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Ilkay Gündogan: “Viele Dinge passieren im Kopf”

Unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick hofft Ilkay Gündogan auf eine erfolgreiche WM in Katar. Im DW-Interview spricht er über seine Hoffnungen, seine neue Rolle neben dem Platz und Zukunftsängste.

Ilkay Gündogan ist pünktlich. In Badeschlappen erscheint der 32-jährige Nationalspieler um Punkt 12 Uhr zum Interview und setzt sich auf den bereitgestellten Stuhl. Es ist windig im Camp der Nationalmannschaft in Al-Shamal, die Sonne knallt, es ist rund 30 Grad Celsius heiß. Die meisten Räumlichkeiten dagegen werden auf rund 20 Grad runtergekühlt, was sich im Vergleich anfühlt als würde man einen Kühlschrank betreten. “Die Klimaanlagen belasten mich ein wenig”, sagt Gündogan. “Es ist eisig kalt.”

Eine Woche zuvor hatte der Offensivspieler noch für seinen Klub Manchester City in England gespielt. Jetzt steht er mit der DFB-Elf kurz vor dem ersten Spiel bei der Weltmeisterschaft gegen Japan. Nur wenig Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. “Um ehrlich zu sein, sehe ich es nicht wirklich als Herausforderung an”, erklärt Gündogan im Gespräch mit der DW. “Wir sind alle Profis. Wir spielen alle auf höchstem Niveau. Die Anpassung ist immer ein sehr wichtiger Aspekt.” 

Ilkay Gündogan ist pünktlich. In Badeschlappen erscheint der 32-jährige Nationalspieler um Punkt 12 Uhr zum Interview und setzt sich auf den bereitgestellten Stuhl. Es ist windig im Camp der Nationalmannschaft in Al-Shamal, die Sonne knallt, es ist rund 30 Grad Celsius heiß. Die meisten Räumlichkeiten dagegen werden auf rund 20 Grad runtergekühlt, was sich im Vergleich anfühlt als würde man einen Kühlschrank betreten. “Die Klimaanlagen belasten mich ein wenig”, sagt Gündogan. “Es ist eisig kalt.”

Für Gündogan ist das Turnier in Katar die zweite WM seiner Karriere. In Russland vor vier Jahren hatte er es unter dem damaligen Bundestrainer Joachim Löw zu gerade einmal 59 Minuten Einsatzzeit gebracht. “2018 war ich nicht wirklich jemand, der versucht hat, in die erste Elf zu kommen. Ich habe mich persönlich dort gesehen, aber ich habe dieses Gefühl nicht von der anderen Seite bekommen. Das hat automatisch zu einem Mangel an Selbstvertrauen geführt”, sagt Gündogan. “Ich sehe mich jetzt in einer anderen Situation, natürlich mit dem neuen Trainer, mit einer neuen Mannschaft und mit mir als einem der erfahrensten Spieler im Team.”

Gündogan: “2018 fehlte mir Selbstbewusstsein”

Bei dem 32-Jährigen ist seit der enttäuschenden WM in Russland einiges passiert. Mit Manchester City wurde Gündogan unter Trainer Pep Guardiola viermal englischer Meister, war insgesamt fünfmal in den englischen Pokal-Wettbewerben erfolgreich und schaffte es 2021 ins Finale der Champions League, das Manchester knapp gegen den FC Chelsea verlor.

“Ich denke, dass viele Dinge, die für den Erfolg entscheidend sind, im Kopf passieren. Und diese Entwicklung habe ich bei mir in den vergangenen Jahren gesehen”, sagt Gündogan. “Aber ich sehe das nicht als selbstverständlich an. Es gibt immer noch harte Arbeit, die ich leisten muss. Und genau das tue ich, um die bestmögliche Version meiner selbst zu sein.”

Bei seiner womöglich letzten WM will der Offensivspieler nun eine wichtige Rolle im Team spielen. Dabei hatte Gündogan nach dem Ausscheiden bei der letzten Europameisterschaft sogar an einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft gedacht. Doch der Trainerwechsel führte zu einem Umdenken. Er blieb, obwohl Gündogan auch unter Bundestrainer Hansi Flick nicht immer gesetzt ist. “Selbst wenn ich nicht auf dem Platz stehe, zeigt er mir, was er von mir hält. Aber das macht er nicht nur mit mir, sondern mit allen anderen Spielern auch. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum ihn alle Spieler schätzen.”

Beim Training im Base Camp der DFB-Elf im Norden von Doha hält sich Gündogan eher im Hintergrund. Dennoch ist er für viele, vor allem junge Spieler, Ansprechpartner und auch Vorbild, eine Rolle die ihm liegt. “Ich denke, es ist schön, eine Führungspersönlichkeit zu sein”, sagt er und erklärt, dass er nach seiner aktiven Karriere gerne im Fußballgeschäft bleiben möchte. “Ein Team zu leiten, Ideen zu haben und diese dann auf das Spielfeld und die Spieler zu übertragen und zu sehen, dass die Dinge tatsächlich funktionieren, ist wahrscheinlich etwas, das einen mit Stolz erfüllt. Ich sehe mich eines Tages vielleicht als Trainer oder Manager.”

Doch vor seiner Trainer-Karriere steht die im Idealfall erfolgreiche Teilnahme bei dieser Wüsten-Weltmeisterschaft. Der erste Gegner heißt Japan. Ein Spiel, das die deutsche Mannschaft nicht verlieren darf, um nicht gleich unter Druck zu geraten. “Bei nur drei Spielen in der Gruppenphase ist jedes Spiel entscheidend. Und das erste ist vielleicht sogar das wichtigste von allen”, sagt Gündogan.

Ausfallen für den WM-Auftakt des DFB-Teams wird Leroy Sané, der mit Knieproblemen auf der Tribüne Platz nehmen muss. In welcher Form Gündogan seiner Mannschaft helfen kann, ist noch offen. “Ich habe meinen Kollegen beim Spielen zugesehen, und ich habe das Gefühl, dass alle in Form sind”, sagt Gündogan. “Bei einem solchen Turnier gibt es keinen großen Spielraum für Fehler, sodass es sehr wichtig ist, dass alle in Topform sind. Die Trainingseinheiten sind bisher gut, und deshalb freue ich mich auf den Start.”

In wenigen Jahren wird der Nationalspieler seine Karriere beenden. Neben dem möglichen Trainerjob steht der 32-Jährige nun auch privat vor einer großen Herausforderung. “Es fühlt sich bereits so an, als würden sich die Dinge verändern, vor allem die Art und Weise, wie man über Dinge denkt, wie man sie sieht”, sagt Gündogan im DW-Interview. “Unser Baby ist noch nicht geboren, und man macht sich schon mehr Sorgen um die Zukunft. Ich weiß zwar, dass ich ein sehr privilegiertes Leben führe, aber letztendlich bin ich auch ein ganz normaler Mensch mit ganz normalen Gedanken und Ängsten, was die Zukunft angeht.” Nach wenigen Minuten ist das Gespräch schon wieder beendet. Gündogan bedankt sich und verschwindet wieder in den kühlschrank-ähnlichen Räumlichkeiten von Al-Shamal.

Ilkay Gündogan jubelt im Trikot von Manchester City
Leroy Sane beim Test-Länderspiel gegen Iman, skeptischer Blick, die Hände in den Hüften

Ilkay Gündogan ist pünktlich. In Badeschlappen erscheint der 32-jährige Nationalspieler um Punkt 12 Uhr zum Interview und setzt sich auf den bereitgestellten Stuhl. Es ist windig im Camp der Nationalmannschaft in Al-Shamal, die Sonne knallt, es ist rund 30 Grad Celsius heiß. Die meisten Räumlichkeiten dagegen werden auf rund 20 Grad runtergekühlt, was sich im Vergleich anfühlt als würde man einen Kühlschrank betreten. “Die Klimaanlagen belasten mich ein wenig”, sagt Gündogan. “Es ist eisig kalt.”

Eine Woche zuvor hatte der Offensivspieler noch für seinen Klub Manchester City in England gespielt. Jetzt steht er mit der DFB-Elf kurz vor dem ersten Spiel bei der Weltmeisterschaft gegen Japan. Nur wenig Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. “Um ehrlich zu sein, sehe ich es nicht wirklich als Herausforderung an”, erklärt Gündogan im Gespräch mit der DW. “Wir sind alle Profis. Wir spielen alle auf höchstem Niveau. Die Anpassung ist immer ein sehr wichtiger Aspekt.” 

Gündogan: “2018 fehlte mir Selbstbewusstsein”

Für Gündogan ist das Turnier in Katar die zweite WM seiner Karriere. In Russland vor vier Jahren hatte er es unter dem damaligen Bundestrainer Joachim Löw zu gerade einmal 59 Minuten Einsatzzeit gebracht. “2018 war ich nicht wirklich jemand, der versucht hat, in die erste Elf zu kommen. Ich habe mich persönlich dort gesehen, aber ich habe dieses Gefühl nicht von der anderen Seite bekommen. Das hat automatisch zu einem Mangel an Selbstvertrauen geführt”, sagt Gündogan. “Ich sehe mich jetzt in einer anderen Situation, natürlich mit dem neuen Trainer, mit einer neuen Mannschaft und mit mir als einem der erfahrensten Spieler im Team.”

Bei dem 32-Jährigen ist seit der enttäuschenden WM in Russland einiges passiert. Mit Manchester City wurde Gündogan unter Trainer Pep Guardiola viermal englischer Meister, war insgesamt fünfmal in den englischen Pokal-Wettbewerben erfolgreich und schaffte es 2021 ins Finale der Champions League, das Manchester knapp gegen den FC Chelsea verlor.

“Ich denke, dass viele Dinge, die für den Erfolg entscheidend sind, im Kopf passieren. Und diese Entwicklung habe ich bei mir in den vergangenen Jahren gesehen”, sagt Gündogan. “Aber ich sehe das nicht als selbstverständlich an. Es gibt immer noch harte Arbeit, die ich leisten muss. Und genau das tue ich, um die bestmögliche Version meiner selbst zu sein.”

Bei seiner womöglich letzten WM will der Offensivspieler nun eine wichtige Rolle im Team spielen. Dabei hatte Gündogan nach dem Ausscheiden bei der letzten Europameisterschaft sogar an einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft gedacht. Doch der Trainerwechsel führte zu einem Umdenken. Er blieb, obwohl Gündogan auch unter Bundestrainer Hansi Flick nicht immer gesetzt ist. “Selbst wenn ich nicht auf dem Platz stehe, zeigt er mir, was er von mir hält. Aber das macht er nicht nur mit mir, sondern mit allen anderen Spielern auch. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum ihn alle Spieler schätzen.”

DFB-Karriere stand vor dem Aus

Beim Training im Base Camp der DFB-Elf im Norden von Doha hält sich Gündogan eher im Hintergrund. Dennoch ist er für viele, vor allem junge Spieler, Ansprechpartner und auch Vorbild, eine Rolle die ihm liegt. “Ich denke, es ist schön, eine Führungspersönlichkeit zu sein”, sagt er und erklärt, dass er nach seiner aktiven Karriere gerne im Fußballgeschäft bleiben möchte. “Ein Team zu leiten, Ideen zu haben und diese dann auf das Spielfeld und die Spieler zu übertragen und zu sehen, dass die Dinge tatsächlich funktionieren, ist wahrscheinlich etwas, das einen mit Stolz erfüllt. Ich sehe mich eines Tages vielleicht als Trainer oder Manager.”

Leroy Sané fällt gegen Japan aus

Doch vor seiner Trainer-Karriere steht die im Idealfall erfolgreiche Teilnahme bei dieser Wüsten-Weltmeisterschaft. Der erste Gegner heißt Japan. Ein Spiel, das die deutsche Mannschaft nicht verlieren darf, um nicht gleich unter Druck zu geraten. “Bei nur drei Spielen in der Gruppenphase ist jedes Spiel entscheidend. Und das erste ist vielleicht sogar das wichtigste von allen”, sagt Gündogan.

Ausfallen für den WM-Auftakt des DFB-Teams wird Leroy Sané, der mit Knieproblemen auf der Tribüne Platz nehmen muss. In welcher Form Gündogan seiner Mannschaft helfen kann, ist noch offen. “Ich habe meinen Kollegen beim Spielen zugesehen, und ich habe das Gefühl, dass alle in Form sind”, sagt Gündogan. “Bei einem solchen Turnier gibt es keinen großen Spielraum für Fehler, sodass es sehr wichtig ist, dass alle in Topform sind. Die Trainingseinheiten sind bisher gut, und deshalb freue ich mich auf den Start.”

In wenigen Jahren wird der Nationalspieler seine Karriere beenden. Neben dem möglichen Trainerjob steht der 32-Jährige nun auch privat vor einer großen Herausforderung. “Es fühlt sich bereits so an, als würden sich die Dinge verändern, vor allem die Art und Weise, wie man über Dinge denkt, wie man sie sieht”, sagt Gündogan im DW-Interview. “Unser Baby ist noch nicht geboren, und man macht sich schon mehr Sorgen um die Zukunft. Ich weiß zwar, dass ich ein sehr privilegiertes Leben führe, aber letztendlich bin ich auch ein ganz normaler Mensch mit ganz normalen Gedanken und Ängsten, was die Zukunft angeht.” Nach wenigen Minuten ist das Gespräch schon wieder beendet. Gündogan bedankt sich und verschwindet wieder in den kühlschrank-ähnlichen Räumlichkeiten von Al-Shamal.

Gündogan: “Ich bin ein ganz normaler Mensch”

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