Uwe-Johnson-Preis für Jenny Erpenbecks Roman “Kairos.”
In die Reihe der Auszeichnungen, die Jenny Erpenbeck für ihre Werke bereits erhalten hat, gesellt sich nun der Uwe-Johnson-Preis für “Kairos.” Im Interview mit der DW spricht sie über die Bedeutung der Kunst in der DDR.
Prominente Autorinnen und Autoren wie die 2011 verstorbene Christa Wolf und Lutz Seiler haben ihn bereits erhalten, 2022 heißt die Uwe-Johnson-Preisträgerin Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin. Eine fünfköpfige Jury hat ihren Roman “Kairos.” (Penguin Verlag) nach eigenen Angaben aus einer Vielzahl an Prosa- und Essay-Einsendungen für den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis ausgewählt. Die Auszeichnung erhält die in Berlin lebende Autorin an diesem Freitag in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern.
Warum gerade dort, ist leicht erklärt: In diesem nordöstlichen Bundesland, das später zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gehörte, wurde der Schriftsteller Uwe Johnson 1934 geboren. Der alle zwei Jahre verliehene Preis soll an ihn, den “Dichter beider Deutschland”, wie ihn FAZ-Rezensent Günter Blöcker einst nannte, erinnern. Johnson war 1959, im Jahr der Publikation seines ersten Romans, aus dem Osten nach West-Berlin übergesiedelt. Seine Werke, die auf verschiedene Weise die deutsch-deutsche Teilung thematisieren und mit ihr umgehen – darunter auch sein Hauptwerk, die vierbändigen “Jahrestage” – waren in seiner alten Heimat erst nach der Wiedervereinigung verfügbar.
Prominente Autorinnen und Autoren wie die 2011 verstorbene Christa Wolf und Lutz Seiler haben ihn bereits erhalten, 2022 heißt die Uwe-Johnson-Preisträgerin Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin. Eine fünfköpfige Jury hat ihren Roman “Kairos.” (Penguin Verlag) nach eigenen Angaben aus einer Vielzahl an Prosa- und Essay-Einsendungen für den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis ausgewählt. Die Auszeichnung erhält die in Berlin lebende Autorin an diesem Freitag in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern.
Der seit 1994 im Gedenken an Uwe Johnson († 1984) anfänglich in Neubrandenburg und nun in Berlin verliehene Preis geht an Autorinnen und Autoren, die mit ihren Texten an seine Poetik anknüpfen. Dabei sind folgende Aspekte laut der Teilnahmebeschreibung des Preises entscheidend: “Wahrheitsfindung, Erinnerungssuche, Gedächtnis, Trauerarbeit, Zeugenschaft, Dokumentation, Spurensuche, Grenzerfahrung”.
2022 fiel die Wahl auf Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck bekommt den Preis zwar für ihren jüngsten Roman “Kairos.” von 2021, doch, so betont Jurymitglied Carsten Gansel, Professor für Neuere deutsche Literatur und Literatur- und Mediendidaktik an der Universität Gießen, im DW-Gespräch, weise das gesamte Werk der Autorin “ganz deutliche Bezüge zu Uwe Johnson auf.”
Stellten ‘Gedächtnis und Erinnerung’ bereits entscheidende Achsen in Erpenbecks Prosadebüt “Die Geschichte vom alten Kind” (1999) dar, so rühre sie mit ihren Geschichten “Dinge, die verschwinden” (2009) an die klassische Johnson-Frage, die auch in “Kairos.” zentral sei: “Was bleibt von einem Menschen im Gedächtnis seiner Umgebung?”, so Gansel. Wie sie in ihrem jüngsten Werk die Ideale, mit denen die DDR einmal angetreten sei, erinnere und sie zum Gegenstand von Gesprächen mache, das “sei erzählerisch brillant gemacht”, so der Literaturwissenschaftler.
“Kairos.” setzt 1986 in Ost-Berlin, also in der Endphase der DDR ein, wobei schon der Prolog klar macht, dass die erzählte Zeit mehrere Jahre umfassen wird, ist er doch in einer von 1986 aus betrachteten Zukunft angesiedelt. In dieser erhält Katharina zwei Kartons ihres einstigen Geliebten Hans – dem zweiten Protagonisten im Roman – der kurz zuvor gestorben war. Hinzu gesellt sich Katharinas eigener “Koffer mit Briefen, Durchschlägen von Briefen und Erinnerungsstücken”. Die Inhalte entfalten sich den Lesenden im mit “Karton 1” und “Karton 2” überschriebenen Hauptteil.
Aus der Perspektive beider Protagonisten ist darin mitzuerleben, wie sich die Beziehung des ungleichen Paares – Katharina ist zu Beginn der Liebesgeschichte erst 19 Jahre jung und in der Ausbildung zur Setzerin in einem Staatsverlag, Hans 34 Jahre älter, verheiratet, Schriftsteller, Journalist und war, wie sich später herausstellen soll, Stasi-Mitarbeiter – zunehmend in ein Machtspiel verwandelt.
“Sicher ist das Buch auch ein Buch der Unterweisung von Katharina, des Lehrens von Hans. Ganz klar. Dagegen ist ja erst einmal auch gar nichts zu sagen. Dass die eine Generation von der anderen lernt, ist wichtig – nur wird Katharina natürlich irgendwann erwachsen”, erklärt Jenny Erpenbeck im Interview mit der DW. Doch die “Unterweisung” geht hin bis zum physischen und psychischen Missbrauch Katharinas durch Hans, der sich an einem Fehltritt von ihr aufhält, während er selbst weiter mit Ehefrau und Kind seinen Alltag bestreitet.
Die Jury lobt in ihrer offiziellen Begründung zur Preisvergabe, dass Erpenbeck in “Kairos.” “eine nahtlose Verbindung von Privatem und Öffentlichem” gelinge, wie man dies auch aus Johnsons Werken kennt. Menschliche Schicksale vor dem Hintergrund großer Politik.
Zum Gelingen trägt der geschichtliche Wissensvorsprung bei, den Hans vor der deutlich jüngeren Katharina hat. Allein weil er die Anfänge der DDR und sogar die Hitler-Zeit miterlebt hat, kann er ihr erklären, was dahintersteckt, wenn es heißt: “Für die Mitgliedschaft in der NATO hat Adenauer den Osten verkauft”, auch kann er mal eben die Genese der Nationalhymne der DDR referieren. Diese habe “Becher so gedichtet, dass die Silben auch auf den Haydn gepasst hätten, und Eisler so komponiert, dass man noch immer im selben Moment Luft holen musste wie die Leute auf der westlichen Seite der Grenze.”
Überhaupt: Musik spielt im Roman eine mehr als bedeutsame Rolle, gibt es doch zahlreiche Verweise auf klassische Werke, die Hans und Katharina gemeinsam hören oder auch auf aktuelle Songs der Zeit, die teilweise ihren Ursprung im Westen hatten, aber von der Jugend im Osten rezipiert wurden – etwa Songs der britischen Rockband “Queen”. Dass auch Liedzeilen wie die aus dem “Preußischen Ikarus” des Liedermachers Wolf Biermann einfließen, bezeichnet die Jury lobend als “Ankerpunkte (…), die Hinweise auf das geben, was man kulturelles Gedächtnis nennt”. Auf die Ausbürgerung Wolf Biermannsaus der DDR wird im Roman mehrfach Bezug genommen.
Dass viele nach der “Biermannsache” weggegangen seien, daran erinnert Erpenbeck auch im DW-Gespräch: “Die Frage war einfach, wo geht es jetzt überhaupt noch hin oder gibt es da überhaupt noch einen Weg? Es gab Sublimierungsvorgänge wie: wir lesen, wir beschäftigen uns mit den schönen Künsten, wir hören Musik.” Die Rezeption künstlerischer Inhalte sei jedoch mehr als nur eine “Flucht aus der Wirklichkeit” gewesen: “Denn Kunst (…) war darüberhinaus vielleicht das einzige Kommunikationsmittel, über das Verständigung innerhalb der Gesellschaft noch möglich war. Wenn man die Zeitung aufgeschlagen hat, war das ja eine ganz unwirkliche Sprache”, so Erpenbeck.
Nicht nur auf der inhaltlichen Ebene ist Musik allgegenwärtig in “Kairos.”. Die Machart des Romans erinnert an ein besonderes Musikstück: an ein Duett. Wie ein Hinweis darauf erscheint die Tatsache, dass Hans Zigaretten der in der DDR geläufigen Marke “Duett” raucht.
Auch im Werk von Johnson gibt es mehrere multiperspektivisch erzählte Werke, und mit “Zwei Ansichten” (1965) auch eines, das aus der Sicht zweier Liebender erzählt wird. Anders als bei Erpenbeck sind seine Protagonisten jedoch durch die Berliner Mauer getrennt. Ungefähr zeitgleich mit dem Mauerfall 1989 habe ihre Rezeption von Johnsons Werk begonnen, wie Jenny Erpenbeck erzählt. Und die Spuren dieser Leseerfahrung führen bis in ihren jüngsten Roman “Kairos.”.
In einem vom US-amerikanischen Magazin “New Yorker” publizierten Porträt wurde Erpenbeck gar als Kandidatin für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Vielleicht gelingt ihr ja eines Tages, was Johnson Zeit seines Lebens verwehrt geblieben ist? Nun aber erhält die vielfach – unter anderem mit dem Thomas-Mann-Preis (2016) und dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (2017) – ausgezeichnete Schriftstellerin, deren Werk bereits in viele Sprachen übersetzt wurde, erst einmal den Uwe-Johnson-Preis.
Die Preisvergabe findet am Freitag, 23.09.2022 während der diesjährigen Uwe-Johnson-Tage, die vom 19.09. bis zum 27.10.2022 dauern, statt. Der Uwe-Johnson-Preis wird gemeinsam von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg und der Kanzlei Gentz und Partner verliehen.
Prominente Autorinnen und Autoren wie die 2011 verstorbene Christa Wolf und Lutz Seiler haben ihn bereits erhalten, 2022 heißt die Uwe-Johnson-Preisträgerin Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin. Eine fünfköpfige Jury hat ihren Roman “Kairos.” (Penguin Verlag) nach eigenen Angaben aus einer Vielzahl an Prosa- und Essay-Einsendungen für den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis ausgewählt. Die Auszeichnung erhält die in Berlin lebende Autorin an diesem Freitag in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern.
Warum gerade dort, ist leicht erklärt: In diesem nordöstlichen Bundesland, das später zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gehörte, wurde der Schriftsteller Uwe Johnson 1934 geboren. Der alle zwei Jahre verliehene Preis soll an ihn, den “Dichter beider Deutschland”, wie ihn FAZ-Rezensent Günter Blöcker einst nannte, erinnern. Johnson war 1959, im Jahr der Publikation seines ersten Romans, aus dem Osten nach West-Berlin übergesiedelt. Seine Werke, die auf verschiedene Weise die deutsch-deutsche Teilung thematisieren und mit ihr umgehen – darunter auch sein Hauptwerk, die vierbändigen “Jahrestage” – waren in seiner alten Heimat erst nach der Wiedervereinigung verfügbar.
2022 fiel die Wahl auf Jenny Erpenbeck
Der seit 1994 im Gedenken an Uwe Johnson († 1984) anfänglich in Neubrandenburg und nun in Berlin verliehene Preis geht an Autorinnen und Autoren, die mit ihren Texten an seine Poetik anknüpfen. Dabei sind folgende Aspekte laut der Teilnahmebeschreibung des Preises entscheidend: “Wahrheitsfindung, Erinnerungssuche, Gedächtnis, Trauerarbeit, Zeugenschaft, Dokumentation, Spurensuche, Grenzerfahrung”.
Jenny Erpenbeck bekommt den Preis zwar für ihren jüngsten Roman “Kairos.” von 2021, doch, so betont Jurymitglied Carsten Gansel, Professor für Neuere deutsche Literatur und Literatur- und Mediendidaktik an der Universität Gießen, im DW-Gespräch, weise das gesamte Werk der Autorin “ganz deutliche Bezüge zu Uwe Johnson auf.”
Stellten ‘Gedächtnis und Erinnerung’ bereits entscheidende Achsen in Erpenbecks Prosadebüt “Die Geschichte vom alten Kind” (1999) dar, so rühre sie mit ihren Geschichten “Dinge, die verschwinden” (2009) an die klassische Johnson-Frage, die auch in “Kairos.” zentral sei: “Was bleibt von einem Menschen im Gedächtnis seiner Umgebung?”, so Gansel. Wie sie in ihrem jüngsten Werk die Ideale, mit denen die DDR einmal angetreten sei, erinnere und sie zum Gegenstand von Gesprächen mache, das “sei erzählerisch brillant gemacht”, so der Literaturwissenschaftler.
“Kairos.” setzt 1986 in Ost-Berlin, also in der Endphase der DDR ein, wobei schon der Prolog klar macht, dass die erzählte Zeit mehrere Jahre umfassen wird, ist er doch in einer von 1986 aus betrachteten Zukunft angesiedelt. In dieser erhält Katharina zwei Kartons ihres einstigen Geliebten Hans – dem zweiten Protagonisten im Roman – der kurz zuvor gestorben war. Hinzu gesellt sich Katharinas eigener “Koffer mit Briefen, Durchschlägen von Briefen und Erinnerungsstücken”. Die Inhalte entfalten sich den Lesenden im mit “Karton 1” und “Karton 2” überschriebenen Hauptteil.
Wovon “Kairos.” handelt
Aus der Perspektive beider Protagonisten ist darin mitzuerleben, wie sich die Beziehung des ungleichen Paares – Katharina ist zu Beginn der Liebesgeschichte erst 19 Jahre jung und in der Ausbildung zur Setzerin in einem Staatsverlag, Hans 34 Jahre älter, verheiratet, Schriftsteller, Journalist und war, wie sich später herausstellen soll, Stasi-Mitarbeiter – zunehmend in ein Machtspiel verwandelt.
Verbindung von Politik und Privatem
“Sicher ist das Buch auch ein Buch der Unterweisung von Katharina, des Lehrens von Hans. Ganz klar. Dagegen ist ja erst einmal auch gar nichts zu sagen. Dass die eine Generation von der anderen lernt, ist wichtig – nur wird Katharina natürlich irgendwann erwachsen”, erklärt Jenny Erpenbeck im Interview mit der DW. Doch die “Unterweisung” geht hin bis zum physischen und psychischen Missbrauch Katharinas durch Hans, der sich an einem Fehltritt von ihr aufhält, während er selbst weiter mit Ehefrau und Kind seinen Alltag bestreitet.
Die Jury lobt in ihrer offiziellen Begründung zur Preisvergabe, dass Erpenbeck in “Kairos.” “eine nahtlose Verbindung von Privatem und Öffentlichem” gelinge, wie man dies auch aus Johnsons Werken kennt. Menschliche Schicksale vor dem Hintergrund großer Politik.
Zum Gelingen trägt der geschichtliche Wissensvorsprung bei, den Hans vor der deutlich jüngeren Katharina hat. Allein weil er die Anfänge der DDR und sogar die Hitler-Zeit miterlebt hat, kann er ihr erklären, was dahintersteckt, wenn es heißt: “Für die Mitgliedschaft in der NATO hat Adenauer den Osten verkauft”, auch kann er mal eben die Genese der Nationalhymne der DDR referieren. Diese habe “Becher so gedichtet, dass die Silben auch auf den Haydn gepasst hätten, und Eisler so komponiert, dass man noch immer im selben Moment Luft holen musste wie die Leute auf der westlichen Seite der Grenze.”
Kunst als wichtiges Kommunikationsmittel der DDR
Überhaupt: Musik spielt im Roman eine mehr als bedeutsame Rolle, gibt es doch zahlreiche Verweise auf klassische Werke, die Hans und Katharina gemeinsam hören oder auch auf aktuelle Songs der Zeit, die teilweise ihren Ursprung im Westen hatten, aber von der Jugend im Osten rezipiert wurden – etwa Songs der britischen Rockband “Queen”. Dass auch Liedzeilen wie die aus dem “Preußischen Ikarus” des Liedermachers Wolf Biermann einfließen, bezeichnet die Jury lobend als “Ankerpunkte (…), die Hinweise auf das geben, was man kulturelles Gedächtnis nennt”. Auf die Ausbürgerung Wolf Biermannsaus der DDR wird im Roman mehrfach Bezug genommen.
Dass viele nach der “Biermannsache” weggegangen seien, daran erinnert Erpenbeck auch im DW-Gespräch: “Die Frage war einfach, wo geht es jetzt überhaupt noch hin oder gibt es da überhaupt noch einen Weg? Es gab Sublimierungsvorgänge wie: wir lesen, wir beschäftigen uns mit den schönen Künsten, wir hören Musik.” Die Rezeption künstlerischer Inhalte sei jedoch mehr als nur eine “Flucht aus der Wirklichkeit” gewesen: “Denn Kunst (…) war darüberhinaus vielleicht das einzige Kommunikationsmittel, über das Verständigung innerhalb der Gesellschaft noch möglich war. Wenn man die Zeitung aufgeschlagen hat, war das ja eine ganz unwirkliche Sprache”, so Erpenbeck.
Erzählen aus verschiedenen Perspektiven
Nicht nur auf der inhaltlichen Ebene ist Musik allgegenwärtig in “Kairos.”. Die Machart des Romans erinnert an ein besonderes Musikstück: an ein Duett. Wie ein Hinweis darauf erscheint die Tatsache, dass Hans Zigaretten der in der DDR geläufigen Marke “Duett” raucht.
Auch im Werk von Johnson gibt es mehrere multiperspektivisch erzählte Werke, und mit “Zwei Ansichten” (1965) auch eines, das aus der Sicht zweier Liebender erzählt wird. Anders als bei Erpenbeck sind seine Protagonisten jedoch durch die Berliner Mauer getrennt. Ungefähr zeitgleich mit dem Mauerfall 1989 habe ihre Rezeption von Johnsons Werk begonnen, wie Jenny Erpenbeck erzählt. Und die Spuren dieser Leseerfahrung führen bis in ihren jüngsten Roman “Kairos.”.
In einem vom US-amerikanischen Magazin “New Yorker” publizierten Porträt wurde Erpenbeck gar als Kandidatin für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Vielleicht gelingt ihr ja eines Tages, was Johnson Zeit seines Lebens verwehrt geblieben ist? Nun aber erhält die vielfach – unter anderem mit dem Thomas-Mann-Preis (2016) und dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (2017) – ausgezeichnete Schriftstellerin, deren Werk bereits in viele Sprachen übersetzt wurde, erst einmal den Uwe-Johnson-Preis.
Die Preisvergabe findet am Freitag, 23.09.2022 während der diesjährigen Uwe-Johnson-Tage, die vom 19.09. bis zum 27.10.2022 dauern, statt. Der Uwe-Johnson-Preis wird gemeinsam von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg und der Kanzlei Gentz und Partner verliehen.