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Pessach, Ostern, Ramadan – Hochfeste der drei Weltreligionen zur gleichen Zeit

Nur selten fallen wichtige religiöse Feste von Juden, Christen und Muslimen so deutlich zusammen wie an diesem Wochenende. Warum?

Die monotheistischen Religionen feiern. Nicht gemeinsam, aber zum gleichen Termin. An diesem Freitag gedenken die Christen der Kreuzigung Jesu, in der Nacht zum Sonntag mit dem Osterfest seiner Auferstehung. Die Juden begehen am Freitag den Vorabend des Pessachfestes, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und damit an das Ende der Sklaverei erinnert. Die Muslime haben einen weiteren Freitag, ihren wöchentlichen Feiertag, innerhalb des Fastenmonats Ramadan, der am 2. April begann und am 2. Mai endet und in seinem Verlauf intensiver wird. Dieses Zusammentreffen ist ungewöhnlich, vor allem was die Nähe des islamischen Ramadan zur christlichen Fastenzeit beziehungsweise zum Pessach- und Oster-Termin betrifft.

Denn anders als der vom Lauf der Sonne bestimmte christliche Kalender, der die westliche Welt prägt, ist der islamische Kalender konsequent am Mond und am Mondjahr ausgerichtet. Zwölf Monate dauern im Sonnen-Jahr gut 365 Tage, im Mondjahr dagegen nur 354 Tage. So “wandern” das Jahr und der Festkreis des Islam im Laufe von gut drei Jahrzehnten durch das westliche Kalenderjahr.

Die monotheistischen Religionen feiern. Nicht gemeinsam, aber zum gleichen Termin. An diesem Freitag gedenken die Christen der Kreuzigung Jesu, in der Nacht zum Sonntag mit dem Osterfest seiner Auferstehung. Die Juden begehen am Freitag den Vorabend des Pessachfestes, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und damit an das Ende der Sklaverei erinnert. Die Muslime haben einen weiteren Freitag, ihren wöchentlichen Feiertag, innerhalb des Fastenmonats Ramadan, der am 2. April begann und am 2. Mai endet und in seinem Verlauf intensiver wird. Dieses Zusammentreffen ist ungewöhnlich, vor allem was die Nähe des islamischen Ramadan zur christlichen Fastenzeit beziehungsweise zum Pessach- und Oster-Termin betrifft.

Der kürzere Jahreslauf biete Muslimen “die Chance, sowohl den Ramadan als auch andere Feste in verschiedenen Jahreszeiten und verschiedenen klimatischen Bedingungen zu erleben”, sagt der Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime, Abdassamad El Yazidi, der DW. Und zugleich sorge es dafür, dass die Feste der Muslime im Laufe der Zeit mit unterschiedlichen Festen von Christen und Juden zusammenträfen. “Dass sollte uns jeweils erinnern, dass wir alle Geschwister sind in der Menschlichkeit und wir gemeinschaftlich für das Gute einstehen müssen.”

“Geschwister in der Menschlichkeit”

Das jüdische Pessachfest und der Ostertermin der westlichen Kirchen liegen dagegen stets recht nah beieinander im frühen Frühjahr. Aber auf den gleichen Termin fallen sie auch nicht oft. 2022 beginnt Pessach am 16. April, die “heiligen Tage” der Christen dauern vom Gründonnerstag-Abend am 14. April bis zum Sonntagmorgen, von der Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern bis zur Feier der Auferstehung. Der Unterschied ist darin begründet, dass der christliche Kalender seit dem Jahr 325 das Osterfest auf Sonntag terminiert, auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Im jüdischen Kalender kann das Pessachfest dagegen an jedem Wochentag beginnen.

An keinem Ort der Welt kommen die Feiern der monotheistischen Religionen einander so nahe wie in Jerusalem. Dort spüre man in einer derzeit “intensiven Zeit”, wie alle drei Religionen auf diese Tage “hinfiebern”, sagt der deutsche Benediktiner Nikodemus Schnabel, der seit vielen Jahren am Rande der Jerusalemer Altstadt lebt, der DW. “Die Stadt vibriert förmlich von den verschiedenen Pilgerinnen und Pilgern, als gäbe es nach Corona einen Nachholbedarf, wieder draußen zu feiern und zu den Festen zusammenzukommen.”

Letztlich, so der Benediktiner, verbinde die gemeinsame Erfahrung eines Wallfahrtsfestes die Religionen. Mehrere Tage hintereinander ziehen christliche Beter durch die Altstadt. Am Freitagfrüh zieht es Muslime zum Gebet in die Moschee auf dem Tempelberg. Und viele Juden ziehe es in diesen Tagen an die Westmauer des zerstörten Tempels, die so genannte Klagemauer, zum Gebet. Angesichts der politischen Spannungen im Land sind solche Tage auch jeweils eine Herausforderung für alle Sicherheitskräfte in der Stadt.

Nach diesem Wochenende sind die Osterfeiern allerdings längst noch nicht vorbei, auch nicht in Jerusalem. Denn für die Orthodoxie und einige mit der katholischen Kirche verbundenen Kirchen des Ostens steht das Gedenken an Tod und Auferstehung Jesu erst am nächsten Wochenende an. Grund dafür ist, dass die Ostchristen eine im Jahr 1582 unter Papst Gregor XIII. erfolgte Präzisierung durch eine Kalenderreform, die Hinwendung zum sogenannten Gregorianischen Kalender, nicht mitmachten und sie dadurch den Frühlingsanfang in den meisten Jahren anders terminieren.

So feiern Griechen, Russen und weitere Ost-Christen Ostern in diesem Jahr eine Woche nach den Westchristen. Und in Deutschland bereiten sich gerade ukrainischsprachige Gemeinden auf großen Andrang vor. Sie erwarten viele Christen, die in den vergangenen Wochen vor der russischen Aggression aus ihrer Heimat geflohen sind.

Symbolbild Christentum Judentum Islam
Deutschland Katholische Kirche Pater Nikodemus Schnabel

Die monotheistischen Religionen feiern. Nicht gemeinsam, aber zum gleichen Termin. An diesem Freitag gedenken die Christen der Kreuzigung Jesu, in der Nacht zum Sonntag mit dem Osterfest seiner Auferstehung. Die Juden begehen am Freitag den Vorabend des Pessachfestes, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und damit an das Ende der Sklaverei erinnert. Die Muslime haben einen weiteren Freitag, ihren wöchentlichen Feiertag, innerhalb des Fastenmonats Ramadan, der am 2. April begann und am 2. Mai endet und in seinem Verlauf intensiver wird. Dieses Zusammentreffen ist ungewöhnlich, vor allem was die Nähe des islamischen Ramadan zur christlichen Fastenzeit beziehungsweise zum Pessach- und Oster-Termin betrifft.

Denn anders als der vom Lauf der Sonne bestimmte christliche Kalender, der die westliche Welt prägt, ist der islamische Kalender konsequent am Mond und am Mondjahr ausgerichtet. Zwölf Monate dauern im Sonnen-Jahr gut 365 Tage, im Mondjahr dagegen nur 354 Tage. So “wandern” das Jahr und der Festkreis des Islam im Laufe von gut drei Jahrzehnten durch das westliche Kalenderjahr.

“Geschwister in der Menschlichkeit”

Der kürzere Jahreslauf biete Muslimen “die Chance, sowohl den Ramadan als auch andere Feste in verschiedenen Jahreszeiten und verschiedenen klimatischen Bedingungen zu erleben”, sagt der Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime, Abdassamad El Yazidi, der DW. Und zugleich sorge es dafür, dass die Feste der Muslime im Laufe der Zeit mit unterschiedlichen Festen von Christen und Juden zusammenträfen. “Dass sollte uns jeweils erinnern, dass wir alle Geschwister sind in der Menschlichkeit und wir gemeinschaftlich für das Gute einstehen müssen.”

Das jüdische Pessachfest und der Ostertermin der westlichen Kirchen liegen dagegen stets recht nah beieinander im frühen Frühjahr. Aber auf den gleichen Termin fallen sie auch nicht oft. 2022 beginnt Pessach am 16. April, die “heiligen Tage” der Christen dauern vom Gründonnerstag-Abend am 14. April bis zum Sonntagmorgen, von der Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern bis zur Feier der Auferstehung. Der Unterschied ist darin begründet, dass der christliche Kalender seit dem Jahr 325 das Osterfest auf Sonntag terminiert, auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Im jüdischen Kalender kann das Pessachfest dagegen an jedem Wochentag beginnen.

An keinem Ort der Welt kommen die Feiern der monotheistischen Religionen einander so nahe wie in Jerusalem. Dort spüre man in einer derzeit “intensiven Zeit”, wie alle drei Religionen auf diese Tage “hinfiebern”, sagt der deutsche Benediktiner Nikodemus Schnabel, der seit vielen Jahren am Rande der Jerusalemer Altstadt lebt, der DW. “Die Stadt vibriert förmlich von den verschiedenen Pilgerinnen und Pilgern, als gäbe es nach Corona einen Nachholbedarf, wieder draußen zu feiern und zu den Festen zusammenzukommen.”

Letztlich, so der Benediktiner, verbinde die gemeinsame Erfahrung eines Wallfahrtsfestes die Religionen. Mehrere Tage hintereinander ziehen christliche Beter durch die Altstadt. Am Freitagfrüh zieht es Muslime zum Gebet in die Moschee auf dem Tempelberg. Und viele Juden ziehe es in diesen Tagen an die Westmauer des zerstörten Tempels, die so genannte Klagemauer, zum Gebet. Angesichts der politischen Spannungen im Land sind solche Tage auch jeweils eine Herausforderung für alle Sicherheitskräfte in der Stadt.

Jerusalem feiert

Nach diesem Wochenende sind die Osterfeiern allerdings längst noch nicht vorbei, auch nicht in Jerusalem. Denn für die Orthodoxie und einige mit der katholischen Kirche verbundenen Kirchen des Ostens steht das Gedenken an Tod und Auferstehung Jesu erst am nächsten Wochenende an. Grund dafür ist, dass die Ostchristen eine im Jahr 1582 unter Papst Gregor XIII. erfolgte Präzisierung durch eine Kalenderreform, die Hinwendung zum sogenannten Gregorianischen Kalender, nicht mitmachten und sie dadurch den Frühlingsanfang in den meisten Jahren anders terminieren.

Ostern in der Orthodoxie

So feiern Griechen, Russen und weitere Ost-Christen Ostern in diesem Jahr eine Woche nach den Westchristen. Und in Deutschland bereiten sich gerade ukrainischsprachige Gemeinden auf großen Andrang vor. Sie erwarten viele Christen, die in den vergangenen Wochen vor der russischen Aggression aus ihrer Heimat geflohen sind.

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