Neue Omikron-Varianten breiten sich in Europa aus
Kurz vor dem Sommerurlaub steigen die COVID-Infektionen in mehreren europäischen Ländern. Schuld daran sind die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5. Kommt auf Europa eine neue Corona-Welle zu?
Mit dem Sommer rollt eine neue Omikron-Welle heran. Die steigenden Infektionszahlen in Europa trüben derzeit die Aussichten auf eine sorglose Urlaubs-Saison. Laut der Statistikseite Our World in Data steigen die Infektionszahlen in Portugal, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Dänemark und den Niederlanden deutlich an. Experten begründen den Anstieg mit den neuen Virus-Varianten BA.4 und BA.5, die ansteckender sind als vorherige Varianten. Hinzu kommen weggefallene Schutzmaßnahmen. Was kommt auf Europa zu?
Besonders Portugal hat seit Mitte Mai mit vielen Infektionen zu kämpfen. Noch immer hat das Land die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Europa. Für die hohen Verbreitungszahlen sorgt die neue Omikron-Subvariante BA.5. 90 Prozent der Neuinfektionen werden in Portugal inzwischen durch diesen Virustyp ausgelöst.
Mit dem Sommer rollt eine neue Omikron-Welle heran. Die steigenden Infektionszahlen in Europa trüben derzeit die Aussichten auf eine sorglose Urlaubs-Saison. Laut der Statistikseite Our World in Data steigen die Infektionszahlen in Portugal, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Dänemark und den Niederlanden deutlich an. Experten begründen den Anstieg mit den neuen Virus-Varianten BA.4 und BA.5, die ansteckender sind als vorherige Varianten. Hinzu kommen weggefallene Schutzmaßnahmen. Was kommt auf Europa zu?
Zusammen mit der Inzidenz ist in Portugal auch die Sterberate gestiegen. Our World in Data zufolge weist Portugal im Vergleich zu den westeuropäischen Ländern die meisten Todesfälle im Vergleich zur Einwohnerzahl auf.
Hat Portugal die Welle hinter sich?
Die Krankenhäuser sind aber trotz hoher Infektionszahlen nicht überlastet. Portugal hat mit etwa 87 Prozent eine hohe Impfquote aufzuweisen. Zudem gilt die Untervariante zwar als ansteckender, aber nicht als gefährlicher als vorherige Varianten. Seit Anfang Juni sinken die Inzidenzen in Portugal nun wieder. Die nationale Gesundheitsbehörde Insa geht davon aus, dass der Höhepunkt in Portugal schon erreicht worden sei und die Welle nun abflache.
Seit Mitte Juni steigen die Infektionszahlen auch in Frankreich rasant. Die Inzidenz liegt laut offiziellen französischen Angaben aktuell bei etwa 477 pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen (Stand: 18.06.2022).
“Die epidemische Kurve ist in Frankreich exponentiell”, warnte Antoine Flahault, Epidemiologe und Leiter des Instituts für globale Gesundheit an der medizinischen Fakultät der Universität Genf. Es sehe nach einer neuen Welle aus, die von den neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 ausgelöst werde, so Flahault in einem Interview mit dem Nachrichtensender franceinfo.
Bisher könne er jedoch nicht klar vorhersagen, wie sich die Lage in Frankreich weiter entwickle. Während Südafrika die Welle nach acht Wochen durchgestanden hatte, geht Flahault in Portugal von etwa neun bis zehn Wochen aus. “Wenn man die portugiesische Situation auf Frankreich übertragen würde, hätten wir den Großteil des Sommers damit zu tun”, sagt Flahault.
Ähnlich wie in Frankreich liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Deutschland weit über 400. Das Robert-Koch-Institut meldet am Mittwoch etwa 119.000 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Schuld daran dürften auch hier die Subvarianten BA.4 und BA.5 sein. Aber auch das Ende der Schutzauflagen trage laut RKI-Vizepräsident Lars Schaade zur Corona-Lage bei.
“Es ist nicht so, dass wir sorglos und ohne Gegenmaßnahmen dieser Sommerwelle begegnen können”, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker setzt deshalb auf weitere Schutzvorkehrungen für den Herbst, etwa eine weitere größere Impfkampagne. Es sei aber kein Grund für Alarmismus, so Lauterbach.
Auch in Griechenland und Italien sind die Neuinfektionen im Sieben-Tage-Durchschnitt stark angestiegen. In Italien sei die Zahl der Fälle in der zweiten Woche in Folge gestiegen und die Übertragungsrate habe erneut epidemische Ausmaße angenommen, teilte das italienische Gesundheitsinstitut ISS mit. “Es ist unser dritter Sommer (der Pandemie) und wir haben unsere Lektion immer noch nicht gelernt”, sagt Walter Ricciardi, ehemaliger Präsident des italienischen Gesundheitsinstituts, gegenüber der Nachrichtenagentur ADNKronos.
In Spanien ist bisher noch kein so deutlicher Anstieg der Corona-Neuinfektionen zu sehen wie in anderen europäischen Ländern. Spanien erfasst inzwischen offiziell nur noch Corona-Fälle von Menschen über 60 Jahren. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz in dieser Altersgruppe liegt laut dem jüngsten Bericht des spanischen Gesundheitsministeriums bei etwa 302 (Stand: 17.06.2022). Mitte Juni machten die Varianten BA.4 und BA.5 mehr als 10 Prozent der Proben aus.
Während die Infektionszahlen anderswo in Europa steigen, liegen die Inzidenzen in Nord- und Osteuropa noch im niedrigen Bereich. Zwar ist laut Our World in Data auch in diesen Ländern ein leichter Anstieg zu beobachten, aber vergleichbar mit den anderen europäischen Ländern ist dies noch nicht. So wurden in Schweden in einer Woche Mitte Juni etwa 1900 Covid-Fälle gemeldet, in Polen sind laut offiziellen polnischen Angaben 285 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden hinzugekommen. In Dänemark, wo die Zahlen ebenfalls noch niedrig sind, kündigte Premierministerin Mette Frederiksen jedoch am Mittwoch bereits ein Angebot für eine vierte Corona-Impfung für Menschen über 50 Jahren an. Die Infektionszahlen seien schneller gestiegen als erwartet und die Omikron-Untervariante BA.5 sei bereits zum dominierenden Virustyp geworden.
Mit dem Sommer rollt eine neue Omikron-Welle heran. Die steigenden Infektionszahlen in Europa trüben derzeit die Aussichten auf eine sorglose Urlaubs-Saison. Laut der Statistikseite Our World in Data steigen die Infektionszahlen in Portugal, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Dänemark und den Niederlanden deutlich an. Experten begründen den Anstieg mit den neuen Virus-Varianten BA.4 und BA.5, die ansteckender sind als vorherige Varianten. Hinzu kommen weggefallene Schutzmaßnahmen. Was kommt auf Europa zu?
Besonders Portugal hat seit Mitte Mai mit vielen Infektionen zu kämpfen. Noch immer hat das Land die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Europa. Für die hohen Verbreitungszahlen sorgt die neue Omikron-Subvariante BA.5. 90 Prozent der Neuinfektionen werden in Portugal inzwischen durch diesen Virustyp ausgelöst.
Hat Portugal die Welle hinter sich?
Zusammen mit der Inzidenz ist in Portugal auch die Sterberate gestiegen. Our World in Data zufolge weist Portugal im Vergleich zu den westeuropäischen Ländern die meisten Todesfälle im Vergleich zur Einwohnerzahl auf.
Die Krankenhäuser sind aber trotz hoher Infektionszahlen nicht überlastet. Portugal hat mit etwa 87 Prozent eine hohe Impfquote aufzuweisen. Zudem gilt die Untervariante zwar als ansteckender, aber nicht als gefährlicher als vorherige Varianten. Seit Anfang Juni sinken die Inzidenzen in Portugal nun wieder. Die nationale Gesundheitsbehörde Insa geht davon aus, dass der Höhepunkt in Portugal schon erreicht worden sei und die Welle nun abflache.
Seit Mitte Juni steigen die Infektionszahlen auch in Frankreich rasant. Die Inzidenz liegt laut offiziellen französischen Angaben aktuell bei etwa 477 pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen (Stand: 18.06.2022).
“Die epidemische Kurve ist in Frankreich exponentiell”, warnte Antoine Flahault, Epidemiologe und Leiter des Instituts für globale Gesundheit an der medizinischen Fakultät der Universität Genf. Es sehe nach einer neuen Welle aus, die von den neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 ausgelöst werde, so Flahault in einem Interview mit dem Nachrichtensender franceinfo.
Experten warnen vor Omikron-Welle in Europa
Bisher könne er jedoch nicht klar vorhersagen, wie sich die Lage in Frankreich weiter entwickle. Während Südafrika die Welle nach acht Wochen durchgestanden hatte, geht Flahault in Portugal von etwa neun bis zehn Wochen aus. “Wenn man die portugiesische Situation auf Frankreich übertragen würde, hätten wir den Großteil des Sommers damit zu tun”, sagt Flahault.
Wenig Omikron in Nord- und Osteuropa
Ähnlich wie in Frankreich liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Deutschland weit über 400. Das Robert-Koch-Institut meldet am Mittwoch etwa 119.000 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Schuld daran dürften auch hier die Subvarianten BA.4 und BA.5 sein. Aber auch das Ende der Schutzauflagen trage laut RKI-Vizepräsident Lars Schaade zur Corona-Lage bei.
“Es ist nicht so, dass wir sorglos und ohne Gegenmaßnahmen dieser Sommerwelle begegnen können”, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker setzt deshalb auf weitere Schutzvorkehrungen für den Herbst, etwa eine weitere größere Impfkampagne. Es sei aber kein Grund für Alarmismus, so Lauterbach.
Auch in Griechenland und Italien sind die Neuinfektionen im Sieben-Tage-Durchschnitt stark angestiegen. In Italien sei die Zahl der Fälle in der zweiten Woche in Folge gestiegen und die Übertragungsrate habe erneut epidemische Ausmaße angenommen, teilte das italienische Gesundheitsinstitut ISS mit. “Es ist unser dritter Sommer (der Pandemie) und wir haben unsere Lektion immer noch nicht gelernt”, sagt Walter Ricciardi, ehemaliger Präsident des italienischen Gesundheitsinstituts, gegenüber der Nachrichtenagentur ADNKronos.
In Spanien ist bisher noch kein so deutlicher Anstieg der Corona-Neuinfektionen zu sehen wie in anderen europäischen Ländern. Spanien erfasst inzwischen offiziell nur noch Corona-Fälle von Menschen über 60 Jahren. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz in dieser Altersgruppe liegt laut dem jüngsten Bericht des spanischen Gesundheitsministeriums bei etwa 302 (Stand: 17.06.2022). Mitte Juni machten die Varianten BA.4 und BA.5 mehr als 10 Prozent der Proben aus.
Während die Infektionszahlen anderswo in Europa steigen, liegen die Inzidenzen in Nord- und Osteuropa noch im niedrigen Bereich. Zwar ist laut Our World in Data auch in diesen Ländern ein leichter Anstieg zu beobachten, aber vergleichbar mit den anderen europäischen Ländern ist dies noch nicht. So wurden in Schweden in einer Woche Mitte Juni etwa 1900 Covid-Fälle gemeldet, in Polen sind laut offiziellen polnischen Angaben 285 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden hinzugekommen. In Dänemark, wo die Zahlen ebenfalls noch niedrig sind, kündigte Premierministerin Mette Frederiksen jedoch am Mittwoch bereits ein Angebot für eine vierte Corona-Impfung für Menschen über 50 Jahren an. Die Infektionszahlen seien schneller gestiegen als erwartet und die Omikron-Untervariante BA.5 sei bereits zum dominierenden Virustyp geworden.