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Griechenland hat ein neues Parlament gewählt

In ersten Hochrechnungen liegt die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia von Amtsinhaber Kyriakos Mitsotakis klar vorne. Es folgt die linksgerichtete Partei Syriza von Ex-Regierungschef Alexis Tsipras.

Die Nea Dimokratia (ND) kommt nach den ersten Hochrechnungen und Teilergebnissen auf rund 41 Prozent der Wählerstimmen. Mit deutlichem Abstand und rund 20 Prozent der Stimmen folgt die linksgerichtete Partei Syriza.

Mit den Hochrechnungen aus Athen bestätigen sich im Kern die Umfragen der vergangenen Tage. So lag die konservative Partei Nea Demokratia von Amtsinhaber Kyriakos Mitsotakis in Umfragen stets vorne, allerdings hatten die Demoskopen die Konservativen nur mit etwa sieben Prozentpunkten in Führung gesehen.

Die Nea Dimokratia (ND) kommt nach den ersten Hochrechnungen und Teilergebnissen auf rund 41 Prozent der Wählerstimmen. Mit deutlichem Abstand und rund 20 Prozent der Stimmen folgt die linksgerichtete Partei Syriza.

Trotz des deutlichen Vorsprungs der konservativen Regierungspartei bleibt abzuwarten, ob sie bei der Verteilung der 300 Parlamentssitze nach dem geltenden Verhältniswahlrecht eine regierungsfähige Mehrheit erreichen wird. Bei der Wahl vor vier Jahren wurden der stärksten Partei automatisch noch 50 Sitze Parlament zugeschlagen. Die Vorgängerregierung der ND, die Syriza, hatte den Bonus abgeschafft. Die Änderung hin zum reinen Verhältniswahlrecht trat nun verfassungsgemäß eine Legislaturperiode später in Kraft. Bei einer möglichen Wiederholungswahl käme ein Anfang 2020 verabschiedetes Wahlrecht zur Anwendung, das eine absolute Mehrheit schon mit etwa 37 Prozent Stimmenanteil ermöglicht.

Reicht es zur regierungsfähigen Mehrheit?

Beide Kandidaten versprachen im Wahlkampf, das Vertrauen in den Staat wiederherzustellen, das nach einem schweren Zugunglück mit 57 Toten Ende Februar erschüttert worden war. Zudem ist die Regierungspartei in einen Abhörskandal verwickelt, der vergangenes Jahr ins Rollen gekommen war.

Dennoch wurde der Wahlkampf vorrangig von sozialen Fragen und den explodierenden Lebenshaltungskosten bestimmt. Griechenland konnte zuletzt durch steuerpolitische Maßnahmen ein Wachstum von 5,9 Prozent im Jahr 2022 verzeichnen und den Tourismus nach der Corona-Pandemie wiederbeleben. Doch die anhaltenden Folgen der in der Finanz- und Schuldenkrise von der Europäischen Union auferlegten harten Sparpolitik sind noch immer zu spüren – die Jugend wandert ab, die Gehälter sind niedrig.

Mitsotakis’ Partei hat versprochen, den Mindestlohn auf 1000 Euro zu erhöhen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und in Griechenlands Gesundheitssystem zu investieren, das durch die Pandemie stark belastet wurde. “Ich war immer der Überzeugung, dass zwei Amtszeiten von je vier Jahren nötig sind, um Griechenland zu verändern”, sagte Mitsotakis zuletzt. Tsipras, der von 2015 bis 2019 Regierungschef war, will den Bildungshaushalt erhöhen, die Gehälter von Beamten und Gesundheitspersonal anheben und die Inflation bekämpfen, für die er “Kartelle” im Land verantwortlich macht. “Griechenland hat bulgarische Löhne und britische Preise”, sagte er in der vergangenen Woche.

2012 waren zwei Wahlen nacheinander notwendig, bevor eine Koalitionsregierung zwischen Nea Dimokratia, der sozialdemokratischen Pasok und der inzwischen aufgelösten linken Partei Dimar gebildet werden konnte. Diesmal wird die sozialdemokratische Partei Pasok-Kinal von Nikos Androulakis als Koalitionspartner sowohl für Mitsotakis als auch für Tsipras gehandelt. Rund zehn Millionen Griechen waren wahlberechtigt. 

haz/qu (afp, dpa, rtr)

Griechenland, Athen | Parlamentswahlen | Alexis Tsipras nach der Stimmabgabe

Die Nea Dimokratia (ND) kommt nach den ersten Hochrechnungen und Teilergebnissen auf rund 41 Prozent der Wählerstimmen. Mit deutlichem Abstand und rund 20 Prozent der Stimmen folgt die linksgerichtete Partei Syriza.

Mit den Hochrechnungen aus Athen bestätigen sich im Kern die Umfragen der vergangenen Tage. So lag die konservative Partei Nea Demokratia von Amtsinhaber Kyriakos Mitsotakis in Umfragen stets vorne, allerdings hatten die Demoskopen die Konservativen nur mit etwa sieben Prozentpunkten in Führung gesehen.

Reicht es zur regierungsfähigen Mehrheit?

Trotz des deutlichen Vorsprungs der konservativen Regierungspartei bleibt abzuwarten, ob sie bei der Verteilung der 300 Parlamentssitze nach dem geltenden Verhältniswahlrecht eine regierungsfähige Mehrheit erreichen wird. Bei der Wahl vor vier Jahren wurden der stärksten Partei automatisch noch 50 Sitze Parlament zugeschlagen. Die Vorgängerregierung der ND, die Syriza, hatte den Bonus abgeschafft. Die Änderung hin zum reinen Verhältniswahlrecht trat nun verfassungsgemäß eine Legislaturperiode später in Kraft. Bei einer möglichen Wiederholungswahl käme ein Anfang 2020 verabschiedetes Wahlrecht zur Anwendung, das eine absolute Mehrheit schon mit etwa 37 Prozent Stimmenanteil ermöglicht.

Beide Kandidaten versprachen im Wahlkampf, das Vertrauen in den Staat wiederherzustellen, das nach einem schweren Zugunglück mit 57 Toten Ende Februar erschüttert worden war. Zudem ist die Regierungspartei in einen Abhörskandal verwickelt, der vergangenes Jahr ins Rollen gekommen war.

Dennoch wurde der Wahlkampf vorrangig von sozialen Fragen und den explodierenden Lebenshaltungskosten bestimmt. Griechenland konnte zuletzt durch steuerpolitische Maßnahmen ein Wachstum von 5,9 Prozent im Jahr 2022 verzeichnen und den Tourismus nach der Corona-Pandemie wiederbeleben. Doch die anhaltenden Folgen der in der Finanz- und Schuldenkrise von der Europäischen Union auferlegten harten Sparpolitik sind noch immer zu spüren – die Jugend wandert ab, die Gehälter sind niedrig.

Mitsotakis’ Partei hat versprochen, den Mindestlohn auf 1000 Euro zu erhöhen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und in Griechenlands Gesundheitssystem zu investieren, das durch die Pandemie stark belastet wurde. “Ich war immer der Überzeugung, dass zwei Amtszeiten von je vier Jahren nötig sind, um Griechenland zu verändern”, sagte Mitsotakis zuletzt. Tsipras, der von 2015 bis 2019 Regierungschef war, will den Bildungshaushalt erhöhen, die Gehälter von Beamten und Gesundheitspersonal anheben und die Inflation bekämpfen, für die er “Kartelle” im Land verantwortlich macht. “Griechenland hat bulgarische Löhne und britische Preise”, sagte er in der vergangenen Woche.

Inflation ein Top-Thema im Wahlkampf

2012 waren zwei Wahlen nacheinander notwendig, bevor eine Koalitionsregierung zwischen Nea Dimokratia, der sozialdemokratischen Pasok und der inzwischen aufgelösten linken Partei Dimar gebildet werden konnte. Diesmal wird die sozialdemokratische Partei Pasok-Kinal von Nikos Androulakis als Koalitionspartner sowohl für Mitsotakis als auch für Tsipras gehandelt. Rund zehn Millionen Griechen waren wahlberechtigt. 

haz/qu (afp, dpa, rtr)

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