Wirtschaft

Medien: Twitter stimmt Übernahmeangebot von Elon Musk zu

Zunächst hat sich Twitter gegen den Übernahmeversuch von Elon Musk gewehrt. Doch seit der Tesla-Chef nötige Finanzierungszusagen präsentiert, scheint der Widerstand zu bröckeln. Jetzt könnte es schnell gehen.

Offenbar haben Aktionäre von Twitter Druck gemacht. Nun verhandelt der Kurzbotschaftendienst einem Medienbericht zufolge doch mit Tesla-Gründer Elon Musk über sein Angebot für Twitter. Es habe am Sonntag Gespräche gegeben, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf Insider. Die Seiten seien in ernsthaften Verhandlungen und könnten einen Deal noch in dieser Woche festzurren, hieß es. Grund für den mögliche Sinneswandel seien Videokonferenzen mit dem Tech-Milliardär mit “ausgewählten” Twitter-Aktionären. So umwarb Musk ausgewählte Aktionäre von Twitter und erläuterte sein Angebot in Videokonferenzen mit Großaktionären, unter anderem Fondsgesellschaften wie Vanguard oder Blackrock.

Auch der Finanzdienst Bloomberg schrieb, dass Twitter offener für Musks Plan geworden sei, seit dieser vergangene Woche Finanzierungszusagen in Höhe von 46,5 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Euro) präsentierte. Bei CNBC hieß es, Twitter sei auf dem Weg zu einer Einigung “noch am Montag”. Ein Deal stehe kurz bevor und könne noch am Montag bekanntgegeben werden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Kurznachrichtendienst sei bereit, die Offerte des Tesla-Chefs in Höhe von 54,20 Dollar je Aktie anzunehmen. Das Board müsse noch zusammenkommen, um den Twitter-Aktionären die Transaktion zu empfehlen. Ein Scheitern in letzter Minute sei allerdings auch noch möglich. 

Offenbar haben Aktionäre von Twitter Druck gemacht. Nun verhandelt der Kurzbotschaftendienst einem Medienbericht zufolge doch mit Tesla-Gründer Elon Musk über sein Angebot für Twitter. Es habe am Sonntag Gespräche gegeben, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf Insider. Die Seiten seien in ernsthaften Verhandlungen und könnten einen Deal noch in dieser Woche festzurren, hieß es. Grund für den mögliche Sinneswandel seien Videokonferenzen mit dem Tech-Milliardär mit “ausgewählten” Twitter-Aktionären. So umwarb Musk ausgewählte Aktionäre von Twitter und erläuterte sein Angebot in Videokonferenzen mit Großaktionären, unter anderem Fondsgesellschaften wie Vanguard oder Blackrock.

Der Gründer des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte vergangene Woche verkündet, er wolle Twitter vollständig übernehmen und erklärte dies mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle. In den Wochen zuvor hatte Musk etwas mehr als neun Prozent der Anteile gekauft und war damit zum größten Aktionär des Kurzbotschaftendienstes aufgestiegen.

Einigung unter Umständen noch am Montag

Die Unternehmensführung setzte sich zunächst gegen eine Übernahme zur Wehr. Der Verwaltungsrat verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Anteilseigner stärkt und Musk eine Übernahme erschweren soll. Der Plan ermöglicht es den Anteilseignern, weitere Aktien zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Auch ist vorgesehen, dass bei der möglichen Übernahme des Unternehmens durch den großangelegten Aufkauf von Aktien der Käufer eine sogenannte Kontrollprämie an die übrigen Aktionäre zahlen muss.

Die New York Times schrieb, in den derzeitigen Gesprächen gehe es unter anderem um den Zeitplan für den Geschäftsabschluss sowie Strafzahlungen für den Fall, dass ein vereinbarter Deal am Ende doch noch scheitert. Twitter verwies bisher offiziell nur auf die Ankündigung, dass man Musks Angebot im Interesse aller Aktionäre prüfe.

Während Analysten davon ausgingen, dass der Verwaltungsrat ab einem Preis von 60 Dollar pro Aktie einen Deal absegnen könnte, betonte Musk mehrfach, dass sein Angebot von 54,20 Dollar das letzte sei. Das würde Twitter insgesamt mit rund 43 Milliarden Dollar bewerten. Außerdem befragte er seine Follower per Tweet, wer über das Twitter-Geschäft entscheiden sollte. 

Anleger zeigen sich bisher skeptisch, dass Musk sein Ziel erreichen wird: Die Aktie schloss am Freitag bei knapp 49 Dollar. Nach dem Durchsickern möglicher Erfolgsmeldungen legte die Aktie am Montag im vorbörslichen Handel um 5,3 Prozent zu. Musk präsentierte Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen.

Tesla-Chef Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste. Entgegen kommt ihm, dass Tesla gerade erst Rekordzahlen verkünden konnte.

Der 50-Jährige zählt zu den aktivsten prominenten Twitter-Nutzern und hat rund 83 Millionen Follower. Er kündigte an, Twitter zu einer “globalen Plattform für Redefreiheit” machen zu wollen, weil dies wichtig für die Zivilisation sei. Musks Versprechen einer lockeren Regulierung sorgten für Kritik von Experten wie dem früheren Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos. Man erhöhe den Wert einer Plattform nicht, indem man sie zu 99,9 Prozent mit Pornografie sowie Anzeigen für gefälschte Marken-Sonnenbrillen und Potenzmittel befüllen lasse, schrieb er bei Twitter.

Musks Kritik am Stand der Redefreiheit bei Twitter findet unter anderem bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump und anderen US-Konservativen Anklang. Sie wettern schon lange dagegen, dass Twitter und andere Online-Plattformen gegen Falschinformationen rund um das Coronavirus sowie Trumps ungedeckte Wahlbetrugs-Vorwürfe vorgingen.

Trump wurde bei Twitter verbannt, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatten, die am 6. Januar 2021 das US-Kapitol in Washington erstürmt hatten. Das Management betonte bisher, dass es für den Ex-Präsidenten keinen Weg zurück auf die Plattform gebe. Musks Ansätze könnten Trump mit Blick auf eine erneute Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2024 nun aufhorchen lassen: Er finde vorläufige “Timeouts” besser als permanente Ausschlüsse, sagte der Tesla-Chef allgemein. Musk hatte in der Anfangszeit die Gefahren durch das Virus selbst heruntergespielt und Einschränkungen in Kalifornien als “faschistisch” kritisiert.

iw/hb (afp, dpa, rtr)

Deutschland, Grünheide | Eröffnung Tesla Gigafactory
Auf einem Handy ist der gesperrte Twitter-Account von US-Präsident Donald Trump zu sehen.

Offenbar haben Aktionäre von Twitter Druck gemacht. Nun verhandelt der Kurzbotschaftendienst einem Medienbericht zufolge doch mit Tesla-Gründer Elon Musk über sein Angebot für Twitter. Es habe am Sonntag Gespräche gegeben, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf Insider. Die Seiten seien in ernsthaften Verhandlungen und könnten einen Deal noch in dieser Woche festzurren, hieß es. Grund für den mögliche Sinneswandel seien Videokonferenzen mit dem Tech-Milliardär mit “ausgewählten” Twitter-Aktionären. So umwarb Musk ausgewählte Aktionäre von Twitter und erläuterte sein Angebot in Videokonferenzen mit Großaktionären, unter anderem Fondsgesellschaften wie Vanguard oder Blackrock.

Auch der Finanzdienst Bloomberg schrieb, dass Twitter offener für Musks Plan geworden sei, seit dieser vergangene Woche Finanzierungszusagen in Höhe von 46,5 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Euro) präsentierte. Bei CNBC hieß es, Twitter sei auf dem Weg zu einer Einigung “noch am Montag”. Ein Deal stehe kurz bevor und könne noch am Montag bekanntgegeben werden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Kurznachrichtendienst sei bereit, die Offerte des Tesla-Chefs in Höhe von 54,20 Dollar je Aktie anzunehmen. Das Board müsse noch zusammenkommen, um den Twitter-Aktionären die Transaktion zu empfehlen. Ein Scheitern in letzter Minute sei allerdings auch noch möglich. 

Einigung unter Umständen noch am Montag

Der Gründer des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte vergangene Woche verkündet, er wolle Twitter vollständig übernehmen und erklärte dies mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle. In den Wochen zuvor hatte Musk etwas mehr als neun Prozent der Anteile gekauft und war damit zum größten Aktionär des Kurzbotschaftendienstes aufgestiegen.

Die Unternehmensführung setzte sich zunächst gegen eine Übernahme zur Wehr. Der Verwaltungsrat verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Anteilseigner stärkt und Musk eine Übernahme erschweren soll. Der Plan ermöglicht es den Anteilseignern, weitere Aktien zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Auch ist vorgesehen, dass bei der möglichen Übernahme des Unternehmens durch den großangelegten Aufkauf von Aktien der Käufer eine sogenannte Kontrollprämie an die übrigen Aktionäre zahlen muss.

Die New York Times schrieb, in den derzeitigen Gesprächen gehe es unter anderem um den Zeitplan für den Geschäftsabschluss sowie Strafzahlungen für den Fall, dass ein vereinbarter Deal am Ende doch noch scheitert. Twitter verwies bisher offiziell nur auf die Ankündigung, dass man Musks Angebot im Interesse aller Aktionäre prüfe.

Während Analysten davon ausgingen, dass der Verwaltungsrat ab einem Preis von 60 Dollar pro Aktie einen Deal absegnen könnte, betonte Musk mehrfach, dass sein Angebot von 54,20 Dollar das letzte sei. Das würde Twitter insgesamt mit rund 43 Milliarden Dollar bewerten. Außerdem befragte er seine Follower per Tweet, wer über das Twitter-Geschäft entscheiden sollte. 

Das “wann” und das “wieviel” wird noch verhandelt

Anleger zeigen sich bisher skeptisch, dass Musk sein Ziel erreichen wird: Die Aktie schloss am Freitag bei knapp 49 Dollar. Nach dem Durchsickern möglicher Erfolgsmeldungen legte die Aktie am Montag im vorbörslichen Handel um 5,3 Prozent zu. Musk präsentierte Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen.

Mehr Redefreiheit auf Twitter

Tesla-Chef Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste. Entgegen kommt ihm, dass Tesla gerade erst Rekordzahlen verkünden konnte.

Der 50-Jährige zählt zu den aktivsten prominenten Twitter-Nutzern und hat rund 83 Millionen Follower. Er kündigte an, Twitter zu einer “globalen Plattform für Redefreiheit” machen zu wollen, weil dies wichtig für die Zivilisation sei. Musks Versprechen einer lockeren Regulierung sorgten für Kritik von Experten wie dem früheren Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos. Man erhöhe den Wert einer Plattform nicht, indem man sie zu 99,9 Prozent mit Pornografie sowie Anzeigen für gefälschte Marken-Sonnenbrillen und Potenzmittel befüllen lasse, schrieb er bei Twitter.

Musks Kritik am Stand der Redefreiheit bei Twitter findet unter anderem bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump und anderen US-Konservativen Anklang. Sie wettern schon lange dagegen, dass Twitter und andere Online-Plattformen gegen Falschinformationen rund um das Coronavirus sowie Trumps ungedeckte Wahlbetrugs-Vorwürfe vorgingen.

Trump wurde bei Twitter verbannt, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatten, die am 6. Januar 2021 das US-Kapitol in Washington erstürmt hatten. Das Management betonte bisher, dass es für den Ex-Präsidenten keinen Weg zurück auf die Plattform gebe. Musks Ansätze könnten Trump mit Blick auf eine erneute Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2024 nun aufhorchen lassen: Er finde vorläufige “Timeouts” besser als permanente Ausschlüsse, sagte der Tesla-Chef allgemein. Musk hatte in der Anfangszeit die Gefahren durch das Virus selbst heruntergespielt und Einschränkungen in Kalifornien als “faschistisch” kritisiert.

iw/hb (afp, dpa, rtr)

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