Äthiopien beginnt mit Stromproduktion am umstrittenen Nil-Staudamm
Ungeachtet starker Kritik aus Ägypten und Sudan hat Äthiopien den Großen-Renaissance-Staudamm in Betrieb genommen. Das Wasserkraftwerk soll künftig 60 Prozent der Bevölkerung des Binnenstaates mit Elektrizität versorgen.
In Anwesenheit des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed Ali ist eine der 13 Turbinen des Großen-Renaissance-Staudamms (Grand Ethiopian Renaissance Dam, GERD) in Betrieb genommen worden. Sie soll etwa 375 Megawatt Strom erzeugen. Ab jetzt gebe es nichts mehr, was Äthiopien stoppen könne, sagte Abiy Ahmed. Zugleich versicherte er, das Mega-Projekt richte sich nicht gegen die Interessen des Sudans und Ägyptens. Ein anderes Regierungsmitglied erklärte, von diesem Wasserkraftwerk würden “alle afrikanischen Brüder und Schwestern profitieren”.
Der Grand Ethiopian Renaissance Dam, der im Nordwesten Äthiopiens errichtet wird, soll nach seiner Fertigstellung in zwei bis drei Jahren der größte Staudamm Afrikas werden. Das Projekt sorgt seit Jahren für heftigen Streit unter den Nil-Anrainern. Während Äthiopien argumentiert, dass die 1,8 Kilometer lange und 145 Meter hohe Talsperre für seine Stromproduktion unerlässlich ist, fürchten die flussabwärts gelegenen Anrainerstaaten Sudan und Ägypten um ihre Wasserversorgung. Ägypten deckt mehr als 90 Prozent seines Wasserbedarfs aus dem Nil. Mit dem Streit befasste sich im vergangenen Sommer gar der UN-Sicherheitsrat. Einen Vermittlungsvorschlag des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen wies Äthiopien aber zurück.
In Anwesenheit des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed Ali ist eine der 13 Turbinen des Großen-Renaissance-Staudamms (Grand Ethiopian Renaissance Dam, GERD) in Betrieb genommen worden. Sie soll etwa 375 Megawatt Strom erzeugen. Ab jetzt gebe es nichts mehr, was Äthiopien stoppen könne, sagte Abiy Ahmed. Zugleich versicherte er, das Mega-Projekt richte sich nicht gegen die Interessen des Sudans und Ägyptens. Ein anderes Regierungsmitglied erklärte, von diesem Wasserkraftwerk würden “alle afrikanischen Brüder und Schwestern profitieren”.
Nach Angaben der Regierung in Addis Abeba soll mit GERD künftig pro Jahr bis zu 5000 Megawatt Strom aus Wasserkraft erzeugt werden. Äthiopien, das zweitbevölkerungsreichste Land des Kontinents, hat laut Weltbank das zweitgrößte Stromdefizit in Afrika. Die rund 4,2 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) teure Anlage soll künftig 60 Prozent der 115 Millionen Einwohner mit Elektrizität versorgen.
Der größte Staudamm Afrikas
Wegen der gewaltigen Kosten des ehrgeizigen Projekts war in Äthiopien jeder Staatsbedienstete aufgerufen worden, für das Vorhaben auf einen Monatslohn zu verzichten. Außerdem wurde die Wirtschaft des Landes mit der Aufnahme zahlreicher Kredite durch den Staat belastet. Lange Zeit stand das Projekt auch wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kurz vor dem Aus.
GERD wird seit zehn Jahren am Blauen Nil errichtet. Der Fluss mündet in Khartum, der Hauptstadt des Nachbarlandes Sudan, in den Weißen Nil. Der Strom heißt dann Nil. Er fließt weiter Richtung Norden durch den Sudan und Ägypten bis ins Nildelta am Mittelmeer.
se/kle (afp, rtr, dpa)
In Anwesenheit des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed Ali ist eine der 13 Turbinen des Großen-Renaissance-Staudamms (Grand Ethiopian Renaissance Dam, GERD) in Betrieb genommen worden. Sie soll etwa 375 Megawatt Strom erzeugen. Ab jetzt gebe es nichts mehr, was Äthiopien stoppen könne, sagte Abiy Ahmed. Zugleich versicherte er, das Mega-Projekt richte sich nicht gegen die Interessen des Sudans und Ägyptens. Ein anderes Regierungsmitglied erklärte, von diesem Wasserkraftwerk würden “alle afrikanischen Brüder und Schwestern profitieren”.
Der Grand Ethiopian Renaissance Dam, der im Nordwesten Äthiopiens errichtet wird, soll nach seiner Fertigstellung in zwei bis drei Jahren der größte Staudamm Afrikas werden. Das Projekt sorgt seit Jahren für heftigen Streit unter den Nil-Anrainern. Während Äthiopien argumentiert, dass die 1,8 Kilometer lange und 145 Meter hohe Talsperre für seine Stromproduktion unerlässlich ist, fürchten die flussabwärts gelegenen Anrainerstaaten Sudan und Ägypten um ihre Wasserversorgung. Ägypten deckt mehr als 90 Prozent seines Wasserbedarfs aus dem Nil. Mit dem Streit befasste sich im vergangenen Sommer gar der UN-Sicherheitsrat. Einen Vermittlungsvorschlag des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen wies Äthiopien aber zurück.
Der größte Staudamm Afrikas
Nach Angaben der Regierung in Addis Abeba soll mit GERD künftig pro Jahr bis zu 5000 Megawatt Strom aus Wasserkraft erzeugt werden. Äthiopien, das zweitbevölkerungsreichste Land des Kontinents, hat laut Weltbank das zweitgrößte Stromdefizit in Afrika. Die rund 4,2 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) teure Anlage soll künftig 60 Prozent der 115 Millionen Einwohner mit Elektrizität versorgen.
Wegen der gewaltigen Kosten des ehrgeizigen Projekts war in Äthiopien jeder Staatsbedienstete aufgerufen worden, für das Vorhaben auf einen Monatslohn zu verzichten. Außerdem wurde die Wirtschaft des Landes mit der Aufnahme zahlreicher Kredite durch den Staat belastet. Lange Zeit stand das Projekt auch wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kurz vor dem Aus.
GERD wird seit zehn Jahren am Blauen Nil errichtet. Der Fluss mündet in Khartum, der Hauptstadt des Nachbarlandes Sudan, in den Weißen Nil. Der Strom heißt dann Nil. Er fließt weiter Richtung Norden durch den Sudan und Ägypten bis ins Nildelta am Mittelmeer.
se/kle (afp, rtr, dpa)