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Grieche Ginnis fährt sensationell auf Slalom-Podium

Beim Weltcup-Slalom in Chamonix schafft AJ Ginnis, was vor ihm nie eine Grieche geschafft hat: Der Außenseiter klettert mit einem sensationellen 2. Lauf auf Rang zwei – die Erfolgsgeschichte eines Comeback-Künstlers.

“Das ist ein Traum!”, sagte Alexander “AJ” Ginnis, nachdem er beim Weltcup-Slalom in Chamonix als erster Grieche in der Geschichte des alpinen Skisports auf ein Weltcup-Podium gefahren war. “Ich bin 28 Jahre alt, ich musste mir so oft den Arsch aufreißen, und dass es jetzt endlich klappt, ist einfach nur wow. Ich glaube, ich habe es noch nicht begriffen. Es könnte ein paar Stunden, vielleicht ein paar Tage dauern, bis ich begreife, was gerade passiert ist.”

Alle Konkurrenten freuten sich mit ihm, sein Team hob ihn auf die Schultern und feierten den “Mann des Tages”, der den eigentlichen Sieger, Ramon Zenhäusern aus der Schweiz, bei Weitem überstrahlte. Ginnis’ bisherige Weltcup-Bestleistung war ein 11. Platz, der auch das beste Ergebnis eines griechischen Skifahrers gewesen war. Von den 44 Weltcup-Slaloms, in denen er bislang an den Start gegangen war, hatte er nur vier beendet.

“Das ist ein Traum!”, sagte Alexander “AJ” Ginnis, nachdem er beim Weltcup-Slalom in Chamonix als erster Grieche in der Geschichte des alpinen Skisports auf ein Weltcup-Podium gefahren war. “Ich bin 28 Jahre alt, ich musste mir so oft den Arsch aufreißen, und dass es jetzt endlich klappt, ist einfach nur wow. Ich glaube, ich habe es noch nicht begriffen. Es könnte ein paar Stunden, vielleicht ein paar Tage dauern, bis ich begreife, was gerade passiert ist.”

Doch es war nicht nur die Tatsache, dass Ginnis, Sohn einer Griechin und eines US-Amerikaners, aus einem für Wintersport exotischen Land kommt, sondern auch, dass seine Karriere von vielen schweren Verletzungen geprägt war und er sich immer wieder zurück kämpfen musste. “Ich bin an der griechischen Küste aufgewachsen. Mein Vater war ein Skifanatiker, meine Familie auch. Wir hatten eine Hütte auf dem Mount Parnassus, wo wir jedes Wochenende hinfuhren”, erinnerte sich Ginnis nach seinem größten Erfolg. “Als ich 12 war, zog mein Vater nach Österreich, ich zog mit ihm, lernte die Sprache und wie man Skirennen fährt.”

Aufgewachsen an der Küste

Ginnis besaß so viel Talent, dass er auf eine professionelle Ski-Karriere setzte und im Alter von 15 Jahren nach Vermont in die USA umzog und an eine auf Skisport spezialisierte Schule wechselte. Bereits mit 16 gewann er dann seine ersten internationalen Rennen. Dann aber wurde sein steiler Aufstieg durch einen Kreuzbandriss jäh gebremst. Für die Olympischen Spiele in Sotschi konnte er sich verletzungsbedingt nicht qualifizieren. Es folgte der nächste Schicksalsschlag: Ginnis Vater starb. Mit Hilfe eines Fundraisings schaffte er es im Dezember 2014 in Madonna Di Campiglio aber dennoch, erstmals im Weltcup zu starten. Zwei Jahre später – damals noch für den US-Skiverband – holte er an selber Stelle als 26. seine ersten Weltcup-Punkte.

Seit der Saison 2020/2021 fährt Ginnis für sein Geburtsland Griechenland – und das erfolgreich. Gleich im ersten Winter unter neuer Flagge, gab es weitere Weltcup-Punkte. Dann aber folgte die nächste schwere Knieverletzung, die ihn die gesamte Saison 2021/2022 kostete – entsprechend auch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking für Griechenland.

Nun ist er zurück. Im Dezember feierte Ginnis sein Comeback im Weltcup. Zwei Monate später folgte nun in Chamonix die – zumindest vorläufige – Krönung: Vom 23. Rang nach dem 1. Lauf schob er sich mit einer sensationellen Fahrt an fast allen Konkurrenten vorbei auf Rang zwei. “Es war schon immer ein verrückter Traum von uns, als erster Grieche auf dem Podium zu stehen. Dass es nun endlich klappt, ist einfach unglaublich, nach so vielen Hürden, so vielen Operationen.”

Ginnis wusste auch, bei wem er sich zu bedanken hatte: “Das US-Team hat mich zu dem Skifahrer gemacht, der ich heute bin, aber leider brauchte ich wegen meiner Verletzungen eine spezielle Behandlung”, sagte er. “Nach sechs Operationen musste ich die Dinge einfach anders angehen, und das Skifahren für Griechenland hat mir das ermöglicht.”

Am 6. Februar beginnen in Courchevel und Meribel die alpinen Ski-Weltmeisterschaften. AJ Ginnis scheint genau zum richtigen Zeitpunkt in Bestform zu sein. Vielleicht schreibt er nicht nur Weltcup- sondern schon bald auch WM-Geschichte für Griechenland.

asz/al (AP/dpa)

Skirennläufer AJ Ginnis beim Slalom in Chamonix

“Das ist ein Traum!”, sagte Alexander “AJ” Ginnis, nachdem er beim Weltcup-Slalom in Chamonix als erster Grieche in der Geschichte des alpinen Skisports auf ein Weltcup-Podium gefahren war. “Ich bin 28 Jahre alt, ich musste mir so oft den Arsch aufreißen, und dass es jetzt endlich klappt, ist einfach nur wow. Ich glaube, ich habe es noch nicht begriffen. Es könnte ein paar Stunden, vielleicht ein paar Tage dauern, bis ich begreife, was gerade passiert ist.”

Alle Konkurrenten freuten sich mit ihm, sein Team hob ihn auf die Schultern und feierten den “Mann des Tages”, der den eigentlichen Sieger, Ramon Zenhäusern aus der Schweiz, bei Weitem überstrahlte. Ginnis’ bisherige Weltcup-Bestleistung war ein 11. Platz, der auch das beste Ergebnis eines griechischen Skifahrers gewesen war. Von den 44 Weltcup-Slaloms, in denen er bislang an den Start gegangen war, hatte er nur vier beendet.

Aufgewachsen an der Küste

Doch es war nicht nur die Tatsache, dass Ginnis, Sohn einer Griechin und eines US-Amerikaners, aus einem für Wintersport exotischen Land kommt, sondern auch, dass seine Karriere von vielen schweren Verletzungen geprägt war und er sich immer wieder zurück kämpfen musste. “Ich bin an der griechischen Küste aufgewachsen. Mein Vater war ein Skifanatiker, meine Familie auch. Wir hatten eine Hütte auf dem Mount Parnassus, wo wir jedes Wochenende hinfuhren”, erinnerte sich Ginnis nach seinem größten Erfolg. “Als ich 12 war, zog mein Vater nach Österreich, ich zog mit ihm, lernte die Sprache und wie man Skirennen fährt.”

Ginnis besaß so viel Talent, dass er auf eine professionelle Ski-Karriere setzte und im Alter von 15 Jahren nach Vermont in die USA umzog und an eine auf Skisport spezialisierte Schule wechselte. Bereits mit 16 gewann er dann seine ersten internationalen Rennen. Dann aber wurde sein steiler Aufstieg durch einen Kreuzbandriss jäh gebremst. Für die Olympischen Spiele in Sotschi konnte er sich verletzungsbedingt nicht qualifizieren. Es folgte der nächste Schicksalsschlag: Ginnis Vater starb. Mit Hilfe eines Fundraisings schaffte er es im Dezember 2014 in Madonna Di Campiglio aber dennoch, erstmals im Weltcup zu starten. Zwei Jahre später – damals noch für den US-Skiverband – holte er an selber Stelle als 26. seine ersten Weltcup-Punkte.

Seit der Saison 2020/2021 fährt Ginnis für sein Geburtsland Griechenland – und das erfolgreich. Gleich im ersten Winter unter neuer Flagge, gab es weitere Weltcup-Punkte. Dann aber folgte die nächste schwere Knieverletzung, die ihn die gesamte Saison 2021/2022 kostete – entsprechend auch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking für Griechenland.

Nun ist er zurück. Im Dezember feierte Ginnis sein Comeback im Weltcup. Zwei Monate später folgte nun in Chamonix die – zumindest vorläufige – Krönung: Vom 23. Rang nach dem 1. Lauf schob er sich mit einer sensationellen Fahrt an fast allen Konkurrenten vorbei auf Rang zwei. “Es war schon immer ein verrückter Traum von uns, als erster Grieche auf dem Podium zu stehen. Dass es nun endlich klappt, ist einfach unglaublich, nach so vielen Hürden, so vielen Operationen.”

Viele Hürden und Operationen

Ginnis wusste auch, bei wem er sich zu bedanken hatte: “Das US-Team hat mich zu dem Skifahrer gemacht, der ich heute bin, aber leider brauchte ich wegen meiner Verletzungen eine spezielle Behandlung”, sagte er. “Nach sechs Operationen musste ich die Dinge einfach anders angehen, und das Skifahren für Griechenland hat mir das ermöglicht.”

Dank an das US-Team

Am 6. Februar beginnen in Courchevel und Meribel die alpinen Ski-Weltmeisterschaften. AJ Ginnis scheint genau zum richtigen Zeitpunkt in Bestform zu sein. Vielleicht schreibt er nicht nur Weltcup- sondern schon bald auch WM-Geschichte für Griechenland.

asz/al (AP/dpa)

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