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Benedikt XVI. streitet Vorwürfe ab

In einer Stellungnahme hat der frühere Papst Benedikt XVI. Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche um Verzeihung gebeten. Vertuschungsvorwürfe gegen sich selbst wies er entschieden zurück.

“Ich habe in der katholischen Kirche große Verantwortung getragen. Umso größer ist mein Schmerz über die Vergehen und Fehler, die in meinen Amtszeiten und an den betreffenden Orten geschehen sind”, schrieb der emeritierte Papst in einer Stellungnahme, die der Vatikan veröffentlichte und die sein Privatsekretär Georg Gänswein in einem Internet-Video vorlas. Darin äußert Benedikt “tiefe Scham”, “großen Schmerz” und seine “aufrichtige Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs”.

Gleichzeitig wehrt sich der 94-Jährige gegen den Vorwurf, als Erzbischof von München (1977-1982) Missbrauchsfälle aktiv vertuscht zu haben. Auch habe er in seiner Einlassung zu dem Ende Januar veröffentlichten Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) weder getäuscht noch gelogen.

“Ich habe in der katholischen Kirche große Verantwortung getragen. Umso größer ist mein Schmerz über die Vergehen und Fehler, die in meinen Amtszeiten und an den betreffenden Orten geschehen sind”, schrieb der emeritierte Papst in einer Stellungnahme, die der Vatikan veröffentlichte und die sein Privatsekretär Georg Gänswein in einem Internet-Video vorlas. Darin äußert Benedikt “tiefe Scham”, “großen Schmerz” und seine “aufrichtige Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs”.

Benedikt, der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, steht seit Wochen in der Kritik, weil ihm das Gutachten, das von mindestens 497 Betroffenen und 235 mutmaßlichen Tätern ausgeht, Fehlverhalten als Erzbischof vorwirft. Denn die Gutachter der Anwaltskanzler WSW gehen davon aus, dass Ratzinger in seiner Zeit als Münchner Erzbischof Priester, die Kinder missbraucht hatten, wieder in der Seelsorge einsetzte.

Betroffeneninitiative: Wir sind es Leid

Diese Vorwürfe werden in einem ebenfalls veröffentlichten “Faktencheck” von Ratzingers Anwälten und Beratern kategorisch abgestritten: “Das Gutachten enthält keinen Beweis für einen Vorwurf des Fehlverhaltens oder der Mithilfe bei einer Vertuschung”, heißt es darin. “Als Erzbischof war Kardinal Ratzinger nicht an einer Vertuschung von Missbrauchstaten beteiligt.”.

Die Reaktionen darauf reichen von enttäuschter Kritik bis hin zur Einordnung des aktuellen Statements als “Befreiungsschlag”. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller hält Benedikts Erklärung für unzureichend. Er spreche zwar von Fehlern und Vergehen, aber er rechne sie sich nicht selbst an. “So als hätten anonym bleibende Mächte und Gewalten im Erzbistum München-Freising diese Fehler gemacht, nicht aber er”, kritisierte Schüller, der an der Universität Münster das Institut für Kanonisches Recht leitet. “So übernimmt er erneut nicht persönliche Verantwortung und vor allem er zieht keine persönlichen Konsequenzen, außer sich der barmherzigen Liebe Gottes anzuempfehlen.”

Die Betroffeneninitiative “Eckiger Tisch” äußerte Enttäuschung und Wut: “Schmerz und Scham – Betroffene können es nicht mehr hören”, teilte die Initiative mit. “Das Statement des ehemaligen Papstes Benedikt reiht sich ein in die permanenten Relativierungen der Kirche in Sachen Missbrauch: Vergehen und Fehler seien geschehen, doch niemand übernimmt konkret Verantwortung.” 

uh/AR (dpa, kna, afp)

Archivbild | Joseph Ratzinger | Erzbischof von München | Fronleichnamsprozession 1977

“Ich habe in der katholischen Kirche große Verantwortung getragen. Umso größer ist mein Schmerz über die Vergehen und Fehler, die in meinen Amtszeiten und an den betreffenden Orten geschehen sind”, schrieb der emeritierte Papst in einer Stellungnahme, die der Vatikan veröffentlichte und die sein Privatsekretär Georg Gänswein in einem Internet-Video vorlas. Darin äußert Benedikt “tiefe Scham”, “großen Schmerz” und seine “aufrichtige Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs”.

Gleichzeitig wehrt sich der 94-Jährige gegen den Vorwurf, als Erzbischof von München (1977-1982) Missbrauchsfälle aktiv vertuscht zu haben. Auch habe er in seiner Einlassung zu dem Ende Januar veröffentlichten Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) weder getäuscht noch gelogen.

Betroffeneninitiative: Wir sind es Leid

Benedikt, der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, steht seit Wochen in der Kritik, weil ihm das Gutachten, das von mindestens 497 Betroffenen und 235 mutmaßlichen Tätern ausgeht, Fehlverhalten als Erzbischof vorwirft. Denn die Gutachter der Anwaltskanzler WSW gehen davon aus, dass Ratzinger in seiner Zeit als Münchner Erzbischof Priester, die Kinder missbraucht hatten, wieder in der Seelsorge einsetzte.

Diese Vorwürfe werden in einem ebenfalls veröffentlichten “Faktencheck” von Ratzingers Anwälten und Beratern kategorisch abgestritten: “Das Gutachten enthält keinen Beweis für einen Vorwurf des Fehlverhaltens oder der Mithilfe bei einer Vertuschung”, heißt es darin. “Als Erzbischof war Kardinal Ratzinger nicht an einer Vertuschung von Missbrauchstaten beteiligt.”.

Die Reaktionen darauf reichen von enttäuschter Kritik bis hin zur Einordnung des aktuellen Statements als “Befreiungsschlag”. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller hält Benedikts Erklärung für unzureichend. Er spreche zwar von Fehlern und Vergehen, aber er rechne sie sich nicht selbst an. “So als hätten anonym bleibende Mächte und Gewalten im Erzbistum München-Freising diese Fehler gemacht, nicht aber er”, kritisierte Schüller, der an der Universität Münster das Institut für Kanonisches Recht leitet. “So übernimmt er erneut nicht persönliche Verantwortung und vor allem er zieht keine persönlichen Konsequenzen, außer sich der barmherzigen Liebe Gottes anzuempfehlen.”

Die Betroffeneninitiative “Eckiger Tisch” äußerte Enttäuschung und Wut: “Schmerz und Scham – Betroffene können es nicht mehr hören”, teilte die Initiative mit. “Das Statement des ehemaligen Papstes Benedikt reiht sich ein in die permanenten Relativierungen der Kirche in Sachen Missbrauch: Vergehen und Fehler seien geschehen, doch niemand übernimmt konkret Verantwortung.” 

uh/AR (dpa, kna, afp)

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