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Ex-Abgeordnete in Afghanistan ermordet

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind eine frühere Parlamentsabgeordnete und ihr Leibwächter getötet worden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Es ist ein weiterer Mord an einer Frau seit der Machtübernahme der Taliban.

Die Polizei in der afghanischen Hauptstadt bestätigte, Mursal Nabisada sei in der Nacht zum Sonntag “zusammen mit einem ihrer Leibwächter in ihrem Haus erschossen” worden. Bei dem Angriff sei ein Bruder der Ex-Abgeordneten verletzt worden. Die Hintergründe seien noch unklar.

Die 32-jährige Nabisada stammte aus der östlichen Provinz Nangarhar und war 2018 als Abgeordnete in das Parlament in Kabul gewählt worden. Nabisada hatte sich vor etwa vier Monaten in einem TV-Interview zur Einschränkung der Frauenrechte durch die herrschenden Taliban geäußert. Dem Sender hatte sie gesagt, sie arbeite nun für eine Nichtregierungsorganisation. Andere Politikerinnen haben das Land seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban  verlassen. Morde an jungen Frauen haben zugenommen, seitdem die Taliban an der Macht sind.

Die Polizei in der afghanischen Hauptstadt bestätigte, Mursal Nabisada sei in der Nacht zum Sonntag “zusammen mit einem ihrer Leibwächter in ihrem Haus erschossen” worden. Bei dem Angriff sei ein Bruder der Ex-Abgeordneten verletzt worden. Die Hintergründe seien noch unklar.

Die ehemalige Abgeordnete Mariam Solaimanchil bezeichnete Nabisada auf Twitter als “furchtlose Vorkämpferin für Afghanistan” und als “wahre Pionierin (…), die für das eintrat, an das sie glaubte, selbst im Angesicht der Gefahr.” Obwohl sie Afghanistan hätte verlassen können, habe sie sich entschieden zu bleiben und für ihr Volk zu kämpfen.

2018 ins Kabuler Parlament gewählt

“Ich bin traurig und wütend und möchte, dass die Welt es erfährt”, twitterte Hannah Neumann, Mitglied des Europäischen Parlaments. Nabisada sei im Dunkeln getötet worden, doch die Taliban “etablieren ihr System der Geschlechter-Apartheid im vollen Tageslicht”. Während der zwei Jahrzehnte der von den USA angeführten Stabilisierungsmission in Afghanistan waren viele Frauen in wichtigen Positionen tätig, etwa als Richterinnen, Journalistinnen und Politikerinnen.

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 wurden Frauen rasch aus fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens verdrängt. Ihnen wurde der Zugang zu Bildung, zu Berufen im öffentlichen Sektor und sogar der Besuch öffentlicher Parks verboten. Außerdem müssen sich Frauen nach Anordnung der Taliban in der Öffentlichkeit bedecken, möglichst mit einem Ganzkörperschleier.

haz/uh (afp, dpa)

Die Polizei in der afghanischen Hauptstadt bestätigte, Mursal Nabisada sei in der Nacht zum Sonntag “zusammen mit einem ihrer Leibwächter in ihrem Haus erschossen” worden. Bei dem Angriff sei ein Bruder der Ex-Abgeordneten verletzt worden. Die Hintergründe seien noch unklar.

Die 32-jährige Nabisada stammte aus der östlichen Provinz Nangarhar und war 2018 als Abgeordnete in das Parlament in Kabul gewählt worden. Nabisada hatte sich vor etwa vier Monaten in einem TV-Interview zur Einschränkung der Frauenrechte durch die herrschenden Taliban geäußert. Dem Sender hatte sie gesagt, sie arbeite nun für eine Nichtregierungsorganisation. Andere Politikerinnen haben das Land seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban  verlassen. Morde an jungen Frauen haben zugenommen, seitdem die Taliban an der Macht sind.

2018 ins Kabuler Parlament gewählt

Die ehemalige Abgeordnete Mariam Solaimanchil bezeichnete Nabisada auf Twitter als “furchtlose Vorkämpferin für Afghanistan” und als “wahre Pionierin (…), die für das eintrat, an das sie glaubte, selbst im Angesicht der Gefahr.” Obwohl sie Afghanistan hätte verlassen können, habe sie sich entschieden zu bleiben und für ihr Volk zu kämpfen.

“Ich bin traurig und wütend und möchte, dass die Welt es erfährt”, twitterte Hannah Neumann, Mitglied des Europäischen Parlaments. Nabisada sei im Dunkeln getötet worden, doch die Taliban “etablieren ihr System der Geschlechter-Apartheid im vollen Tageslicht”. Während der zwei Jahrzehnte der von den USA angeführten Stabilisierungsmission in Afghanistan waren viele Frauen in wichtigen Positionen tätig, etwa als Richterinnen, Journalistinnen und Politikerinnen.

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 wurden Frauen rasch aus fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens verdrängt. Ihnen wurde der Zugang zu Bildung, zu Berufen im öffentlichen Sektor und sogar der Besuch öffentlicher Parks verboten. Außerdem müssen sich Frauen nach Anordnung der Taliban in der Öffentlichkeit bedecken, möglichst mit einem Ganzkörperschleier.

haz/uh (afp, dpa)

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