Kultur

Festgeklebt! Wie Klimaaktivisten die Museumswelt in Aufruhr versetzen

Es ist die fünfte Aktion innerhalb einer Woche: Die Aktivisten des Kollektivs “Just Stop Oil” kleben sich in England an Kunstwerke. Was steckt dahinter?

Ob “Fridays for Future” oder “Extinction Rebellion“: Gruppen von mehr oder weniger militanten Umweltschützern sind überzeugt, dass der Klimawandel nicht mit ausreichend Priorität behandelt wird. Aktivismus bewegt sich oft entlang des feinen Grades von legalen und illegalen Mitteln. Die (Spreng-)Kraft entfaltet sich in der Aufmerksamkeit, die Aktionen bekommen – oder auch nicht.

In London sind Unterstützer der “Just Stop Oil” in der National Gallery in Aktion getreten. Zwei junge Erwachsene überschritten die Absperrung des Bildes “The Hay Wain” des Malers John Constable und manipulierten das Ölgemälde von 1821: Die ländliche Idylle überdeckten sie mit einer Version, die an- und abfliegende Flugzeuge am Horizont und offensichtliche Umweltverschmutzung zeigt. Dann klebten die beiden sich selbst an dem Bilderrahmen fest. Museumsbesucher wurden aus dem Raum geführt. Am Dienstag meldete “Just Stop Oil” eine weitere Aktion, diesmal bei einer Kopie von Leonardo Da Vincis Abendmahl aus dem 15. Jahrhundert. Das Bild gehört zur Sammlung der Royal Academy in London:

Ob “Fridays for Future” oder “Extinction Rebellion“: Gruppen von mehr oder weniger militanten Umweltschützern sind überzeugt, dass der Klimawandel nicht mit ausreichend Priorität behandelt wird. Aktivismus bewegt sich oft entlang des feinen Grades von legalen und illegalen Mitteln. Die (Spreng-)Kraft entfaltet sich in der Aufmerksamkeit, die Aktionen bekommen – oder auch nicht.

“Ich bin hier, weil unsere Regierung die Absicht hat, in den nächsten Jahren 40 neue Öl- und Gasprojekte in Großbritannien zu lizensieren”, sagt die 23-jährige Hannah Hunt, eine der Aktivistinnen, auf deren T-Shirt der Slogan und Appell “Stop Oil Now” prangt. 

Gegen neue Öl- und Gasförderung in Großbritannien

Der 22-jährigen Eben Lazarus sagte, dass die neue Version des Bildes “die Auswirkungen unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf die Umwelt illustrieren soll”, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. “Unser ‘schönes grünes Land’ können wir vergessen, wenn noch mehr Ölförderung zu Ernteausfällen führt, werden wir um Nahrung kämpfen. Am Ende sind diese neuen fossilen Brennstoffe ein Todesprojekt unserer Regierung. Also ja: es ist Kleber am Rahmen dieses Bildes, aber vor allem ist Blut an den Händen unserer Regierung.”

Die Aktion ist Teil einer größeren Kampagne von “Just Stop Oil”, einem Zusammenschluss von Aktivistengruppen, mit dem erklärten Ziel “sicherzustellen, dass die Regierung aufhört, die Förderung neuer fossiler Brennstoffe zu lizensieren und produzieren”, wie es auf ihrer Webseite heißt. Unterstützer von “Just Stop Oil” haben bereits letzte Woche Protestaktionen in Glasgow, Manchester und London durchgeführt, bei denen sich Aktivistinnen und Aktivisten an Gemälden von Vincent Van Gogh, William Turner und Horatio McCulloch festklebten. Auch bei dem Formel-1-Grand Prix von Silverstone vergangenen Sonntag waren Aktivisten in Erscheinung getreten.

“Just Stop Oil” bedienen sich Taktiken des gewaltfreien zivilen Ungehorsams, in der Tradition von “Extinction Rebellion” und “Insulate Britain”. “Diese Organisationen zeigen, dass wir mehr tun müssen, um diese Verbrechen gegen die Menschheit zu stoppen”, heißt es bei “Just Stop Oil”. Es geht nicht mehr um ein einzelnes Projekt oder Kampagne, wir müssen uns gegen eine Regierung wehren, die uns Leid zufügt und unser Recht auf Freiheit, Entfaltung und Zukunft verletzt”.

Es wurden bisher keine Schäden an den Gemälden bekannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP hat die Londoner Polizei die beiden Aktivisten nicht verhaftet.

jhi/ash (mit AFP)

Zwei Aktivisten kleben befestigen ein anderes Bild über dem Gemälde The Hay Wain in Londoner National Gallery

Ob “Fridays for Future” oder “Extinction Rebellion“: Gruppen von mehr oder weniger militanten Umweltschützern sind überzeugt, dass der Klimawandel nicht mit ausreichend Priorität behandelt wird. Aktivismus bewegt sich oft entlang des feinen Grades von legalen und illegalen Mitteln. Die (Spreng-)Kraft entfaltet sich in der Aufmerksamkeit, die Aktionen bekommen – oder auch nicht.

In London sind Unterstützer der “Just Stop Oil” in der National Gallery in Aktion getreten. Zwei junge Erwachsene überschritten die Absperrung des Bildes “The Hay Wain” des Malers John Constable und manipulierten das Ölgemälde von 1821: Die ländliche Idylle überdeckten sie mit einer Version, die an- und abfliegende Flugzeuge am Horizont und offensichtliche Umweltverschmutzung zeigt. Dann klebten die beiden sich selbst an dem Bilderrahmen fest. Museumsbesucher wurden aus dem Raum geführt. Am Dienstag meldete “Just Stop Oil” eine weitere Aktion, diesmal bei einer Kopie von Leonardo Da Vincis Abendmahl aus dem 15. Jahrhundert. Das Bild gehört zur Sammlung der Royal Academy in London:

Gegen neue Öl- und Gasförderung in Großbritannien

“Ich bin hier, weil unsere Regierung die Absicht hat, in den nächsten Jahren 40 neue Öl- und Gasprojekte in Großbritannien zu lizensieren”, sagt die 23-jährige Hannah Hunt, eine der Aktivistinnen, auf deren T-Shirt der Slogan und Appell “Stop Oil Now” prangt. 

Der 22-jährigen Eben Lazarus sagte, dass die neue Version des Bildes “die Auswirkungen unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf die Umwelt illustrieren soll”, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. “Unser ‘schönes grünes Land’ können wir vergessen, wenn noch mehr Ölförderung zu Ernteausfällen führt, werden wir um Nahrung kämpfen. Am Ende sind diese neuen fossilen Brennstoffe ein Todesprojekt unserer Regierung. Also ja: es ist Kleber am Rahmen dieses Bildes, aber vor allem ist Blut an den Händen unserer Regierung.”

Die Aktion ist Teil einer größeren Kampagne von “Just Stop Oil”, einem Zusammenschluss von Aktivistengruppen, mit dem erklärten Ziel “sicherzustellen, dass die Regierung aufhört, die Förderung neuer fossiler Brennstoffe zu lizensieren und produzieren”, wie es auf ihrer Webseite heißt. Unterstützer von “Just Stop Oil” haben bereits letzte Woche Protestaktionen in Glasgow, Manchester und London durchgeführt, bei denen sich Aktivistinnen und Aktivisten an Gemälden von Vincent Van Gogh, William Turner und Horatio McCulloch festklebten. Auch bei dem Formel-1-Grand Prix von Silverstone vergangenen Sonntag waren Aktivisten in Erscheinung getreten.

“Just Stop Oil” bedienen sich Taktiken des gewaltfreien zivilen Ungehorsams, in der Tradition von “Extinction Rebellion” und “Insulate Britain”. “Diese Organisationen zeigen, dass wir mehr tun müssen, um diese Verbrechen gegen die Menschheit zu stoppen”, heißt es bei “Just Stop Oil”. Es geht nicht mehr um ein einzelnes Projekt oder Kampagne, wir müssen uns gegen eine Regierung wehren, die uns Leid zufügt und unser Recht auf Freiheit, Entfaltung und Zukunft verletzt”.

Es wurden bisher keine Schäden an den Gemälden bekannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP hat die Londoner Polizei die beiden Aktivisten nicht verhaftet.

jhi/ash (mit AFP)

Zwei Mitglieder der Klimaprotestgruppe Stop Oil Now knien vor Gemälde The Hay Wain von John Constable in der Londoner National Gallery

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