Olympia-Tag 5: Zweimal Gold für deutsches Team
Die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt beweisen in Peking ihre Ausnahmestellung. Kombinierer Vinzenz Geiger brilliert, Lena Dürr verpasst hauchdünn eine Medaille im Slalom und es gibt den ersten Doping-Fall.
Der iranische Skifahrer Hossein Saveh Shemshaki hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking offenbar für den ersten Dopingfall gesorgt. Angaben der internationalen Test-Agentur ITA zufolge hat eine Kontrolle des 36-Jährigen außerhalb eines Wettkampfes zu Wochenbeginn ein positives Ergebnis auf ein verbotenes Steroid ergeben. Shemshaki wurde suspendiert, kann allerdings die Öffnung der B-Probe verlangen und außerdem beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Einspruch gegen seine Suspendierung einlegen. Shemshaki ist in Peking zum dritten Mal bei Winterspielen dabei. Der Routinier startete bereits in den Olympia-Rennen 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi. Sein bestes Olympia-Resultat war dabei vor acht Jahren ein 31. Rang im Slalom.
Die “beiden Tobis” haben im Eiskanal von Peking wieder zugeschlagen: Zum dritten mal in Folge nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 haben sich die Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt olympisches Gold im Doppelsitzer gesichert. Das Duo, das im bayerischen Berchtesgaden lebt und trainiert setzte sich knapp vor seinen teameigenen Dauerrivalen Toni Eggert und Sascha Benecken durch. Nach zwei Läufen betrug der Abstand gerade einmal 99 Tausendstelsekunden. Bronze ging an die Österreicher Thomas Steu und Lorenz Koller.
Der iranische Skifahrer Hossein Saveh Shemshaki hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking offenbar für den ersten Dopingfall gesorgt. Angaben der internationalen Test-Agentur ITA zufolge hat eine Kontrolle des 36-Jährigen außerhalb eines Wettkampfes zu Wochenbeginn ein positives Ergebnis auf ein verbotenes Steroid ergeben. Shemshaki wurde suspendiert, kann allerdings die Öffnung der B-Probe verlangen und außerdem beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Einspruch gegen seine Suspendierung einlegen. Shemshaki ist in Peking zum dritten Mal bei Winterspielen dabei. Der Routinier startete bereits in den Olympia-Rennen 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi. Sein bestes Olympia-Resultat war dabei vor acht Jahren ein 31. Rang im Slalom.
Wendl/Arlt hatten 2014 und 2018 neben den Siegen im Doppel-Wettbewerb auch jeweils Gold mit der Teamstaffel geholt, am Donnerstag bietet sich damit im Mannschaftsrennen von Peking die Chance auf den sechsten Olympiasieg. Diese deutsche Bestmarke bei Winterspielen peilt dann auch Natalie Geisenberger an, die am Dienstag zum dritten Mal nach 2014 und 2018 Olympia-Gold im Rodel-Einzel holte.
Gold für die “Tobis”
Zuvor hatte Kombinierer Vinzenz Geiger Olympia-Gold im Einzel von der Normalschanze gewonnen. Der 24-Jährige Oberstdorfer, der die vergangenen Tage in der Corona-Isolation verbracht hatte, setzte sich nach einem Sprung und einem Langlauf über 10 Kilometer vor dem Norweger Jörgen Graabak und Lukas Greiderer aus Österreich durch. Für das deutsche Team war es das vierte Gold in Peking.
Geiger hatte nach dem Springen mit 1:26 Minuten Rückstand auf Platz elf gelegen und erst wenige hundert Meter vor dem Ziel an seinem bis dahin führenden Mannschaftkollegen Johannes Rydzek vorbeigearbeitet. Geiger gab im TV-Interview im ZDF zu, dass er nicht dachte, dass es nach dem mäßigen Sprung am Vormittag noch zum Sieg reichen würde: “Man darf nie etwas aufgeben. Ich habe mich so gut gefühlt heute. Es ist unglaublich.”
Im Endspurt setzte er sich dann gegen Graabak durch, der zweimalige Pyeongchang-Olympiasieger Rydzek fiel völlig entkräftet auf den fünften Platz zurück. Julian Schmid, der lange in einer dreiköpfigen Spitzengruppe dabei war, wurde bei seiner Olympiapremiere guter Achter.
Geiger setzte eine deutsche Gold-Serie fort: 2018 in Pyeongchang hatten die Kombinierer von Bundestrainer Hermann Weinbuch alle drei Wettkämpfe gewonnen.
Tränen bei Lena Dürr. So nah dran war sie an einer Medaille im Slalomwettbewerb der olympischen Spiele von Peking, aber ein guter zweiter Lauf reichte nicht zum Glück. Die 30-Jährige hatte nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen, die Fahrt aufs Podium war durchaus möglich, vielleicht sogar der Sieg. Am Ende aber fehlten der Bayerin 19 Hundertstelsekunden auf Gold. Das sicherte sich die Slowakin Petra Vlhova, die von Rang sieben im ersten Lauf ganz nach vorne fuhr.
Silber ging an Katharina Liensberger aus Österreich, Bronze sicherte sich die Schweizerin Wendy Holdener. Auf die hatte Dürr im Ziel gerade mal sieben Hundertstel Rückstand, musste sich am Ende also mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. “Es war ja auch so knapp. Wenn es ein Weltcuprennen wäre, wäre das richtig in Ordnung. So tut es richtig weh”, gab Dürr ihre Gefühlswelt nach dem Rennen im ZDF-Interview Preis. Mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen analysierte sie ihren zweiten Durchgang: “Man darf sich keinen Fehler erlauben, aber im Steilhang war es ein Fehler zu viel.”
Dürrs Stern war so richtig erst in dieser Saison aufgegangen, in der sie gleich mehrmals aufs Podium fuhr. Ein Medaillengewinn lag durchaus im Bereich des Möglichen. Zumal die Topfavoritin, Mikaela Shiffrin aus den USA, bereits im ersten Lauf wie schon im Riesenslalom ausgeschieden war. “Das ist schon sehr ungewöhnlich für sie”, kommentierte Dürr das frühe Aus nach dem ersten Lauf. Shiffren hat den Ruf, nur sehr selten nicht das Ziel zu erreichen.
Der Norweger Birk Ruud ist erster Olympiasieger in der Ski Freestyle-Disziplin Big Air. Der 21-Jährige stand schon nach zwei von drei Läufen als Goldmedaillengewinner fest, den letzten Versuch absolvierte er mit der Landesfahne in der Hand und hängte sie sich anschließend im Auslauf um die Schultern. Zweiter wurde der US-Amerikaner Colby Stevenson, die Bronzemedaille gewann der Schwede Henrik Harlaut.
Lendsey Jacobellis gilt schon lange als eine der besten Snowboard-Crosserinnen der Welt – sechsmal Weltmeisterin, neunmal Siegerin bei den X-Games, 31 Erfolge bei Weltcuprennen. Nur Olympiagold fehlte ihr noch. 2006 in Turin war sie ganz nah dran, leistete sich dann aber kurz vor dem Ziel einen Fehler und musste sich mit Silber zufrieden geben. Nun hat es die US-Amerikanerin im Spätherbst ihrer Karriere doch noch geschafft. Mit 36 Jahren sicherte sie sich den Sieg mit einem souveränen Finalllauf vor Coloe Trespeuch aus Frankreich und Meryeta Onine aus Kanada.
Gegenüber DW sprach Jacobellis davon, dass sie die Möglichkeit eines erneuten Scheiterns durchaus im Hinterkopf hatte: “Aber ich weiß, dass es in Ordnung ist, wenn es nicht eintritt, dass es nicht definiert, wer du als Person oder wer du als Sportler bist. Manchmal sind die Würfel einfach gefallen, und es kommt darauf an, wie die Sterne stehen, wie sich dein Körper anfühlt, wie dein Board läuft.”
Der Corona-Wirbel um Russlands Eishockey-Frauen nimmt kein Ende. Nach Angaben des Weltverbandes IIHF infizierte sich eine weitere Spielerin mit dem Virus. Brisant: Angreiferin Polina Bolgarewa erhielt ihr positives Testergebnis nach dem Spiel gegen Kanada, in dem beide Teams wegen Corona-Bedenken Masken getragen hatten.
Bolgarewa ist bereits der achte Coronafall im russischen Team. Die Kanadierinnen hatten sich am Montag zunächst geweigert zu spielen, weil die Ergebnisse der russischen PCR-Tests noch nicht vorlagen. Nach langem Hin und Her liefen beide Mannschaften mit einstündiger Verspätung mit Mund- und Nasenschutz unter dem Eishockey-Gitter auf. Vor dem letzten Drittel legten die Russinnen ihre Masken ab, die Kanadierinnen, die 6:1 gewannen, trugen den Schutz bis zum Spielende.
Der iranische Skifahrer Hossein Saveh Shemshaki hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking offenbar für den ersten Dopingfall gesorgt. Angaben der internationalen Test-Agentur ITA zufolge hat eine Kontrolle des 36-Jährigen außerhalb eines Wettkampfes zu Wochenbeginn ein positives Ergebnis auf ein verbotenes Steroid ergeben. Shemshaki wurde suspendiert, kann allerdings die Öffnung der B-Probe verlangen und außerdem beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Einspruch gegen seine Suspendierung einlegen. Shemshaki ist in Peking zum dritten Mal bei Winterspielen dabei. Der Routinier startete bereits in den Olympia-Rennen 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi. Sein bestes Olympia-Resultat war dabei vor acht Jahren ein 31. Rang im Slalom.
Die “beiden Tobis” haben im Eiskanal von Peking wieder zugeschlagen: Zum dritten mal in Folge nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 haben sich die Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt olympisches Gold im Doppelsitzer gesichert. Das Duo, das im bayerischen Berchtesgaden lebt und trainiert setzte sich knapp vor seinen teameigenen Dauerrivalen Toni Eggert und Sascha Benecken durch. Nach zwei Läufen betrug der Abstand gerade einmal 99 Tausendstelsekunden. Bronze ging an die Österreicher Thomas Steu und Lorenz Koller.
Gold für die “Tobis”
Wendl/Arlt hatten 2014 und 2018 neben den Siegen im Doppel-Wettbewerb auch jeweils Gold mit der Teamstaffel geholt, am Donnerstag bietet sich damit im Mannschaftsrennen von Peking die Chance auf den sechsten Olympiasieg. Diese deutsche Bestmarke bei Winterspielen peilt dann auch Natalie Geisenberger an, die am Dienstag zum dritten Mal nach 2014 und 2018 Olympia-Gold im Rodel-Einzel holte.
Zuvor hatte Kombinierer Vinzenz Geiger Olympia-Gold im Einzel von der Normalschanze gewonnen. Der 24-Jährige Oberstdorfer, der die vergangenen Tage in der Corona-Isolation verbracht hatte, setzte sich nach einem Sprung und einem Langlauf über 10 Kilometer vor dem Norweger Jörgen Graabak und Lukas Greiderer aus Österreich durch. Für das deutsche Team war es das vierte Gold in Peking.
Geiger hatte nach dem Springen mit 1:26 Minuten Rückstand auf Platz elf gelegen und erst wenige hundert Meter vor dem Ziel an seinem bis dahin führenden Mannschaftkollegen Johannes Rydzek vorbeigearbeitet. Geiger gab im TV-Interview im ZDF zu, dass er nicht dachte, dass es nach dem mäßigen Sprung am Vormittag noch zum Sieg reichen würde: “Man darf nie etwas aufgeben. Ich habe mich so gut gefühlt heute. Es ist unglaublich.”
Im Endspurt setzte er sich dann gegen Graabak durch, der zweimalige Pyeongchang-Olympiasieger Rydzek fiel völlig entkräftet auf den fünften Platz zurück. Julian Schmid, der lange in einer dreiköpfigen Spitzengruppe dabei war, wurde bei seiner Olympiapremiere guter Achter.
Geiger zieht am letzten Hügel vorbei
Geiger setzte eine deutsche Gold-Serie fort: 2018 in Pyeongchang hatten die Kombinierer von Bundestrainer Hermann Weinbuch alle drei Wettkämpfe gewonnen.
Drama um Slalom-Ass Lena Dürr
Tränen bei Lena Dürr. So nah dran war sie an einer Medaille im Slalomwettbewerb der olympischen Spiele von Peking, aber ein guter zweiter Lauf reichte nicht zum Glück. Die 30-Jährige hatte nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen, die Fahrt aufs Podium war durchaus möglich, vielleicht sogar der Sieg. Am Ende aber fehlten der Bayerin 19 Hundertstelsekunden auf Gold. Das sicherte sich die Slowakin Petra Vlhova, die von Rang sieben im ersten Lauf ganz nach vorne fuhr.
Silber ging an Katharina Liensberger aus Österreich, Bronze sicherte sich die Schweizerin Wendy Holdener. Auf die hatte Dürr im Ziel gerade mal sieben Hundertstel Rückstand, musste sich am Ende also mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. “Es war ja auch so knapp. Wenn es ein Weltcuprennen wäre, wäre das richtig in Ordnung. So tut es richtig weh”, gab Dürr ihre Gefühlswelt nach dem Rennen im ZDF-Interview Preis. Mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen analysierte sie ihren zweiten Durchgang: “Man darf sich keinen Fehler erlauben, aber im Steilhang war es ein Fehler zu viel.”
Dürrs Stern war so richtig erst in dieser Saison aufgegangen, in der sie gleich mehrmals aufs Podium fuhr. Ein Medaillengewinn lag durchaus im Bereich des Möglichen. Zumal die Topfavoritin, Mikaela Shiffrin aus den USA, bereits im ersten Lauf wie schon im Riesenslalom ausgeschieden war. “Das ist schon sehr ungewöhnlich für sie”, kommentierte Dürr das frühe Aus nach dem ersten Lauf. Shiffren hat den Ruf, nur sehr selten nicht das Ziel zu erreichen.
Coole Tricks mit Landesfahne
Der Norweger Birk Ruud ist erster Olympiasieger in der Ski Freestyle-Disziplin Big Air. Der 21-Jährige stand schon nach zwei von drei Läufen als Goldmedaillengewinner fest, den letzten Versuch absolvierte er mit der Landesfahne in der Hand und hängte sie sich anschließend im Auslauf um die Schultern. Zweiter wurde der US-Amerikaner Colby Stevenson, die Bronzemedaille gewann der Schwede Henrik Harlaut.
Lendsey Jacobellis gilt schon lange als eine der besten Snowboard-Crosserinnen der Welt – sechsmal Weltmeisterin, neunmal Siegerin bei den X-Games, 31 Erfolge bei Weltcuprennen. Nur Olympiagold fehlte ihr noch. 2006 in Turin war sie ganz nah dran, leistete sich dann aber kurz vor dem Ziel einen Fehler und musste sich mit Silber zufrieden geben. Nun hat es die US-Amerikanerin im Spätherbst ihrer Karriere doch noch geschafft. Mit 36 Jahren sicherte sie sich den Sieg mit einem souveränen Finalllauf vor Coloe Trespeuch aus Frankreich und Meryeta Onine aus Kanada.
Jacobellis ist den Makel los
Gegenüber DW sprach Jacobellis davon, dass sie die Möglichkeit eines erneuten Scheiterns durchaus im Hinterkopf hatte: “Aber ich weiß, dass es in Ordnung ist, wenn es nicht eintritt, dass es nicht definiert, wer du als Person oder wer du als Sportler bist. Manchmal sind die Würfel einfach gefallen, und es kommt darauf an, wie die Sterne stehen, wie sich dein Körper anfühlt, wie dein Board läuft.”
Corona-Chaos bei Russlands Eishockeydamen
Der Corona-Wirbel um Russlands Eishockey-Frauen nimmt kein Ende. Nach Angaben des Weltverbandes IIHF infizierte sich eine weitere Spielerin mit dem Virus. Brisant: Angreiferin Polina Bolgarewa erhielt ihr positives Testergebnis nach dem Spiel gegen Kanada, in dem beide Teams wegen Corona-Bedenken Masken getragen hatten.
Bolgarewa ist bereits der achte Coronafall im russischen Team. Die Kanadierinnen hatten sich am Montag zunächst geweigert zu spielen, weil die Ergebnisse der russischen PCR-Tests noch nicht vorlagen. Nach langem Hin und Her liefen beide Mannschaften mit einstündiger Verspätung mit Mund- und Nasenschutz unter dem Eishockey-Gitter auf. Vor dem letzten Drittel legten die Russinnen ihre Masken ab, die Kanadierinnen, die 6:1 gewannen, trugen den Schutz bis zum Spielende.