Was sind humanitäre Korridore?
Sie gelten als Atempause im Krieg und sollen humanitäre Katastrophen verhindern. Doch sie können auch missbraucht werden. Was humanitäre Korridore leisten können. Fragen und Antworten.
Die Vereinten Nationen betrachten humanitäre Korridore als eine von mehreren möglichen Formen für eine vorübergehende Einstellung von bewaffneten Auseinandersetzungen. Sie sind zeitlich und örtlich begrenzte, entmilitarisierte Zonen, denen die Konfliktparteien zugestimmt haben. Über diese Korridore sollen entweder Lebensmittel und medizinische Hilfe in umkämpfe Gebiete geschafft oder Zivilisten in andere Regionen evakuiert werden.
Die Zonen sind notwendig, wenn Städte belagert und die Bevölkerung von der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, Strom und Wasser abgeschnitten wird. Auch die Missachtung des Kriegsvölkerrechts – beispielsweise durch großflächige Bombardierung von zivilen Zielen – führt häufig zu humanitären Katastrophen.
Die Vereinten Nationen betrachten humanitäre Korridore als eine von mehreren möglichen Formen für eine vorübergehende Einstellung von bewaffneten Auseinandersetzungen. Sie sind zeitlich und örtlich begrenzte, entmilitarisierte Zonen, denen die Konfliktparteien zugestimmt haben. Über diese Korridore sollen entweder Lebensmittel und medizinische Hilfe in umkämpfe Gebiete geschafft oder Zivilisten in andere Regionen evakuiert werden.
In den meisten Fällen werden humanitäre Korridore von den Vereinten Nationen ausgehandelt. Zuweilen entstehen sie auch durch die Initiative lokaler, ziviler Organisationen. Da die Korridore der Zustimmung der Konfliktparteien bedürfen, besteht die Gefahr des militär-politischem Missbrauchs. So können die Zonen von den Konfliktparteien zum Beispiel für den Schmuggel von Waffen und Treibstoff in belagerte Städte missbraucht werden. Andererseits können sie UN-Beobachtern, NGOs und Journalisten dazu dienen, Zugang zu umkämpften Gebieten zu bekommen, in denen Kriegsverbrechen verübt werden.
Was sind humanitäre Korridore?
Im Osten der Ukraine sollte am Samstag, 5. März, eine fünfstündige Waffenruhe gelten, damit rund 200.000 Menschen Mariupol und 15.000 Bewohner die Stadt Wolnowacha verlassen können.
Doch die Initiative scheiterte nach wenigen Stunden. Die Stadtverwaltung von Mariupol teilte im Messengerdienst Telegram mit, die Evakuierung sei “aus Sicherheitsgründen verschoben” worden, weil die russischen Truppen weiterhin die Stadt und deren Umgebung bombardierten.
Die russische Seite erklärte hingegen nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters, die eingerichteten Korridore nahe Mariupol und Wolnowacha seien nicht genutzt worden. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA hätten “Nationalisten” die Zivilisten an der Flucht gehindert. Russische Truppen seien während der Waffenruhe zudem unter Beschuss geraten.
Auch in der Hafenstadt Cherson hätten die Russen ihre Zusage eines Korridors nicht erfüllt, beklagte der ukrainische Regiongouverneur Gennady Laguta auf Facebook. 19 Fahrzeuge mit humanitärer Hilfe seien nicht durchgelassen worden.
Stattdessen planten die Russen selbst öffentlichkeitswirksam Unterstützung für die Zivilbevölkerung zu senden, schrieb Chersons Bürgermeister Igor Kolykhaiev in einem Facebook-Eintrag: “Zuerst brachten sie die Situation in einen kritischen Zustand, und dann retten sie uns, damit wir alle den ‘Wohltätern’ vor der Kamera danken können.”
Der Zugang zu humanitären Korridoren wird durch die Konfliktparteien bestimmt. Er beschränkt sich meist auf neutrale Akteure, die UN oder Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz. Diese bestimmen auch über die Zeitdauer, das Gebiet und welche Transportmittel – Lastwagen, Bussen oder Flugzeuge – eingesetzt werden dürfen.
In seltenen Fällen werden humanitäre Korridore nur durch eine der Konfliktparteien organisiert. Dies geschah mit der amerikanischen Luftbrücke nach der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion 1948 bis 1949.
Humanitäre Korridore werden seit Mitte des 20. Jahrhunderts genutzt. So zum Beispiel bei den sogenannten Kindertransporten 1938 bis 1939, bei denen jüdische Kinder aus Gebieten unter nationalsozialistischer Kontrolle nach Großbritannien evakuiert wurden. Auch während der Belagerung des bosnischen Sarajewo von 1992 bis 1995 und der Evakuierung der syrischen Stadt Ghouta 2018 wurden humanitäre Korridore errichtet.
Allerdings gibt es viele Kriege und Konflikte, bei denen die Forderungen nach zivilen Korridoren und Kampfpausen vergeblich sind. Im immer noch andauernden Krieg im Jemen zum Beispiel hat dies UN mehrfach vergeblich versucht.
Die Vereinten Nationen betrachten humanitäre Korridore als eine von mehreren möglichen Formen für eine vorübergehende Einstellung von bewaffneten Auseinandersetzungen. Sie sind zeitlich und örtlich begrenzte, entmilitarisierte Zonen, denen die Konfliktparteien zugestimmt haben. Über diese Korridore sollen entweder Lebensmittel und medizinische Hilfe in umkämpfe Gebiete geschafft oder Zivilisten in andere Regionen evakuiert werden.
Die Zonen sind notwendig, wenn Städte belagert und die Bevölkerung von der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, Strom und Wasser abgeschnitten wird. Auch die Missachtung des Kriegsvölkerrechts – beispielsweise durch großflächige Bombardierung von zivilen Zielen – führt häufig zu humanitären Katastrophen.
Was sind humanitäre Korridore?
In den meisten Fällen werden humanitäre Korridore von den Vereinten Nationen ausgehandelt. Zuweilen entstehen sie auch durch die Initiative lokaler, ziviler Organisationen. Da die Korridore der Zustimmung der Konfliktparteien bedürfen, besteht die Gefahr des militär-politischem Missbrauchs. So können die Zonen von den Konfliktparteien zum Beispiel für den Schmuggel von Waffen und Treibstoff in belagerte Städte missbraucht werden. Andererseits können sie UN-Beobachtern, NGOs und Journalisten dazu dienen, Zugang zu umkämpften Gebieten zu bekommen, in denen Kriegsverbrechen verübt werden.
Im Osten der Ukraine sollte am Samstag, 5. März, eine fünfstündige Waffenruhe gelten, damit rund 200.000 Menschen Mariupol und 15.000 Bewohner die Stadt Wolnowacha verlassen können.
Doch die Initiative scheiterte nach wenigen Stunden. Die Stadtverwaltung von Mariupol teilte im Messengerdienst Telegram mit, die Evakuierung sei “aus Sicherheitsgründen verschoben” worden, weil die russischen Truppen weiterhin die Stadt und deren Umgebung bombardierten.
Die russische Seite erklärte hingegen nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters, die eingerichteten Korridore nahe Mariupol und Wolnowacha seien nicht genutzt worden. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA hätten “Nationalisten” die Zivilisten an der Flucht gehindert. Russische Truppen seien während der Waffenruhe zudem unter Beschuss geraten.
Wozu dienen sie?
Auch in der Hafenstadt Cherson hätten die Russen ihre Zusage eines Korridors nicht erfüllt, beklagte der ukrainische Regiongouverneur Gennady Laguta auf Facebook. 19 Fahrzeuge mit humanitärer Hilfe seien nicht durchgelassen worden.
Wer richtet sie ein?
Stattdessen planten die Russen selbst öffentlichkeitswirksam Unterstützung für die Zivilbevölkerung zu senden, schrieb Chersons Bürgermeister Igor Kolykhaiev in einem Facebook-Eintrag: “Zuerst brachten sie die Situation in einen kritischen Zustand, und dann retten sie uns, damit wir alle den ‘Wohltätern’ vor der Kamera danken können.”
Der Zugang zu humanitären Korridoren wird durch die Konfliktparteien bestimmt. Er beschränkt sich meist auf neutrale Akteure, die UN oder Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz. Diese bestimmen auch über die Zeitdauer, das Gebiet und welche Transportmittel – Lastwagen, Bussen oder Flugzeuge – eingesetzt werden dürfen.
In seltenen Fällen werden humanitäre Korridore nur durch eine der Konfliktparteien organisiert. Dies geschah mit der amerikanischen Luftbrücke nach der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion 1948 bis 1949.
Welche Korridore sind in der Ukraine eingerichtet?
Humanitäre Korridore werden seit Mitte des 20. Jahrhunderts genutzt. So zum Beispiel bei den sogenannten Kindertransporten 1938 bis 1939, bei denen jüdische Kinder aus Gebieten unter nationalsozialistischer Kontrolle nach Großbritannien evakuiert wurden. Auch während der Belagerung des bosnischen Sarajewo von 1992 bis 1995 und der Evakuierung der syrischen Stadt Ghouta 2018 wurden humanitäre Korridore errichtet.
Allerdings gibt es viele Kriege und Konflikte, bei denen die Forderungen nach zivilen Korridoren und Kampfpausen vergeblich sind. Im immer noch andauernden Krieg im Jemen zum Beispiel hat dies UN mehrfach vergeblich versucht.