Politiker und Kirchenverbände verurteilen Angriff auf Synagoge
In Hannover ist das Fenster einer Synagoge am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur mit einem harten Gegenstand eingeworfen worden. Die Aktion löste Empörung und Entsetzen aus.
Politiker und Kirchenverbände haben die Attacke auf ein Synagogenfenster in Hannover scharf kritisiert. “Ich verurteile ihn aufs Schärfste”, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Die jüdische Gemeinde in Deutschland sei schockiert. Dass Juden im Jahr 2022 in Deutschland nicht ohne Furcht zum Gebet gehen könnten, sei beschämend. Dass so etwas kurz vor den Landtagswahlen in Niedersachsen passiere, müsse ein erneutes Signal an die Politik sein, den Kampf gegen Antisemitismus und Radikalismus jeder Art niemals zu vernachlässigen. Schuster fügte hinzu: “Mut geben uns die vielen Solidaritätsbekundungen aus der Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen.” Ähnlich äußerten sich Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche sowie muslimische Vertreter. Auch Politiker verurteilten den Angriff.
Nach bisherigen Ermittlungserkenntnissen wurde am Mittwochabend eine Scheibe einer Synagoge in Hannover mit einem Stein oder harten Gegenstand eingeworfen. Menschen wurden dabei nicht verletzt. In dem Gebäude beteten zu der Zeit rund 150 Menschen und feierten den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Der Staatsschutz ermittelt. Bisher sind keine Angaben zu möglichen Tätern, einem Motiv oder dem Tathergang bekannt.
Politiker und Kirchenverbände haben die Attacke auf ein Synagogenfenster in Hannover scharf kritisiert. “Ich verurteile ihn aufs Schärfste”, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Die jüdische Gemeinde in Deutschland sei schockiert. Dass Juden im Jahr 2022 in Deutschland nicht ohne Furcht zum Gebet gehen könnten, sei beschämend. Dass so etwas kurz vor den Landtagswahlen in Niedersachsen passiere, müsse ein erneutes Signal an die Politik sein, den Kampf gegen Antisemitismus und Radikalismus jeder Art niemals zu vernachlässigen. Schuster fügte hinzu: “Mut geben uns die vielen Solidaritätsbekundungen aus der Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen.” Ähnlich äußerten sich Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche sowie muslimische Vertreter. Auch Politiker verurteilten den Angriff.
Der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, twitterte, wer einen Stein werfe, zögere auch nicht, “eine Kugel abzufeuern”. Er erinnerte an den Angriff auf eine voll besetzte Synagoge in Halle (Saale) vor drei Jahren an Jom Kippur. “Juden müssen sich in Deutschland sicher fühlen, besonders in ihren Gotteshäusern”, verlangte Prosor und schrieb: “Ich bin sicher, die Behörden werden die Täter schnell festnehmen.”
Erinnerung an den Anschlag von Halle
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius betonte: “Jede Form der Gewalt gegen jüdisches Leben ist ein Anschlag auf unsere freiheitliche, offene und solidarische Gesellschaft in Niedersachsen.” Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay twitterte, er sei entsetzt, wütend und traurig. “Hannover steht an der Seite unserer jüdischen Mitmenschen”, versicherte der Grünen-Politiker.
Der Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover, Christian Wirz, sagte, es sei unerträglich und nicht hinnehmbar, “dass unsere jüdischen Schwestern und Brüder im Ausüben ihres Glaubens an ihrem heiligen Ort bedroht werden”.
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister äußerte sich entsetzt und beschämt. “Unsere jüdischen Geschwister mussten erleben, wie ihre Jom-Kippur-Feier gewaltsam gestört wurde.” Dass Jüdinnen und Juden in der Ausübung ihrer religiösen Praxis bedroht würden, sei unerträglich.
Vor drei Jahren hatte an Jom Kippur ein Rechtsextremist einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt. Am 9. Oktober 2019 hatte der bewaffnete Mann versucht, in das Gebäude einzudringen, um dort ein Massaker anzurichten. Zu der Zeit waren mehr als 50 Menschen dort versammelt. Als dem Täter das nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Döner-Imbiss einen Mann. Im Dezember 2020 verurteilte das Oberlandesgericht Naumburg den 28 Jahre alten deutschen Stephan B. wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes in zahlreichen weiteren Fällen zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.
kle/se (dpa, kna, epd)
Politiker und Kirchenverbände haben die Attacke auf ein Synagogenfenster in Hannover scharf kritisiert. “Ich verurteile ihn aufs Schärfste”, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Die jüdische Gemeinde in Deutschland sei schockiert. Dass Juden im Jahr 2022 in Deutschland nicht ohne Furcht zum Gebet gehen könnten, sei beschämend. Dass so etwas kurz vor den Landtagswahlen in Niedersachsen passiere, müsse ein erneutes Signal an die Politik sein, den Kampf gegen Antisemitismus und Radikalismus jeder Art niemals zu vernachlässigen. Schuster fügte hinzu: “Mut geben uns die vielen Solidaritätsbekundungen aus der Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen.” Ähnlich äußerten sich Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche sowie muslimische Vertreter. Auch Politiker verurteilten den Angriff.
Nach bisherigen Ermittlungserkenntnissen wurde am Mittwochabend eine Scheibe einer Synagoge in Hannover mit einem Stein oder harten Gegenstand eingeworfen. Menschen wurden dabei nicht verletzt. In dem Gebäude beteten zu der Zeit rund 150 Menschen und feierten den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Der Staatsschutz ermittelt. Bisher sind keine Angaben zu möglichen Tätern, einem Motiv oder dem Tathergang bekannt.
Erinnerung an den Anschlag von Halle
Der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, twitterte, wer einen Stein werfe, zögere auch nicht, “eine Kugel abzufeuern”. Er erinnerte an den Angriff auf eine voll besetzte Synagoge in Halle (Saale) vor drei Jahren an Jom Kippur. “Juden müssen sich in Deutschland sicher fühlen, besonders in ihren Gotteshäusern”, verlangte Prosor und schrieb: “Ich bin sicher, die Behörden werden die Täter schnell festnehmen.”
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius betonte: “Jede Form der Gewalt gegen jüdisches Leben ist ein Anschlag auf unsere freiheitliche, offene und solidarische Gesellschaft in Niedersachsen.” Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay twitterte, er sei entsetzt, wütend und traurig. “Hannover steht an der Seite unserer jüdischen Mitmenschen”, versicherte der Grünen-Politiker.
Der Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover, Christian Wirz, sagte, es sei unerträglich und nicht hinnehmbar, “dass unsere jüdischen Schwestern und Brüder im Ausüben ihres Glaubens an ihrem heiligen Ort bedroht werden”.
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister äußerte sich entsetzt und beschämt. “Unsere jüdischen Geschwister mussten erleben, wie ihre Jom-Kippur-Feier gewaltsam gestört wurde.” Dass Jüdinnen und Juden in der Ausübung ihrer religiösen Praxis bedroht würden, sei unerträglich.
Vor drei Jahren hatte an Jom Kippur ein Rechtsextremist einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt. Am 9. Oktober 2019 hatte der bewaffnete Mann versucht, in das Gebäude einzudringen, um dort ein Massaker anzurichten. Zu der Zeit waren mehr als 50 Menschen dort versammelt. Als dem Täter das nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Döner-Imbiss einen Mann. Im Dezember 2020 verurteilte das Oberlandesgericht Naumburg den 28 Jahre alten deutschen Stephan B. wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes in zahlreichen weiteren Fällen zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.
kle/se (dpa, kna, epd)