Tumult bei Pressekonferenz zu Schulmassaker in Texas
Bei einer Pressekonferenz zu dem Amoklauf an einer Schule ist es zu einem Eklat gekommen. Der demokratische Politiker O’Rourke attackierte den texanischen Gouverneur scharf für dessen Haltung zu den laxen Waffengesetzen.
Der prominente US-Demokrat Beto O’Rourke unterbrach die Pressekonferenz des konservativen Gouverneurs von Texas Greg Abbott und machte ihn für das Blutbad mitverantwortlich. “Sie unternehmen nichts, um die Waffengesetze zu verschärfen, sie tun nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA”, warf der frühere Präsidentschaftsbewerber O’Rourke dem Republikaner vor. “Das ist Ihre Verantwortung”, sagte O’Rourke mit Blick auf die 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen, die ein 18-Jähriger an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde erschossen hatte.
“Sie haben gesagt, das war nicht vorhersehbar, aber das war vollkommen vorhersehbar, wenn sie sich entscheiden, nichts zu unternehmen”, sagte O’Rourke, der zunächst im Publikum saß und dann zum Podium lief, auf dem Abbott saß. O’Rourke ist ein bekennender Verfechter strengerer Waffengesetze. Er wird bei den Gouverneurswahlen in Texas im November gegen Abbott antreten.
Der prominente US-Demokrat Beto O’Rourke unterbrach die Pressekonferenz des konservativen Gouverneurs von Texas Greg Abbott und machte ihn für das Blutbad mitverantwortlich. “Sie unternehmen nichts, um die Waffengesetze zu verschärfen, sie tun nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA”, warf der frühere Präsidentschaftsbewerber O’Rourke dem Republikaner vor. “Das ist Ihre Verantwortung”, sagte O’Rourke mit Blick auf die 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen, die ein 18-Jähriger an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde erschossen hatte.
Der Auftritt sorgte für Tumult, mehrere Polizisten schritten ein. Abbott reagierte auf die Vorwürfe nicht. Der Bürgermeister von Uvalde, Don McLaughlin, forderte O’Rourke lautstark auf, den Saal zu verlassen. Er bezeichnete den Demokraten dabei sogar als “kranken Scheißkerl”, der das Schulmassaker politisch instrumentalisiere. Verbale Unterstützung bekam der Bürgermeister von Anwesenden aus dem Publikum.
Demokraten und Republikaner – unversöhnlich nicht nur beim Thema Waffen
Eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA scheitert seit vielen Jahren an einer grundlegenden Uneinigkeit zwischen Demokraten und Republikanern in dieser Frage. Während viele Demokraten seit langem eine substanzielle Verschärfung der Vorschriften für Waffenbesitz im Land fordern, sind viele Republikaner vehement dagegen.
Abbott argumentierte auch bei der Pressekonferenz, bei der er die bisher bekannten Hintergründe der blutigen Attacke erläuterte, strengere Gesetze seien nicht die Lösung, um Amokläufe wie den jüngsten in Uvalde verhindern. Mit Blick auf die Ursachen für Schusswaffenattacken stellte er psychologische Probleme der Täter in den Mittelpunkt. Fragen nach dem laxen Waffenrecht in seinem Bundesstaat – der Grundschul-Angreifer hatte kurz nach seinem 18. Geburtstag legal zwei Sturmgewehre und Munition kaufen können – wies er zurück.
Salvador Ramos hatte am Dienstag an der Robb Elementary School mit einem Sturmgewehr 21 Menschen erschossen. Der in Uvalde lebende Angreifer tötete alle seine Opfer in einem Klassenzimmer, in dem er sich verbarrikadiert hatte. 17 weitere Menschen wurden verletzt, unter ihnen drei Polizisten. Der Angreifer wurde schließlich von der Polizei getötet.
Vor dem Angriff auf die Grundschule hatte der Jugendliche seiner Großmutter ins Gesicht geschossen und sie dabei schwer verletzt. Beide Taten hatte er nach Angaben Abbotts im Vorfeld auf der Online-Plattform Facebook angekündigt, den Angriff auf die Grundschule nur rund 15 Minuten vor seinem Eintreffen. Sein Motiv sei bislang unklar.
US-Präsident Joe Biden kündigte an, er werde in den nächsten Tagen nach Texas reisen und sich dort mit Familien der Opfer treffen. Er wolle ihnen sein Mitgefühl zeigen und der Gemeinde etwas Trost spenden in einer Zeit von Schock, Trauer und Trauma. Erneut beklagte der Präsident das Ausmaß an Waffengewalt in den USA. “Ich habe einfach satt, was da vor sich geht”, sagte Biden und warb einmal mehr für eine Reform der Waffengesetze im Land.
Im texanischen Houston findet ab dem 27. Mai die Jahresversammlung der gut organisierten amerikanischen Waffenlobbyorganisation NRA (National Rifle Association) statt, zu der mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet werden. Dort werden zahlreiche prominente Republikaner als Redner auftreten, darunter der frühere Präsident Donald Trump und Gouverneur Abbott. Die NRA stellt sich seit Jahrzehnten rigoros gegen jegliche Beschränkung des Verkaufs und privaten Besitzes von Waffen.
qu/mak (afp, dpa, ap)
Der prominente US-Demokrat Beto O’Rourke unterbrach die Pressekonferenz des konservativen Gouverneurs von Texas Greg Abbott und machte ihn für das Blutbad mitverantwortlich. “Sie unternehmen nichts, um die Waffengesetze zu verschärfen, sie tun nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA”, warf der frühere Präsidentschaftsbewerber O’Rourke dem Republikaner vor. “Das ist Ihre Verantwortung”, sagte O’Rourke mit Blick auf die 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen, die ein 18-Jähriger an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde erschossen hatte.
“Sie haben gesagt, das war nicht vorhersehbar, aber das war vollkommen vorhersehbar, wenn sie sich entscheiden, nichts zu unternehmen”, sagte O’Rourke, der zunächst im Publikum saß und dann zum Podium lief, auf dem Abbott saß. O’Rourke ist ein bekennender Verfechter strengerer Waffengesetze. Er wird bei den Gouverneurswahlen in Texas im November gegen Abbott antreten.
Demokraten und Republikaner – unversöhnlich nicht nur beim Thema Waffen
Der Auftritt sorgte für Tumult, mehrere Polizisten schritten ein. Abbott reagierte auf die Vorwürfe nicht. Der Bürgermeister von Uvalde, Don McLaughlin, forderte O’Rourke lautstark auf, den Saal zu verlassen. Er bezeichnete den Demokraten dabei sogar als “kranken Scheißkerl”, der das Schulmassaker politisch instrumentalisiere. Verbale Unterstützung bekam der Bürgermeister von Anwesenden aus dem Publikum.
Eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA scheitert seit vielen Jahren an einer grundlegenden Uneinigkeit zwischen Demokraten und Republikanern in dieser Frage. Während viele Demokraten seit langem eine substanzielle Verschärfung der Vorschriften für Waffenbesitz im Land fordern, sind viele Republikaner vehement dagegen.
Abbott argumentierte auch bei der Pressekonferenz, bei der er die bisher bekannten Hintergründe der blutigen Attacke erläuterte, strengere Gesetze seien nicht die Lösung, um Amokläufe wie den jüngsten in Uvalde verhindern. Mit Blick auf die Ursachen für Schusswaffenattacken stellte er psychologische Probleme der Täter in den Mittelpunkt. Fragen nach dem laxen Waffenrecht in seinem Bundesstaat – der Grundschul-Angreifer hatte kurz nach seinem 18. Geburtstag legal zwei Sturmgewehre und Munition kaufen können – wies er zurück.
Salvador Ramos hatte am Dienstag an der Robb Elementary School mit einem Sturmgewehr 21 Menschen erschossen. Der in Uvalde lebende Angreifer tötete alle seine Opfer in einem Klassenzimmer, in dem er sich verbarrikadiert hatte. 17 weitere Menschen wurden verletzt, unter ihnen drei Polizisten. Der Angreifer wurde schließlich von der Polizei getötet.
Angreifer kündigte Tat auf Facebook an
Vor dem Angriff auf die Grundschule hatte der Jugendliche seiner Großmutter ins Gesicht geschossen und sie dabei schwer verletzt. Beide Taten hatte er nach Angaben Abbotts im Vorfeld auf der Online-Plattform Facebook angekündigt, den Angriff auf die Grundschule nur rund 15 Minuten vor seinem Eintreffen. Sein Motiv sei bislang unklar.
Waffenlobby tagt keine 72 Stunden nach dem Massaker in Texas
US-Präsident Joe Biden kündigte an, er werde in den nächsten Tagen nach Texas reisen und sich dort mit Familien der Opfer treffen. Er wolle ihnen sein Mitgefühl zeigen und der Gemeinde etwas Trost spenden in einer Zeit von Schock, Trauer und Trauma. Erneut beklagte der Präsident das Ausmaß an Waffengewalt in den USA. “Ich habe einfach satt, was da vor sich geht”, sagte Biden und warb einmal mehr für eine Reform der Waffengesetze im Land.
Im texanischen Houston findet ab dem 27. Mai die Jahresversammlung der gut organisierten amerikanischen Waffenlobbyorganisation NRA (National Rifle Association) statt, zu der mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet werden. Dort werden zahlreiche prominente Republikaner als Redner auftreten, darunter der frühere Präsident Donald Trump und Gouverneur Abbott. Die NRA stellt sich seit Jahrzehnten rigoros gegen jegliche Beschränkung des Verkaufs und privaten Besitzes von Waffen.
qu/mak (afp, dpa, ap)