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Stromschlag-Gefahr? Regen-Konzerte bei Taylor Swift und Co

Bei großen Konzerten kommt jede Menge Technik zum Einsatz. Wie funktioniert die, wenn es regnet? Schließlich verträgt sich Elektrizität eigentlich nicht mit Wasser.

Schon bevor US-Sängerin Taylor Swift die Bühne des Gillette Stadiums in Foxborough nahe Boston für das zwölfte Konzert ihrer Eras-Tour betrat, goss es in Strömen. Von schönem Mai-Wetter keine Spur. Und es wurde nicht besser. Swift trat vor 65.000 Fans in dem ausverkauften Football-Stadion auf, aber schon nach kürzester Zeit sah es eher so aus als würde sie vollständig angezogen unter einer Dusche performen.

“Das ist das regnerischste Regenkonzert, das es je gab!” rief Swift ihren Fans zu. “Wenn man so mit den Menschen im strömenden Regen steht, hat man dieses romantische Gefühl von Zusammengehörigkeit.”

Schon bevor US-Sängerin Taylor Swift die Bühne des Gillette Stadiums in Foxborough nahe Boston für das zwölfte Konzert ihrer Eras-Tour betrat, goss es in Strömen. Von schönem Mai-Wetter keine Spur. Und es wurde nicht besser. Swift trat vor 65.000 Fans in dem ausverkauften Football-Stadion auf, aber schon nach kürzester Zeit sah es eher so aus als würde sie vollständig angezogen unter einer Dusche performen.

Das in Regencapes eingehüllte Publikum jubelte begeistert. Aber bei aller romantischen Zusammengehörigkeit – wie sicher sind Open-Air-Konzerte mit einer riesigen Bühnenshow, wenn es schüttet wie aus Eimern?

Spezielle Technik für Open-Air-Veranstaltungen

Das Wichtigste zuerst: Bei einem Konzert auf höchster professioneller Ebene wie bei Superstar Taylor Swift herrscht heutzutage bei Regen kein großes Sicherheitsrisiko. Das sagen Benjamin Bernschütz und Axel Barwich, Professoren an der Technischen Hochschule Mittelhessen.

“Natürlich gibt es auf Bühnen immer diverse Komponenten, die nicht direkt für den Einsatz im Freien vorgesehen sind und die in besonderer Weise gegen Regen und Witterungseinflüsse geschützt werden müssen”, sagt Bernschütz, Experte für Veranstaltungstechnik und Energieversorgung. Diese Komponenten stehen dann zum Beispiel in geschützten Bereichen auf der Bühne, hinter oder unter der Bühne, oder in Containern.

Aber ein Teil der Technik, die bei Konzerten zum Einsatz kommt, ist mittlerweile auch in Varianten erhältlich, die bei Starkregen unter freiem Himmel eingesetzt werden können.

“Stromverteiler kommen zum Beispiel mit gummierten Steckverbindungen für Leitungen”, erklärt Bernschütz.

Der Grad, zu dem die Technik vor Wasser (und auch vor Staub) geschützt und damit für einen Außeneinsatz geeignet ist, wird mit IP angegeben – dem ingress protection rating. Leuchten oder Stromverteiler mit der Schutzart IP44 halten einem leichten Nieselregen stand, Komponenten mit der Schutzart IP65 oder höher können auch bei Starkregen ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen draußen eingesetzt werden.    

“Insbesondere in den letzten drei, vier Jahren sind auch Effektlichter mit diesen Schutzarten auf den Markt gekommen”, sagt Barwich, Experte für Veranstaltungssicherheit. Damit ist auch die Beleuchtung von verregneten Bühnenshows noch sicherer möglich.

Zusätzlich kommt ein weiterer Schutzmechanismus hinzu: Die RCDs (residual current protective devices), kleine Geräte, die auf deutsch den schönen Namen Fehlerstromschutzschalter tragen. Alle elektrisch leitfähigen und potenziell gefährlichen Komponenten, mit denen Künstler und Künstlerinnen bei einem Konzert in Berührung kommen, sind mit einem RCD geschützt.

Wenn beispielsweise Wasser in einen Gitarrenverstärker eindringen würde und in der Folge Strom über das Instrument flösse, würde der RCD dies registrieren und die Energieversorgung abschalten, damit der Künstler beim Berühren der Gitarre keinen Stromschlag bekommt.

Noch sicherer bei Starkregen ist die E-Gitarre, wenn sie gar nicht erst über ein Kabel mit dem Gitarrenverstärker verbunden ist. Dafür gibt es drahtlose Technik, die zum Beispiel auch für Funkmikrofone verwendet wird. Der Künstler oder die Künstlerin trägt einen kleinen Sender am Gürtel, der batteriebetrieben wird und das Signal des Mikros oder der Gitarre an den Verstärker sendet. Gitarre und Mikro haben keine elektrische Verbindung zum Energieversorgungsnetz und können somit gar nicht “unter Strom stehen”.

Die Gefahr eines Stromschlags besteht also nicht mehr. Das heißt aber nicht, dass man solche Instrumente problemlos einem stundenlangen Regenguss aussetzen kann. Das Klavier, auf dem Swift bei ihrem verregneten Konzert Mitte Mai spielte, hielt zwar den Abend über durch, doch als Swift beim Konzert am folgenden Abend darauf spielen wollte, klimperte es plötzlich ohne ihr Zutun vor sich hin.

“Es hat gestern dreieinhalb Stunden lang geregnet und es wurde immer mehr”, sagte Swift entschuldigend. “Das hat offensichtlich die Tasten kaputtgemacht. Ich weiß nicht, wie gestern Abend überhaupt irgendwelche Instrumente funktioniert haben.”

Für einen Star wie Taylor Swift, zu deren Konzerten zehntausende Menschen kommen, gibt es ein schier unerschöpfliches Budget dafür, die Bühnentechnik wetterfest zu machen. Ein ganzes Expertenteam kümmert sich um nichts anderes. Für weniger bekannte Interpreten ist das nicht der Fall. Bei Privatveranstaltungen und kleineren Auftritten müssen Künstler und Künstlerinnen deshalb besonders vorsichtig sein.

In dem Online-Musikforum “The Gear Page” tauschen sich Mitglieder auch über die Frage aus, wie sicher ein Auftritt bei Regen ist. Ein User schreibt: “Meiner Meinung nach ist es so: Wenn du ein großer Star bist, der 30.000 Tickets für ein Konzert verkauft hat, und all die Menschen tauchen trotz des Regens auf, spiel. Aber sonst geh nach Hause.”

Ein weiterer User berichtet von seiner elektrisierenden Erfahrung bei einem verregneten Auftritt: “Ich habe vor ungefähr zehn Jahren auf einem Hochzeitsempfang gespielt, bei dem es in Strömen goss. Wir waren zwar unter einem Zelt, aber der Boden und alles andere wurde klitschnass, und ich konnte spüren, wie die Elektrizität durch meine Gitarrensaiten floss.” Wenn das Instrument bereits unter Strom steht, ist nichts mehr zu machen. “Ich habe den Gig abgebrochen, mein Equipment abgetrocknet und alles weggebracht.”

Schon bevor US-Sängerin Taylor Swift die Bühne des Gillette Stadiums in Foxborough nahe Boston für das zwölfte Konzert ihrer Eras-Tour betrat, goss es in Strömen. Von schönem Mai-Wetter keine Spur. Und es wurde nicht besser. Swift trat vor 65.000 Fans in dem ausverkauften Football-Stadion auf, aber schon nach kürzester Zeit sah es eher so aus als würde sie vollständig angezogen unter einer Dusche performen.

“Das ist das regnerischste Regenkonzert, das es je gab!” rief Swift ihren Fans zu. “Wenn man so mit den Menschen im strömenden Regen steht, hat man dieses romantische Gefühl von Zusammengehörigkeit.”

Spezielle Technik für Open-Air-Veranstaltungen

Das in Regencapes eingehüllte Publikum jubelte begeistert. Aber bei aller romantischen Zusammengehörigkeit – wie sicher sind Open-Air-Konzerte mit einer riesigen Bühnenshow, wenn es schüttet wie aus Eimern?

Das Wichtigste zuerst: Bei einem Konzert auf höchster professioneller Ebene wie bei Superstar Taylor Swift herrscht heutzutage bei Regen kein großes Sicherheitsrisiko. Das sagen Benjamin Bernschütz und Axel Barwich, Professoren an der Technischen Hochschule Mittelhessen.

“Natürlich gibt es auf Bühnen immer diverse Komponenten, die nicht direkt für den Einsatz im Freien vorgesehen sind und die in besonderer Weise gegen Regen und Witterungseinflüsse geschützt werden müssen”, sagt Bernschütz, Experte für Veranstaltungstechnik und Energieversorgung. Diese Komponenten stehen dann zum Beispiel in geschützten Bereichen auf der Bühne, hinter oder unter der Bühne, oder in Containern.

Aber ein Teil der Technik, die bei Konzerten zum Einsatz kommt, ist mittlerweile auch in Varianten erhältlich, die bei Starkregen unter freiem Himmel eingesetzt werden können.

Und was ist mit den Instrumenten?

“Stromverteiler kommen zum Beispiel mit gummierten Steckverbindungen für Leitungen”, erklärt Bernschütz.

Vorsicht bei kleineren Auftritten

Der Grad, zu dem die Technik vor Wasser (und auch vor Staub) geschützt und damit für einen Außeneinsatz geeignet ist, wird mit IP angegeben – dem ingress protection rating. Leuchten oder Stromverteiler mit der Schutzart IP44 halten einem leichten Nieselregen stand, Komponenten mit der Schutzart IP65 oder höher können auch bei Starkregen ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen draußen eingesetzt werden.    

“Insbesondere in den letzten drei, vier Jahren sind auch Effektlichter mit diesen Schutzarten auf den Markt gekommen”, sagt Barwich, Experte für Veranstaltungssicherheit. Damit ist auch die Beleuchtung von verregneten Bühnenshows noch sicherer möglich.

Zusätzlich kommt ein weiterer Schutzmechanismus hinzu: Die RCDs (residual current protective devices), kleine Geräte, die auf deutsch den schönen Namen Fehlerstromschutzschalter tragen. Alle elektrisch leitfähigen und potenziell gefährlichen Komponenten, mit denen Künstler und Künstlerinnen bei einem Konzert in Berührung kommen, sind mit einem RCD geschützt.

Wenn beispielsweise Wasser in einen Gitarrenverstärker eindringen würde und in der Folge Strom über das Instrument flösse, würde der RCD dies registrieren und die Energieversorgung abschalten, damit der Künstler beim Berühren der Gitarre keinen Stromschlag bekommt.

Noch sicherer bei Starkregen ist die E-Gitarre, wenn sie gar nicht erst über ein Kabel mit dem Gitarrenverstärker verbunden ist. Dafür gibt es drahtlose Technik, die zum Beispiel auch für Funkmikrofone verwendet wird. Der Künstler oder die Künstlerin trägt einen kleinen Sender am Gürtel, der batteriebetrieben wird und das Signal des Mikros oder der Gitarre an den Verstärker sendet. Gitarre und Mikro haben keine elektrische Verbindung zum Energieversorgungsnetz und können somit gar nicht “unter Strom stehen”.

Die Gefahr eines Stromschlags besteht also nicht mehr. Das heißt aber nicht, dass man solche Instrumente problemlos einem stundenlangen Regenguss aussetzen kann. Das Klavier, auf dem Swift bei ihrem verregneten Konzert Mitte Mai spielte, hielt zwar den Abend über durch, doch als Swift beim Konzert am folgenden Abend darauf spielen wollte, klimperte es plötzlich ohne ihr Zutun vor sich hin.

“Es hat gestern dreieinhalb Stunden lang geregnet und es wurde immer mehr”, sagte Swift entschuldigend. “Das hat offensichtlich die Tasten kaputtgemacht. Ich weiß nicht, wie gestern Abend überhaupt irgendwelche Instrumente funktioniert haben.”

Für einen Star wie Taylor Swift, zu deren Konzerten zehntausende Menschen kommen, gibt es ein schier unerschöpfliches Budget dafür, die Bühnentechnik wetterfest zu machen. Ein ganzes Expertenteam kümmert sich um nichts anderes. Für weniger bekannte Interpreten ist das nicht der Fall. Bei Privatveranstaltungen und kleineren Auftritten müssen Künstler und Künstlerinnen deshalb besonders vorsichtig sein.

In dem Online-Musikforum “The Gear Page” tauschen sich Mitglieder auch über die Frage aus, wie sicher ein Auftritt bei Regen ist. Ein User schreibt: “Meiner Meinung nach ist es so: Wenn du ein großer Star bist, der 30.000 Tickets für ein Konzert verkauft hat, und all die Menschen tauchen trotz des Regens auf, spiel. Aber sonst geh nach Hause.”

Ein weiterer User berichtet von seiner elektrisierenden Erfahrung bei einem verregneten Auftritt: “Ich habe vor ungefähr zehn Jahren auf einem Hochzeitsempfang gespielt, bei dem es in Strömen goss. Wir waren zwar unter einem Zelt, aber der Boden und alles andere wurde klitschnass, und ich konnte spüren, wie die Elektrizität durch meine Gitarrensaiten floss.” Wenn das Instrument bereits unter Strom steht, ist nichts mehr zu machen. “Ich habe den Gig abgebrochen, mein Equipment abgetrocknet und alles weggebracht.”

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