BTS: Was hinter dem Phänomen steckt
Die koreanische Boyband BTS veröffentlicht am Datum ihrer Gründung drei neue Lieder. Der Hype ist wieder mal groß. Neun Fakten, die den Erfolg von BTS erklären.
Sie sind der Inbegriff des Hypes um südkoreanische Popkultur: die Boyband BTS. Seit ihrem Debüt im Jahr 2013 hat es die siebenköpfige Band zu weltweitem Ruhm gebracht. Die Gruppe setzt das Erfolgsrezept des K-Pops in Perfektion um: hochprofessionell produzierte Musik, eine makellose Inszenierung, ein cooler Style und eine treue Fangemeinde.
Heute gilt BTS als erfolgreichste Boygroup der Welt. Zeit für einen Rückblick: Ihr neuestes Album “Proof” reflektiert das bisherige musikalische Werk. Das dreiteilige Sammelalbum enthält 48 Titel. Das Erstaunliche daran: nur drei Titel sind neu. Der Rest sind bekannte BTS-Hits und Demo-Versionen alter Songs. Die Fans freuen sich trotzdem – auf YouTube klickten sie das Musikvideo des neu erschienen Songs “Yet To Come (The Most Beautiful Moment)” auf Platz 1 der Musik-Trends.
Sie sind der Inbegriff des Hypes um südkoreanische Popkultur: die Boyband BTS. Seit ihrem Debüt im Jahr 2013 hat es die siebenköpfige Band zu weltweitem Ruhm gebracht. Die Gruppe setzt das Erfolgsrezept des K-Pops in Perfektion um: hochprofessionell produzierte Musik, eine makellose Inszenierung, ein cooler Style und eine treue Fangemeinde.
Was steckt hinter dem Riesenerfolg der Band? Hier sind neun Fakten über BTS, einer für jedes Jahr Bandgeschichte:
1. Sie singen auf drei Sprachen
In vielerlei Hinsicht erscheinen BTS zunächst wie eine klassische Boyband: Sie sehen toll aus und singen auch noch gut, während sie scheinbar mühelos tanzen. Dass J-Hope, Jimin, Jin, Jungkook, RM, Suga und V Talent haben, scheint niemand anzuzweifeln. Doch das allein reicht nicht. BTS ist eine der wenigen K-Pop-Bands, die es auf die internationale Bühne geschafft haben.
Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht nur Musik für das koreanische Publikum machen. Sie singen auch auf Japanisch und Englisch. Ihre erste komplett englischsprachige Single “Dynamite” eroberte 2020 die Welt im Sturm und verhalf BTS zu internationalem Durchbruch. Außerdem arbeitete die Bands mit Nicki Minaj, Megan Thee Stallion, Coldplay, Troye Sivan und Ed Sheeran zusammen.
Wie die meisten koreanischen Stars gründeten die BTS-Mitglieder ihre Band nicht selbst. Stattdessen wurde sie von einer Talentagentur, Big Hit Entertainment, zusammengestellt. Die koreanischen Unterhaltungskonzerne, allen voran SM Entertainment, YG Entertainment und JYP Entertainment, spielen eine wichtige Rolle im K-Pop. Sie nehmen Kinder und Jugendliche unter Vertrag und bilden sie gezielt zu sogenannten “Idols” aus – in teils kräftezehrenden und auch etwas zweifelhaften Programmen. Es gibt Englischunterricht, Tanz- und Gesangstrainings. Wer überzeugt, bekommt einen Platz in einer Gruppe. Das jüngste BTS-Mitglied Jungkook hat bereits mit 13 Jahren angefangen, zu trainieren.
BTS hat es verstanden, die sozialen Medien für sich zu nutzen. Von Anfang an waren sie auf Plattformen wie Twitter aktiv und tauschten sich dort mit ihren Fans aus.
Auf Instagram folgen der Band knapp 65 Millionen Menschen. BTS ist damit die Gruppe mit den meisten Followern auf der Plattform.
BTS gelten als nahbar und authentisch. Unzählige YouTube-Videos zeigen ihren vermeintlich normalen Alltag. Bei den Fans kommt das gut an: millionenfach werden die Videos geklickt. Ihre Fangemeinde, die sich ARMY getauft hat, ist eine der größten innerhalb des K-Pop. Trotz des Streamingzeitalters haben BTS über 32 Millionen Alben verkauft, was an sehr kauffreudigen Fans nicht nur im asiatischen Raum liegt.
Angesichts der anhaltenden Spannungen mit Nordkorea müssen alle südkoreanischen Männer normalerweise bis zu ihrem 28. Geburtstag einen Militärdienst ableisten. Für BTS verabschiedete die südkoreanische Regierung ein Gesetz, dass den Mitgliedern einen Aufschub gewährte – bis zum 30. Geburtstag dürfen sie den Dienst nachholen.
Bisher ist noch nicht bekannt, wann die Mitglieder den Militärdienst antreten. Zuletzt deutete der südkoreanische Kulturminister an, dass “herausragende Künstler” womöglich ganz von der Wehrpflicht befreit werden könnten.
Entgegen der geläufigen Vorstellungen von Männlichkeiten – zumindest den westlichen – tragen BTS bei ihren Auftritten, Fotoshootings und Preisverleihungen regelmäßig Kleider, Halsketten, Make-Up und Nagellack. Zu ihrem Erscheinungsbild gehören auch die schillernden Haarfarben, die alle paar Monate wechseln. Damit haben sie neu definiert, was es heißt, männlich zu sein.
Die Verträge, die die Idols mit Agenturen abschließen, haben einen großen Einfluss auf ihr Privatleben. Ihr Leben wird aufs Genaueste verfolgt, auch von der Öffentlichkeit. Das Image soll blitzsauber sein: keine Skandale, keine Drogen, keine Beziehungen. So hat keines der BTS-Mitglieder jemals eine romantische Beziehung öffentlich gemacht. Offiziell heißt es, sie seien zu beschäftigt. Immerhin: Ihre Agentur gibt BTS die Freiheit, eigene Profile in den sozialen Medien zu betreiben. Auch bei der Produktion ihrer eigenen Songs sind sie beteiligt, schreiben viele Texte selbst. Darin setzen sie sich mit Themen wie Selbstliebe, Identität und psychische Gesundheit auseinander.
Eine eigene, womöglich politische, Meinung zu äußern, ist im Rollenbild der K-Pop-Stars nicht vorgesehen. Umso erstaunlicher, dass BTS sich immer wieder zu gesellschaftlichen Themen positioniert. So solidarisierten sie sich mit der “Black Lives Matter”-Bewegung, verbunden mit einer Spende in Höhe von einer Million Dollar.
Zweimal sprachen sie vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. In seiner Rede im Jahr 2021 griff Rapper RM das Thema Selbstliebe und Akzeptanz auf: “Egal, wer du bist, woher du kommst, deine Hautfarbe, deine Geschlechtsidentität, sprich einfach du selbst”. Diese relativ harmlose Aussage fand in Südkorea, wo sich der ehemalige Präsident Moon Jae-in öffentlich gegen Homosexualität aussprach, großen Anklang.
Anfang Juni traf sich die Gruppe mit dem US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden, um über Vielfalt, asiatische Integration, Repräsentation und antiasiatischen Hass zu diskutieren.
Die Umsätze von “BTS” machen 0,3 Prozent des südkoreanischen Bruttoinlandsproduktes aus. Bands wie BTS bringen dem Land jährlich mehrere Millionen Euro ein. Auch der Tourismus boomt: viele Besucher besuchen Südkorea wegen seiner Musikkultur.
Sie sind der Inbegriff des Hypes um südkoreanische Popkultur: die Boyband BTS. Seit ihrem Debüt im Jahr 2013 hat es die siebenköpfige Band zu weltweitem Ruhm gebracht. Die Gruppe setzt das Erfolgsrezept des K-Pops in Perfektion um: hochprofessionell produzierte Musik, eine makellose Inszenierung, ein cooler Style und eine treue Fangemeinde.
Heute gilt BTS als erfolgreichste Boygroup der Welt. Zeit für einen Rückblick: Ihr neuestes Album “Proof” reflektiert das bisherige musikalische Werk. Das dreiteilige Sammelalbum enthält 48 Titel. Das Erstaunliche daran: nur drei Titel sind neu. Der Rest sind bekannte BTS-Hits und Demo-Versionen alter Songs. Die Fans freuen sich trotzdem – auf YouTube klickten sie das Musikvideo des neu erschienen Songs “Yet To Come (The Most Beautiful Moment)” auf Platz 1 der Musik-Trends.
1. Sie singen auf drei Sprachen
Was steckt hinter dem Riesenerfolg der Band? Hier sind neun Fakten über BTS, einer für jedes Jahr Bandgeschichte:
In vielerlei Hinsicht erscheinen BTS zunächst wie eine klassische Boyband: Sie sehen toll aus und singen auch noch gut, während sie scheinbar mühelos tanzen. Dass J-Hope, Jimin, Jin, Jungkook, RM, Suga und V Talent haben, scheint niemand anzuzweifeln. Doch das allein reicht nicht. BTS ist eine der wenigen K-Pop-Bands, die es auf die internationale Bühne geschafft haben.
Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht nur Musik für das koreanische Publikum machen. Sie singen auch auf Japanisch und Englisch. Ihre erste komplett englischsprachige Single “Dynamite” eroberte 2020 die Welt im Sturm und verhalf BTS zu internationalem Durchbruch. Außerdem arbeitete die Bands mit Nicki Minaj, Megan Thee Stallion, Coldplay, Troye Sivan und Ed Sheeran zusammen.
2. Sie durchliefen ein jahrelanges Training
Wie die meisten koreanischen Stars gründeten die BTS-Mitglieder ihre Band nicht selbst. Stattdessen wurde sie von einer Talentagentur, Big Hit Entertainment, zusammengestellt. Die koreanischen Unterhaltungskonzerne, allen voran SM Entertainment, YG Entertainment und JYP Entertainment, spielen eine wichtige Rolle im K-Pop. Sie nehmen Kinder und Jugendliche unter Vertrag und bilden sie gezielt zu sogenannten “Idols” aus – in teils kräftezehrenden und auch etwas zweifelhaften Programmen. Es gibt Englischunterricht, Tanz- und Gesangstrainings. Wer überzeugt, bekommt einen Platz in einer Gruppe. Das jüngste BTS-Mitglied Jungkook hat bereits mit 13 Jahren angefangen, zu trainieren.
3. Sie sind mithilfe der sozialen Medien berühmt geworden
BTS hat es verstanden, die sozialen Medien für sich zu nutzen. Von Anfang an waren sie auf Plattformen wie Twitter aktiv und tauschten sich dort mit ihren Fans aus.
Auf Instagram folgen der Band knapp 65 Millionen Menschen. BTS ist damit die Gruppe mit den meisten Followern auf der Plattform.
BTS gelten als nahbar und authentisch. Unzählige YouTube-Videos zeigen ihren vermeintlich normalen Alltag. Bei den Fans kommt das gut an: millionenfach werden die Videos geklickt. Ihre Fangemeinde, die sich ARMY getauft hat, ist eine der größten innerhalb des K-Pop. Trotz des Streamingzeitalters haben BTS über 32 Millionen Alben verkauft, was an sehr kauffreudigen Fans nicht nur im asiatischen Raum liegt.
4. Ihre Fans feiern sie – und lassen die Kassen klingeln
Angesichts der anhaltenden Spannungen mit Nordkorea müssen alle südkoreanischen Männer normalerweise bis zu ihrem 28. Geburtstag einen Militärdienst ableisten. Für BTS verabschiedete die südkoreanische Regierung ein Gesetz, dass den Mitgliedern einen Aufschub gewährte – bis zum 30. Geburtstag dürfen sie den Dienst nachholen.
Bisher ist noch nicht bekannt, wann die Mitglieder den Militärdienst antreten. Zuletzt deutete der südkoreanische Kulturminister an, dass “herausragende Künstler” womöglich ganz von der Wehrpflicht befreit werden könnten.
5. Für BTS änderte Südkorea das Wehrpflicht-Gesetz
Entgegen der geläufigen Vorstellungen von Männlichkeiten – zumindest den westlichen – tragen BTS bei ihren Auftritten, Fotoshootings und Preisverleihungen regelmäßig Kleider, Halsketten, Make-Up und Nagellack. Zu ihrem Erscheinungsbild gehören auch die schillernden Haarfarben, die alle paar Monate wechseln. Damit haben sie neu definiert, was es heißt, männlich zu sein.
6. BTS weichen Männlichkeitskonzept auf
Die Verträge, die die Idols mit Agenturen abschließen, haben einen großen Einfluss auf ihr Privatleben. Ihr Leben wird aufs Genaueste verfolgt, auch von der Öffentlichkeit. Das Image soll blitzsauber sein: keine Skandale, keine Drogen, keine Beziehungen. So hat keines der BTS-Mitglieder jemals eine romantische Beziehung öffentlich gemacht. Offiziell heißt es, sie seien zu beschäftigt. Immerhin: Ihre Agentur gibt BTS die Freiheit, eigene Profile in den sozialen Medien zu betreiben. Auch bei der Produktion ihrer eigenen Songs sind sie beteiligt, schreiben viele Texte selbst. Darin setzen sie sich mit Themen wie Selbstliebe, Identität und psychische Gesundheit auseinander.
Eine eigene, womöglich politische, Meinung zu äußern, ist im Rollenbild der K-Pop-Stars nicht vorgesehen. Umso erstaunlicher, dass BTS sich immer wieder zu gesellschaftlichen Themen positioniert. So solidarisierten sie sich mit der “Black Lives Matter”-Bewegung, verbunden mit einer Spende in Höhe von einer Million Dollar.
Zweimal sprachen sie vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. In seiner Rede im Jahr 2021 griff Rapper RM das Thema Selbstliebe und Akzeptanz auf: “Egal, wer du bist, woher du kommst, deine Hautfarbe, deine Geschlechtsidentität, sprich einfach du selbst”. Diese relativ harmlose Aussage fand in Südkorea, wo sich der ehemalige Präsident Moon Jae-in öffentlich gegen Homosexualität aussprach, großen Anklang.
Anfang Juni traf sich die Gruppe mit dem US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden, um über Vielfalt, asiatische Integration, Repräsentation und antiasiatischen Hass zu diskutieren.
Die Umsätze von “BTS” machen 0,3 Prozent des südkoreanischen Bruttoinlandsproduktes aus. Bands wie BTS bringen dem Land jährlich mehrere Millionen Euro ein. Auch der Tourismus boomt: viele Besucher besuchen Südkorea wegen seiner Musikkultur.