Luka Doncic: Basketball-Superstar mit menschlichen Schwächen
Bei der EuroBasket 2022 ist Luka Doncic aus Slowenien eine der schillerndsten Figuren Der NBA-Star der Dallas Mavericks brilliert im Duell mit dem DBB-Team, hat dabei aber sein wahres Potential noch nicht ausgeschöpft.
“Man kann ihn nicht stoppen. Er hat sowas von dominiert. Er war unfassbar, wirklich unfassbar.” Point Guard Maodo Lo war nach dem Gruppenspiel gegen Slowenien bei der Basketball-EM nicht der einzige deutsche Basketball-Nationalspieler, der angesichts der Leistung von Superstar Luka Doncic zwischen Bewunderung und Verzweiflung schwankte. “Er ist zwei Meter groß, hat 100 Kilo und spielt Point Guard. Das ist ein schwieriges Matchup. Er kann werfen und er kann ziehen”, sagte Center Johannes Thiemann nachdem Doncic die Slowenen zu einem verdienten 88:80-Sieg geführt und dabei 36 Punkte erzielt hatte. Er selbst blieb allerdings bescheiden: “Jeder hat atemberaubend gespielt”, sagte Doncic. “Ich bin stolz auf unsere Spieler. Es war richtig hart, gegen dieses deutsche Team vor 18.000 Leuten zu spielen.”
Obwohl mit erst 23 Jahren einer der jüngeren Spieler im Kader, ist Doncic der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Titelverteidigers und einer der absoluten Superstars der EuroBasket 2022. Dabei wirkt Doncic mit seinen 104 Kilogramm Körpergewicht verteilt auf 2,01 Meter Größe nicht wirklich austrainiert. Wo bei anderen Basketball-Profis Muskelpakete sitzen, trägt Doncic eher “Babyspeck” mit sich herum. Immer wieder wird sein Fitnesszustand diskutiert, zuletzt kurz vor der EM, als ein Video auftauchte, das zeigt wie Doncic mit seinen Teamkollegen Karten spielt – bei Cola und Zigaretten. Offenbar ist Doncic dennoch gut genug – sogar besser als die meisten anderen – auch ohne einen professionellen Lebenswandel.
“Man kann ihn nicht stoppen. Er hat sowas von dominiert. Er war unfassbar, wirklich unfassbar.” Point Guard Maodo Lo war nach dem Gruppenspiel gegen Slowenien bei der Basketball-EM nicht der einzige deutsche Basketball-Nationalspieler, der angesichts der Leistung von Superstar Luka Doncic zwischen Bewunderung und Verzweiflung schwankte. “Er ist zwei Meter groß, hat 100 Kilo und spielt Point Guard. Das ist ein schwieriges Matchup. Er kann werfen und er kann ziehen”, sagte Center Johannes Thiemann nachdem Doncic die Slowenen zu einem verdienten 88:80-Sieg geführt und dabei 36 Punkte erzielt hatte. Er selbst blieb allerdings bescheiden: “Jeder hat atemberaubend gespielt”, sagte Doncic. “Ich bin stolz auf unsere Spieler. Es war richtig hart, gegen dieses deutsche Team vor 18.000 Leuten zu spielen.”
Das Basketball-Talent war Luka Doncic bereits in die Wiege gelegt: Vater Sasa Doncic war ebenfalls slowenischer Nationalspieler, der Sohn spielte bereits mit zwölf Jahren in der U14-Mannschaft von Real Madrid. Mit 15 debütierte er für die “Königlichen” in der spanischen Liga und im Europapokal. In den Jahren danach wurde er im Spiel von Real immer wichtiger. Wer wissen möchte, wie herausragend gut Doncic bereits mit 18 war, muss sich auf Youtube nur eines er zahlreichen Highlight-Videos der EuroLeague-Final-Four von 2018 anschauen.
Real-Wunderkind und NBA Rookie of the Year
Es waren damals mit die letzten Auftritte Doncics im Trikot von Real Madrid, bevor es ihn in die nordamerikanische Profiliga NBA zog. Obwohl der Real-Kader damals mit der Creme-de-la-Creme des europäischen Basketballs gespickt war, war es Doncic, der Jüngste, der dem Spiel den Stempel aufdrückte. EuroLeague-Sieger, MVP der Saison und der Final Four – gespickt mit Auszeichnungen verließ Doncic Europa und wechselte in die beste Liga der Welt.
Dort setzte sich sein Leistungshoch nahtlos fort. Für die Dallas Mavericks erzielte er gleich in seiner Premierensaison, die gleichzeitig die letzte von Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki war, durchschnittlich 21,2 Punkte, sieben Rebounds und sechs Vorlagen pro Spiel. Herausragende Werte, die ihm die Auszeichnung als NBA Rookie of the Year bescherten und die er seitdem noch gesteigert hat. Nach vier Jahren und 264 Spielen in der NBA steht er bei 28,4 Punkten, 9,1 Rebounds und 8,7 Vorlagen pro Partie. Nicht selten gelang ihm dabei ein Triple Double, also zweistellige Werte in drei Kategorien, ein Kunststück, das den meisten NBA-Spielern wenn überhaupt nur ein paar Mal in ihrer gesamten Karriere gelingt.
“Er ist ein wirklich netter Kerl mit einem großen Herzen. Auf dem Platz wirkt er sehr reif, so wie er spielt und wie er das Spiel liest”, sagt Nowitzki über seinen Nachfolger bei den Mavericks. “Und wenn man ihn außerhalb des Platzes trifft, merkt man, dass der Junge erst Anfang 20 ist. Es ist fantastisch und erstaunlich, was er tut.” Die beiden haben ein gutes Verhältnis. Nowitzki, der auch nach der Karriere als “Sonderberater” bei den Mavs unter Vertrag steht, begleitet Doncic und glaubt, dass mit dem Slowenen im Team erneut der Meistertitel geholt werden könnte.
Schließlich ist Doncic schon jetzt ein Superstar – früher als das Nowitzki gelang, der in den ersten NBA-Jahren mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Er wird bewundert für seine Kunstfertigkeit am Ball und seine Wurfstärke aus der Distanz. Hinzu kommt die Fähigkeit, sich beim Zug zum Korb auch gegen mehrere Gegner durchzusetzen und am Ende – und sei es auch noch so schwierig – doch zu treffen. Oft werden solche Aktionen begleitet von einem Schulterzucken und einem schelmischen Grinsen, so als wollte er sagen: “Keine Ahnung, wie ich das gerade wieder hinbekommen habe.” In diesen Momenten wirkt Doncic am stärksten – und hat er diesen Level einmal erreicht, ist es fast unmöglich, ihn bis zum Ende des Spiels wieder auf den Boden zurückzuholen.
Die Fans der Slowenen und der Dallas Mavericks lieben ihren Luka. Wer die Gegnerseite unterstützt, kann dagegen – trotz aller objektiver Bewunderung – leicht die Nerven verlieren, denn Doncics zweitliebste Beschäftigung auf dem Basketball-Court ist neben dem eigentlichen Spiel das ewige Lamento mit den Schiedsrichtern. Kaum eine Aktion Doncics endet ohne anschließende Vorsprache bei den Referees. Er sei doch gefoult worden, das Foul sei doch bereits in der Wurfbewegung erfolgt, es müsse daher Freiwürfe geben und ähnliches.
Doncic meckert, lamentiert und heult sich in einer Art und Weise durch seine Partien, die er aufgrund seiner Klasse gar nicht nötig hat. Oft kommt er damit durch. Allerdings schwächt er sich und sein Team genauso oft, weil es den Schiedsrichtern reicht und sie ihm ein Technisches Foul geben. “Ich muss damit aufhören”, sagte er im vergangenen Jahr selbstkritisch, als ihm wegen zu vieler Technischer Fouls sogar eine Sperre drohte. “Ich beschwere mich viel zu viel”, gab Doncic damals zu, aber, “mit all den Emotionen im Spiel” sei es schwierig, sich zu beherrschen. “Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss.”
Ein austrainierter Luka Doncic, der auch außerhalb des Courts vollkommen professionell lebt und im Spiel keine Energie mehr verschwendet, indem er sich über (fast) jede Schiedsrichter-Entscheidung beschwert – nicht auszudenken, wie gut er tatsächlich sein könnte.
“Man kann ihn nicht stoppen. Er hat sowas von dominiert. Er war unfassbar, wirklich unfassbar.” Point Guard Maodo Lo war nach dem Gruppenspiel gegen Slowenien bei der Basketball-EM nicht der einzige deutsche Basketball-Nationalspieler, der angesichts der Leistung von Superstar Luka Doncic zwischen Bewunderung und Verzweiflung schwankte. “Er ist zwei Meter groß, hat 100 Kilo und spielt Point Guard. Das ist ein schwieriges Matchup. Er kann werfen und er kann ziehen”, sagte Center Johannes Thiemann nachdem Doncic die Slowenen zu einem verdienten 88:80-Sieg geführt und dabei 36 Punkte erzielt hatte. Er selbst blieb allerdings bescheiden: “Jeder hat atemberaubend gespielt”, sagte Doncic. “Ich bin stolz auf unsere Spieler. Es war richtig hart, gegen dieses deutsche Team vor 18.000 Leuten zu spielen.”
Obwohl mit erst 23 Jahren einer der jüngeren Spieler im Kader, ist Doncic der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Titelverteidigers und einer der absoluten Superstars der EuroBasket 2022. Dabei wirkt Doncic mit seinen 104 Kilogramm Körpergewicht verteilt auf 2,01 Meter Größe nicht wirklich austrainiert. Wo bei anderen Basketball-Profis Muskelpakete sitzen, trägt Doncic eher “Babyspeck” mit sich herum. Immer wieder wird sein Fitnesszustand diskutiert, zuletzt kurz vor der EM, als ein Video auftauchte, das zeigt wie Doncic mit seinen Teamkollegen Karten spielt – bei Cola und Zigaretten. Offenbar ist Doncic dennoch gut genug – sogar besser als die meisten anderen – auch ohne einen professionellen Lebenswandel.
Real-Wunderkind und NBA Rookie of the Year
Das Basketball-Talent war Luka Doncic bereits in die Wiege gelegt: Vater Sasa Doncic war ebenfalls slowenischer Nationalspieler, der Sohn spielte bereits mit zwölf Jahren in der U14-Mannschaft von Real Madrid. Mit 15 debütierte er für die “Königlichen” in der spanischen Liga und im Europapokal. In den Jahren danach wurde er im Spiel von Real immer wichtiger. Wer wissen möchte, wie herausragend gut Doncic bereits mit 18 war, muss sich auf Youtube nur eines er zahlreichen Highlight-Videos der EuroLeague-Final-Four von 2018 anschauen.
Es waren damals mit die letzten Auftritte Doncics im Trikot von Real Madrid, bevor es ihn in die nordamerikanische Profiliga NBA zog. Obwohl der Real-Kader damals mit der Creme-de-la-Creme des europäischen Basketballs gespickt war, war es Doncic, der Jüngste, der dem Spiel den Stempel aufdrückte. EuroLeague-Sieger, MVP der Saison und der Final Four – gespickt mit Auszeichnungen verließ Doncic Europa und wechselte in die beste Liga der Welt.
Dort setzte sich sein Leistungshoch nahtlos fort. Für die Dallas Mavericks erzielte er gleich in seiner Premierensaison, die gleichzeitig die letzte von Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki war, durchschnittlich 21,2 Punkte, sieben Rebounds und sechs Vorlagen pro Spiel. Herausragende Werte, die ihm die Auszeichnung als NBA Rookie of the Year bescherten und die er seitdem noch gesteigert hat. Nach vier Jahren und 264 Spielen in der NBA steht er bei 28,4 Punkten, 9,1 Rebounds und 8,7 Vorlagen pro Partie. Nicht selten gelang ihm dabei ein Triple Double, also zweistellige Werte in drei Kategorien, ein Kunststück, das den meisten NBA-Spielern wenn überhaupt nur ein paar Mal in ihrer gesamten Karriere gelingt.
“Er ist ein wirklich netter Kerl mit einem großen Herzen. Auf dem Platz wirkt er sehr reif, so wie er spielt und wie er das Spiel liest”, sagt Nowitzki über seinen Nachfolger bei den Mavericks. “Und wenn man ihn außerhalb des Platzes trifft, merkt man, dass der Junge erst Anfang 20 ist. Es ist fantastisch und erstaunlich, was er tut.” Die beiden haben ein gutes Verhältnis. Nowitzki, der auch nach der Karriere als “Sonderberater” bei den Mavs unter Vertrag steht, begleitet Doncic und glaubt, dass mit dem Slowenen im Team erneut der Meistertitel geholt werden könnte.
In den Fußstapfen von Dirk Nowitzki
Schließlich ist Doncic schon jetzt ein Superstar – früher als das Nowitzki gelang, der in den ersten NBA-Jahren mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Er wird bewundert für seine Kunstfertigkeit am Ball und seine Wurfstärke aus der Distanz. Hinzu kommt die Fähigkeit, sich beim Zug zum Korb auch gegen mehrere Gegner durchzusetzen und am Ende – und sei es auch noch so schwierig – doch zu treffen. Oft werden solche Aktionen begleitet von einem Schulterzucken und einem schelmischen Grinsen, so als wollte er sagen: “Keine Ahnung, wie ich das gerade wieder hinbekommen habe.” In diesen Momenten wirkt Doncic am stärksten – und hat er diesen Level einmal erreicht, ist es fast unmöglich, ihn bis zum Ende des Spiels wieder auf den Boden zurückzuholen.
Doncic: “Beschwere mich viel zu viel”
Die Fans der Slowenen und der Dallas Mavericks lieben ihren Luka. Wer die Gegnerseite unterstützt, kann dagegen – trotz aller objektiver Bewunderung – leicht die Nerven verlieren, denn Doncics zweitliebste Beschäftigung auf dem Basketball-Court ist neben dem eigentlichen Spiel das ewige Lamento mit den Schiedsrichtern. Kaum eine Aktion Doncics endet ohne anschließende Vorsprache bei den Referees. Er sei doch gefoult worden, das Foul sei doch bereits in der Wurfbewegung erfolgt, es müsse daher Freiwürfe geben und ähnliches.
Doncic meckert, lamentiert und heult sich in einer Art und Weise durch seine Partien, die er aufgrund seiner Klasse gar nicht nötig hat. Oft kommt er damit durch. Allerdings schwächt er sich und sein Team genauso oft, weil es den Schiedsrichtern reicht und sie ihm ein Technisches Foul geben. “Ich muss damit aufhören”, sagte er im vergangenen Jahr selbstkritisch, als ihm wegen zu vieler Technischer Fouls sogar eine Sperre drohte. “Ich beschwere mich viel zu viel”, gab Doncic damals zu, aber, “mit all den Emotionen im Spiel” sei es schwierig, sich zu beherrschen. “Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss.”
Ein austrainierter Luka Doncic, der auch außerhalb des Courts vollkommen professionell lebt und im Spiel keine Energie mehr verschwendet, indem er sich über (fast) jede Schiedsrichter-Entscheidung beschwert – nicht auszudenken, wie gut er tatsächlich sein könnte.