Kultur

BAFTA Awards 2022: Klare Geste gegen Putin

“Power of the Dog” und “Dune” waren die großen Gewinner der britischen Filmpreise. Moderatorin Rachel Wilson übte Kritik in Richtung des russischen Präsidenten – mit einem Fingerzeig.

Es war eine glamouröse Show, die am Sonntagabend (13.03.2022) in der Londoner Royal Albert Hall stattfand. Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) feierte ihren 75. Geburtstag und hatte zur alljährlichen Preisverleihung eingeladen. Die BAFTAs zählen nach den Oscars und den Golden Globes zu den begehrtesten Filmpreisen der Welt.

Viele Stars kamen im feinen Zwirn und ohne medizinische Maske. Die Pandemie schien vorüber. Es herrschte heitere Stimmung, wenn auch überschattet vom Krieg in der Ukraine. Der Vorsitzende der britischen Filmakademie, Krishnendu Majumdar, trug gelben Schal zu blauem Sakko und sagte: “Wir sind solidarisch mit denen, die tapfer für ihr Land kämpfen und teilen ihre Hoffnung auf eine Rückkehr zum Frieden.” Die Filmakademie sei auch den Journalistinnen und Journalisten, die aus der Ukraine berichteten, sehr dankbar, viele von ihnen seien selbst BAFTA-Mitglieder. “Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und bei denen, die von anderen Konflikten auf der ganzen Welt betroffen sind.”

Es war eine glamouröse Show, die am Sonntagabend (13.03.2022) in der Londoner Royal Albert Hall stattfand. Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) feierte ihren 75. Geburtstag und hatte zur alljährlichen Preisverleihung eingeladen. Die BAFTAs zählen nach den Oscars und den Golden Globes zu den begehrtesten Filmpreisen der Welt.

Auch manche Stars zeigten sich solidarisch mit der Ukraine. Der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch trug einen blau-gelben Anstecker am Revers, sein Landsmann Stephen Graham hatte sich eine blau-gelbe Schleife angeheftet. Deutliche Kritik am Kreml-Chef, der für den Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine verantwortlich ist, übte die australische Schauspielerin Rebel Wilson, die die Gala moderierte. Sie zeigt Russlands Präsident Putin den Mittelfinger, woraufhin sie Applaus erntete.

Solidarität mit der Ukraine

Doch natürlich ging es an diesem Abend vor allem um Filme. Zum Auftakt sang die mittlerweile 85-jährige Shirely Bassey den Bond-Song “Diamonds Are Forever” und erhielt dafür Standing Ovations. Gewinner der diesjährigen Preisverleihung war der Film “The Power of the Dog”. Das Western-Drama von Jane Campion wurde zum besten Film gekürt. Die Regisseurin wurde außerdem mit dem Regie-Preis ausgezeichnet, war allerdings selbst nicht anwesend. 

Wenig überraschend konnte auch “Dune” von Denis Villeneuve die Akademie in der Endrunde überzeugen. Elfmal war das Science-Fiction-Epos nominiert, fünf Trophäen heimste es ein: für Kamera, Sound, Szenenbild, Filmmusik und Spezialeffekte. Für letztere zeichnete ein internationales Team um den deutschen Spezialeffektekünstler Gerd Nefzer verantwortlich. Auch die Musik stammt von einem gebürtigen Deutschen, dem Filmkomponisten Hans Zimmer.

Weitere Gewinner waren der Coming-of-Age-Film “Belfast” von Kenneth Branagh, der als herausragender britischer Film ausgezeichnet wurde. Zum besten Schauspieler wurde Will Smith für seine Rolle in “King Richard” gekürt, der ebenfalls nicht zugegen war. Beste Schauspielerin wurde die Britin Joanna Scanlan (“After Love”). Die Preise für die Nebenrollen gingen an Ariana DeBose (“West Side Story”) und Troy Kotsur (“Coda”), der als erster gehörloser Schauspieler einen BAFTA erhielt.

Der jüngste James-Bond-Film “Keine Zeit zu sterben” – der letzte mit Daniel Craig als 007 – war zwar ein Kassenschlager, konnte sich aber bei den BAFTAs nicht durchsetzen. Allein der Preis für den Schnitt ging an den Actionfilm. Lashana Lynch, die in dem Bond-Streifen eine toughe Agentin spielt, konnte sich allerdings über eine unverhoffte Auszeichnung freuen. Sie erhielt den “Rising Star Award”.

Weitere Preise gingen an “Coda” für das beste adaptierte Drehbuch, an “Licorice Pizza” für das beste Originaldrehbuch und an den Disney-Film “Encanto” als besten Animationsfilm. Auch der Dokumentarfilm “Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised)” von Roots-Drummer Questlove wurde ausgezeichnet. Es war das Regiedebüt des US-Musikers, der bürgerlich Ahmir Thompson heißt.

(mit dpa, AP, bafta.org)

BAFTA-Vorsitzender: Krishnendu Majumdar

Es war eine glamouröse Show, die am Sonntagabend (13.03.2022) in der Londoner Royal Albert Hall stattfand. Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) feierte ihren 75. Geburtstag und hatte zur alljährlichen Preisverleihung eingeladen. Die BAFTAs zählen nach den Oscars und den Golden Globes zu den begehrtesten Filmpreisen der Welt.

Viele Stars kamen im feinen Zwirn und ohne medizinische Maske. Die Pandemie schien vorüber. Es herrschte heitere Stimmung, wenn auch überschattet vom Krieg in der Ukraine. Der Vorsitzende der britischen Filmakademie, Krishnendu Majumdar, trug gelben Schal zu blauem Sakko und sagte: “Wir sind solidarisch mit denen, die tapfer für ihr Land kämpfen und teilen ihre Hoffnung auf eine Rückkehr zum Frieden.” Die Filmakademie sei auch den Journalistinnen und Journalisten, die aus der Ukraine berichteten, sehr dankbar, viele von ihnen seien selbst BAFTA-Mitglieder. “Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und bei denen, die von anderen Konflikten auf der ganzen Welt betroffen sind.”

Solidarität mit der Ukraine

Auch manche Stars zeigten sich solidarisch mit der Ukraine. Der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch trug einen blau-gelben Anstecker am Revers, sein Landsmann Stephen Graham hatte sich eine blau-gelbe Schleife angeheftet. Deutliche Kritik am Kreml-Chef, der für den Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine verantwortlich ist, übte die australische Schauspielerin Rebel Wilson, die die Gala moderierte. Sie zeigt Russlands Präsident Putin den Mittelfinger, woraufhin sie Applaus erntete.

Doch natürlich ging es an diesem Abend vor allem um Filme. Zum Auftakt sang die mittlerweile 85-jährige Shirely Bassey den Bond-Song “Diamonds Are Forever” und erhielt dafür Standing Ovations. Gewinner der diesjährigen Preisverleihung war der Film “The Power of the Dog”. Das Western-Drama von Jane Campion wurde zum besten Film gekürt. Die Regisseurin wurde außerdem mit dem Regie-Preis ausgezeichnet, war allerdings selbst nicht anwesend. 

Wenig überraschend konnte auch “Dune” von Denis Villeneuve die Akademie in der Endrunde überzeugen. Elfmal war das Science-Fiction-Epos nominiert, fünf Trophäen heimste es ein: für Kamera, Sound, Szenenbild, Filmmusik und Spezialeffekte. Für letztere zeichnete ein internationales Team um den deutschen Spezialeffektekünstler Gerd Nefzer verantwortlich. Auch die Musik stammt von einem gebürtigen Deutschen, dem Filmkomponisten Hans Zimmer.

Weitere Gewinner waren der Coming-of-Age-Film “Belfast” von Kenneth Branagh, der als herausragender britischer Film ausgezeichnet wurde. Zum besten Schauspieler wurde Will Smith für seine Rolle in “King Richard” gekürt, der ebenfalls nicht zugegen war. Beste Schauspielerin wurde die Britin Joanna Scanlan (“After Love”). Die Preise für die Nebenrollen gingen an Ariana DeBose (“West Side Story”) und Troy Kotsur (“Coda”), der als erster gehörloser Schauspieler einen BAFTA erhielt.

Bester Film: “The Power of the Dog”

Der jüngste James-Bond-Film “Keine Zeit zu sterben” – der letzte mit Daniel Craig als 007 – war zwar ein Kassenschlager, konnte sich aber bei den BAFTAs nicht durchsetzen. Allein der Preis für den Schnitt ging an den Actionfilm. Lashana Lynch, die in dem Bond-Streifen eine toughe Agentin spielt, konnte sich allerdings über eine unverhoffte Auszeichnung freuen. Sie erhielt den “Rising Star Award”.

Auch Deutsche unter den Gewinnern

Weitere Preise gingen an “Coda” für das beste adaptierte Drehbuch, an “Licorice Pizza” für das beste Originaldrehbuch und an den Disney-Film “Encanto” als besten Animationsfilm. Auch der Dokumentarfilm “Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised)” von Roots-Drummer Questlove wurde ausgezeichnet. Es war das Regiedebüt des US-Musikers, der bürgerlich Ahmir Thompson heißt.

(mit dpa, AP, bafta.org)

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