Ludwig ist wieder da: Bonner Beethoven-Denkmal eingeweiht
Zwei Jahre lang musste das Spektakel verschoben werden. Nun wurde das restaurierte Beethoven-Denkmal in Bonn feierlich eingeweiht. Mit dabei waren Königin Victoria, Alexander von Humboldt und Franz Liszt.
Du bist dä Ludwig unsre Bonner Jung. Du spürst bestimmpt hück die Bejeisterung. Du häst Musik jemaat, su wunscherschön. Du bist dä Genius, mir han Dich jähn.
“Du bist der Ludwig unser Bonner Junge. Du spürst bestimmt auch die Begeisterung. Du hast Musik gemacht, so wunderschön. Du bist das Genie, wir haben dich gern.”
Du bist dä Ludwig unsre Bonner Jung. Du spürst bestimmpt hück die Bejeisterung. Du häst Musik jemaat, su wunscherschön. Du bist dä Genius, mir han Dich jähn.
Mit diesen Liedzeilen feierten die Bonnerinnen und Bonner am Sonntag, den 14. August, die Einweihung des restaurierten Beethoven-Denkmals . Aber nicht nur besungen wurde der weltbekannte Komponist aus Bonn, sondern auch ein ganzes Kostüm-Spektakel hat man sich hierfür ausgedacht. Als Vorbild dienten die Feierlichkeiten der Einweihung des Denkmals am 12. August 1845. Nun, 177 Jahre später, wurden die zentralen Protagonistinnen und Protagonisten von damals mit Hilfe von originalgetreuen historischen Kostümen wieder in Erinnerung gerufen. Mit dabei: das Who’s Who von Geist und Adel des 19. Jahrhunderts, darunter die britische Königin Victoria mit Gemahl – dargestellt von Oberbürgermeisterin Katja Dörner -, Prinz Wilhelm von Preußen IV., Alexander von Humboldt und Franz Liszt, der damals bei dem mehrtägigen Fest Regie führte.
Besungene Kompositionen der Ewigkeit
Eigentlich hätten die Feierlichkeiten pünktlich zum 175. Jahrestag der Einweihung des Denkmals und aus Anlass des 250. Geburtstages des Komponisten Ludwig van Beethoven stattfinden sollen – also zwei Jahre früher. Doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Pläne.
Für den musikalischen Rahmen der Aufführung sorgten Bonner Chöre und Orchester. Den Startschuss der Feierlichkeiten machte am Vormittag ein Festzug vom Hofgarten aus. Weiter ging es mit Beethovens Messe in C-Dur im Bonner Münster, und schließlich folgte die Inaugurationsfeier und Enthüllung des restaurierten Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz durch den imitierten Franz Liszt. Zuletzt ertönte ein gemeinsames Schlusslied – unter anderem mit einem Auszug von “Freude, schöner Götterfunken” und diesen Zeilen im typisch regionalen Dialekt:
Du häst vill Temprament, manchmol pack dich die Wut. Komponierst für de Iwichkeit. Für Dich singe mir jetz dat Leed.
“Du hast viel Temperament, manchmal packt dich die Wut. Komponierst für die Ewigkeit. Für dich singen wir jetzt das Lied.”
Initiiert hatte das Denkmal seinerzeit Heinrich Carl Breidenstein, erster Professor für Musikwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Die Komponisten Franz Liszt und Robert Schumann sowie der Shakespeare-Übersetzer, der Autor August Wilhelm von Schlegel, unterstützten das Vorhaben, indem sie dafür warben und es teils mitfinanzierten. “Eine so äußerst seltene, wohltätige und weithin wirkende Erscheinung verdient es, auf eine seltene und außerordentliche Weise gefeiert zu werden, nämlich durch ein plastisches, möglichst großartiges Monument”, schrieb Schumann in einem Spendenaufruf am 8. April 1836 in seiner “Neuen Zeitschrift für Musik”.
Der Dresdner Bildhauer Ernst Julius Hähnel setzte das Denkmal um und ließ Beethoven in seinem Entwurf recht streng in die Ferne blicken. Außerdem versah er ihn mit Feder und Papier für seine Kompositionen.
“Als die Statue enthüllt wurde, drehte sie uns unglücklicherweise den Rücken zu”, notierte Königin Victoria nach dem groß angelegten Enthüllungs-Fest vom 12. August 1845.
Notwendig geworden war die Restaurierung des Beethoven-Denkmals aufgrund von Korrosionsschäden, die zu schlimmeren Schäden durch Wasser und eindringende Schmutzpartikel hätten führen können. Neben diesen wurden auch Wetterschäden und Farbrückstände entfernt, die wahrscheinlich von Sprayern stammten. Sogar zwei Geschossteile tauchten bei den Arbeiten auf. Kostenpunkt der Schönheitskur: 120.000 Euro – rund doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt.
Beethovens 3,2 Tonnen schwerer Konterfei kehrte bereits Anfang Juli an seinen alt angestammten Platz in der Bonner Innenstadt zurück, von wo er im Januar dieses Jahres für die Restaurierung entfernt worden war. Mit dem “historischen Spektakel” diesen Sonntag wird seine Rückkehr nun auch gebührend gefeiert.
Du bist dä Ludwig unsre Bonner Jung. Du spürst bestimmpt hück die Bejeisterung. Du häst Musik jemaat, su wunscherschön. Du bist dä Genius, mir han Dich jähn.
“Du bist der Ludwig unser Bonner Junge. Du spürst bestimmt auch die Begeisterung. Du hast Musik gemacht, so wunderschön. Du bist das Genie, wir haben dich gern.”
Besungene Kompositionen der Ewigkeit
Mit diesen Liedzeilen feierten die Bonnerinnen und Bonner am Sonntag, den 14. August, die Einweihung des restaurierten Beethoven-Denkmals . Aber nicht nur besungen wurde der weltbekannte Komponist aus Bonn, sondern auch ein ganzes Kostüm-Spektakel hat man sich hierfür ausgedacht. Als Vorbild dienten die Feierlichkeiten der Einweihung des Denkmals am 12. August 1845. Nun, 177 Jahre später, wurden die zentralen Protagonistinnen und Protagonisten von damals mit Hilfe von originalgetreuen historischen Kostümen wieder in Erinnerung gerufen. Mit dabei: das Who’s Who von Geist und Adel des 19. Jahrhunderts, darunter die britische Königin Victoria mit Gemahl – dargestellt von Oberbürgermeisterin Katja Dörner -, Prinz Wilhelm von Preußen IV., Alexander von Humboldt und Franz Liszt, der damals bei dem mehrtägigen Fest Regie führte.
Eigentlich hätten die Feierlichkeiten pünktlich zum 175. Jahrestag der Einweihung des Denkmals und aus Anlass des 250. Geburtstages des Komponisten Ludwig van Beethoven stattfinden sollen – also zwei Jahre früher. Doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Pläne.
Für den musikalischen Rahmen der Aufführung sorgten Bonner Chöre und Orchester. Den Startschuss der Feierlichkeiten machte am Vormittag ein Festzug vom Hofgarten aus. Weiter ging es mit Beethovens Messe in C-Dur im Bonner Münster, und schließlich folgte die Inaugurationsfeier und Enthüllung des restaurierten Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz durch den imitierten Franz Liszt. Zuletzt ertönte ein gemeinsames Schlusslied – unter anderem mit einem Auszug von “Freude, schöner Götterfunken” und diesen Zeilen im typisch regionalen Dialekt:
Du häst vill Temprament, manchmol pack dich die Wut. Komponierst für de Iwichkeit. Für Dich singe mir jetz dat Leed.
2.666 Taler von Franz Liszt
“Du hast viel Temperament, manchmal packt dich die Wut. Komponierst für die Ewigkeit. Für dich singen wir jetzt das Lied.”
Vorsorge für die nächsten Jahrzehnte
Initiiert hatte das Denkmal seinerzeit Heinrich Carl Breidenstein, erster Professor für Musikwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Die Komponisten Franz Liszt und Robert Schumann sowie der Shakespeare-Übersetzer, der Autor August Wilhelm von Schlegel, unterstützten das Vorhaben, indem sie dafür warben und es teils mitfinanzierten. “Eine so äußerst seltene, wohltätige und weithin wirkende Erscheinung verdient es, auf eine seltene und außerordentliche Weise gefeiert zu werden, nämlich durch ein plastisches, möglichst großartiges Monument”, schrieb Schumann in einem Spendenaufruf am 8. April 1836 in seiner “Neuen Zeitschrift für Musik”.
Der Dresdner Bildhauer Ernst Julius Hähnel setzte das Denkmal um und ließ Beethoven in seinem Entwurf recht streng in die Ferne blicken. Außerdem versah er ihn mit Feder und Papier für seine Kompositionen.
“Als die Statue enthüllt wurde, drehte sie uns unglücklicherweise den Rücken zu”, notierte Königin Victoria nach dem groß angelegten Enthüllungs-Fest vom 12. August 1845.
Notwendig geworden war die Restaurierung des Beethoven-Denkmals aufgrund von Korrosionsschäden, die zu schlimmeren Schäden durch Wasser und eindringende Schmutzpartikel hätten führen können. Neben diesen wurden auch Wetterschäden und Farbrückstände entfernt, die wahrscheinlich von Sprayern stammten. Sogar zwei Geschossteile tauchten bei den Arbeiten auf. Kostenpunkt der Schönheitskur: 120.000 Euro – rund doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt.
Beethovens 3,2 Tonnen schwerer Konterfei kehrte bereits Anfang Juli an seinen alt angestammten Platz in der Bonner Innenstadt zurück, von wo er im Januar dieses Jahres für die Restaurierung entfernt worden war. Mit dem “historischen Spektakel” diesen Sonntag wird seine Rückkehr nun auch gebührend gefeiert.