Deutsch-Iraner in Teheran zum Tode verurteilt
Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den Deutsch-Iraner Sharmahd unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich. Die deutsche Außenministerin Baerbock kündigte eine “deutliche Reaktion” an.
Im Iran ist ein deutsch-iranischer Staatsbürger zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahdden unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich, wie das Justizportal Misan bekanntgab. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden, hieß es weiter.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete das Urteil als “absolut inakzeptabel”. “Nicht nur ist die Todesstrafe grausam, unmenschlich und erniedrigend, Djamshid Sharmahd hatte auch zu keinem Zeitpunkt nur den Ansatz eines fairen Prozesses”, hieß es in einer Erklärung Baerbocks in Berlin. Zugleich kündigte die Ministerin an, die Verhängung der Todesstrafe “wird eine deutliche Reaktion zur Folge haben”.
Im Iran ist ein deutsch-iranischer Staatsbürger zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahdden unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich, wie das Justizportal Misan bekanntgab. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden, hieß es weiter.
Die iranische Justiz macht Sharmahd für die Planung mehrerer Terroranschläge verantwortlich. Außerdem legte das Gericht ihm die Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten zur Last. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht. Gemäß islamischer Rechtsauffassung im Iran wurde der 67-Jährige wegen “Korruption auf Erden” angeklagt.
2020 in Dubai festgenommen
Sharmahd wurde im Sommer 2020 Berichten zufolge vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn in der Vergangenheit zurück. Sharmahd engagierte sich in den USA in der Exil-Oppositionsgruppe “Tondar” (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt.
Irans Justiz macht die Organisation für einen Anschlag im Jahr 2008 in einer Moschee der Stadt Shiras mit mehreren Toten verantwortlich. Drei Männer wurden deswegen bereits hingerichtet. Sharmahd beteiligte sich als Ingenieur und IT-Experte auch an einem Radioprogramm der Exilgruppe.
Auf der Webseite der Gruppe, die inzwischen gelöscht ist, hieß es 2019, die Radioshow sende Inhalte zu Politik, Geschichte, aber auch Anleitungen zum Widerstand. “Tondar” prangerte dort die Verfolgung seiner Mitglieder durch die Islamische Republik an. Unklar ist, ob Scharmahd konsularischen Beistand von der deutschen Botschaft in Teheran erhalten kann.
Der Iran behandelt Doppelstaatsbürger juristisch wie Iraner. Amnesty International hatte das Verfahren in der Vergangenheit als Schauprozess bezeichnet. CDU-Chef Friedrich Merz hatte Anfang Januar angekündigt, Sharmahds politische Patenschaft zu übernehmen. “Mit meiner Patenschaft will ich ein Zeichen setzen für alle Männer und Frauen, die im Iran für ein freies, selbst bestimmtes Leben kämpfen”, hieß es auf Merz’ Twitter-Account. “Die Welt schaut zu, was im Iran passiert.”
Derzeit sind mehrere europäische Staatsbürger im Iran inhaftiert, viele von ihnen besitzen auch die iranische Nationalität. Kritiker werfen dem Iran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Teheran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage.
nob/uh (dpa, afp, rtr)
Im Iran ist ein deutsch-iranischer Staatsbürger zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahdden unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich, wie das Justizportal Misan bekanntgab. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden, hieß es weiter.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete das Urteil als “absolut inakzeptabel”. “Nicht nur ist die Todesstrafe grausam, unmenschlich und erniedrigend, Djamshid Sharmahd hatte auch zu keinem Zeitpunkt nur den Ansatz eines fairen Prozesses”, hieß es in einer Erklärung Baerbocks in Berlin. Zugleich kündigte die Ministerin an, die Verhängung der Todesstrafe “wird eine deutliche Reaktion zur Folge haben”.
2020 in Dubai festgenommen
Die iranische Justiz macht Sharmahd für die Planung mehrerer Terroranschläge verantwortlich. Außerdem legte das Gericht ihm die Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten zur Last. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht. Gemäß islamischer Rechtsauffassung im Iran wurde der 67-Jährige wegen “Korruption auf Erden” angeklagt.
Sharmahd wurde im Sommer 2020 Berichten zufolge vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn in der Vergangenheit zurück. Sharmahd engagierte sich in den USA in der Exil-Oppositionsgruppe “Tondar” (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt.
Irans Justiz macht die Organisation für einen Anschlag im Jahr 2008 in einer Moschee der Stadt Shiras mit mehreren Toten verantwortlich. Drei Männer wurden deswegen bereits hingerichtet. Sharmahd beteiligte sich als Ingenieur und IT-Experte auch an einem Radioprogramm der Exilgruppe.
Auf der Webseite der Gruppe, die inzwischen gelöscht ist, hieß es 2019, die Radioshow sende Inhalte zu Politik, Geschichte, aber auch Anleitungen zum Widerstand. “Tondar” prangerte dort die Verfolgung seiner Mitglieder durch die Islamische Republik an. Unklar ist, ob Scharmahd konsularischen Beistand von der deutschen Botschaft in Teheran erhalten kann.
Konsularischer Beistand unklar
Der Iran behandelt Doppelstaatsbürger juristisch wie Iraner. Amnesty International hatte das Verfahren in der Vergangenheit als Schauprozess bezeichnet. CDU-Chef Friedrich Merz hatte Anfang Januar angekündigt, Sharmahds politische Patenschaft zu übernehmen. “Mit meiner Patenschaft will ich ein Zeichen setzen für alle Männer und Frauen, die im Iran für ein freies, selbst bestimmtes Leben kämpfen”, hieß es auf Merz’ Twitter-Account. “Die Welt schaut zu, was im Iran passiert.”
CDU-Chef übernahm Patenschaft für Sharmahd
Derzeit sind mehrere europäische Staatsbürger im Iran inhaftiert, viele von ihnen besitzen auch die iranische Nationalität. Kritiker werfen dem Iran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Teheran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage.
nob/uh (dpa, afp, rtr)