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Paralympics-Veteran Brian McKeever jagt noch einmal Gold

Brian McKeever ist einer der erfolgreichsten Paralympics-Teilnehmer. Ein Superbowl-Spot rückte den Kanadier noch mehr ins Rampenlicht. Im DW-Gespräch blickt er auf seinen wohl letzten großen Wettkampf in Peking.

Aufhören? So ganz mag Brian McKeever ans Ende seiner aktiven Karriere noch nicht denken. Bei mehreren Rennen in der Loipe von Peking will er seiner ohnehin schon stolzen Sammlung zunächst einmal weiteres Edelmetall hinzufügen. 17 Medaillen hat er bei Paralympics bereits gesammelt, davon 13 goldene. Doch natürlich hört der Langläufer die Uhr seines Körpers ticken. “In meinem Alter wird es immer schwieriger, so gut in Form zu kommen”, erzählt der 42-Jährige im Gespräch mit der DW. “Da gibt es immer Schmerzen und Zipperlein. Aber ich habe es wieder geschafft, bin froh hier zu sein und freue mich darauf, mich mit den anderen im Rennen zu messen.” 

Bei den Paralympics hat McKeever kaum weniger als Legendenstatus. Schon vor 20 Jahren war er in Salt Lake City dabei, Peking sind bereits seine sechsten Paralympischen Winterspiele. Goldgewinner, Fahnenträger – all das hat er schon erlebt. Ein Werbespot während des diesjährigen Superbowl rückte ihn jedoch noch mehr ins Rampenlicht.

Aufhören? So ganz mag Brian McKeever ans Ende seiner aktiven Karriere noch nicht denken. Bei mehreren Rennen in der Loipe von Peking will er seiner ohnehin schon stolzen Sammlung zunächst einmal weiteres Edelmetall hinzufügen. 17 Medaillen hat er bei Paralympics bereits gesammelt, davon 13 goldene. Doch natürlich hört der Langläufer die Uhr seines Körpers ticken. “In meinem Alter wird es immer schwieriger, so gut in Form zu kommen”, erzählt der 42-Jährige im Gespräch mit der DW. “Da gibt es immer Schmerzen und Zipperlein. Aber ich habe es wieder geschafft, bin froh hier zu sein und freue mich darauf, mich mit den anderen im Rennen zu messen.” 

“Das ist schon ziemlich verrückt”, berichtet McKeever über das enorme Echo. In dem 60-Sekunden Spot eines japanischen Autoherstellers wird die Geschichte von Brian und seinem älteren Bruder Robin erzählt. Im Jugendalter entwickeln beide die Leidenschaft für Langlauf. Als sich bei Brian im Alter von 19 Jahren Morbus Stargardt entwickelt, eine unheilbaren Augenkrankheit, die zur Erblindung führt, lassen sich die beiden davon nicht aufhalten. Sie trainieren gemeinsam und mit Robin als Guide holt Brian seine ersten Medaillen.

Superbowl-Spot bringt großes Echo 

“Es haben sich viele bei mir gemeldet, die auch an Morbus Stargardt erkrankt sind und sich durch den Spot endlich wahrgenommen gefühlt haben”, erklärt der Kanadier, “Teilhabe ist wichtig.” Für ihn sei es eine “sehr coole Erfahrung” mit seiner Rolle als Para-Athlet viele Menschen im Sport und darüber hinaus berührt zu haben.

Nachdenklich blickt McKeever auf den Krieg in der Ukraine, der die Paralympics überschattet: “Es ist das Einschneidendste und Traurigste, was ich bisher erlebt habe.” Als Humanist und Pazifist falle es ihm schwer, das mit anzusehen. Die Bedeutung des Sports verblasse vor dem Hintergrund eines Krieges. Gleichzeitig grübelt McKeever über die Auswirkungen, die die Lage auf persönlicher Ebene hat.

“Ich habe gute Bekannte aus der Ukraine, aber ebenso im russischen und auch im belarussischen Team”, erzählt er, “schwierig, da alle in einen Topf zu werfen. Es ist kompliziert.” Klar ist für McKeever, dass er die Ukraine politisch und emotional unterstützt. Inzwischen revidierte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) seine heftig kritisierte Entscheidung, russische und belarussische Aktive nicht von den Wettbewerben auszuschließen.

Abgeklärt blickt McKeever dagegen auf China als nicht unumstrittenen Gastgeber für Olympia und die Paralympics. “Wo die Wettkämpfe stattfinden, entscheiden IOC und IPC. Unser Job als Athleten ist es, uns auf das Training und die Rennen zu konzentrieren”, betont er. “Also sind wir hier.”

In McKeevers Zeit als Aktiver hat sich der Para-Sport enorm weiterentwickelt. “Als ich anfing, gab es nur sehr wenige, die als Profis unterwegs waren.” Das hat sich radikal geändert. Wer bei den Paralympics um die Medaillen kämpfen möchte, “muss sich 365 Tage im Jahr auf den Sport fokussieren”, unterstreicht McKeever, der die Spiele in Vancouver 2010 als großen Schub empfunden hat: “Durch die gemeinsame Vermarktung mit Olympia haben wir viel an Medienpräsenz gewonnen.”

Das führe dazu, dass Menschen mit Behinderung von vielen ganz anders wahrgenommen würden, das Handicap rücke in den Hintergrund, der Umgang normalisiere sich. Für die Zukunft hofft McKeever, dass der Para-Sport ein noch breiteres Interesse findet und sich irgendwann vielleicht sogar mit Olympia messen kann: “Wir haben ein tolles Produkt. Es sind aufregende, enge Wettkämpfe, und das sportliche Niveau ist unglaublich hoch.” 

Auf seine drei Einzelrennen in Peking freut sich der Paralympics-Veteran, vielleicht wird er auch noch in der Staffel zum Einsatz kommen. “Ich hoffe, ich kann mit den Besten mithalten. Und dann sehen wir, was dabei rauskommt”, gibt er sich in dieser Hinsicht entspannt. “Es ist aber definitiv so, dass ich noch aufgeregter bin, wenn meine Teammitglieder ihre Rennen haben”, gibt McKeever zu. “Wir sind wirklich befreundet, und ich sehe es als einen Teil meiner Aufgabe, dass wir hier als Team erfolgreich sind.” 

Seine Leidenschaft weitergeben zu können, ist ihm wichtig, weil er selbst dem Sport viel zu verdanken hat: “Er hat mein Leben in einer Art und Weise bereichert, die ich mir selbst nicht habe vorstellen können.” Deshalb ist es wohl auch mit dem Aufhören so schwierig. Ein abruptes Karriereende nach Peking ist nicht geplant. “Ich werde es langsam ausklingen lassen”, verrät McKeever, “und vielleicht ab und zu mal ein Rennen machen.”

Brian und Robin McKeever bei einer Siegerehrung der Paralympics in Vancouver 2010

Aufhören? So ganz mag Brian McKeever ans Ende seiner aktiven Karriere noch nicht denken. Bei mehreren Rennen in der Loipe von Peking will er seiner ohnehin schon stolzen Sammlung zunächst einmal weiteres Edelmetall hinzufügen. 17 Medaillen hat er bei Paralympics bereits gesammelt, davon 13 goldene. Doch natürlich hört der Langläufer die Uhr seines Körpers ticken. “In meinem Alter wird es immer schwieriger, so gut in Form zu kommen”, erzählt der 42-Jährige im Gespräch mit der DW. “Da gibt es immer Schmerzen und Zipperlein. Aber ich habe es wieder geschafft, bin froh hier zu sein und freue mich darauf, mich mit den anderen im Rennen zu messen.” 

Bei den Paralympics hat McKeever kaum weniger als Legendenstatus. Schon vor 20 Jahren war er in Salt Lake City dabei, Peking sind bereits seine sechsten Paralympischen Winterspiele. Goldgewinner, Fahnenträger – all das hat er schon erlebt. Ein Werbespot während des diesjährigen Superbowl rückte ihn jedoch noch mehr ins Rampenlicht.

Superbowl-Spot bringt großes Echo 

“Das ist schon ziemlich verrückt”, berichtet McKeever über das enorme Echo. In dem 60-Sekunden Spot eines japanischen Autoherstellers wird die Geschichte von Brian und seinem älteren Bruder Robin erzählt. Im Jugendalter entwickeln beide die Leidenschaft für Langlauf. Als sich bei Brian im Alter von 19 Jahren Morbus Stargardt entwickelt, eine unheilbaren Augenkrankheit, die zur Erblindung führt, lassen sich die beiden davon nicht aufhalten. Sie trainieren gemeinsam und mit Robin als Guide holt Brian seine ersten Medaillen.

“Es haben sich viele bei mir gemeldet, die auch an Morbus Stargardt erkrankt sind und sich durch den Spot endlich wahrgenommen gefühlt haben”, erklärt der Kanadier, “Teilhabe ist wichtig.” Für ihn sei es eine “sehr coole Erfahrung” mit seiner Rolle als Para-Athlet viele Menschen im Sport und darüber hinaus berührt zu haben.

Nachdenklich blickt McKeever auf den Krieg in der Ukraine, der die Paralympics überschattet: “Es ist das Einschneidendste und Traurigste, was ich bisher erlebt habe.” Als Humanist und Pazifist falle es ihm schwer, das mit anzusehen. Die Bedeutung des Sports verblasse vor dem Hintergrund eines Krieges. Gleichzeitig grübelt McKeever über die Auswirkungen, die die Lage auf persönlicher Ebene hat.

“Ich habe gute Bekannte aus der Ukraine, aber ebenso im russischen und auch im belarussischen Team”, erzählt er, “schwierig, da alle in einen Topf zu werfen. Es ist kompliziert.” Klar ist für McKeever, dass er die Ukraine politisch und emotional unterstützt. Inzwischen revidierte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) seine heftig kritisierte Entscheidung, russische und belarussische Aktive nicht von den Wettbewerben auszuschließen.

Krieg in der Ukraine – “Unvorstellbar in unserer Zeit” 

Abgeklärt blickt McKeever dagegen auf China als nicht unumstrittenen Gastgeber für Olympia und die Paralympics. “Wo die Wettkämpfe stattfinden, entscheiden IOC und IPC. Unser Job als Athleten ist es, uns auf das Training und die Rennen zu konzentrieren”, betont er. “Also sind wir hier.”

Handicap rückt in den Hintergrund

In McKeevers Zeit als Aktiver hat sich der Para-Sport enorm weiterentwickelt. “Als ich anfing, gab es nur sehr wenige, die als Profis unterwegs waren.” Das hat sich radikal geändert. Wer bei den Paralympics um die Medaillen kämpfen möchte, “muss sich 365 Tage im Jahr auf den Sport fokussieren”, unterstreicht McKeever, der die Spiele in Vancouver 2010 als großen Schub empfunden hat: “Durch die gemeinsame Vermarktung mit Olympia haben wir viel an Medienpräsenz gewonnen.”

Das führe dazu, dass Menschen mit Behinderung von vielen ganz anders wahrgenommen würden, das Handicap rücke in den Hintergrund, der Umgang normalisiere sich. Für die Zukunft hofft McKeever, dass der Para-Sport ein noch breiteres Interesse findet und sich irgendwann vielleicht sogar mit Olympia messen kann: “Wir haben ein tolles Produkt. Es sind aufregende, enge Wettkämpfe, und das sportliche Niveau ist unglaublich hoch.” 

Auf seine drei Einzelrennen in Peking freut sich der Paralympics-Veteran, vielleicht wird er auch noch in der Staffel zum Einsatz kommen. “Ich hoffe, ich kann mit den Besten mithalten. Und dann sehen wir, was dabei rauskommt”, gibt er sich in dieser Hinsicht entspannt. “Es ist aber definitiv so, dass ich noch aufgeregter bin, wenn meine Teammitglieder ihre Rennen haben”, gibt McKeever zu. “Wir sind wirklich befreundet, und ich sehe es als einen Teil meiner Aufgabe, dass wir hier als Team erfolgreich sind.” 

Nervosität trotz Erfahrung

Seine Leidenschaft weitergeben zu können, ist ihm wichtig, weil er selbst dem Sport viel zu verdanken hat: “Er hat mein Leben in einer Art und Weise bereichert, die ich mir selbst nicht habe vorstellen können.” Deshalb ist es wohl auch mit dem Aufhören so schwierig. Ein abruptes Karriereende nach Peking ist nicht geplant. “Ich werde es langsam ausklingen lassen”, verrät McKeever, “und vielleicht ab und zu mal ein Rennen machen.”

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