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Ukraine aktuell: Deutschland liefert Ukraine sieben Panzerhaubitzen

Die Bundesregierung will der Ukraine laut Verteidigungsministerin Lambrecht eines ihrer modernsten Waffensysteme zur Verfügung stellen. Amnesty international listet viele russische Kriegsverbrechen auf. Ein Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

– Deutschland liefert Ukraine Panzerhaubitze 2000

Das Wichtigste in Kürze:

– Scholz: “Mutwilliger Ausstieg aus der Weltgemeinschaft”

Scholz: “Mutwilliger Ausstieg aus der Weltgemeinschaft”

–  Fast 25 Millionen Tonnen Getreide stecken in Ukraine fest

– Amnesty international listet viele russische Kriegsverbrechen auf 

– 500 Zivilisten aus Gebiet des Stahlwerks in Mariupol herausgebracht 

– Medien: US-Geheimdienstinfos halfen bei Versenkung der “Moskwa”

Lange zierte sich die Bundesregierung, der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg schwere Waffen zu liefern. Nun soll Kiew aus Deutschland ein modernes Artilleriesystem bekommen. Wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Sliac in der Slowakei mitteilte, soll die Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 erhalten. Diese stammten aus einer laufenden Instandsetzung und würden damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden. Die SPD-Politikerin besuchte in dem an die Ukraine grenzenden Land deutsche Soldaten, die mit dem Flugabwehrsystem Patriot zur Verstärkung an die NATO-Ostflanke verlegt wurden.

Die Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug – und ähnelt damit einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind 40 Kilometer möglich, wie die Bundeswehr schreibt. Die Geschützbesatzung kann demnach bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. Die Panzerhaubitze 2000 sei eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit, schreibt die Bundeswehr. “Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung.”

Aus Militärkreisen waren auch Bedenken gegen eine Übergabe des Waffensystems aus eigenen Beständen geäußert worden. Angeführt wurden Bündnisverpflichtungen und Einschränkungen der eigenen Kampffähigkeit. Befürworter einer Lieferung verwiesen darauf, dass in der Ukraine über die künftige Ordnung in Europa wesentlich mitentschieden werde und ein Sieg Russlands deswegen verhindert werden müsse. Zur Abschreckung hatte die Bundeswehr bereits sechs ihrer Panzerhaubitzen 2000 nach Litauen gebracht, wo sie den von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverband verstärken.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als singuläres Ereignis herausgestellt. “Russlands Aggression gegen die Ukraine ist die größte Katastrophe unserer Zeit”, sagte er bei einer Veranstaltung des Übersee-Clubs Hamburg. “Russlands grausamer Angriffs- und Vernichtungskrieg” markiere einen radikalen Bruch mit der europäischen Friedensordnung nach dem Ende des Kalten Krieges, konstatierte Scholz. Putin “und sein Regime” würden zugleich “auch in zivilisatorischer Hinsicht einen Bruch” vollziehen. Es handele sich um “einen mutwilligen Ausstieg aus der Weltgemeinschaft, wie ihn nur wenige im 21. Jahrhundert für möglich hielten”.

Scholz verwies weiter darauf, dass “sehr viele kluge Köpfe” eine derartige Eskalation wegen der engen internationalen Verflechtungen nach 1989 für unmöglich gehalten hätten. “Rational betrachtet macht die enge Verflechtung der Volkswirtschaften kriegerische Konflikte längst so kostspielig, dass kein Akteur auf die Idee kommen dürfte, zu diesem Mittel zu greifen.” Jede “rationale Kosten-Nutzen-Logik” laufe aber da “auf Grund, wo irrationale Akteure aus ideologischer Verblendung die Idee der Kooperation in den Wind schlagen”, analysierte Scholz. “Genau das ist jetzt eingetreten.” 

Aus der seit Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol und dem dortigen Stahlwerk sind nach ukrainischen Angaben in den vergangenen Tagen insgesamt rund 500 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden. Seit dem Beginn eines von den Vereinten Nationen geleiteten Einsatzes sei es “gelungen, fast 500 Zivilisten zu evakuieren”, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, in Kiew mit. 

Der Einsatz soll weiter fortgesetzt werden. Die UN hatten am Donnerstag angekündigt, einen neuen Konvoi zur Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk zu organisieren, wo nach ukrainischen Angaben noch rund 200 Zivilisten festsitzen. Auch am Freitag setzte das russische Militär nach ukrainischen Angaben seine Offensive auf das Asow-Stahlwerk fort. Die russischen Streitkräfte hätten ihre Angriffe “in einigen Gebieten mit Unterstützung der Luftwaffe” wieder aufgenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die russische Armee steht kurz davor, die vollständige Kontrolle über das strategisch wichtige Mariupol zu übernehmen.

Bei ihrem Sturm auf das Werk müssen die russischen Truppen in der Ukraine nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten schwere Verluste hinnehmen. Russland wolle die letzte Bastion der Verteidiger von Mariupol wohl für die Siegesfeier am 9. Mai erobern, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums. Präsident Wladimir Putin wünsche sich für den Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine. Seine Armee müsse das aber mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition bezahlen.

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein großes Munitionsdepot in der ukrainischen Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk zerstört. “Mit luftbasierten Hochpräzisionsraketen wurde ein großes Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte vernichtet, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Ukrainische Behörden hatten am Donnerstag von einem massiven Raketenangriff auf die Stadt mit 25 Verletzten gesprochen.

Nach Moskauer Angaben attackierten russische Luftwaffe und die Artillerie in den vergangenen 24 Stunden zudem 224 Militärobjekte. Unter den getroffenen Zielen nannte Konaschenkow Munitionsdepots, Artilleriestellungen, Truppenansammlungen und Luftabwehrsysteme. Gesondert berichtete er über den Abschuss von zwei ukrainischen Kampfflugzeugen; eine Su-25 und eine MiG-29.

Geheimdienstinformationen der USA haben Medienberichten zufolge dem ukrainischen Militär dabei geholfen, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte “Moskwa” (Moskau) zu versenken. Die US-Regierung habe aber keine Kenntnis über die Pläne der Ukraine gehabt, berichteten mehrere US-Medien wie die “Washington Post” oder die “New York Times” am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

Die USA hätten das Schiff auf Nachfrage des ukrainischen Militärs als “Moskwa” identifiziert und bei der Lokalisierung geholfen, berichtete der Sender NBC News. Mutmaßlich mit ukrainischen Schiffsabwehrraketen des Typs “Neptun” war die “Moskwa” Mitte April versenkt worden. Moskau bestreitet das.

Der Raketenkreuzer war auch für die Luftabwehr im Schwarzen Meer zwischen Donaumündung und der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim zuständig.

Panzerhaubitze 2000
Das Azov-Stahlwerk in Mariupol ist fast ohne Unterlass russischen Attacken ausgesetzt

Das Wichtigste in Kürze:

– Deutschland liefert Ukraine Panzerhaubitze 2000

Scholz: “Mutwilliger Ausstieg aus der Weltgemeinschaft”

– Scholz: “Mutwilliger Ausstieg aus der Weltgemeinschaft”

–  Fast 25 Millionen Tonnen Getreide stecken in Ukraine fest

– Amnesty international listet viele russische Kriegsverbrechen auf 

– 500 Zivilisten aus Gebiet des Stahlwerks in Mariupol herausgebracht 

500 Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit

– Medien: US-Geheimdienstinfos halfen bei Versenkung der “Moskwa”

Moskau bestätigt Angriff auf Munitionsdepot in Kramatorsk 

Lange zierte sich die Bundesregierung, der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg schwere Waffen zu liefern. Nun soll Kiew aus Deutschland ein modernes Artilleriesystem bekommen. Wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Sliac in der Slowakei mitteilte, soll die Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 erhalten. Diese stammten aus einer laufenden Instandsetzung und würden damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden. Die SPD-Politikerin besuchte in dem an die Ukraine grenzenden Land deutsche Soldaten, die mit dem Flugabwehrsystem Patriot zur Verstärkung an die NATO-Ostflanke verlegt wurden.

Die Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug – und ähnelt damit einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind 40 Kilometer möglich, wie die Bundeswehr schreibt. Die Geschützbesatzung kann demnach bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. Die Panzerhaubitze 2000 sei eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit, schreibt die Bundeswehr. “Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung.”

Aus Militärkreisen waren auch Bedenken gegen eine Übergabe des Waffensystems aus eigenen Beständen geäußert worden. Angeführt wurden Bündnisverpflichtungen und Einschränkungen der eigenen Kampffähigkeit. Befürworter einer Lieferung verwiesen darauf, dass in der Ukraine über die künftige Ordnung in Europa wesentlich mitentschieden werde und ein Sieg Russlands deswegen verhindert werden müsse. Zur Abschreckung hatte die Bundeswehr bereits sechs ihrer Panzerhaubitzen 2000 nach Litauen gebracht, wo sie den von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverband verstärken.

“Moskwa” durch US-Geheimdienstinformationen lokalisiert

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als singuläres Ereignis herausgestellt. “Russlands Aggression gegen die Ukraine ist die größte Katastrophe unserer Zeit”, sagte er bei einer Veranstaltung des Übersee-Clubs Hamburg. “Russlands grausamer Angriffs- und Vernichtungskrieg” markiere einen radikalen Bruch mit der europäischen Friedensordnung nach dem Ende des Kalten Krieges, konstatierte Scholz. Putin “und sein Regime” würden zugleich “auch in zivilisatorischer Hinsicht einen Bruch” vollziehen. Es handele sich um “einen mutwilligen Ausstieg aus der Weltgemeinschaft, wie ihn nur wenige im 21. Jahrhundert für möglich hielten”.

Scholz verwies weiter darauf, dass “sehr viele kluge Köpfe” eine derartige Eskalation wegen der engen internationalen Verflechtungen nach 1989 für unmöglich gehalten hätten. “Rational betrachtet macht die enge Verflechtung der Volkswirtschaften kriegerische Konflikte längst so kostspielig, dass kein Akteur auf die Idee kommen dürfte, zu diesem Mittel zu greifen.” Jede “rationale Kosten-Nutzen-Logik” laufe aber da “auf Grund, wo irrationale Akteure aus ideologischer Verblendung die Idee der Kooperation in den Wind schlagen”, analysierte Scholz. “Genau das ist jetzt eingetreten.” 

Getreideausfuhren stecken fest

Aus der seit Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol und dem dortigen Stahlwerk sind nach ukrainischen Angaben in den vergangenen Tagen insgesamt rund 500 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden. Seit dem Beginn eines von den Vereinten Nationen geleiteten Einsatzes sei es “gelungen, fast 500 Zivilisten zu evakuieren”, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, in Kiew mit. 

Selenskyj fordert Marshall-Plan für die Ukraine

Der Einsatz soll weiter fortgesetzt werden. Die UN hatten am Donnerstag angekündigt, einen neuen Konvoi zur Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk zu organisieren, wo nach ukrainischen Angaben noch rund 200 Zivilisten festsitzen. Auch am Freitag setzte das russische Militär nach ukrainischen Angaben seine Offensive auf das Asow-Stahlwerk fort. Die russischen Streitkräfte hätten ihre Angriffe “in einigen Gebieten mit Unterstützung der Luftwaffe” wieder aufgenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die russische Armee steht kurz davor, die vollständige Kontrolle über das strategisch wichtige Mariupol zu übernehmen.

Ukraine-Krieg - Satellitenbild «Moskwa»

Bei ihrem Sturm auf das Werk müssen die russischen Truppen in der Ukraine nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten schwere Verluste hinnehmen. Russland wolle die letzte Bastion der Verteidiger von Mariupol wohl für die Siegesfeier am 9. Mai erobern, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums. Präsident Wladimir Putin wünsche sich für den Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine. Seine Armee müsse das aber mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition bezahlen.

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein großes Munitionsdepot in der ukrainischen Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk zerstört. “Mit luftbasierten Hochpräzisionsraketen wurde ein großes Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte vernichtet, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Ukrainische Behörden hatten am Donnerstag von einem massiven Raketenangriff auf die Stadt mit 25 Verletzten gesprochen.

Nach Moskauer Angaben attackierten russische Luftwaffe und die Artillerie in den vergangenen 24 Stunden zudem 224 Militärobjekte. Unter den getroffenen Zielen nannte Konaschenkow Munitionsdepots, Artilleriestellungen, Truppenansammlungen und Luftabwehrsysteme. Gesondert berichtete er über den Abschuss von zwei ukrainischen Kampfflugzeugen; eine Su-25 und eine MiG-29.

Geheimdienstinformationen der USA haben Medienberichten zufolge dem ukrainischen Militär dabei geholfen, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte “Moskwa” (Moskau) zu versenken. Die US-Regierung habe aber keine Kenntnis über die Pläne der Ukraine gehabt, berichteten mehrere US-Medien wie die “Washington Post” oder die “New York Times” am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

Die USA hätten das Schiff auf Nachfrage des ukrainischen Militärs als “Moskwa” identifiziert und bei der Lokalisierung geholfen, berichtete der Sender NBC News. Mutmaßlich mit ukrainischen Schiffsabwehrraketen des Typs “Neptun” war die “Moskwa” Mitte April versenkt worden. Moskau bestreitet das.

Der Raketenkreuzer war auch für die Luftabwehr im Schwarzen Meer zwischen Donaumündung und der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim zuständig.

In der Ukraine stecken nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) knapp 25 Millionen Tonnen Getreide fest. “Es ist eine nahezu groteske Situation, die wir im Moment in der Ukraine sehen”, sagt FAO-Experte Josef Schmidhuber vor Journalisten in Genf. Die Getreidemenge könne eigentlich exportiert werde, “kann aber das Land nicht verlassen, einfach wegen der fehlenden Infrastruktur und der Blockade der Häfen”.

Nach seinen Angaben wurden bereits 50 Prozent der Sommerkulturen angepflanzt. Insgesamt dürften es in diesem Jahr immerhin 70 Prozent der sonst üblichen Menge werden. Die Unsicherheit bei allen Prognosen sei aber wegen der Kriegshandlungen groß. Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent. 

Nach seinen Angaben wurden bereits 50 Prozent der Sommerkulturen angepflanzt. Insgesamt dürften es in diesem Jahr immerhin 70 Prozent der sonst üblichen Menge werden. Die Unsicherheit bei allen Prognosen sei aber wegen der Kriegshandlungen groß. Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent. 

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