Entführte Studenten in Mexiko nach acht Jahren für tot erklärt
43 Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars sind im September 2014 auf dem Weg nach Mexiko-Stadt fast spurlos verschwunden. Bis heute ist ihr Schicksal nicht gänzlich geklärt. Nun gelten sie offiziell als tot.
Die jungen Männer seien einem “Staatsverbrechen” zum Opfer gefallen, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte, Alejandro Encinas, in Mexiko-Stadt. Bei einem “schmerzhaften Treffen” mit Präsident Andrés Manuel López Obrador sei den Angehörigen offiziell der Tod der 43 Studenten mitgeteilt worden. Acht Jahre nach der Verschleppung deuteten alle Hinweise auf diese “traurige Realität” hin, sagte Encinas, der eine Wahrheitskommission zu dem Fall leitet.
Bislang hatte die mexikanische Regierung stets zugesagt, die Verschwundenen unter der Annahme zu suchen, dass sie noch leben. Bei Kundgebungen riefen die Eltern immer wieder: “Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück.” Bislang wurden allerdings nur Knochenfragmente von drei der Vermissten identifiziert.
Die jungen Männer seien einem “Staatsverbrechen” zum Opfer gefallen, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte, Alejandro Encinas, in Mexiko-Stadt. Bei einem “schmerzhaften Treffen” mit Präsident Andrés Manuel López Obrador sei den Angehörigen offiziell der Tod der 43 Studenten mitgeteilt worden. Acht Jahre nach der Verschleppung deuteten alle Hinweise auf diese “traurige Realität” hin, sagte Encinas, der eine Wahrheitskommission zu dem Fall leitet.
Offiziellen Ermittlungen zufolge war die Gruppe von korrupten Polizisten verschleppt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert worden. Bandenmitglieder sollen die Studenten eines Lehrerseminars im südmexikanischen Ayotzinapa für Angehörige eines verfeindeten Kartells gehalten, auf einer Müllkippe ermordet und die Leichen verbrannt haben.
Die lange Suche nach der Wahrheit
Die Familien der Studenten und unabhängige Experten der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte zweifeln die offiziellen Ermittlungsergebnisse aber an. Präsident Andrés Manuel López Obrador setzte deswegen eine Wahrheitskommission ein, die bei den Ermittlungen wieder “bei Null anfangen” sollte.
Im März sagte der Präsident, es gebe Ermittlungen gegen Marinesoldaten. Diese sollen Beweise manipuliert haben, insbesondere auf einer Müllkippe, auf der menschliche Überreste gefunden wurden. Die Wahrheitskommission bestätigt nun die Mitverantwortung von Soldaten: Es habe “klare Verantwortlichkeiten von Elementen” von Armee und Marine gegeben, die in der Region stationiert waren.
Daraus, sowie aus der Beteiligung von Polizei und Regierung an dem Verschwinden – einschließlich lokaler, bundesstaatlicher und föderaler Beamter – leitet Wahrheitskommissionschef Encinas seinen Vorwurf des “Staatsverbrechens” ab. Nötig seien aber weitere Ermittlungen.
rb/djo (AFP, AP, dpa, Reuters)
Die jungen Männer seien einem “Staatsverbrechen” zum Opfer gefallen, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte, Alejandro Encinas, in Mexiko-Stadt. Bei einem “schmerzhaften Treffen” mit Präsident Andrés Manuel López Obrador sei den Angehörigen offiziell der Tod der 43 Studenten mitgeteilt worden. Acht Jahre nach der Verschleppung deuteten alle Hinweise auf diese “traurige Realität” hin, sagte Encinas, der eine Wahrheitskommission zu dem Fall leitet.
Bislang hatte die mexikanische Regierung stets zugesagt, die Verschwundenen unter der Annahme zu suchen, dass sie noch leben. Bei Kundgebungen riefen die Eltern immer wieder: “Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück.” Bislang wurden allerdings nur Knochenfragmente von drei der Vermissten identifiziert.
Die lange Suche nach der Wahrheit
Offiziellen Ermittlungen zufolge war die Gruppe von korrupten Polizisten verschleppt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert worden. Bandenmitglieder sollen die Studenten eines Lehrerseminars im südmexikanischen Ayotzinapa für Angehörige eines verfeindeten Kartells gehalten, auf einer Müllkippe ermordet und die Leichen verbrannt haben.
Die Familien der Studenten und unabhängige Experten der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte zweifeln die offiziellen Ermittlungsergebnisse aber an. Präsident Andrés Manuel López Obrador setzte deswegen eine Wahrheitskommission ein, die bei den Ermittlungen wieder “bei Null anfangen” sollte.
Im März sagte der Präsident, es gebe Ermittlungen gegen Marinesoldaten. Diese sollen Beweise manipuliert haben, insbesondere auf einer Müllkippe, auf der menschliche Überreste gefunden wurden. Die Wahrheitskommission bestätigt nun die Mitverantwortung von Soldaten: Es habe “klare Verantwortlichkeiten von Elementen” von Armee und Marine gegeben, die in der Region stationiert waren.
Daraus, sowie aus der Beteiligung von Polizei und Regierung an dem Verschwinden – einschließlich lokaler, bundesstaatlicher und föderaler Beamter – leitet Wahrheitskommissionschef Encinas seinen Vorwurf des “Staatsverbrechens” ab. Nötig seien aber weitere Ermittlungen.
Verwickelt, vertuscht, verschleiert
rb/djo (AFP, AP, dpa, Reuters)