Rudi Völler vor “wichtiger Aufgabe” als DFB-Sportchef
Rudi Völler wird als neuer DFB-Sportchef vorgestellt und tritt sein Amt bei der Nationalmannschaft ab Februar an. Der 62-Jährige musste sich erst überzeugen lassen, freut sich jetzt aber auf die Herausforderung.
Ob es denn keinen andere gebe, der es machen kann, habe er DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke gefragt, erzählt Rudi Völler bei seiner Vorstellung als neuer DFB-Sportchef. Watzke hatte wissen wollen, ob Völler die Rolle als Geschäftsführer der Nationalmannschaft bis zur EM 2024 übernehmen wolle. Völler wollte erst nicht. Am Ende habe er sich aber überzeugen lassen und bereit erklärt. “Ich gehe mit sehr viel Elan und Freude an die Aufgabe heran”, sagte er bei seiner ersten Pressekonferenz am Freitagmittag in Frankfurt am Main. Völler, der seine neue Funktion offiziell zum 1. Februar aufnehmen wird, sprach von einer “wichtigen Aufgabe” und einem “kleinen Déjà-vu” beim DFB.
Ein langer Entscheidungsprozess sei es allerdings nicht gewesen, erklärte Watzke. “Wir haben einfach zusammen gesessen und ich habe gesagt: Rudi, das wäre doch was für dich.” Man habe tiefgehende Gespräche geführt, es sei aber am Ende eine Entscheidung aus dem Bauch heraus gewesen. “Ich wollte es zu Beginn nicht unbedingt machen”, sagte Völler, der nach seinem Abschied als sportlicher Geschäftsführer bei Bayer 04 Leverkusen im vergangenen Sommer eigentlich keine Funktion mehr übernehmen wollte.
Ob es denn keinen andere gebe, der es machen kann, habe er DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke gefragt, erzählt Rudi Völler bei seiner Vorstellung als neuer DFB-Sportchef. Watzke hatte wissen wollen, ob Völler die Rolle als Geschäftsführer der Nationalmannschaft bis zur EM 2024 übernehmen wolle. Völler wollte erst nicht. Am Ende habe er sich aber überzeugen lassen und bereit erklärt. “Ich gehe mit sehr viel Elan und Freude an die Aufgabe heran”, sagte er bei seiner ersten Pressekonferenz am Freitagmittag in Frankfurt am Main. Völler, der seine neue Funktion offiziell zum 1. Februar aufnehmen wird, sprach von einer “wichtigen Aufgabe” und einem “kleinen Déjà-vu” beim DFB.
Doch die kurze Zeit bis zur EURO 2024 und die Tatsache, dass diese als Heim-EM auch noch eine ganze besondere für den DFB sei, habe ihn schließlich umgestimmt. “Wenn ihr das alle befürwortet, bin ich bereit”, habe Völler dann laut Watzke in einer Runde mit ihm und DFB-Präsident Bernd Neuendorf gesagt. Völler betonte, dass er daran glaubt, dass die deutsche Mannschaft eine erfolgreiche EM 2024 spielen kann. “Das ist meine feste Überzeugung.”
Kernaufgabe Nationalmannschaft
Völler sei ausschließlich und ausdrücklich nur für den sportlichen Bereich, die Junioren und die A-Nationalmannschaft zuständig, betonte DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit Blick auf das vielseitige Aufgabenfeld, dass Völlers Vorgänger als Leiter der Nationalmannschaft Oliver Bierhoff im DFB auf sich vereint hatte. Völler verfüge nicht nur über Sachverstand, sondern sei auch jemand mit dem es eine gute und wichtige Vertrauensbasis gibt, sagte Neuendorf und sprach von großen Sympathien für den 62-Jährigen. Mit Völler verbinde ihn eine lange Freundschaft, sagte Watzke. Er unterscheide nicht in alt oder jung, sondern nur in gut oder schlecht. “Und Rudi ist sehr gut.”
Mit Bundestrainer Hansi Flick habe er telefonisch Kontakt gehabt, sagte Völler. Nach dessen Rückkehr aus dem Urlaub, wolle er sich dann schnellstmöglich persönlich mit dem Bundestrainer treffen. “Meine Hauptaufgabe wird es sein, mit Acki [Watzke, Anm. d. Red.] in Kontakt zu sein, aber auch mit Oliver Kahn [Mitglied des DFB-Beratergremiums, Anm. d. Red.] in München und anderen Klubs”, sagte Völler. Wichtig sei es, die Ausbildung und deren Struktur im DFB wieder besser zu fördern. Ob dabei in den vergangenen Jahren Fehler gemacht wurden, wisse er nicht, sagte Völler, betonte aber auch, dass der DFB hierbei nicht in der alleinigen Verantwortung stehe, sondern genauso die Bundesliga-Klubs.
“Es kann nur zusammen bewältigt werden”, sagte Völler hinsichtlich der Herausforderung für Verband und Vereine, den deutschen Fußball international nach der enttäuschenden WM in Katar wieder wettbewerbsfähiger zu machen. “Hin und wieder musst du auch als Jugendlicher mal einen Zweikampf gewinnen. Nur so geht’s”, sagte Völler wohl bewusst überspitzt. Wichtig sei es vor allem, die Fans zurückzugewinnen und wieder besseren Fußball zu spielen. “Das Allerwichtigste ist der sportliche Erfolg”, sagte Völler im Hinblick auf die EM. “Dass wir uns sportlich gut verkaufen, aber uns auch im Vorfeld volksnäher geben.”
Angesprochen auf das PR-Debakel rund um die One Love-Binde und die Auseinandersetzung mit der FIFA erklärte Neuendorf, er sei bei der WM erst seit acht Monaten im Amt gewesen und habe wenige Erfahrung mit dem Weltverband gehabt. “Aber ich habe meine Erfahrungen mit der FIFA gemacht.”
“Wir haben tolle Spieler”, sagte Völler und nannte unter anderem die beiden deutschen Top-Talente Jamal Musiala vom FC Bayern, der bei der WM in Katar bereits zum Team gehört hatte, und Leverkusens Florian Wirtz, der nach einem Kreuzbandriss und monatelanger Pause vor seinem Comeback für die Werkself in der Bundesliga steht.
Eigentlich war Völler seit vergangenem Jahr schon in Fußball-Rente – im Sommer 2022 hörte er als Geschäftsführer in Leverkusen auf. Bereits im Jahr 2000 war Völler in größter DFB-Not eingesprungen, damals sogar als Teamchef. Er führte die DFB-Auswahl ins WM-Finale 2002, nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2004 war dann allerdings Schluss. Für viele deutsche Fans gilt der Weltmeister von 1990, der auf eine enorm erfolgreiche Spielerkarriere zurückblicken kann, als Idol. Das Lied “Es gibt nur ein’ Rudi Völler” ist Fußballkult.
“Mit seiner Art und seinen Erfolgen hat er als Spieler, Trainer und Manager die Fans begeistert. Gerade durch seine Erfahrung bei der Nationalmannschaft und die langjährige Arbeit bei Bayer Leverkusen ist er die richtige Besetzung für die kommenden Aufgaben”, sagte Bundestrainer Flick in der DFB-Mitteilung zur Verpflichtung Völlers.
Parallel zur EM-Vorbereitung läuft der Reformprozess der Nationalmannschaft weiter. In den nach dem WM-Debakel in Katar gegründeten DFB-Arbeitsgruppen werde die Struktur der DFB-GmbH kritisch beäugt, erklärte Neuendorf und kündigte an, dass man die fünf Geschäftsbereiche und auch besonders die Arbeit in der DFB-Akademie auf den Prüfstand stellen wolle.
Nach dem WM-Vorrunden-Aus Anfang Dezember in Katar und dem darauf folgenden Rücktritt von Geschäftsführer Oliver Bierhoff hatte Neuendorf zwei Arbeitsgruppen gegründet. Eine mit prominenten Funktionären um Watzke und Karl-Heinz Rummenigge besetzte Task Force hatte Völler als Geschäftsführer für die A-Auswahl bis zur Heim-EM 2024 in Position gebracht. Diese Gruppe soll laut Neuendorf trotz der Klärung der wichtigsten Personalie aber weiter wirken. Eine andere Gruppe um EM-Chefplaner Philipp Lahm hat die DFB-Strukturen genauer im Blick.
Ob es denn keinen andere gebe, der es machen kann, habe er DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke gefragt, erzählt Rudi Völler bei seiner Vorstellung als neuer DFB-Sportchef. Watzke hatte wissen wollen, ob Völler die Rolle als Geschäftsführer der Nationalmannschaft bis zur EM 2024 übernehmen wolle. Völler wollte erst nicht. Am Ende habe er sich aber überzeugen lassen und bereit erklärt. “Ich gehe mit sehr viel Elan und Freude an die Aufgabe heran”, sagte er bei seiner ersten Pressekonferenz am Freitagmittag in Frankfurt am Main. Völler, der seine neue Funktion offiziell zum 1. Februar aufnehmen wird, sprach von einer “wichtigen Aufgabe” und einem “kleinen Déjà-vu” beim DFB.
Ein langer Entscheidungsprozess sei es allerdings nicht gewesen, erklärte Watzke. “Wir haben einfach zusammen gesessen und ich habe gesagt: Rudi, das wäre doch was für dich.” Man habe tiefgehende Gespräche geführt, es sei aber am Ende eine Entscheidung aus dem Bauch heraus gewesen. “Ich wollte es zu Beginn nicht unbedingt machen”, sagte Völler, der nach seinem Abschied als sportlicher Geschäftsführer bei Bayer 04 Leverkusen im vergangenen Sommer eigentlich keine Funktion mehr übernehmen wollte.
Kernaufgabe Nationalmannschaft
Doch die kurze Zeit bis zur EURO 2024 und die Tatsache, dass diese als Heim-EM auch noch eine ganze besondere für den DFB sei, habe ihn schließlich umgestimmt. “Wenn ihr das alle befürwortet, bin ich bereit”, habe Völler dann laut Watzke in einer Runde mit ihm und DFB-Präsident Bernd Neuendorf gesagt. Völler betonte, dass er daran glaubt, dass die deutsche Mannschaft eine erfolgreiche EM 2024 spielen kann. “Das ist meine feste Überzeugung.”
Völler sei ausschließlich und ausdrücklich nur für den sportlichen Bereich, die Junioren und die A-Nationalmannschaft zuständig, betonte DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit Blick auf das vielseitige Aufgabenfeld, dass Völlers Vorgänger als Leiter der Nationalmannschaft Oliver Bierhoff im DFB auf sich vereint hatte. Völler verfüge nicht nur über Sachverstand, sondern sei auch jemand mit dem es eine gute und wichtige Vertrauensbasis gibt, sagte Neuendorf und sprach von großen Sympathien für den 62-Jährigen. Mit Völler verbinde ihn eine lange Freundschaft, sagte Watzke. Er unterscheide nicht in alt oder jung, sondern nur in gut oder schlecht. “Und Rudi ist sehr gut.”
Mit Bundestrainer Hansi Flick habe er telefonisch Kontakt gehabt, sagte Völler. Nach dessen Rückkehr aus dem Urlaub, wolle er sich dann schnellstmöglich persönlich mit dem Bundestrainer treffen. “Meine Hauptaufgabe wird es sein, mit Acki [Watzke, Anm. d. Red.] in Kontakt zu sein, aber auch mit Oliver Kahn [Mitglied des DFB-Beratergremiums, Anm. d. Red.] in München und anderen Klubs”, sagte Völler. Wichtig sei es, die Ausbildung und deren Struktur im DFB wieder besser zu fördern. Ob dabei in den vergangenen Jahren Fehler gemacht wurden, wisse er nicht, sagte Völler, betonte aber auch, dass der DFB hierbei nicht in der alleinigen Verantwortung stehe, sondern genauso die Bundesliga-Klubs.
“Es kann nur zusammen bewältigt werden”, sagte Völler hinsichtlich der Herausforderung für Verband und Vereine, den deutschen Fußball international nach der enttäuschenden WM in Katar wieder wettbewerbsfähiger zu machen. “Hin und wieder musst du auch als Jugendlicher mal einen Zweikampf gewinnen. Nur so geht’s”, sagte Völler wohl bewusst überspitzt. Wichtig sei es vor allem, die Fans zurückzugewinnen und wieder besseren Fußball zu spielen. “Das Allerwichtigste ist der sportliche Erfolg”, sagte Völler im Hinblick auf die EM. “Dass wir uns sportlich gut verkaufen, aber uns auch im Vorfeld volksnäher geben.”
Völler: “Haben tolle Spieler”
Angesprochen auf das PR-Debakel rund um die One Love-Binde und die Auseinandersetzung mit der FIFA erklärte Neuendorf, er sei bei der WM erst seit acht Monaten im Amt gewesen und habe wenige Erfahrung mit dem Weltverband gehabt. “Aber ich habe meine Erfahrungen mit der FIFA gemacht.”
Rückkehr nach fast 20 Jahren
“Wir haben tolle Spieler”, sagte Völler und nannte unter anderem die beiden deutschen Top-Talente Jamal Musiala vom FC Bayern, der bei der WM in Katar bereits zum Team gehört hatte, und Leverkusens Florian Wirtz, der nach einem Kreuzbandriss und monatelanger Pause vor seinem Comeback für die Werkself in der Bundesliga steht.
Eigentlich war Völler seit vergangenem Jahr schon in Fußball-Rente – im Sommer 2022 hörte er als Geschäftsführer in Leverkusen auf. Bereits im Jahr 2000 war Völler in größter DFB-Not eingesprungen, damals sogar als Teamchef. Er führte die DFB-Auswahl ins WM-Finale 2002, nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2004 war dann allerdings Schluss. Für viele deutsche Fans gilt der Weltmeister von 1990, der auf eine enorm erfolgreiche Spielerkarriere zurückblicken kann, als Idol. Das Lied “Es gibt nur ein’ Rudi Völler” ist Fußballkult.
“Mit seiner Art und seinen Erfolgen hat er als Spieler, Trainer und Manager die Fans begeistert. Gerade durch seine Erfahrung bei der Nationalmannschaft und die langjährige Arbeit bei Bayer Leverkusen ist er die richtige Besetzung für die kommenden Aufgaben”, sagte Bundestrainer Flick in der DFB-Mitteilung zur Verpflichtung Völlers.
Expertenrat macht weiter
Parallel zur EM-Vorbereitung läuft der Reformprozess der Nationalmannschaft weiter. In den nach dem WM-Debakel in Katar gegründeten DFB-Arbeitsgruppen werde die Struktur der DFB-GmbH kritisch beäugt, erklärte Neuendorf und kündigte an, dass man die fünf Geschäftsbereiche und auch besonders die Arbeit in der DFB-Akademie auf den Prüfstand stellen wolle.
Nach dem WM-Vorrunden-Aus Anfang Dezember in Katar und dem darauf folgenden Rücktritt von Geschäftsführer Oliver Bierhoff hatte Neuendorf zwei Arbeitsgruppen gegründet. Eine mit prominenten Funktionären um Watzke und Karl-Heinz Rummenigge besetzte Task Force hatte Völler als Geschäftsführer für die A-Auswahl bis zur Heim-EM 2024 in Position gebracht. Diese Gruppe soll laut Neuendorf trotz der Klärung der wichtigsten Personalie aber weiter wirken. Eine andere Gruppe um EM-Chefplaner Philipp Lahm hat die DFB-Strukturen genauer im Blick.