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Abzug der Russen aus Tschernobyl: Die Folgen radioaktiver Strahlung

Einige der Soldaten, die das stillgelegte ukrainische Atomkraftwerk besetzt hatten, sollen starker Radioaktivität ausgesetzt gewesen sein. Das kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Die russischen Truppen, die das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine besetzt hatten, sind abgezogen. Das teilte die für das Sperrgebiet im Norden der Ukraine zuständige ukrainische Behörde am Donnerstagabend mit. Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ließ verlauten, Russland habe die Kontrolle über das Gebiet schriftlich wieder an die Ukraine übertragen.

Beobachter, die Sorge um die sichere Lagerung der alten Brennstäbe und der Überreste des Reaktors in Tschernobyl hatten, können aufatmen. Aber während der Besatzung sollen einige der russischen Soldaten starker radioaktiver Strahlung ausgesetzt gewesen sein.  

Die russischen Truppen, die das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine besetzt hatten, sind abgezogen. Das teilte die für das Sperrgebiet im Norden der Ukraine zuständige ukrainische Behörde am Donnerstagabend mit. Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ließ verlauten, Russland habe die Kontrolle über das Gebiet schriftlich wieder an die Ukraine übertragen.

Der staatliche Energieversorger Energoatom berichtete, einige russische Soldaten hätten in der Zeit, in der Moskau die Kontrolle über die Atomruine inne hatte, Gräben im sogenannten Roten Wald ausgehoben.

Folgen reichen von abwaschbarer Kontamination bis zum Tod

Der Wald, der den ehemaligen Reaktor umgibt und seinen Namen von den abgestorbenen rot-braunen Kiefern hat, ist immer noch eines der am stärksten radioaktiv verseuchten Gebiete der Welt. Die Soldaten, die angeblich keine Schutzkleidung trugen, sollen radioaktiven Staub eingeatmet haben. Das berichteten Kraftwerksmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk schrieb auf Facebook, die russischen Soldaten hätten erhebliche Strahlungsdosen abbekommen. Unabhängige Bestätigungen dafür liegen noch nicht vor.

Fest steht aber, dass es schwerste gesundheitliche Folgen hat, wenn man radioaktives Material einatmet, oder es mit der Haut in Kontakt kommt. Bestenfalls legen sich die radioaktiven Stoffe nur auf die Haut – dieser Art der Kontamination kann man mit Wasser und Seifenschaum beikommen.

Schlimmstenfalls, wenn der Körper einer massiven Strahlendosis innerhalb kürzester Zeit ausgesetzt ist, können die Betroffenen schon nach wenigen Tagen oder sogar Stunden sterben.

Wenn radioaktive Substanzen in den Körper gelangen, reagieren sie mit unserem Gewebe. Die ionisierende Strahlung, die von den Partikeln ausgeht, löst Elektronen aus ihren Molekülen heraus. Zurück bleiben chemisch aggressive Molekülreste.

Diese Radikale können großen Schaden anrichten. Es gilt: Je stärker die Strahlung und je länger man ihr ausgesetzt war, desto mehr Radikale. Die geladenen Teilchen versuchen, wieder eine stabile Verbindung einzugehen und reagieren dabei miteinander. So entstehen auch Verbindungen, die in unseren Zellen keinen Sinn ergeben.

Mögliche Konsequenzen: Wichtige Enzyme werden außer Kraft gesetzt, ganze Zellbausteine zerstört. Letztlich können Zellen sogar komplett absterben. Die Schäden können auch vererbt werden – in den Gegenden um Hiroshimaund Nagasaki, wo die USA im Zweiten Weltkrieg Atombombenabwarf, wurden auch Generationen später noch Babys mit Fehlbildungen geboren. Das passiert, wenn die ionisierende Strahlung Elektronen aus DNA-Molekülen herauslöst. Die so veränderten Erbgutinformationen werden bei der nächsten Zellteilung weitergegeben.

Eine konkrete Folge einer radioaktiven Strahlenbelastung ist Schilddrüsenkrebs. Verantwortlich dafür sind kontaminierte Jod-Isotope, die sich in unseren körpereigenen Zellen festsetzen. Um dem vorzubeugen, verteilen Behörden oder Ärzte in Gebieten mit radioaktiven Zwischenfällen, Jodtabletten. Bei der Einnahme wird der Körper mit dem Stoff überschwemmt, und das überschüssige und verseuchte Jod ausgeschieden. Der Schutz hält aber nur wenige Tage an und wirkt nur, wenn die Person nicht bereits tiefgreifend kontaminiert ist.

Auch die radioaktiven Isotope Strontium 90 und Cäsium 137 führen bei einer Verstrahlung zu einem erhöhten Krebsrisiko. Sie lagern sich im Knochengewebe ab, wo der Körper sie mit Calcium verwechselt.

Die gefährlichen Substanzen werden als Folge in die physiologischen Prozesse im Muskel- und Knochengewebe eingebaut. Das führt beispielsweise zu Problemen im Knochenmark, das dafür zuständig ist, neue Blutkörperchen zu bilden. So können Menschen, die radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, Blutkrebs, auch bekannt als Leukämie, entwickeln.

Russischer Soldat am Atomkraftwerk in Tschernobyl

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Lieber verstrahlt als im Krieg? – Neuanfang in Tschernobyl

Die russischen Truppen, die das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine besetzt hatten, sind abgezogen. Das teilte die für das Sperrgebiet im Norden der Ukraine zuständige ukrainische Behörde am Donnerstagabend mit. Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ließ verlauten, Russland habe die Kontrolle über das Gebiet schriftlich wieder an die Ukraine übertragen.

Beobachter, die Sorge um die sichere Lagerung der alten Brennstäbe und der Überreste des Reaktors in Tschernobyl hatten, können aufatmen. Aber während der Besatzung sollen einige der russischen Soldaten starker radioaktiver Strahlung ausgesetzt gewesen sein.  

Folgen reichen von abwaschbarer Kontamination bis zum Tod

Der staatliche Energieversorger Energoatom berichtete, einige russische Soldaten hätten in der Zeit, in der Moskau die Kontrolle über die Atomruine inne hatte, Gräben im sogenannten Roten Wald ausgehoben.

Der Wald, der den ehemaligen Reaktor umgibt und seinen Namen von den abgestorbenen rot-braunen Kiefern hat, ist immer noch eines der am stärksten radioaktiv verseuchten Gebiete der Welt. Die Soldaten, die angeblich keine Schutzkleidung trugen, sollen radioaktiven Staub eingeatmet haben. Das berichteten Kraftwerksmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk schrieb auf Facebook, die russischen Soldaten hätten erhebliche Strahlungsdosen abbekommen. Unabhängige Bestätigungen dafür liegen noch nicht vor.

Fest steht aber, dass es schwerste gesundheitliche Folgen hat, wenn man radioaktives Material einatmet, oder es mit der Haut in Kontakt kommt. Bestenfalls legen sich die radioaktiven Stoffe nur auf die Haut – dieser Art der Kontamination kann man mit Wasser und Seifenschaum beikommen.

Was passiert bei radioaktiver Verstrahlung im Körper?

Schlimmstenfalls, wenn der Körper einer massiven Strahlendosis innerhalb kürzester Zeit ausgesetzt ist, können die Betroffenen schon nach wenigen Tagen oder sogar Stunden sterben.

Mögliche Krankheiten

Wenn radioaktive Substanzen in den Körper gelangen, reagieren sie mit unserem Gewebe. Die ionisierende Strahlung, die von den Partikeln ausgeht, löst Elektronen aus ihren Molekülen heraus. Zurück bleiben chemisch aggressive Molekülreste.

Diese Radikale können großen Schaden anrichten. Es gilt: Je stärker die Strahlung und je länger man ihr ausgesetzt war, desto mehr Radikale. Die geladenen Teilchen versuchen, wieder eine stabile Verbindung einzugehen und reagieren dabei miteinander. So entstehen auch Verbindungen, die in unseren Zellen keinen Sinn ergeben.

Mögliche Konsequenzen: Wichtige Enzyme werden außer Kraft gesetzt, ganze Zellbausteine zerstört. Letztlich können Zellen sogar komplett absterben. Die Schäden können auch vererbt werden – in den Gegenden um Hiroshimaund Nagasaki, wo die USA im Zweiten Weltkrieg Atombombenabwarf, wurden auch Generationen später noch Babys mit Fehlbildungen geboren. Das passiert, wenn die ionisierende Strahlung Elektronen aus DNA-Molekülen herauslöst. Die so veränderten Erbgutinformationen werden bei der nächsten Zellteilung weitergegeben.

Eine konkrete Folge einer radioaktiven Strahlenbelastung ist Schilddrüsenkrebs. Verantwortlich dafür sind kontaminierte Jod-Isotope, die sich in unseren körpereigenen Zellen festsetzen. Um dem vorzubeugen, verteilen Behörden oder Ärzte in Gebieten mit radioaktiven Zwischenfällen, Jodtabletten. Bei der Einnahme wird der Körper mit dem Stoff überschwemmt, und das überschüssige und verseuchte Jod ausgeschieden. Der Schutz hält aber nur wenige Tage an und wirkt nur, wenn die Person nicht bereits tiefgreifend kontaminiert ist.

Auch die radioaktiven Isotope Strontium 90 und Cäsium 137 führen bei einer Verstrahlung zu einem erhöhten Krebsrisiko. Sie lagern sich im Knochengewebe ab, wo der Körper sie mit Calcium verwechselt.

Die gefährlichen Substanzen werden als Folge in die physiologischen Prozesse im Muskel- und Knochengewebe eingebaut. Das führt beispielsweise zu Problemen im Knochenmark, das dafür zuständig ist, neue Blutkörperchen zu bilden. So können Menschen, die radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, Blutkrebs, auch bekannt als Leukämie, entwickeln.

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