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Schlange für die Queen: “Ein verrückter Moment”

In einer der längsten Schlangen der Geschichte stehen Hunderttausende in London an, um die Queen ein letztes Mal zu ehren. Warum tut man sich das an? Bernd Riegert aus der britischen Hauptstadt.

Theodore macht das Warten nichts aus. Der Kleine schläft im Kinderwagen während seine Mutter Rebecca Fisher ihn am südlichen Ufer der Themse in Richtung Westminister Hall schiebt. Drei Kilometer hat sie hinter sich. Der Schlange angeschlossen hat sie sich mit ihrem Sohn und ihrer Tochter Madison an der London Bridge. Seit vier Stunden sind die drei im Schritttempo bei heiterem Himmel unterwegs. “Es ging eigentlich erstaunlich schnell”, freut sich Rebecca Fischer und auch Madison meint, ihr sei nicht langweilig.

Von ihrem Platz an der Lambeth Brücke sind es jetzt nur noch einige hundert Meter bis zum Westminister Palast, wo der Sarg der verstorbenen Queen bis Montag morgen feierlich aufgebahrt ist. In einem kleinen Park vor Westminister Hall hat die Polizei allerdings einen Parcour mit Drängelgittern aufgebaut, der über etliche Kurven und Bahnen verläuft, ähnlich wie bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Theodore macht das Warten nichts aus. Der Kleine schläft im Kinderwagen während seine Mutter Rebecca Fisher ihn am südlichen Ufer der Themse in Richtung Westminister Hall schiebt. Drei Kilometer hat sie hinter sich. Der Schlange angeschlossen hat sie sich mit ihrem Sohn und ihrer Tochter Madison an der London Bridge. Seit vier Stunden sind die drei im Schritttempo bei heiterem Himmel unterwegs. “Es ging eigentlich erstaunlich schnell”, freut sich Rebecca Fischer und auch Madison meint, ihr sei nicht langweilig.

Noch einmal drei Stunden müssen Rebecca, Madison und Theodore durchhalten, bis sie am Sarg ihrer Königin stehen werden. Rebecca Fisher will sich dann kurz verneigen und der mit 96 Jahren verstorbenen Elizabeth II. danken. “Sie war ein Teil meines Lebens. Sie war immer da. Wir sind ihr dankbar”, meint Rebecca Fisher. Die Kinder sollten dabei sein, denn hier werde schließlich Geschichte gemacht.

Am Sarg der Queen verneigen

In die Geschichte wird wohl die Schlange selbst eingehen, die nach Schätzungen der Polizei in London bis zu fünf oder sechs Kilometer lang werden könnte und rund um die Uhr bis Montag früh anwachsen könnte. Auf einer Webseite kann man sich jederzeit über das Ende der Schlange informieren, das sich ständig verändert.

Die BBC und andere Sender übertragen live von Ende und vom Kopf der Schlange, die aus mehreren zehntausend Menschen besteht. Nach vier Tagen werden rund 380.000 Menschen den Sarg mit der prächtigen Juwelen besetzen Krone gesehen haben. Mehr lassen sich nicht durch Westminister Hall schleusen. Dreimal so viele könnten versuchen, sich anzustellen, heißt es von der “Metropolitan Police”.

“Jetzt bitte mal alle die Hände heben, ganz nach oben”, fordert eine Ordnerin mit tänzelnden Bewegungen die “Schlangenmenschen” an einem Kontrollposten auf. “Wir wollen das lila Bändchen sehen”, lacht die freiwillige Helferin, die ihren Namen nicht preisgibt. Nur wer am Anfang der Schlange ein lila Band mit einer laufenden Nummer erhalten hat, darf immer weiter vorrücken. Vordrängeln ist also nicht möglich. Das versucht auch keiner, meint die Ordnerin. “Wir Briten sind Weltmeister im Schlangestehen, aber das hier ist schon eine enorme Operation.

Die Schlange wird von hunderten Ordnern und Polizisten gelenkt. Kilometerlange Absperrungen wurden aufgestellt, 500 mobile Dixie-Toiletten, Wasser wird verteilt, Snacks werden verkauft. Wer ein lila Band hat, kann die Schlange kurz verlassen und sich hinterher wieder einreihen. Touristen vom Festland oder auch Amerikaner seien immer wieder überrascht, wie ruhig und gesittet sich die Schlange vorwärts wälzt. Drängeln ist tabu, sagt die Ordnerin mit der blaue Weste, auf der Marschall steht.

“Das hat mich schon mitgenommen, dass die Queen nun nicht mehr da ist”, sagt Michael, ein stattlicher Mann mit bunt tätowierten Armen und Piercings im Gesicht. Er wollte der Queen einen letzten Besuch abstatten, um Danke zu sagen, meint Michael aus Essex, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte. “Den Sarg zu sehen, ist sicherlich ein verrückter, außergewöhnlicher, aber auch bewegender Moment. Sie hat so viel für uns getan. Ich habe gefühlt, dass ich kommen muss”, sagt Michael und seine Freundin neben ihm stimmt zu. Die Schlange bewegt sich ziemlich schnell vorwärts, freut sich Michael. Selbst wenn es noch viele Stunden dauern würde, jede einzelne Minute sei es wert. Alleine bei dieser historisch langen Schlange mitzumachen, lohne schon die Mühe, auch wenn es gar keinen Sarg zu sehen gebe. “Ich werde mich kurz verneigen”, meint Michael. Das mit der Monarchie könne man wohl nur verstehen, wenn man Brite sei, gibt er dem deutschen Reporter mit auf den Weg. König Charles III. werde bestimmt ein guter Nachfolger seiner Mutter. “Charles ist mein König”, sagt Michael und macht den nächsten Schritt Richtung Westminster.

Auf der Lambeth-Brücke, die Michael in der Schlange gleich überqueren wird, kommt Unruhe auf. Die Polizei hat die Fahrbahnen gesperrt. Ein Mann droht damit, von der Brücke in die Themse zu springen. Eine Ambulanz fährt vor. Der Mann wird schließlich nach 15 Minuten von der Brücke geführt. Er stand nicht in der Schlange, meint ein Polizeibeamter lächelnd. “Der wollte etwas Aufmerksamkeit.”

Rebecca Fisher mit Kinderwagen und Tochter in der Schlange
Ordnerin mit erhobenen Händen neben der Schlange

Theodore macht das Warten nichts aus. Der Kleine schläft im Kinderwagen während seine Mutter Rebecca Fisher ihn am südlichen Ufer der Themse in Richtung Westminister Hall schiebt. Drei Kilometer hat sie hinter sich. Der Schlange angeschlossen hat sie sich mit ihrem Sohn und ihrer Tochter Madison an der London Bridge. Seit vier Stunden sind die drei im Schritttempo bei heiterem Himmel unterwegs. “Es ging eigentlich erstaunlich schnell”, freut sich Rebecca Fischer und auch Madison meint, ihr sei nicht langweilig.

Von ihrem Platz an der Lambeth Brücke sind es jetzt nur noch einige hundert Meter bis zum Westminister Palast, wo der Sarg der verstorbenen Queen bis Montag morgen feierlich aufgebahrt ist. In einem kleinen Park vor Westminister Hall hat die Polizei allerdings einen Parcour mit Drängelgittern aufgebaut, der über etliche Kurven und Bahnen verläuft, ähnlich wie bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Am Sarg der Queen verneigen

Noch einmal drei Stunden müssen Rebecca, Madison und Theodore durchhalten, bis sie am Sarg ihrer Königin stehen werden. Rebecca Fisher will sich dann kurz verneigen und der mit 96 Jahren verstorbenen Elizabeth II. danken. “Sie war ein Teil meines Lebens. Sie war immer da. Wir sind ihr dankbar”, meint Rebecca Fisher. Die Kinder sollten dabei sein, denn hier werde schließlich Geschichte gemacht.

In die Geschichte wird wohl die Schlange selbst eingehen, die nach Schätzungen der Polizei in London bis zu fünf oder sechs Kilometer lang werden könnte und rund um die Uhr bis Montag früh anwachsen könnte. Auf einer Webseite kann man sich jederzeit über das Ende der Schlange informieren, das sich ständig verändert.

Die BBC und andere Sender übertragen live von Ende und vom Kopf der Schlange, die aus mehreren zehntausend Menschen besteht. Nach vier Tagen werden rund 380.000 Menschen den Sarg mit der prächtigen Juwelen besetzen Krone gesehen haben. Mehr lassen sich nicht durch Westminister Hall schleusen. Dreimal so viele könnten versuchen, sich anzustellen, heißt es von der “Metropolitan Police”.

“Jetzt bitte mal alle die Hände heben, ganz nach oben”, fordert eine Ordnerin mit tänzelnden Bewegungen die “Schlangenmenschen” an einem Kontrollposten auf. “Wir wollen das lila Bändchen sehen”, lacht die freiwillige Helferin, die ihren Namen nicht preisgibt. Nur wer am Anfang der Schlange ein lila Band mit einer laufenden Nummer erhalten hat, darf immer weiter vorrücken. Vordrängeln ist also nicht möglich. Das versucht auch keiner, meint die Ordnerin. “Wir Briten sind Weltmeister im Schlangestehen, aber das hier ist schon eine enorme Operation.

380.000 Menschen in der Schlange erwartet

Die Schlange wird von hunderten Ordnern und Polizisten gelenkt. Kilometerlange Absperrungen wurden aufgestellt, 500 mobile Dixie-Toiletten, Wasser wird verteilt, Snacks werden verkauft. Wer ein lila Band hat, kann die Schlange kurz verlassen und sich hinterher wieder einreihen. Touristen vom Festland oder auch Amerikaner seien immer wieder überrascht, wie ruhig und gesittet sich die Schlange vorwärts wälzt. Drängeln ist tabu, sagt die Ordnerin mit der blaue Weste, auf der Marschall steht.

Viele Ordner und Polizisten

“Das hat mich schon mitgenommen, dass die Queen nun nicht mehr da ist”, sagt Michael, ein stattlicher Mann mit bunt tätowierten Armen und Piercings im Gesicht. Er wollte der Queen einen letzten Besuch abstatten, um Danke zu sagen, meint Michael aus Essex, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte. “Den Sarg zu sehen, ist sicherlich ein verrückter, außergewöhnlicher, aber auch bewegender Moment. Sie hat so viel für uns getan. Ich habe gefühlt, dass ich kommen muss”, sagt Michael und seine Freundin neben ihm stimmt zu. Die Schlange bewegt sich ziemlich schnell vorwärts, freut sich Michael. Selbst wenn es noch viele Stunden dauern würde, jede einzelne Minute sei es wert. Alleine bei dieser historisch langen Schlange mitzumachen, lohne schon die Mühe, auch wenn es gar keinen Sarg zu sehen gebe. “Ich werde mich kurz verneigen”, meint Michael. Das mit der Monarchie könne man wohl nur verstehen, wenn man Brite sei, gibt er dem deutschen Reporter mit auf den Weg. König Charles III. werde bestimmt ein guter Nachfolger seiner Mutter. “Charles ist mein König”, sagt Michael und macht den nächsten Schritt Richtung Westminster.

Auf der Lambeth-Brücke, die Michael in der Schlange gleich überqueren wird, kommt Unruhe auf. Die Polizei hat die Fahrbahnen gesperrt. Ein Mann droht damit, von der Brücke in die Themse zu springen. Eine Ambulanz fährt vor. Der Mann wird schließlich nach 15 Minuten von der Brücke geführt. Er stand nicht in der Schlange, meint ein Polizeibeamter lächelnd. “Der wollte etwas Aufmerksamkeit.”

Michael in der Schlange

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