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Kämpfe in Berg-Karabach flammen wieder auf

Armenien und Aserbaidschan melden jeweils tote Soldaten. Der neueste Zwischenfall im Südkaukasus besorgt die EU – und Russland fordert “Maßnahmen zur Stabilisierung”.

In der zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpften Region Berg-Karabach ist es zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Die aserbaidschanische Armee vermeldete die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer.

Die armenische Seite gab an, zwei pro-armenische Separatisten seien durch einen Drohnenangriff getötet und mehrere verletzt worden. Aserbaidschan meldete ebenfalls den Verlust eines eigenen Soldaten. Dieser sei von dem Gebiet aus beschossen worden, in dem die russischen Friedenstruppen stationiert seien, die den Waffenstillstand überwachen sollen. Die Regierung in Baku machte Armenien für den “blutigen Zwischenfall” verantwortlich.

In der zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpften Region Berg-Karabach ist es zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Die aserbaidschanische Armee vermeldete die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer.

Armenien warf indes dem Nachbarn einen Verstoß gegen die seit Ende 2020 geltende Waffenruhe vor. Auch Russland, das in dem Konflikt als Schutzmacht Armeniens auftritt, machte Aserbaidschan diesen Vorwurf. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, man ergreife “Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation” gemeinsam mit Vertretern beider Länder.

EU fordert Deeskalation

Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, zeigte sich besorgt. “Es ist entscheidend, zu deeskalieren, die Waffenruhe vollständig zu respektieren und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um Lösungen auszuhandeln”, erklärte Borrell. Die EU sei weiter dazu entschlossen, “bei der Bewältigung von Spannungen zu helfen und ihr Engagement für einen nachhaltigen Frieden und Stabilität im Südkaukaukasus aufrecht zu erhalten”. Beide Länder gehören zur sogenannten “östlichen Partnerschaft”, die die EU zu mehreren Ex-Sowjetrepubliken unterhält. Die EU vermittelt auch aktiv zwischen den beiden Staaten; unter anderem waren Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew im April und Mai zu Beratungen in Brüssel.

Die Gebietskonflikte um die Region Berg-Karabach führen seit der Unabhängigkeit beider Länder immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Nach Auflösung der Sowjetunion erklärte sich Bergkarabach als “Republik Arzach” für unabhängig von Baku und wurde dabei von Eriwan unterstützt. Der Krieg endete 1994 – vorläufig mit einem Sieg Armeniens. International wurde die Unabhängigkeit der “Republik Arzach” jedoch nicht anerkannt. 2020 eroberte Aserbaidschan in einem Revanchekrieg große Teile Berg-Karabachs zurück. Eine große Rolle spielten danach nach Ansicht von Militärexperten türkische Drohnen: Ankara sieht in dem mehrheitlich muslimischen Aserbaidschan ein Brudervolk und unterstützt es militärisch und politisch.

Innerhalb von sechs Wochen kamen 6500 Menschen ums Leben, bis die Kämpfe durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurden. Dabei musste Armenien große territoriale Zugeständnisse machen. Seitdem ist Bergkarabach für Armenien auch nur über einen von russischen Friedenstruppen überwachten Korridor zu erreichen. Die Waffenruhe wurde allerdings seither schon mehrfach gebrochen.

ehl/nob (dpa, rtr, afp)

Aserbaidschan | Militärparade in Baku

In der zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpften Region Berg-Karabach ist es zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Die aserbaidschanische Armee vermeldete die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer.

Die armenische Seite gab an, zwei pro-armenische Separatisten seien durch einen Drohnenangriff getötet und mehrere verletzt worden. Aserbaidschan meldete ebenfalls den Verlust eines eigenen Soldaten. Dieser sei von dem Gebiet aus beschossen worden, in dem die russischen Friedenstruppen stationiert seien, die den Waffenstillstand überwachen sollen. Die Regierung in Baku machte Armenien für den “blutigen Zwischenfall” verantwortlich.

EU fordert Deeskalation

Armenien warf indes dem Nachbarn einen Verstoß gegen die seit Ende 2020 geltende Waffenruhe vor. Auch Russland, das in dem Konflikt als Schutzmacht Armeniens auftritt, machte Aserbaidschan diesen Vorwurf. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, man ergreife “Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation” gemeinsam mit Vertretern beider Länder.

Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, zeigte sich besorgt. “Es ist entscheidend, zu deeskalieren, die Waffenruhe vollständig zu respektieren und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um Lösungen auszuhandeln”, erklärte Borrell. Die EU sei weiter dazu entschlossen, “bei der Bewältigung von Spannungen zu helfen und ihr Engagement für einen nachhaltigen Frieden und Stabilität im Südkaukaukasus aufrecht zu erhalten”. Beide Länder gehören zur sogenannten “östlichen Partnerschaft”, die die EU zu mehreren Ex-Sowjetrepubliken unterhält. Die EU vermittelt auch aktiv zwischen den beiden Staaten; unter anderem waren Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew im April und Mai zu Beratungen in Brüssel.

Die Gebietskonflikte um die Region Berg-Karabach führen seit der Unabhängigkeit beider Länder immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Nach Auflösung der Sowjetunion erklärte sich Bergkarabach als “Republik Arzach” für unabhängig von Baku und wurde dabei von Eriwan unterstützt. Der Krieg endete 1994 – vorläufig mit einem Sieg Armeniens. International wurde die Unabhängigkeit der “Republik Arzach” jedoch nicht anerkannt. 2020 eroberte Aserbaidschan in einem Revanchekrieg große Teile Berg-Karabachs zurück. Eine große Rolle spielten danach nach Ansicht von Militärexperten türkische Drohnen: Ankara sieht in dem mehrheitlich muslimischen Aserbaidschan ein Brudervolk und unterstützt es militärisch und politisch.

Innerhalb von sechs Wochen kamen 6500 Menschen ums Leben, bis die Kämpfe durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurden. Dabei musste Armenien große territoriale Zugeständnisse machen. Seitdem ist Bergkarabach für Armenien auch nur über einen von russischen Friedenstruppen überwachten Korridor zu erreichen. Die Waffenruhe wurde allerdings seither schon mehrfach gebrochen.

Brüchige Waffenruhe nach dem Krieg von 2020

ehl/nob (dpa, rtr, afp)

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