St. George’s Chapel – ein würdiges Grab für Queen Elizabeth II.
Fast alle Trauerfeiern der britischen Königsfamilie werden in St. George’s abgehalten. Ein historischer Ort, an dem jetzt auch Queen Elizabeth II. ruhen wird.
72 Meter lang ist die St. George’s Chapel von Schloss Windsor. Der Name “chapel” – auf Deutsch “Kapelle” – ist da etwas irreführend, wirkt das Ganze doch eher wie eine Kathedrale. Schloss Windsor war der offizielle Wohnsitz von Queen Elizabeth II.
Die St. George’s Chapel ist traditionell die Hochzeits-, Tauf- und Trauerkirche der Windsors. Harry und Meghan haben dort geheiratet und auch ihr Sohn, Archie Harrison Mountbatten-Windsor, der Urenkel von Elizabeth und Prinz Philip, wurde in der Kapelle getauft. Zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie liegen dort begraben, wie etwa Heinrich VIII.
72 Meter lang ist die St. George’s Chapel von Schloss Windsor. Der Name “chapel” – auf Deutsch “Kapelle” – ist da etwas irreführend, wirkt das Ganze doch eher wie eine Kathedrale. Schloss Windsor war der offizielle Wohnsitz von Queen Elizabeth II.
Die erste Kapelle ließ König Heinrich III. im frühen 13. Jahrhundert bauen. 1475 entschied sich dann König Eduard IV., eine neue, größere Kapelle zu errichten. Die Bauarbeiten zogen sich allerdings über fünf Jahrzehnte hin, so dass die Kirche bis 1528 lange ohne Dach blieb.
Königliche Geschichte einer Kirche
In hellem Sandstein gebaut, mit großen Fenstern und verzierten Strebebögen, gilt die Kapelle als eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen weltweit. Der sogenannte “Perpendicular Style” mit seiner strengen horizontalen und vertikalen Linienführung war typisch für englische Kathedralen in jener Zeit. Im 19. Jahrhundert gab es immer wieder umfassende Renovierungsarbeiten, dabei wurde die königliche Gruft errichtet.
Im Inneren der Kirche fällt besonders das prächtig geschnitzte Chorgestühl aus Eiche für die Ritter des sogenannten Hosenbandordens auf. Über ihren Sitzplätzen hängen die Banner der aktuellen Mitglieder, sowie die Wappenschilde von über 700 früheren Mitgliedern des Ordens.
Die St. George’s Chapel diente den Rittern des Hosenbandordens für ihre Zeremonien. Dabei geht der Name der Kapelle auf den militärischen und nationalen Schutzheiligen Georg zurück. Seit 1833 werden die Ritter “Military Knights of Windsor” genannt. Auch Prinz Philip war Mitglied des Ordens, laut Adelsexpertin Julia Melchior “der angesehenste Orden des Königreiches und einer der angesehensten Orden Europas”. Die Queen war die Großmeisterin und band mit diesem Orden Ritter an sich, die meist Mitglieder anderer Königshäuser sind – laut Melchior ein Privileg. Der Orden tagt einmal im Jahr im Altarraum von St. George’s. Genau dort wurde auch 2021 der Sarg von Prinz Philip bei der Trauerfeier aufgebahrt. Seine Ordensbandkette lag ebenso auf dem Altar wie alle seine militärischen Orden und Auszeichnungen.
Trotz ihrer 800 Plätze ist die Kapelle eher für den kleinen, intimeren Rahmen gedacht. Die Schlossmauern von Windsor Castle hindern Schaulustige daran, direkt vor den Eingang der Kirche zu treten. Anders ist das in Westminster Abbey – mitten in London. Dort kommt man aus der Kirche und es stehen gleich Tausende von Menschen vor der Tür. So finden Hochzeiten sowie Trauerfeiern der Monarchen und ihrer direkten Thronfolger auch in Westminster Abbey statt.
So haben sich auch Prinz William und Herzogin Kate dort am 29. April 2011 vor 1900 Gästen ihr Ja-Wort gegeben. Die Hochzeit von Williams Eltern, Prinz Charles und Diana, fand mit mehr als 3.500 Zuschauern sogar in der noch größeren St. Paul’s Cathedral statt – es war ein regelrechtes Staatsereignis. Harry und Meghan hingegen haben ihre Hochzeit in der St. George’s Chapel vergleichsweise intim mit 600 Gästen zelebriert. Der heutige britische König Charles III. heiratete seine zweite Frau Camilla Parker-Bowles, die nun den Titel Queen Consort – Königsgemahlin – trägt, ohne viel Aufsehen ebenfalls in der Windsor-Kapelle.
Fast alle Trauerfeiern für Angehörige der Königsfamilie wurden in der St. George’s Chapel abgehalten. Auch wenn um Elizabeth Bowes-Lyon, im Volksmund “Queen Mum” genannt, öffentlich in London getrauert wurde, gab es im Familienkreis in der Windsor-Kapelle eine weitere Trauerfeier. Prinzessin Diana kam als geschiedener Frau von Prinz Charles diese Ehre allerdings nicht zuteil. Die Trauerfeier für die “Königin der Herzen” fand in Westminster Abbey statt.
Viele Mitglieder der Königsfamilie – vor allem Prinzessinnen und Prinzen, sind auf dem Privatfriedhof in Frogmore begraben. Es ist ein Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor, benannt nach den quakenden Fröschen, die in der sumpfigen Gegend leben. Hier steht auch das Royal Mausoleum, in dem Königin Victoria und ihr Gatte Prinz Albert ruhen. In der St. George’s Chapel werden hochrangige Familienmitglieder wie etwa George III., George VI., die “Queen Mum”, Margaret, die Schwester von Queen Elizabeth, sowie Prinz Philip, bestattet. Nun findet auch Elizabeth II. hier ihre letzte Ruhestätte – neben ihrem 2021 verstorbenen Ehemann.
Dieser Artikel wurde anlässlich der Beerdigung von Queen Elizabeth II. aktualisiert.
72 Meter lang ist die St. George’s Chapel von Schloss Windsor. Der Name “chapel” – auf Deutsch “Kapelle” – ist da etwas irreführend, wirkt das Ganze doch eher wie eine Kathedrale. Schloss Windsor war der offizielle Wohnsitz von Queen Elizabeth II.
Die St. George’s Chapel ist traditionell die Hochzeits-, Tauf- und Trauerkirche der Windsors. Harry und Meghan haben dort geheiratet und auch ihr Sohn, Archie Harrison Mountbatten-Windsor, der Urenkel von Elizabeth und Prinz Philip, wurde in der Kapelle getauft. Zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie liegen dort begraben, wie etwa Heinrich VIII.
Königliche Geschichte einer Kirche
Die erste Kapelle ließ König Heinrich III. im frühen 13. Jahrhundert bauen. 1475 entschied sich dann König Eduard IV., eine neue, größere Kapelle zu errichten. Die Bauarbeiten zogen sich allerdings über fünf Jahrzehnte hin, so dass die Kirche bis 1528 lange ohne Dach blieb.
In hellem Sandstein gebaut, mit großen Fenstern und verzierten Strebebögen, gilt die Kapelle als eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen weltweit. Der sogenannte “Perpendicular Style” mit seiner strengen horizontalen und vertikalen Linienführung war typisch für englische Kathedralen in jener Zeit. Im 19. Jahrhundert gab es immer wieder umfassende Renovierungsarbeiten, dabei wurde die königliche Gruft errichtet.
Im Inneren der Kirche fällt besonders das prächtig geschnitzte Chorgestühl aus Eiche für die Ritter des sogenannten Hosenbandordens auf. Über ihren Sitzplätzen hängen die Banner der aktuellen Mitglieder, sowie die Wappenschilde von über 700 früheren Mitgliedern des Ordens.
Die St. George’s Chapel diente den Rittern des Hosenbandordens für ihre Zeremonien. Dabei geht der Name der Kapelle auf den militärischen und nationalen Schutzheiligen Georg zurück. Seit 1833 werden die Ritter “Military Knights of Windsor” genannt. Auch Prinz Philip war Mitglied des Ordens, laut Adelsexpertin Julia Melchior “der angesehenste Orden des Königreiches und einer der angesehensten Orden Europas”. Die Queen war die Großmeisterin und band mit diesem Orden Ritter an sich, die meist Mitglieder anderer Königshäuser sind – laut Melchior ein Privileg. Der Orden tagt einmal im Jahr im Altarraum von St. George’s. Genau dort wurde auch 2021 der Sarg von Prinz Philip bei der Trauerfeier aufgebahrt. Seine Ordensbandkette lag ebenso auf dem Altar wie alle seine militärischen Orden und Auszeichnungen.
Die Ritter der Königin
Trotz ihrer 800 Plätze ist die Kapelle eher für den kleinen, intimeren Rahmen gedacht. Die Schlossmauern von Windsor Castle hindern Schaulustige daran, direkt vor den Eingang der Kirche zu treten. Anders ist das in Westminster Abbey – mitten in London. Dort kommt man aus der Kirche und es stehen gleich Tausende von Menschen vor der Tür. So finden Hochzeiten sowie Trauerfeiern der Monarchen und ihrer direkten Thronfolger auch in Westminster Abbey statt.
Hochzeiten in St. George’s
So haben sich auch Prinz William und Herzogin Kate dort am 29. April 2011 vor 1900 Gästen ihr Ja-Wort gegeben. Die Hochzeit von Williams Eltern, Prinz Charles und Diana, fand mit mehr als 3.500 Zuschauern sogar in der noch größeren St. Paul’s Cathedral statt – es war ein regelrechtes Staatsereignis. Harry und Meghan hingegen haben ihre Hochzeit in der St. George’s Chapel vergleichsweise intim mit 600 Gästen zelebriert. Der heutige britische König Charles III. heiratete seine zweite Frau Camilla Parker-Bowles, die nun den Titel Queen Consort – Königsgemahlin – trägt, ohne viel Aufsehen ebenfalls in der Windsor-Kapelle.
Fast alle Trauerfeiern für Angehörige der Königsfamilie wurden in der St. George’s Chapel abgehalten. Auch wenn um Elizabeth Bowes-Lyon, im Volksmund “Queen Mum” genannt, öffentlich in London getrauert wurde, gab es im Familienkreis in der Windsor-Kapelle eine weitere Trauerfeier. Prinzessin Diana kam als geschiedener Frau von Prinz Charles diese Ehre allerdings nicht zuteil. Die Trauerfeier für die “Königin der Herzen” fand in Westminster Abbey statt.
Viele Mitglieder der Königsfamilie – vor allem Prinzessinnen und Prinzen, sind auf dem Privatfriedhof in Frogmore begraben. Es ist ein Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor, benannt nach den quakenden Fröschen, die in der sumpfigen Gegend leben. Hier steht auch das Royal Mausoleum, in dem Königin Victoria und ihr Gatte Prinz Albert ruhen. In der St. George’s Chapel werden hochrangige Familienmitglieder wie etwa George III., George VI., die “Queen Mum”, Margaret, die Schwester von Queen Elizabeth, sowie Prinz Philip, bestattet. Nun findet auch Elizabeth II. hier ihre letzte Ruhestätte – neben ihrem 2021 verstorbenen Ehemann.
St. George’s: letzte Ruhestätte der Royals
Dieser Artikel wurde anlässlich der Beerdigung von Queen Elizabeth II. aktualisiert.