#standwithukraine: Songs für den Frieden
In jedem Konflikt versuchen Menschen, sich mit Liedern Mut und Hoffnung zu machen. Auch jetzt: von der stolzen Nationalhymne bis hin zu alten Klassikern.
“Noch ist die Ukraine nicht gestorben”, diese Worte gehen seit Beginn des Krieges um die Welt. Es ist der Text der ukrainischen Nationalhymne. “Noch sind in der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben, noch wird uns lächeln, junge Ukrainer, das Schicksal. Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne, und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.” Ukrainer auf der ganzen Welt singen ihre Hymne, stolz und trotzig. Ob bei einem Friedensgebet an der katholischen Universität in Ingolstadt, auf der Rosenmontagsdemo in Köln, oder vor einem Eishockeyspiel im kanadischen Winnipeg.
Wer zuhört, muss den Text nicht verstehen, es reicht der Blick in die Gesichter der singenden Menschen, die mit diesem Lied ihren Protest, ihren Patriotismus und ihren Wunsch nach Frieden zum Ausdruck bringen.
“Noch ist die Ukraine nicht gestorben”, diese Worte gehen seit Beginn des Krieges um die Welt. Es ist der Text der ukrainischen Nationalhymne. “Noch sind in der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben, noch wird uns lächeln, junge Ukrainer, das Schicksal. Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne, und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.” Ukrainer auf der ganzen Welt singen ihre Hymne, stolz und trotzig. Ob bei einem Friedensgebet an der katholischen Universität in Ingolstadt, auf der Rosenmontagsdemo in Köln, oder vor einem Eishockeyspiel im kanadischen Winnipeg.
Unter dem Hashtag #standwithukraine zeigen sich Musiker weltweit solidarisch. So auch die Staatsoper Berlin oder das Orchester des Rundfunksenders NDR, das die Hymne in der blau-gelb beleuchteten Elbphilharmonie gespielt hat.
Stings Antikriegsballade: “Russians”
Oder in der New Yorker Metropolitan Opera, wo das hauseigene Orchester mit Chor die Hymne vor dem Abendprogramm erklingen ließ.
Auch in der Popwelt werden Zeichen gesetzt. Nach fast 40 Jahren hat Sting seine Antikriegsballade “Russians” neu aufgenommen. Auf seinem Instagram-Account hat er ein Video veröffentlicht, in dem er mit einem Cellisten im Studio und das Lied singt, das er 1985 vor dem Hintergrund des Kalten Krieges geschrieben hat.
Darin appelliert Sting an die Menschlichkeit von Amerikanern und Russen. Ein Krieg, das sei jedem klar, könne nicht gewonnen werden – ein Krieg kenne keine Sieger, heißt es in dem Lied.
In dem Video hält er, bevor er anfängt zu singen, eine kleine Ansprache, in der er sagt: “Angesichts der grausamen Entscheidung eines Mannes, in ein friedliches Nachbarland einzumarschieren, ist das Lied einmal mehr ein Plädoyer für unsere gemeinsame Menschlichkeit. Für die tapferen Ukrainer, (…) und auch für die vielen Russen, die trotz drohender Verhaftung gegen diesen Frevel protestieren. Wir, wir alle, lieben unsere Kinder. Stoppt den Krieg.”
Das Lied ist in Russland bekannt, Sting hat es in der Vergangenheit auch bei Konzerten dort gespielt.
Auch in Russland werden und wurden Friedenslieder gesungen. Bezeichnend ist die Zeit von Glasnost und Perestroika – die Zeit Ende der 1980er-Jahre, in der der damalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, den Eisernen Vorhang öffnete und sich dem Westen zuwandte. Symbolisch für das Ende des Kalten Krieges steht bis heute der Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands. Friedenshymnen des Westens waren auch die des Ostens:
Die deutsche Rockband The Scorpions hatte schon alles erreicht, war weltberühmt und preisgekrönt. Sie gehörte zu den ersten westlichen Rockbands, die überhaupt in Russland spielen durften. 1988 waren die Scorpions in Leningrad, und 1989 spielten sie – vor knapp 300.000 Menschen – auf dem großen Moscow Music Peace Festival.
Während dieses Aufenthaltes ist Scorpions-Sänger Klaus Meine der Text zu “Wind of Change” eingefallen, und zwar als er abends durch den Gorky Park und an der Moskwa entlang spazierte. “Das Lied ist meine persönliche Aufarbeitung dessen, was in den letzten Jahren in der Welt passiert ist”, erzählte er dem Magazin “Classic Rocks”. Dabei habe er dem “Wind des Wandels” zugehört, der über alte Feindschaften hinweg weht. Das Lied begleitete nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch den Zerfall der Sowjetunion.
John Lennon hat mit seinem Friedenslied einen der größten Klassiker der Popgeschichte geschaffen. Er stellte sich vor, dass es keine Ländergrenzen mehr gibt, keine Religionen, keinen Gott. “Vielleicht bin ich ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige. Ich hoffe, irgendwann macht ihr alle mit und die Welt wird eins sein.”
Die Botschaft des Songs ist zeitlos. Geschrieben 1971 während des Vietnamkrieges, ist das Lied bei jedem Konflikt aktuell – auch jetzt wieder: Beim französischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest stellten sich alle zwölf Kandidatinnen und Kandidaten auf die Bühne und sangen das Lied gemeinsam für die Ukraine, während das Publikum blau-gelbe Fahnen schwang.
John Lennons nicht weniger berühmte Friedenshymne “Give Peace A Chance” wurde am 4. März um 8:45 zeitgleich von 150 europäischen Radiostationen gespielt.
Einer der ergreifendsten Songs dieser Tage jedoch ist gar kein Antikriegslied. Es ist “Let It Go”, ein Lied aus dem Disney-Film “Die Eiskönigin”. Ein junges Mädchen singt es, in einem Luftschutzbunker in Kiew, wo es mit vielen anderen Menschen seit Tagen ausharrt.
Anfangs singt Amelia, die mal ein großer Popstar werden möchte, gegen das Stimmengewirr der anderen an. Doch es verstummt und alle hören dem Mädchen zu. Das Handyvideo ging auf allen Social-Kanälen viral und rührt Menschen auf der ganzen Welt.
“Noch ist die Ukraine nicht gestorben”, diese Worte gehen seit Beginn des Krieges um die Welt. Es ist der Text der ukrainischen Nationalhymne. “Noch sind in der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben, noch wird uns lächeln, junge Ukrainer, das Schicksal. Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne, und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.” Ukrainer auf der ganzen Welt singen ihre Hymne, stolz und trotzig. Ob bei einem Friedensgebet an der katholischen Universität in Ingolstadt, auf der Rosenmontagsdemo in Köln, oder vor einem Eishockeyspiel im kanadischen Winnipeg.
Wer zuhört, muss den Text nicht verstehen, es reicht der Blick in die Gesichter der singenden Menschen, die mit diesem Lied ihren Protest, ihren Patriotismus und ihren Wunsch nach Frieden zum Ausdruck bringen.
Stings Antikriegsballade: “Russians”
Unter dem Hashtag #standwithukraine zeigen sich Musiker weltweit solidarisch. So auch die Staatsoper Berlin oder das Orchester des Rundfunksenders NDR, das die Hymne in der blau-gelb beleuchteten Elbphilharmonie gespielt hat.
Oder in der New Yorker Metropolitan Opera, wo das hauseigene Orchester mit Chor die Hymne vor dem Abendprogramm erklingen ließ.
Auch in der Popwelt werden Zeichen gesetzt. Nach fast 40 Jahren hat Sting seine Antikriegsballade “Russians” neu aufgenommen. Auf seinem Instagram-Account hat er ein Video veröffentlicht, in dem er mit einem Cellisten im Studio und das Lied singt, das er 1985 vor dem Hintergrund des Kalten Krieges geschrieben hat.
Darin appelliert Sting an die Menschlichkeit von Amerikanern und Russen. Ein Krieg, das sei jedem klar, könne nicht gewonnen werden – ein Krieg kenne keine Sieger, heißt es in dem Lied.
Antikriegshymnen mit Geschichte
In dem Video hält er, bevor er anfängt zu singen, eine kleine Ansprache, in der er sagt: “Angesichts der grausamen Entscheidung eines Mannes, in ein friedliches Nachbarland einzumarschieren, ist das Lied einmal mehr ein Plädoyer für unsere gemeinsame Menschlichkeit. Für die tapferen Ukrainer, (…) und auch für die vielen Russen, die trotz drohender Verhaftung gegen diesen Frevel protestieren. Wir, wir alle, lieben unsere Kinder. Stoppt den Krieg.”
The Scorpions: “Wind of Change”
Das Lied ist in Russland bekannt, Sting hat es in der Vergangenheit auch bei Konzerten dort gespielt.
Auch in Russland werden und wurden Friedenslieder gesungen. Bezeichnend ist die Zeit von Glasnost und Perestroika – die Zeit Ende der 1980er-Jahre, in der der damalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, den Eisernen Vorhang öffnete und sich dem Westen zuwandte. Symbolisch für das Ende des Kalten Krieges steht bis heute der Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands. Friedenshymnen des Westens waren auch die des Ostens:
Die deutsche Rockband The Scorpions hatte schon alles erreicht, war weltberühmt und preisgekrönt. Sie gehörte zu den ersten westlichen Rockbands, die überhaupt in Russland spielen durften. 1988 waren die Scorpions in Leningrad, und 1989 spielten sie – vor knapp 300.000 Menschen – auf dem großen Moscow Music Peace Festival.
John Lennon: “Imagine”
Während dieses Aufenthaltes ist Scorpions-Sänger Klaus Meine der Text zu “Wind of Change” eingefallen, und zwar als er abends durch den Gorky Park und an der Moskwa entlang spazierte. “Das Lied ist meine persönliche Aufarbeitung dessen, was in den letzten Jahren in der Welt passiert ist”, erzählte er dem Magazin “Classic Rocks”. Dabei habe er dem “Wind des Wandels” zugehört, der über alte Feindschaften hinweg weht. Das Lied begleitete nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch den Zerfall der Sowjetunion.
John Lennon hat mit seinem Friedenslied einen der größten Klassiker der Popgeschichte geschaffen. Er stellte sich vor, dass es keine Ländergrenzen mehr gibt, keine Religionen, keinen Gott. “Vielleicht bin ich ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige. Ich hoffe, irgendwann macht ihr alle mit und die Welt wird eins sein.”
Das Mädchen im Bunker
Die Botschaft des Songs ist zeitlos. Geschrieben 1971 während des Vietnamkrieges, ist das Lied bei jedem Konflikt aktuell – auch jetzt wieder: Beim französischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest stellten sich alle zwölf Kandidatinnen und Kandidaten auf die Bühne und sangen das Lied gemeinsam für die Ukraine, während das Publikum blau-gelbe Fahnen schwang.
John Lennons nicht weniger berühmte Friedenshymne “Give Peace A Chance” wurde am 4. März um 8:45 zeitgleich von 150 europäischen Radiostationen gespielt.
Einer der ergreifendsten Songs dieser Tage jedoch ist gar kein Antikriegslied. Es ist “Let It Go”, ein Lied aus dem Disney-Film “Die Eiskönigin”. Ein junges Mädchen singt es, in einem Luftschutzbunker in Kiew, wo es mit vielen anderen Menschen seit Tagen ausharrt.
Anfangs singt Amelia, die mal ein großer Popstar werden möchte, gegen das Stimmengewirr der anderen an. Doch es verstummt und alle hören dem Mädchen zu. Das Handyvideo ging auf allen Social-Kanälen viral und rührt Menschen auf der ganzen Welt.