Die Samurai in Berlin
Als Krieger und politische Elite prägten die Samurai über mehrere Jahrhunderte die Geschichte Japans. Ihnen widmet sich nun ein neu eröffnetes Museum in Berlin.
Die japanischen Samurai gelten als Meister der Schwertkunst und als tapfere und furchtlose Kämpfer. Der Mythos, der sich um die Krieger rankt, fasziniert noch heute. Sowohl in Hollywood als auch in Videospielen ist das feudale Japan ein beliebter Kassenschlager. Die Samurai werden als Inbegriff von Ritterlichkeit und Ehre romantisiert – obwohl ihre Kriegsführung nicht weniger blutig und kompromisslos war als woanders.
Der Frage, was hinter dem Mythos steckt, geht ein neu eröffnetes Museum in Berlin nach. Über 1000 Stücke aus der Sammlung des Unternehmers Peter Janssen sind im Samurai Museum Berlin ausgestellt. Nicht nur Waffen und Rüstungen, sondern auch Teegeschirr, Holzschnitte und buddhistische Skulpturen gehören zur interaktiven Ausstellung. “Mythos und Einfluss der Samurai auf die japanische Gesellschaft werden aus unterschiedlichen Perspektiven wie Alltagsleben, Kunst und Handwerk oder Kampfkunst beleuchtet”, heißt es von Seiten des Museums. Ein guter Anlass, um sich die Geschichte der Samurai genauer anzusehen. Hier sind fünf Fakten über die japanischen Ritter:
Die japanischen Samurai gelten als Meister der Schwertkunst und als tapfere und furchtlose Kämpfer. Der Mythos, der sich um die Krieger rankt, fasziniert noch heute. Sowohl in Hollywood als auch in Videospielen ist das feudale Japan ein beliebter Kassenschlager. Die Samurai werden als Inbegriff von Ritterlichkeit und Ehre romantisiert – obwohl ihre Kriegsführung nicht weniger blutig und kompromisslos war als woanders.
Die Geschichte der Samurai begann, als im achten Jahrhundert der militärische Wehrdienst in Japan reformiert wurde. Die Wehrpflicht wurde abgeschafft, an die Stelle traten militärisch ausgebildete Männer aus der Provinz. Diese dienten fortan dem kaiserlichen Hof in Kyoto sowie adligen Familien. Als Kämpfer verdienten sie ihren Lebensunterhalt.
1. Samurai bedeutet “der Dienende”
Im Laufe der Jahrhunderte bauten die Samurai ihre Macht aus. Ende des 12. Jahrhunderts errichteten sie eine eigene militärische Regierung, das Shogunat, das mit dem Kaiserhaus koexistierte. Bis ins 19. Jahrhundert, als ihr Status von Kaiser Meiji zu Gunsten einer modernen Armee aufgeboben wurde, waren die Samurai aus dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Japans nicht wegzudenken.
Die Samurai kämpften und ritten zu Pferd und benutzten hauptsächlich Pfeil und Bogen. Ihre beiden Schwerter, die sie mit sich trugen, wurden mit der Zeit zu einem wichtigen Statussymbol: ein gebogenes Langschwert (Katana) und ein zweites, kürzeres Schwert (Wakizashi). Sie wurden wurden teils über Generationen vererbt. Verzierungen unterstrichen die Persönlichkeit des Samurais.
Auch die kunstvoll verzierten Rüstungen und Helme verwiesen auf Rang und Charakter eines Kämpfers. Motive wie Dämonen, Drachen und buddhistische Schutzgötter sollten übersinnlichen Schutz bieten. Gelegentlich trugen die Samurai Gesichtsmasken mit grimmig geschnitzten Gesichtszügen und Schnurrbärten. Diese sollten den Feind abschrecken.
Der japanische Begriff Bushido bedeutet so viel wie “Weg des Kriegers”. So wurde der Verhaltenskodex der Samurai genannt, lange bevor ein deutscher Rapper unter diesem Künstlernamen berühmt wurde. Zu den idealisierten Werten eines Samurais gehörten: Mut, Ehre und vor allem Loyalität gegenüber seinem Herrn. Außerdem mussten sie bereit sein, sich im Kampf oder durch rituellen Selbstmord aufzuopfern.
Zu welchem Grad die Samurai einen solchen Kodex befolgten, ist heute umstritten. Zweifelllos bewiesen die Samurai viel Mut und kriegerisches Geschick. Doch die historische Realität zeigte auch beim japanischen Kriegerstand Verrat, Hinterhältigkeit und Illoyalität. Sie brachen Waffenstillstände, brannten Dörfer nieder und schlachteten die Besiegten ab. Die Köpfe ihrer Opfer brachten sie als Trophäe mit. Tatsächlich ist Bushido eher eine idealisierte Vorstellung dessen, wie die Samurai ihr Leben führen sollten. Populär wurde der Begriff erst im späten 19. Jahrhundert, als die Samurai nicht mehr existierten.
Von den Elite-Samurai wurde erwartet, dass sie die Künste des Friedens (bun) und des Krieges (bu) miteinander vereinen sollten. Je friedlicher die Zeiten, desto mehr wandten sich die Samurai bürokratischen Aufgaben zu. Samurai-Kinder mussten chinesische und japanische Literatur – sowie konfuzianische Texte – studieren, aber auch kriegerische Fähigkeiten wie Bogenschießen oder Reiten erlernen.
Viele hochrangige Samurai widmeten sich zudem Teezeremonien und der Malerei. Besonders beliebte Motive waren Szenen aus berühmten Schlachten oder andere kriegerischen Vergnügungen wie Pferderennen und Hundejagd.
Das Noh-Theater, eine traditionelle Form des Tanzdramas, war eine weitere kulturelle Aktivität der Samurai. Die Noh-Theaterstücke betonen buddhistische Themen und konzentrieren sich auf die Emotionen einer Hauptfigur, die von Liebe, Wut oder Trauer gequält wird.
Auch Frauen kämpften an der Seite der Samurai. Als eine der größten und gleichzeitig letzten japanischen Kriegerinnen gilt Nakano Takeko. Während der Aizu-Schlacht im Jahr 1868 führte die 21-Jährige eine Einheit von weiblichen Kämpferinnen gegen die kaiserliche Armee an, die mit Gewehren bewaffnet war.
Als Tochter eines hochrangigen Beamten am kaiserlichen Hof war Takeko hochgebildet und in den Kampfkünsten geschult. Während des Angriffs gelang es ihr, mehre Männer zu töten, bevor sie von einer Kugel in die Brust getroffen wurde. Es heißt, sie habe ihre Schwester gebeten, ihr den Kopf abzuschlagen, damit ihr Körper nicht als feindliche Trophäe genommen werden würde.
Kurz nach der Schlacht fiel das Shogunat – die feudale japanische Militärregierung – und überließ dem kaiserlichen Hof die Führung, womit die Ära der Samurai zu Ende ging.
Die japanischen Samurai gelten als Meister der Schwertkunst und als tapfere und furchtlose Kämpfer. Der Mythos, der sich um die Krieger rankt, fasziniert noch heute. Sowohl in Hollywood als auch in Videospielen ist das feudale Japan ein beliebter Kassenschlager. Die Samurai werden als Inbegriff von Ritterlichkeit und Ehre romantisiert – obwohl ihre Kriegsführung nicht weniger blutig und kompromisslos war als woanders.
Der Frage, was hinter dem Mythos steckt, geht ein neu eröffnetes Museum in Berlin nach. Über 1000 Stücke aus der Sammlung des Unternehmers Peter Janssen sind im Samurai Museum Berlin ausgestellt. Nicht nur Waffen und Rüstungen, sondern auch Teegeschirr, Holzschnitte und buddhistische Skulpturen gehören zur interaktiven Ausstellung. “Mythos und Einfluss der Samurai auf die japanische Gesellschaft werden aus unterschiedlichen Perspektiven wie Alltagsleben, Kunst und Handwerk oder Kampfkunst beleuchtet”, heißt es von Seiten des Museums. Ein guter Anlass, um sich die Geschichte der Samurai genauer anzusehen. Hier sind fünf Fakten über die japanischen Ritter:
1. Samurai bedeutet “der Dienende”
Die Geschichte der Samurai begann, als im achten Jahrhundert der militärische Wehrdienst in Japan reformiert wurde. Die Wehrpflicht wurde abgeschafft, an die Stelle traten militärisch ausgebildete Männer aus der Provinz. Diese dienten fortan dem kaiserlichen Hof in Kyoto sowie adligen Familien. Als Kämpfer verdienten sie ihren Lebensunterhalt.
Im Laufe der Jahrhunderte bauten die Samurai ihre Macht aus. Ende des 12. Jahrhunderts errichteten sie eine eigene militärische Regierung, das Shogunat, das mit dem Kaiserhaus koexistierte. Bis ins 19. Jahrhundert, als ihr Status von Kaiser Meiji zu Gunsten einer modernen Armee aufgeboben wurde, waren die Samurai aus dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Japans nicht wegzudenken.
Die Samurai kämpften und ritten zu Pferd und benutzten hauptsächlich Pfeil und Bogen. Ihre beiden Schwerter, die sie mit sich trugen, wurden mit der Zeit zu einem wichtigen Statussymbol: ein gebogenes Langschwert (Katana) und ein zweites, kürzeres Schwert (Wakizashi). Sie wurden wurden teils über Generationen vererbt. Verzierungen unterstrichen die Persönlichkeit des Samurais.
Auch die kunstvoll verzierten Rüstungen und Helme verwiesen auf Rang und Charakter eines Kämpfers. Motive wie Dämonen, Drachen und buddhistische Schutzgötter sollten übersinnlichen Schutz bieten. Gelegentlich trugen die Samurai Gesichtsmasken mit grimmig geschnitzten Gesichtszügen und Schnurrbärten. Diese sollten den Feind abschrecken.
2. Nur ein wahrer Samurai durfte zwei Schwerter tragen
Der japanische Begriff Bushido bedeutet so viel wie “Weg des Kriegers”. So wurde der Verhaltenskodex der Samurai genannt, lange bevor ein deutscher Rapper unter diesem Künstlernamen berühmt wurde. Zu den idealisierten Werten eines Samurais gehörten: Mut, Ehre und vor allem Loyalität gegenüber seinem Herrn. Außerdem mussten sie bereit sein, sich im Kampf oder durch rituellen Selbstmord aufzuopfern.
3. Nicht alle Samurai verhielten sich nobel
Zu welchem Grad die Samurai einen solchen Kodex befolgten, ist heute umstritten. Zweifelllos bewiesen die Samurai viel Mut und kriegerisches Geschick. Doch die historische Realität zeigte auch beim japanischen Kriegerstand Verrat, Hinterhältigkeit und Illoyalität. Sie brachen Waffenstillstände, brannten Dörfer nieder und schlachteten die Besiegten ab. Die Köpfe ihrer Opfer brachten sie als Trophäe mit. Tatsächlich ist Bushido eher eine idealisierte Vorstellung dessen, wie die Samurai ihr Leben führen sollten. Populär wurde der Begriff erst im späten 19. Jahrhundert, als die Samurai nicht mehr existierten.
Von den Elite-Samurai wurde erwartet, dass sie die Künste des Friedens (bun) und des Krieges (bu) miteinander vereinen sollten. Je friedlicher die Zeiten, desto mehr wandten sich die Samurai bürokratischen Aufgaben zu. Samurai-Kinder mussten chinesische und japanische Literatur – sowie konfuzianische Texte – studieren, aber auch kriegerische Fähigkeiten wie Bogenschießen oder Reiten erlernen.
Viele hochrangige Samurai widmeten sich zudem Teezeremonien und der Malerei. Besonders beliebte Motive waren Szenen aus berühmten Schlachten oder andere kriegerischen Vergnügungen wie Pferderennen und Hundejagd.
4. Die Samurai waren weit mehr als nur Krieger
Das Noh-Theater, eine traditionelle Form des Tanzdramas, war eine weitere kulturelle Aktivität der Samurai. Die Noh-Theaterstücke betonen buddhistische Themen und konzentrieren sich auf die Emotionen einer Hauptfigur, die von Liebe, Wut oder Trauer gequält wird.
Auch Frauen kämpften an der Seite der Samurai. Als eine der größten und gleichzeitig letzten japanischen Kriegerinnen gilt Nakano Takeko. Während der Aizu-Schlacht im Jahr 1868 führte die 21-Jährige eine Einheit von weiblichen Kämpferinnen gegen die kaiserliche Armee an, die mit Gewehren bewaffnet war.
5. Die Samurai waren männlich – aber auch Frauen kämpften
Als Tochter eines hochrangigen Beamten am kaiserlichen Hof war Takeko hochgebildet und in den Kampfkünsten geschult. Während des Angriffs gelang es ihr, mehre Männer zu töten, bevor sie von einer Kugel in die Brust getroffen wurde. Es heißt, sie habe ihre Schwester gebeten, ihr den Kopf abzuschlagen, damit ihr Körper nicht als feindliche Trophäe genommen werden würde.
Kurz nach der Schlacht fiel das Shogunat – die feudale japanische Militärregierung – und überließ dem kaiserlichen Hof die Führung, womit die Ära der Samurai zu Ende ging.