Ski alpin: Mikaela Shiffrin stellt Weltcup-Rekord von Lindsey Vonn ein
Mit dem Sieg beim Riesenslalom in Kranjska Gora feiert US-Star Mikaela Shiffrin ihren 82. Erfolg im alpinen Ski-Weltcup. Auch die Bestmarke des früheren schwedischen Ausnahmefahrers Ingemar Stenmark wackelt.
“Wenn ich Ski fahre, ist es wie ein Lied… Flow, Kraft, Rhythmus. Man kann nicht anders, als sich großartig zu fühlen”, schrieb Mikaela Shiffrin im vergangenen Jahr in den sozialen Netzwerken. Skifahren ist ihr Leben. Die 27-Jährige zählt unbestritten zu den stärksten Fahrerinnen der alpinen Skigeschichte, viele Expertinnen und Experten halten sie sogar für die Beste aller Zeiten. Jetzt hat Shiffrin ihrer Rekordsammlung eine weitere Bestmarke hinzugefügt: Ihr Sieg beim Riesenslalom in Kranjska Gora war Shiffrins 82. Weltcup-Erfolg.
Damit schloss die US-Amerikanerin zu ihrer Landsfrau Lindsey Vonn auf, die in den Bestenlisten der Skifahrerinnen bisher als alleinige Rekordhalterin geführt worden war. “Ich war unglaublich nervös im 2. Lauf, ich weiß gar nicht wieso”, sagte sie nach ihrem Sieg im ZDF-Interview. “Es ging gar nicht um die 82. Ich wollte einfach gut Ski fahren, aber ich war noch nie so nervös. Es ist jetzt sehr emotional.” Bei der Siegerehrung flossen bei Shiffrin dann auch ein paar Tränen.
“Wenn ich Ski fahre, ist es wie ein Lied… Flow, Kraft, Rhythmus. Man kann nicht anders, als sich großartig zu fühlen”, schrieb Mikaela Shiffrin im vergangenen Jahr in den sozialen Netzwerken. Skifahren ist ihr Leben. Die 27-Jährige zählt unbestritten zu den stärksten Fahrerinnen der alpinen Skigeschichte, viele Expertinnen und Experten halten sie sogar für die Beste aller Zeiten. Jetzt hat Shiffrin ihrer Rekordsammlung eine weitere Bestmarke hinzugefügt: Ihr Sieg beim Riesenslalom in Kranjska Gora war Shiffrins 82. Weltcup-Erfolg.
Kaum jemand zweifelt daran, dass Shiffrin weitere Weltcupsiege feiern und damit nicht nur an Vonn, sondern auch an Ingemar Stenmark vorbeiziehen wird. Der legendäre schwedische Skirennfahrer brachte es in seiner Karriere auf 86 Weltcup-Erfolge. Selbst die Traummarke von 100 Weltcup-Siegen scheint für Shiffrin in Reichweite – sollte sie nicht selbst die Reißleine ziehen und ihre Karriere beenden.
Rücktrittsgedanken nach Tod des Vaters
Das wäre schon einmal beinahe geschehen: nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters im Februar 2020. Jeff Shiffrin hatte das Dach des Familienhauses in Edwards im US-Bundesstaat Colorado reparieren wollen und war dabei abgestürzt. Der 65-Jährige erlag seinen schweren Kopfverletzungen. Shiffrin war untröstlich “über das unerwartete Ableben meines gutherzigen, liebevollen, fürsorglichen, geduldigen und wunderbaren Vaters”, wie sie auf Twitter schrieb. “Unsere Berge, unser Meer, unser Sonnenaufgang, unser Herz, unsere Seele, unser Alles. Er hat uns so viele wertvolle Lektionen gelehrt.”
Shiffrin brach nach dem Schicksalsschlag die Weltcupsaison ab. Monatelang war unklar, ob sie in den Skizirkus zurückkehren würde. “Ich wollte nicht mehr Ski fahren. Ich wollte nichts essen. Ich wollte nicht mehr schlafen”, sagte der US-Star später über diese schwere Zeit. In die Saison 2020/21 stieg sie verspätet ein. Als Shiffrin zehn Monate nach dem Tod ihres Vaters ihren 67. Weltcupsieg einfuhr, brach sie im Zielraum in Tränen aus. “Ich habe nicht gewusst, ob ich noch einmal auf dem Level fahren kann”, sagte sie. “Es braucht so viel Energie. Das ist ein Sieg für mein ganzes Team, für meine Mutter. Ich bin heute nicht allein gefahren.” Shiffrins Mutter Eileen hatte die Weltklassefahrerin noch bis 2019 trainiert, sich dann aber in die zweite Reihe zurückgezogen.
Shiffrins Eltern waren früher selbst Skirennen gefahren. Schon mit zweieinhalb Jahren stand Mikaela erstmals auf Skiern. Wie ihr älterer Bruder Taylor besuchte sie eine Eliteschule für Wintersportler im US-Bundesstaat Vermont. “Sie ist die Beste, die ich je gesehen habe”, sagte der damalige Schuldirektor über Shiffrin. Im März 2011 bestritt sie zwei Tage vor ihrem 16. Geburtstag ihr erstes Weltcuprennen, im Dezember 2012 stand sie beim Slalom in Are in Norwegen erstmals ganz oben auf dem Podest.
Vor allem in dieser Disziplin feierte Shiffrin nun Erfolge in Serie. 2013 wurde sie in Schladming in Österreich als 17-Jährige erstmals Slalom-Weltmeisterin, 2014 in Sotschi in Russland mit 18 Jahren Olympiasiegerin. Bis heute sammelte Shiffrin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften insgesamt 14 Medaillen, davon zweimal Olympisches Gold und sechs WM-Titel.
In der Weltcup-Saison 2015/16 versuchte sich Shiffrin auch erstmals in den Geschwindigkeitsdisziplinen Super-G und Abfahrt. Nach etwas Anlaufzeit feierte sie auch dort Weltcup-Siege. Shiffrin ist eine von nur sieben Skirennläuferinnen, die in allen fünf Weltcup-Disziplinen (Slalom, Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination) erfolgreich waren. Viermal – 2017, 2018, 2019 und 2022 – sicherte sich die US-Amerikanerin bisher den Gesamtweltcup.
“Ihr Ehrgeiz ist unglaublich, bei ihr ist 24 Stunden am Tag alles auf den Skisport ausgelegt”, sagte US-Techniktrainer Roland Pfeifer bereits 2013 über die damals 17 Jahre alte Shiffrin. Diesen Ehrgeiz hat sie bis heute nicht verloren. Shiffrin selbst sind ihre Erfolge manchmal nicht ganz geheuer: “Irgendwie ist es verrückt: Je mehr ich gewinne, desto mehr Angst habe ich davor, es künftig nicht mehr zu tun. Es ist ein unheimliches Gefühl”, sagte sie einmal. Bislang ist diese Angst eher unbegründet. Nicht nur sportlich, auch privat läuft es für den US-Superstar rund: Mit dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Gesamtweltcupsieger 2020, bildet Shiffrin ein Traumpaar des alpinen Skirennsports.
Ihre Ziele für diesen Winter haben sich nach der Einstellung des Vonn-Rekords allerdings nicht geändert. Anfang Februar stehen in Courchevel und Méribel die alpinen Ski-Weltmeisterschaften an. Spätestens dann würde Shiffrin gerne ihren 83. Sieg feiern und damit gleichzeitig eine goldene WM-Medaille gewinnen. “Es ging mir nicht um diesen Rekord. Ich habe versucht, deswegen meine Ziele nicht zu verändern”, sagte Shiffrin im Siegerinterview und äußerte, nachdem es in den vergangenen Wochen, Monate und Jahren oft um die Jagd auf die Weltcup-Bestmarke gegangen war, eine Hoffnung: “Vielleicht können wir jetzt endlich aufhören, darüber zu reden.”
“Wenn ich Ski fahre, ist es wie ein Lied… Flow, Kraft, Rhythmus. Man kann nicht anders, als sich großartig zu fühlen”, schrieb Mikaela Shiffrin im vergangenen Jahr in den sozialen Netzwerken. Skifahren ist ihr Leben. Die 27-Jährige zählt unbestritten zu den stärksten Fahrerinnen der alpinen Skigeschichte, viele Expertinnen und Experten halten sie sogar für die Beste aller Zeiten. Jetzt hat Shiffrin ihrer Rekordsammlung eine weitere Bestmarke hinzugefügt: Ihr Sieg beim Riesenslalom in Kranjska Gora war Shiffrins 82. Weltcup-Erfolg.
Damit schloss die US-Amerikanerin zu ihrer Landsfrau Lindsey Vonn auf, die in den Bestenlisten der Skifahrerinnen bisher als alleinige Rekordhalterin geführt worden war. “Ich war unglaublich nervös im 2. Lauf, ich weiß gar nicht wieso”, sagte sie nach ihrem Sieg im ZDF-Interview. “Es ging gar nicht um die 82. Ich wollte einfach gut Ski fahren, aber ich war noch nie so nervös. Es ist jetzt sehr emotional.” Bei der Siegerehrung flossen bei Shiffrin dann auch ein paar Tränen.
Rücktrittsgedanken nach Tod des Vaters
Kaum jemand zweifelt daran, dass Shiffrin weitere Weltcupsiege feiern und damit nicht nur an Vonn, sondern auch an Ingemar Stenmark vorbeiziehen wird. Der legendäre schwedische Skirennfahrer brachte es in seiner Karriere auf 86 Weltcup-Erfolge. Selbst die Traummarke von 100 Weltcup-Siegen scheint für Shiffrin in Reichweite – sollte sie nicht selbst die Reißleine ziehen und ihre Karriere beenden.
Das wäre schon einmal beinahe geschehen: nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters im Februar 2020. Jeff Shiffrin hatte das Dach des Familienhauses in Edwards im US-Bundesstaat Colorado reparieren wollen und war dabei abgestürzt. Der 65-Jährige erlag seinen schweren Kopfverletzungen. Shiffrin war untröstlich “über das unerwartete Ableben meines gutherzigen, liebevollen, fürsorglichen, geduldigen und wunderbaren Vaters”, wie sie auf Twitter schrieb. “Unsere Berge, unser Meer, unser Sonnenaufgang, unser Herz, unsere Seele, unser Alles. Er hat uns so viele wertvolle Lektionen gelehrt.”
Shiffrin brach nach dem Schicksalsschlag die Weltcupsaison ab. Monatelang war unklar, ob sie in den Skizirkus zurückkehren würde. “Ich wollte nicht mehr Ski fahren. Ich wollte nichts essen. Ich wollte nicht mehr schlafen”, sagte der US-Star später über diese schwere Zeit. In die Saison 2020/21 stieg sie verspätet ein. Als Shiffrin zehn Monate nach dem Tod ihres Vaters ihren 67. Weltcupsieg einfuhr, brach sie im Zielraum in Tränen aus. “Ich habe nicht gewusst, ob ich noch einmal auf dem Level fahren kann”, sagte sie. “Es braucht so viel Energie. Das ist ein Sieg für mein ganzes Team, für meine Mutter. Ich bin heute nicht allein gefahren.” Shiffrins Mutter Eileen hatte die Weltklassefahrerin noch bis 2019 trainiert, sich dann aber in die zweite Reihe zurückgezogen.
Shiffrins Eltern waren früher selbst Skirennen gefahren. Schon mit zweieinhalb Jahren stand Mikaela erstmals auf Skiern. Wie ihr älterer Bruder Taylor besuchte sie eine Eliteschule für Wintersportler im US-Bundesstaat Vermont. “Sie ist die Beste, die ich je gesehen habe”, sagte der damalige Schuldirektor über Shiffrin. Im März 2011 bestritt sie zwei Tage vor ihrem 16. Geburtstag ihr erstes Weltcuprennen, im Dezember 2012 stand sie beim Slalom in Are in Norwegen erstmals ganz oben auf dem Podest.
Mit 17 Jahren Weltmeisterin, mit 18 Olympiasiegerin
Vor allem in dieser Disziplin feierte Shiffrin nun Erfolge in Serie. 2013 wurde sie in Schladming in Österreich als 17-Jährige erstmals Slalom-Weltmeisterin, 2014 in Sotschi in Russland mit 18 Jahren Olympiasiegerin. Bis heute sammelte Shiffrin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften insgesamt 14 Medaillen, davon zweimal Olympisches Gold und sechs WM-Titel.
Weltcupsiege in allen Disziplinen
In der Weltcup-Saison 2015/16 versuchte sich Shiffrin auch erstmals in den Geschwindigkeitsdisziplinen Super-G und Abfahrt. Nach etwas Anlaufzeit feierte sie auch dort Weltcup-Siege. Shiffrin ist eine von nur sieben Skirennläuferinnen, die in allen fünf Weltcup-Disziplinen (Slalom, Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination) erfolgreich waren. Viermal – 2017, 2018, 2019 und 2022 – sicherte sich die US-Amerikanerin bisher den Gesamtweltcup.
“Ihr Ehrgeiz ist unglaublich, bei ihr ist 24 Stunden am Tag alles auf den Skisport ausgelegt”, sagte US-Techniktrainer Roland Pfeifer bereits 2013 über die damals 17 Jahre alte Shiffrin. Diesen Ehrgeiz hat sie bis heute nicht verloren. Shiffrin selbst sind ihre Erfolge manchmal nicht ganz geheuer: “Irgendwie ist es verrückt: Je mehr ich gewinne, desto mehr Angst habe ich davor, es künftig nicht mehr zu tun. Es ist ein unheimliches Gefühl”, sagte sie einmal. Bislang ist diese Angst eher unbegründet. Nicht nur sportlich, auch privat läuft es für den US-Superstar rund: Mit dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Gesamtweltcupsieger 2020, bildet Shiffrin ein Traumpaar des alpinen Skirennsports.
Ihre Ziele für diesen Winter haben sich nach der Einstellung des Vonn-Rekords allerdings nicht geändert. Anfang Februar stehen in Courchevel und Méribel die alpinen Ski-Weltmeisterschaften an. Spätestens dann würde Shiffrin gerne ihren 83. Sieg feiern und damit gleichzeitig eine goldene WM-Medaille gewinnen. “Es ging mir nicht um diesen Rekord. Ich habe versucht, deswegen meine Ziele nicht zu verändern”, sagte Shiffrin im Siegerinterview und äußerte, nachdem es in den vergangenen Wochen, Monate und Jahren oft um die Jagd auf die Weltcup-Bestmarke gegangen war, eine Hoffnung: “Vielleicht können wir jetzt endlich aufhören, darüber zu reden.”