es wurden keine Schäden an Wohngebäuden oder Infrastruktur-Einrichtungen gemeldet.” 

Wegen der Angriffe war die Luftabwehr über Kiew aktiviert worden. Der Armee zufolge wurden über der Hauptstadt elf Marschflugkörper und zwei Drohnen abgeschossen. Insgesamt wurden landesweit nach Armeeangaben 21 russische Marschflugkörper abgeschossen.

Während des Winters hatten die russischen Streitkräfte regelmäßig die Städte und die Infrastruktur der Ukraine bombardiert. Zuletzt wurden diese Angriffe etwas seltener. Hauptschauplatz der Kämpfe ist der Donbass mit seinen Industrieregionen im Osten der Ukraine und vor allem die Stadt Bachmut.

Russische Streitkräfte versuchen nach Angaben des ukrainischen Militärs, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagte im Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben. Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten.

Das russische Verteidigungsministerium meldete Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden.

Mehr als 14 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Selenskyj die Rückkehr aller verschleppten Kinder und Strafen für die Täter gefordert. “Die Deportation ukrainischer Kinder ist eines der komplett vorsätzlichen Elemente von Russlands Versuch, die Identität unseres Volkes auszulöschen und das Wesen der Ukrainer auszulöschen”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Dieses Verbrechen müsse sowohl politisch als auch juristisch als Völkermord eingestuft werden, verlangte der ukrainische Staatschef. Das sei auch wichtig, um anderen potenziellen Täter-Staaten zu signalisieren: “Es wird Strafen für Völkermord geben.” An der Rückkehr der verschwundenen Kinder werde weiter gearbeitet, versicherte Selenskyj.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges wirft die Ukraine dem Kreml in Moskau vor, ukrainische Kinder zu deportieren. Selenskyj sprach nun von insgesamt fast 20.000 verschleppten Minderjährigen. Russland bestreitet dies und spricht von Evakuierungen.

Im März erließ der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa. Die Ermittler machen beide für Kriegsverbrechen verantwortlich – darunter die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten.

Unmittelbar vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 im vergangenen Jahr hat sich einem dänischen Zeitungsbericht zufolge ein russisches Militärschiff in der Nähe der mutmaßlichen Sabotage-Aktion aufgehalten. Die dänische Armee bestätigte nach einem Bericht der Zeitung “Information”, dass sie über 26 Fotos des russischen Schiffes “SS-750” verfüge, die in der Ostsee vier Tage vor den Explosionen an den Pipelines gemacht worden seien. Die “SS-750” verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen.

Am 26. September 2022 hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Wer für den Sabotage-Akt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte. 

Die russischen Behörden haben dem inhaftierten US-Korrespondenten Evan Gershkovich einen anstehenden Besuch des US-Konsulats verweigert, nachdem die USA mehreren russischen Journalisten für eine geplante Reise zum UN-Sicherheitsrat nach New York kein Visum ausgestellt hatten. Russland hat im April turnusgemäß den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates inne. “Wir haben die US-Botschaft informiert, dass die Anfrage für einen konsularischen Besuch am 11. Mai (…) abgelehnt wurde”, teilte das russische Außenministerium mit. “Weitere mögliche Vergeltungsmaßnahmen” würden erarbeitet und der US-Seite mitgeteilt, hieß es. 

Gershkovich war im März im Ural festgenommen worden. Russland wirft ihm Spionage vor, was dieser und die US-Regierung energisch zurückweisen. Die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, besuchte den Reporter des “Wall Street Journal” am 17. April zum ersten Mal in der Haftanstalt in Moskau.

Ukraine Krieg Angriff auf die Stadt Uman
Rauch über einem schwer umkämpften Viertel von Bachmut (26.04.2023)
Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa

 

Das Wichtigste in Kürze:

Zahl der Toten in Uman steigt weiter

 

Bei einer erneuten Angriffswelle gegen die Ukraine hat die russische Armee in der Nacht mehrere Städte mit Raketen beschossen, darunter erstmals seit mehr als 50 Tagen auch die Hauptstadt Kiew. Mindestens 17 Menschen seien durch die Angriffe getötet worden, teilten die ukrainischen Behörden mit. 

Die neue russische Angriffswelle traf unter anderem die südlich von Kiew gelegenen Stadt Uman. In der zentralukrainischen Stadt ist die Zahl der Toten nach einem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus weiter gestiegen. Das Innenministerium in Kiew meldete 15 Tote. Demnach waren weitere Leichen aus den Trümmern des teils zerstörten Hauses gezogen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff in Uman als “Terror gegen Zivilisten”. Er teilte mit, dass unter den Toten zwei nicht identifizierte Kinder seien. “Das Schicksal ihrer Eltern ist unklar”, sagte er. Einsatzkräfte suchten in den Trümmern nach möglichen weiteren Opfern. Es gab 18 Verletzte, von denen elf im Krankenhaus behandelt wurden.

Kiew: Landesweit wurden 21 russische Marschflugkörper abgeschossen

In der weiter östlich gelegenen Stadt Dnipro wurden durch die russischen Angriffe mindestens zwei Menschen getötet, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Raketen “töteten erneut Zivilisten in Dnipro”, schrieb er im Onlinedienst Telegram. Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind.

Schwere Gefechte um Bachmut

In Kiew wurden die Einwohner der Hauptstadt aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Straßen zu gehen. “Nach einer Pause von 51 Tagen hat der Feind wieder einen Raketenangriff auf Kiew geflogen”, erklärte der Leiter der Militärverwaltung, Serhij Popko. “Es gibt keine zivilen Opfer und es wurden keine Schäden an Wohngebäuden oder Infrastruktur-Einrichtungen gemeldet.” 

Wegen der Angriffe war die Luftabwehr über Kiew aktiviert worden. Der Armee zufolge wurden über der Hauptstadt elf Marschflugkörper und zwei Drohnen abgeschossen. Insgesamt wurden landesweit nach Armeeangaben 21 russische Marschflugkörper abgeschossen.

Während des Winters hatten die russischen Streitkräfte regelmäßig die Städte und die Infrastruktur der Ukraine bombardiert. Zuletzt wurden diese Angriffe etwas seltener. Hauptschauplatz der Kämpfe ist der Donbass mit seinen Industrieregionen im Osten der Ukraine und vor allem die Stadt Bachmut.

Selenskyj bemüht sich um Rückkehr verschleppter Kinder

Russische Streitkräfte versuchen nach Angaben des ukrainischen Militärs, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagte im Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben. Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten.

Das russische Verteidigungsministerium meldete Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden.

Dänemark hat Fotos von russischem Schiff bei Pipelines

Mehr als 14 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Selenskyj die Rückkehr aller verschleppten Kinder und Strafen für die Täter gefordert. “Die Deportation ukrainischer Kinder ist eines der komplett vorsätzlichen Elemente von Russlands Versuch, die Identität unseres Volkes auszulöschen und das Wesen der Ukrainer auszulöschen”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Russland verweigert inhaftiertem US-Reporter konsularischen Besuch

Dieses Verbrechen müsse sowohl politisch als auch juristisch als Völkermord eingestuft werden, verlangte der ukrainische Staatschef. Das sei auch wichtig, um anderen potenziellen Täter-Staaten zu signalisieren: “Es wird Strafen für Völkermord geben.” An der Rückkehr der verschwundenen Kinder werde weiter gearbeitet, versicherte Selenskyj.

Dänemark | Ostsee | Leck in Nord Stream Pipeline

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges wirft die Ukraine dem Kreml in Moskau vor, ukrainische Kinder zu deportieren. Selenskyj sprach nun von insgesamt fast 20.000 verschleppten Minderjährigen. Russland bestreitet dies und spricht von Evakuierungen.

Im März erließ der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa. Die Ermittler machen beide für Kriegsverbrechen verantwortlich – darunter die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten.

Unmittelbar vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 im vergangenen Jahr hat sich einem dänischen Zeitungsbericht zufolge ein russisches Militärschiff in der Nähe der mutmaßlichen Sabotage-Aktion aufgehalten. Die dänische Armee bestätigte nach einem Bericht der Zeitung “Information”, dass sie über 26 Fotos des russischen Schiffes “SS-750” verfüge, die in der Ostsee vier Tage vor den Explosionen an den Pipelines gemacht worden seien. Die “SS-750” verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen.

Am 26. September 2022 hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Wer für den Sabotage-Akt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte. 

Die russischen Behörden haben dem inhaftierten US-Korrespondenten Evan Gershkovich einen anstehenden Besuch des US-Konsulats verweigert, nachdem die USA mehreren russischen Journalisten für eine geplante Reise zum UN-Sicherheitsrat nach New York kein Visum ausgestellt hatten. Russland hat im April turnusgemäß den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates inne. “Wir haben die US-Botschaft informiert, dass die Anfrage für einen konsularischen Besuch am 11. Mai (…) abgelehnt wurde”, teilte das russische Außenministerium mit. “Weitere mögliche Vergeltungsmaßnahmen” würden erarbeitet und der US-Seite mitgeteilt, hieß es. 

Gershkovich war im März im Ural festgenommen worden. Russland wirft ihm Spionage vor, was dieser und die US-Regierung energisch zurückweisen. Die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, besuchte den Reporter des “Wall Street Journal” am 17. April zum ersten Mal in der Haftanstalt in Moskau.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte die USA für die verweigerte Einreise der russischen Journalisten scharf kritisiert. “Wir werden nicht vergessen, wir werden nicht verzeihen”, sagte er.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg will im Juni in Litauen eine Übung besuchen, an der eine Brigade aus Deutschland teilnimmt. Bei der Übung geht es um den verstärkten Schutz des baltischen Bündnis-Partners. Nach Stoltenbergs Angaben handelt es sich um das Manöver “Griffin Storm” – eine von vier in diesem Jahr geplanten großen Militärübungen der deutschen Brigade. Daran sollen nach Angaben des litauischen Miltärs voraussichtlich etwa 800 bis 900 Soldaten teilnehmen.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg will im Juni in Litauen eine Übung besuchen, an der eine Brigade aus Deutschland teilnimmt. Bei der Übung geht es um den verstärkten Schutz des baltischen Bündnis-Partners. Nach Stoltenbergs Angaben handelt es sich um das Manöver “Griffin Storm” – eine von vier in diesem Jahr geplanten großen Militärübungen der deutschen Brigade. Daran sollen nach Angaben des litauischen Miltärs voraussichtlich etwa 800 bis 900 Soldaten teilnehmen.

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