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Armenien verkündet Waffenruhe mit Aserbaidschan

Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe zwischen den beiden Kaukasusrepubliken ist laut armenischen Angaben erneut eine Feuerpause vereinbart worden. Eine am Vortag beschlossene Waffenruhe hielt nur wenige Stunden.

Nach dem Wiederaufflammen der schweren Kämpfe zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien haben sich die beiden Länder auf eine Waffenruhe verständigt. Diese sei seit mehreren Stunden in Kraft, sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan, im armenischen Fernsehen: “Dank des Engagements der internationalen Gemeinschaft wurde eine Vereinbarung über eine Feuerpause erzielt.” Eine Bestätigung aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gab es zunächst nicht. Das Verteidigungsministerium in Eriwan hatte zuvor erklärt, dass der Beschuss in den Grenzgebieten eingestellt worden sei.

Beide Seiten machen sich gegenseitig für die erneuten Zusammenstöße verantwortlich. Die Gewalt war am Dienstag entlang der gemeinsamen Grenze ausgebrochen. Aserbaidschan beschuldigte Armenien, seine Armee-Einheiten mit Mörsern und Artillerie zu beschießen. Dagegen warf der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan dem Nachbarland vor, die Kämpfe mit dem Beschuss von Orten im armenischen Kernland begonnen und einige Gebiete besetzt zu haben.

Nach dem Wiederaufflammen der schweren Kämpfe zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien haben sich die beiden Länder auf eine Waffenruhe verständigt. Diese sei seit mehreren Stunden in Kraft, sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan, im armenischen Fernsehen: “Dank des Engagements der internationalen Gemeinschaft wurde eine Vereinbarung über eine Feuerpause erzielt.” Eine Bestätigung aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gab es zunächst nicht. Das Verteidigungsministerium in Eriwan hatte zuvor erklärt, dass der Beschuss in den Grenzgebieten eingestellt worden sei.

Bei den Kämpfen seit der Nacht zum Dienstag wurden nach Angaben von Paschinjan mehr als 100 Armenier getötet. 50 Quadratkilometer armenisches Gebiet seien in der Hand des Gegners, sagte er im Parlament. Aserbaidschan nannte die Zahl von 71 getöteten Soldaten seiner Armee. 

Mehr als 170 Tote in zwei Tagen

Anders als bei früheren Konfrontationen zwischen den beiden südkaukasischen Republiken steht diesmal nicht die Region Berg-Karabach im Zentrum des Konflikts, die zwar mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird, aber auf aserbaidschanischem Gebiet liegt. Es handelt sich um die schwersten Kämpfe zwischen den verfeindeten Kaukasusrepubliken seit dem Krieg von 2020 um Berg-Karabach, der durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurde. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben. Armenien und Aserbaidschan hatten bereits in den 1990er Jahren Krieg geführt.

Trotz der offenbar erzielten Waffenruhe geriet die armenische Führung wegen der aserbaidschanischen Angriffe unter Druck. In der Hauptstadt Eriwan verlangten Tausende Demonstranten am Mittwochabend den Rücktritt Paschinjans. Sie warfen ihm Nachgiebigkeit gegenüber Baku vor.

Armenien hat wegen des Angriffs um Beistand des von Russland geführten Verteidigungsbündnisses OVKS gebeten, zu dem neben Russland, Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan gehören. Das Bündnis ehemaliger Sowjetrepubliken beschloss bislang lediglich, eine Erkundungsmission in das Konfliktgebiet zu entsenden. Sie soll an diesem Donnerstag eintreffen.

Kaukasusexperten vermuten, dass Aserbaidschan eine günstige Gelegenheit sieht, Armenien zu weiteren territorialen Zugeständnissen zu bewegen, da der Verbündete Moskau derzeit stark durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine gebunden ist.

Zahlreiche Länder appellierten an beide Regierungen, die Kämpfe einzustellen. Bundeskanzler Olaf Scholz rief dazu auf, den Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen und von weiteren Kämpfen abzusehen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, Deutschland unterstütze das Vermittlungsangebot der EU. Der Ministeriumssprecher wollte sich nicht dazu äußern, wer die Verantwortung für die Eskalation habe und verwies auf fehlende internationale Beobachter.

qu/as (rtr, dpa)

Aserbaidschan | Konflikt mit Armenien
Konflikt Aserbaidschan Armenien | Aserbaidschanische Soldaten

Nach dem Wiederaufflammen der schweren Kämpfe zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien haben sich die beiden Länder auf eine Waffenruhe verständigt. Diese sei seit mehreren Stunden in Kraft, sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan, im armenischen Fernsehen: “Dank des Engagements der internationalen Gemeinschaft wurde eine Vereinbarung über eine Feuerpause erzielt.” Eine Bestätigung aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gab es zunächst nicht. Das Verteidigungsministerium in Eriwan hatte zuvor erklärt, dass der Beschuss in den Grenzgebieten eingestellt worden sei.

Beide Seiten machen sich gegenseitig für die erneuten Zusammenstöße verantwortlich. Die Gewalt war am Dienstag entlang der gemeinsamen Grenze ausgebrochen. Aserbaidschan beschuldigte Armenien, seine Armee-Einheiten mit Mörsern und Artillerie zu beschießen. Dagegen warf der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan dem Nachbarland vor, die Kämpfe mit dem Beschuss von Orten im armenischen Kernland begonnen und einige Gebiete besetzt zu haben.

Mehr als 170 Tote in zwei Tagen

Bei den Kämpfen seit der Nacht zum Dienstag wurden nach Angaben von Paschinjan mehr als 100 Armenier getötet. 50 Quadratkilometer armenisches Gebiet seien in der Hand des Gegners, sagte er im Parlament. Aserbaidschan nannte die Zahl von 71 getöteten Soldaten seiner Armee. 

Anders als bei früheren Konfrontationen zwischen den beiden südkaukasischen Republiken steht diesmal nicht die Region Berg-Karabach im Zentrum des Konflikts, die zwar mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird, aber auf aserbaidschanischem Gebiet liegt. Es handelt sich um die schwersten Kämpfe zwischen den verfeindeten Kaukasusrepubliken seit dem Krieg von 2020 um Berg-Karabach, der durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurde. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben. Armenien und Aserbaidschan hatten bereits in den 1990er Jahren Krieg geführt.

Trotz der offenbar erzielten Waffenruhe geriet die armenische Führung wegen der aserbaidschanischen Angriffe unter Druck. In der Hauptstadt Eriwan verlangten Tausende Demonstranten am Mittwochabend den Rücktritt Paschinjans. Sie warfen ihm Nachgiebigkeit gegenüber Baku vor.

Armenien hat wegen des Angriffs um Beistand des von Russland geführten Verteidigungsbündnisses OVKS gebeten, zu dem neben Russland, Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan gehören. Das Bündnis ehemaliger Sowjetrepubliken beschloss bislang lediglich, eine Erkundungsmission in das Konfliktgebiet zu entsenden. Sie soll an diesem Donnerstag eintreffen.

Kernkonflikt um Gebietsansprüche schwelt seit Jahrzehnten

Kaukasusexperten vermuten, dass Aserbaidschan eine günstige Gelegenheit sieht, Armenien zu weiteren territorialen Zugeständnissen zu bewegen, da der Verbündete Moskau derzeit stark durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine gebunden ist.

Zahlreiche Länder appellierten an beide Regierungen, die Kämpfe einzustellen. Bundeskanzler Olaf Scholz rief dazu auf, den Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen und von weiteren Kämpfen abzusehen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, Deutschland unterstütze das Vermittlungsangebot der EU. Der Ministeriumssprecher wollte sich nicht dazu äußern, wer die Verantwortung für die Eskalation habe und verwies auf fehlende internationale Beobachter.

qu/as (rtr, dpa)

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