Eintracht Frankfurt im Halbfinale der Europa League
Frankfurt gelingt die Sensation: Durch ein 3:2 beim FC Barcelona erreicht der Bundesligist das Halbfinale der Europa League. Großen Anteil am Erfolg haben auch die leidenschaftlichen Fans.
Manchmal sind Fußballmannschaften und ihre Anhänger wie Hundehalter und ihr Lieblingstier: Sie werden sich immer ähnlicher. Im Einzelfall sind sie nur noch durch die Kleidung zu unterscheiden. Haare, Haltung, Blick – alles gleich. Das Viertelfinal-Duell in der Europa League zwischen dem FC Barcelona und Eintracht Frankfurt war so ein Beispiel.
Schon im Hinspiel, einem geradezu epischen Kampf des Bundesligisten, hatten die Frankfurter Fans ihre Eintracht zum sensationellen 1:1 gegen die scheinbar übermächtigen Spanier gebrüllt, gebangt, gesungen. Zur entscheidenden Partie in Katalonien machten sich nun 30.000 auf, viele von ihnen ohne Eintrittskarte. Im Gepäck einfach nur die Hoffnung, beim historischsten Eintracht-Moment der letzten Jahrzehnte irgendwie dabei zu sein. Manche Quellen sprachen sogar von 50.000 Eintracht-Fans.
Manchmal sind Fußballmannschaften und ihre Anhänger wie Hundehalter und ihr Lieblingstier: Sie werden sich immer ähnlicher. Im Einzelfall sind sie nur noch durch die Kleidung zu unterscheiden. Haare, Haltung, Blick – alles gleich. Das Viertelfinal-Duell in der Europa League zwischen dem FC Barcelona und Eintracht Frankfurt war so ein Beispiel.
Schon Tage vor der Partie zogen sie durch Barcelona, am Spieltag weiß gekleidet wie Barcas Erzrivale Real Madrid. Provokation pur. Und Selbstbewusstsein. Mit List und Tricks – etliche benutzten beim Ticketkauf ausländische Kreditkarten oder manipulierte IP-Adressen, um doch noch an eine Zugangsberechtigung zu kommen. So dürften es 25.000, vielleicht sogar 30.000 ins ehrwürdige Camp Nou geschafft haben. Die Stimmung war großartig. Die 60.000, die es mit den Gastgeber hielten, waren kaum noch zu hören bei ihrem Heimspiel.
Frühe Führung
Und die Profis auf dem Platz spiegelten genau das wider, was sich auf der Tribüne abspielte: Voller Leidenschaft nahmen die Frankfurter von Anfang an ihr Herz in die Hand – nach nicht einmal vier Minuten wurden sie erstmals belohnt: Eric Garcia hatte Jesper Lindström regelwidrig im Strafraum niedergerungen, Filip Kostic verwandelte den fälligen Strafstoß gegen Nationaltorhüter Marc Andre ter Stegen souverän. Frankfurt lag in Führung, die Menschen in weiß auf den Rängen tobten.
Auch wenn die Barca-Superstars um Ousmane Dembele und Pierre Emerick Aubameyang jetzt mittels ihrer Schnelligkeit mehr Druck ausübten, so richtig in Gefahr geriet das Tor von Kevin Trapp nur selten. Auf der anderen Seite vergab Ansgar Knauff, der Torschütze aus dem Hinspiel, nach einem Super-Dribbling die Chance zum 2:0. Das fiel aber gleich beim nächsten Angriff. Rafael Borre fasste sich aus knapp 30 Metern halblinker Position ein Herz und zog einfach mal ab – sein Ball landete knallhart unter der Latte, ter Stegen war zum zweiten Mal geschlagen (36.). “Wir wussten”, sollte Torwart Kevin Trapp später analysieren, “dass Barcelona viel Ballbesitz haben wird und dass wir effizient sein müssen bei unseren Kontern – und das haben wir heute gemacht.”
Frankfurt war jetzt im Rausch. Wieder war es Knauff, der diesmal übers Tor schoss nach einem neuerlichen Konter, der große FC Barcelona rettete das 0:2 in die Halbzeit. Wer nun dachte, die Katalanen würden mit neuem Mut zurückkommen, wurde enttäuscht. Und die Fans der Gastgeber bleiben gleich ganz fern. Hinter Trapps Tor klaffte jetzt eine Lücke auf der Tribüne. Barcas Hardcore-Anhänger wollten damit, wie es hieß, gegen den Umstand protestieren, dass so viele Frankfurter im Stadion waren. Beleidigt, divenhaft, wenig konstruktiv in einem Moment, in dem die Mannschaft besonders viel Unterstützung gebraucht hätte.
Vielleicht war es auch diese Aktion, die zum internationalen Aus des FC Barcelona beitrug. Kurz nachdem die Ultras wieder auf ihren Plätzen waren, erhöhte Kostic auf 3:0 (67.).. Die Fans auf den Rängen sangen “Einer geht noch, einer geht noch rein” und “wir holen den U-U-EFA-Cup und wir werden Deutscher Meister”.
Als Barca dann doch noch aufwachte aus seiner Schockstarre, war es schon zu spät. Einem Tor von Sergio Busquets verwehrte der vorzügliche Schiedsrichter Artur Dias aus Portugal noch wegen einer knappen Abseitsstellung die Anerkennung (84.), in der neunminütigen Nachspielzeit traf der Kapitän dann noch per herrlicher Direktabnahme zum 1:3, in der 90.+10. Minute verkürzte Memphis Depay per Strafstoß sogar noch auf 2:3 Dabei blieb es dann, wenige Sekunden später pfiff Dias endlich ab. Sofort begann die Party auf dem Platz. Singende, tanzende Spieler, auf den Rängen klang “oh, wie ist das schön” aus zehntausenden Kehlen. “Natürlich hatten die Fans großen Einfluss auf die Partie”, sagte Barca-Trainer Xavi anschließend. “Wir können natürlich nicht kontrollieren, welche Ticktes verkauft werden.”
Frankfurt darf nun vom ganz großen Wurf träumen. “Wir haben heute gezeigt, dass wir uns von niemandem verstecken müssen”, sagte Kevin Trapp. Im Halbfinale wartet West Ham United. Auch in London wird dabei auf die Eintracht-Fans Verlass sein.
Manchmal sind Fußballmannschaften und ihre Anhänger wie Hundehalter und ihr Lieblingstier: Sie werden sich immer ähnlicher. Im Einzelfall sind sie nur noch durch die Kleidung zu unterscheiden. Haare, Haltung, Blick – alles gleich. Das Viertelfinal-Duell in der Europa League zwischen dem FC Barcelona und Eintracht Frankfurt war so ein Beispiel.
Schon im Hinspiel, einem geradezu epischen Kampf des Bundesligisten, hatten die Frankfurter Fans ihre Eintracht zum sensationellen 1:1 gegen die scheinbar übermächtigen Spanier gebrüllt, gebangt, gesungen. Zur entscheidenden Partie in Katalonien machten sich nun 30.000 auf, viele von ihnen ohne Eintrittskarte. Im Gepäck einfach nur die Hoffnung, beim historischsten Eintracht-Moment der letzten Jahrzehnte irgendwie dabei zu sein. Manche Quellen sprachen sogar von 50.000 Eintracht-Fans.
Frühe Führung
Schon Tage vor der Partie zogen sie durch Barcelona, am Spieltag weiß gekleidet wie Barcas Erzrivale Real Madrid. Provokation pur. Und Selbstbewusstsein. Mit List und Tricks – etliche benutzten beim Ticketkauf ausländische Kreditkarten oder manipulierte IP-Adressen, um doch noch an eine Zugangsberechtigung zu kommen. So dürften es 25.000, vielleicht sogar 30.000 ins ehrwürdige Camp Nou geschafft haben. Die Stimmung war großartig. Die 60.000, die es mit den Gastgeber hielten, waren kaum noch zu hören bei ihrem Heimspiel.
Und die Profis auf dem Platz spiegelten genau das wider, was sich auf der Tribüne abspielte: Voller Leidenschaft nahmen die Frankfurter von Anfang an ihr Herz in die Hand – nach nicht einmal vier Minuten wurden sie erstmals belohnt: Eric Garcia hatte Jesper Lindström regelwidrig im Strafraum niedergerungen, Filip Kostic verwandelte den fälligen Strafstoß gegen Nationaltorhüter Marc Andre ter Stegen souverän. Frankfurt lag in Führung, die Menschen in weiß auf den Rängen tobten.
Auch wenn die Barca-Superstars um Ousmane Dembele und Pierre Emerick Aubameyang jetzt mittels ihrer Schnelligkeit mehr Druck ausübten, so richtig in Gefahr geriet das Tor von Kevin Trapp nur selten. Auf der anderen Seite vergab Ansgar Knauff, der Torschütze aus dem Hinspiel, nach einem Super-Dribbling die Chance zum 2:0. Das fiel aber gleich beim nächsten Angriff. Rafael Borre fasste sich aus knapp 30 Metern halblinker Position ein Herz und zog einfach mal ab – sein Ball landete knallhart unter der Latte, ter Stegen war zum zweiten Mal geschlagen (36.). “Wir wussten”, sollte Torwart Kevin Trapp später analysieren, “dass Barcelona viel Ballbesitz haben wird und dass wir effizient sein müssen bei unseren Kontern – und das haben wir heute gemacht.”
Frankfurt war jetzt im Rausch. Wieder war es Knauff, der diesmal übers Tor schoss nach einem neuerlichen Konter, der große FC Barcelona rettete das 0:2 in die Halbzeit. Wer nun dachte, die Katalanen würden mit neuem Mut zurückkommen, wurde enttäuscht. Und die Fans der Gastgeber bleiben gleich ganz fern. Hinter Trapps Tor klaffte jetzt eine Lücke auf der Tribüne. Barcas Hardcore-Anhänger wollten damit, wie es hieß, gegen den Umstand protestieren, dass so viele Frankfurter im Stadion waren. Beleidigt, divenhaft, wenig konstruktiv in einem Moment, in dem die Mannschaft besonders viel Unterstützung gebraucht hätte.
Barca wacht spät auf
Vielleicht war es auch diese Aktion, die zum internationalen Aus des FC Barcelona beitrug. Kurz nachdem die Ultras wieder auf ihren Plätzen waren, erhöhte Kostic auf 3:0 (67.).. Die Fans auf den Rängen sangen “Einer geht noch, einer geht noch rein” und “wir holen den U-U-EFA-Cup und wir werden Deutscher Meister”.
Als Barca dann doch noch aufwachte aus seiner Schockstarre, war es schon zu spät. Einem Tor von Sergio Busquets verwehrte der vorzügliche Schiedsrichter Artur Dias aus Portugal noch wegen einer knappen Abseitsstellung die Anerkennung (84.), in der neunminütigen Nachspielzeit traf der Kapitän dann noch per herrlicher Direktabnahme zum 1:3, in der 90.+10. Minute verkürzte Memphis Depay per Strafstoß sogar noch auf 2:3 Dabei blieb es dann, wenige Sekunden später pfiff Dias endlich ab. Sofort begann die Party auf dem Platz. Singende, tanzende Spieler, auf den Rängen klang “oh, wie ist das schön” aus zehntausenden Kehlen. “Natürlich hatten die Fans großen Einfluss auf die Partie”, sagte Barca-Trainer Xavi anschließend. “Wir können natürlich nicht kontrollieren, welche Ticktes verkauft werden.”
Frankfurt darf nun vom ganz großen Wurf träumen. “Wir haben heute gezeigt, dass wir uns von niemandem verstecken müssen”, sagte Kevin Trapp. Im Halbfinale wartet West Ham United. Auch in London wird dabei auf die Eintracht-Fans Verlass sein.