Israel und Libanon unterzeichnen Seegrenzabkommen
Offiziell befinden sich der Libanon und Israel seit 1948 im Krieg. Nun sind beide Länder weit aufeinanderzugegangen: Sie unterzeichneten ein Abkommen, das die Ausbeutung von Gasfeldern im östlichen Mittelmeer ermöglicht.
“Das ist ein politischer Erfolg”, freute sich Israels Ministerpräsident Jair Lapid: “Es passiert nicht jeden Tag, dass ein feindlicher Staat den Staat Israel anerkennt.” Anlass: Israel und sein nördlicher Nachbar, der Libanon, haben einen Vertrag über ihre Seegrenze im Mittelmeer unterzeichnet.
Nur Stunden zuvor hatten beide Seiten das Abkommen gebilligt. “Ich verkünde die Zustimmung zur endgültigen Fassung, die vom amerikanischen Vermittler vorbereitet wurde”, sagte Libanons Präsident Michel Aoun in einer Fernsehansprache. Die Rechte des Libanon würden darin in vollem Umfang gewahrt. Die beiden Länder befinden sich offiziell noch im Kriegszustand und unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.
“Das ist ein politischer Erfolg”, freute sich Israels Ministerpräsident Jair Lapid: “Es passiert nicht jeden Tag, dass ein feindlicher Staat den Staat Israel anerkennt.” Anlass: Israel und sein nördlicher Nachbar, der Libanon, haben einen Vertrag über ihre Seegrenze im Mittelmeer unterzeichnet.
Das historische Abkommen ist nicht nur ein politischer Meilenstein, sondern verspricht auch wirtschaftlichen Erfolg für beide Seiten. Denn vor der gemeinsamen Küste liegt tief unter dem Meeresboden ein besonderer Schatz: Es gibt dort reichhaltige Gasvorkommen.
Keine Normalisierung der Beziehungen
Unter Vermittlung der USA einigten sich beide Länder aber vor zwei Wochen auf das Abkommen, das die Offshore-Gasförderung im östlichen Mittelmeer ermöglichen soll. Beide Länder betonten zugleich, dass mit den Gesprächen keine Normalisierung ihrer Beziehungen einhergehe.
In den Verhandlungen hatte sich Israel die volle Kontrolle über das Karisch-Gasfeld gesichert. Der Libanon erhält die Rechte für die Erkundung und Ausbeutung des weiter nordöstlich gelegenen Cana-Felds, das aber zum Teil südlich der neuen Demarkationslinie liegt, also im israelischen Hoheitsgebiet. Laut Ministerpräsident Lapid soll Israel deshalb ungefähr 17 Prozent der Einnahmen aus der Förderung von Cana-Erdgas erhalten.
Wegen ihres weiterhin schwierigen Verhältnisses unterzeichneten Israel und der Libanon die Vereinbarungen separat. Danach werden sie von den Verhandlungsteams auf einem Stützpunkt der Vereinten Nationen (UN) in Nakura im Süden des Libanons an den Vermittler aus den USA, Amos Hochstein, übergeben.
Karisch war ein großer Streitpunkt in den Verhandlungen. Berichten zufolge beanspruchte die Regierung in Beirut einen Teil des Gasfelds und die einflussreiche Hisbollah-Miliz hatte mit Anschlägen gedroht, sollte Israel dort mit der Gasförderung beginnen.
Das Abkommen war noch nicht von beiden Seiten abgesegnet, da fing am Mittwoch schon die Förderung im Karisch-Gasfeld an. “Gas wird vom Bohrloch Karisch Main-02 gefördert und der Gasfluss wird stetig erhöht”, teilte das in London ansässige Energieunterunternehmen Energean am Mittwoch mit. Die Förderung an zwei weiteren Bohrlöchern soll demnach innerhalb der kommenden vier Wochen beginnen.
AR/sti (dpa, afp, ap)
“Das ist ein politischer Erfolg”, freute sich Israels Ministerpräsident Jair Lapid: “Es passiert nicht jeden Tag, dass ein feindlicher Staat den Staat Israel anerkennt.” Anlass: Israel und sein nördlicher Nachbar, der Libanon, haben einen Vertrag über ihre Seegrenze im Mittelmeer unterzeichnet.
Nur Stunden zuvor hatten beide Seiten das Abkommen gebilligt. “Ich verkünde die Zustimmung zur endgültigen Fassung, die vom amerikanischen Vermittler vorbereitet wurde”, sagte Libanons Präsident Michel Aoun in einer Fernsehansprache. Die Rechte des Libanon würden darin in vollem Umfang gewahrt. Die beiden Länder befinden sich offiziell noch im Kriegszustand und unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.
Keine Normalisierung der Beziehungen
Das historische Abkommen ist nicht nur ein politischer Meilenstein, sondern verspricht auch wirtschaftlichen Erfolg für beide Seiten. Denn vor der gemeinsamen Küste liegt tief unter dem Meeresboden ein besonderer Schatz: Es gibt dort reichhaltige Gasvorkommen.
Unter Vermittlung der USA einigten sich beide Länder aber vor zwei Wochen auf das Abkommen, das die Offshore-Gasförderung im östlichen Mittelmeer ermöglichen soll. Beide Länder betonten zugleich, dass mit den Gesprächen keine Normalisierung ihrer Beziehungen einhergehe.
In den Verhandlungen hatte sich Israel die volle Kontrolle über das Karisch-Gasfeld gesichert. Der Libanon erhält die Rechte für die Erkundung und Ausbeutung des weiter nordöstlich gelegenen Cana-Felds, das aber zum Teil südlich der neuen Demarkationslinie liegt, also im israelischen Hoheitsgebiet. Laut Ministerpräsident Lapid soll Israel deshalb ungefähr 17 Prozent der Einnahmen aus der Förderung von Cana-Erdgas erhalten.
Wegen ihres weiterhin schwierigen Verhältnisses unterzeichneten Israel und der Libanon die Vereinbarungen separat. Danach werden sie von den Verhandlungsteams auf einem Stützpunkt der Vereinten Nationen (UN) in Nakura im Süden des Libanons an den Vermittler aus den USA, Amos Hochstein, übergeben.
Förderung läuft bereits
Karisch war ein großer Streitpunkt in den Verhandlungen. Berichten zufolge beanspruchte die Regierung in Beirut einen Teil des Gasfelds und die einflussreiche Hisbollah-Miliz hatte mit Anschlägen gedroht, sollte Israel dort mit der Gasförderung beginnen.
Das Abkommen war noch nicht von beiden Seiten abgesegnet, da fing am Mittwoch schon die Förderung im Karisch-Gasfeld an. “Gas wird vom Bohrloch Karisch Main-02 gefördert und der Gasfluss wird stetig erhöht”, teilte das in London ansässige Energieunterunternehmen Energean am Mittwoch mit. Die Förderung an zwei weiteren Bohrlöchern soll demnach innerhalb der kommenden vier Wochen beginnen.
AR/sti (dpa, afp, ap)