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Frankreichs Nationaltrainerin Corinne Diacre vor dem Aus?

Fünf Monate vor der WM spitzt sich die Krise in Frankreichs Frauenfußball zu. Nun trat auch der wichtigste Fürsprecher von Nationaltrainerin Corinne Diacre im französischen Fußballverband zurück.

Die Luft für Corinne Diacre wird immer dünner. Mit dem langjährigen Präsidenten Noel Le Graet verabschiedete sich jetzt endgültig jener Funktionär innerhalb des französischen Fußballverbands FFF, der in den vergangenen Jahren immer wieder seine schützende Hand über die umstrittene Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft gehalten hatte.

Le Graet verkündete bei einer FFF-Vorstandssitzung am Dienstagabend seinen Rücktritt. Bereits seit dem 11. Januar hatte der 81-Jährige seinen Posten ruhen lassen. Le Graet, der seit 2011 an der Spitze der FFF stand, war unter anderem sexuelle Belästigung und Mobbing vorgeworfen worden, auch die französische Staatsanwaltschaft hatte gegen den Fußballchef ermittelt.

Die Luft für Corinne Diacre wird immer dünner. Mit dem langjährigen Präsidenten Noel Le Graet verabschiedete sich jetzt endgültig jener Funktionär innerhalb des französischen Fußballverbands FFF, der in den vergangenen Jahren immer wieder seine schützende Hand über die umstrittene Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft gehalten hatte.

Nationaltrainerin Diacre hatte sich stets auf den Rückhalt Le Graets verlassen können. Noch nach dem Halbfinal-K.o. der Französinnen gegen Deutschland bei der EM 2022 in England hatte der Präsident dafür gesorgt, dass Diacres Vertrag bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris verlängert wurde. Aktuell sieht es jedoch eher danach aus, als würde die 48-Jährige bereits bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland und Australien (20. Juli bis 20. August) nicht mehr auf der französischen Bank sitzen. Eine kleine Arbeitsgruppe des Verbands soll über die Zukunft Diacres befinden und bis zur nächsten FFF-Vorstandssitzung am 9. März Bericht erstatten. 

Rücktritt dreier Stars

“Wir haben die besten Spielerinnen Europas, vielleicht der Welt, aber wir schaffen es nicht, Erfolge zu erzielen”, sagte Jean-Michel Aulas, Präsident von Olympique Lyon und einflussreiches Mitglied des FFF-Exekutivkomitees, am Montag in einem Interview der Zeitung “L’Equipe”. Er sprach mit Blick auf den stark wackelnden Stuhl Diacres von einer wohl “unumkehrbaren Situation”.

In den vergangenen Tagen hatte sich der Druck auf die Nationaltrainerin massiv erhöht. Gleich drei Leistungsträgerinnen des Nationalteams hatten ihren Rücktritt erklärt: Abwehrchefin Wendie Renard und anschließend unter Berufung auf die Entscheidung der Kapitänin auch die derzeit besten französischen Angreiferinnen Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto. “Die Botschaft der besten französischen Spielerinnen, die auch zu den besten der Welt gehören, kann der Verband nicht aussitzen”, fand FFF-Funktionär Aulas.

 

Auch wenn keine der Spielerinnen Diacre beim Namen nannte, wurde klar, dass diese gemeint war. “Ich kann das derzeitige System nicht mehr gutheißen, das von den Anforderungen des höchsten Niveaus weit entfernt ist”, begründete Renard ihren Rückzug nach 142 Länderspielen. Katoto erklärte, sie stimme nicht mehr mit dem “Teammanagement und den [von ihm – Anm. d. Red.] vermittelten Werten” überein. Diani machte klar, dass sie wieder bereit sei, für die Équipe Tricolore zu spielen, sobald die “nötigen tiefgreifenden Änderungen” umgesetzt seien. Auch Renard und Katoto ließen sich für diesen Fall eine Hintertür offen.

Corinne Diacre steht seit Jahren wegen ihres autoritären Führungsstils in der Kritik. Nach dem Viertelfinal-K.o. der Französinnen bei der Heim-WM 2019 warf die damalige Teamkapitänin Amandine Henry der Trainerin einen “granitharten und taktlosen” Stil vor. Diacre warf Henry umgehend aus der Nationalmannschaft – mit einem Telefonat, das nach Angaben der Spielerin keine 15 Sekunden dauerte.

Schon als Spielerin war Diacre, die 121 Länderspiele bestritt und zeitweise auch Kapitänin des Nationalteams war, der Ruf vorausgeeilt, fast schon fanatisch auf Disziplin zu setzen. Nach dem Ende der aktiven Karriere machte Diacre 2014 als erste Frau den höchsten Trainerschein der FFF, der sie auch berechtigte, Männerteams zu trainieren.

Bis 2017 betreute sie den französischen Zweitligisten Clermont Foot Auvergne 63, ehe sie zum französischen Verband wechselte. Für den ersehnten ersten großen Titel der französischen Fußballerinnen konnte Diacre bislang nicht sorgen. Noch nie stand eine Équipe Tricolore der Frauen im Finale eines großen Turniers.

Alexandra Popp erzielt im EM-Halbfinale 2022 gegen Frankreich das 1:0 für Deutschland.

Die Luft für Corinne Diacre wird immer dünner. Mit dem langjährigen Präsidenten Noel Le Graet verabschiedete sich jetzt endgültig jener Funktionär innerhalb des französischen Fußballverbands FFF, der in den vergangenen Jahren immer wieder seine schützende Hand über die umstrittene Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft gehalten hatte.

Le Graet verkündete bei einer FFF-Vorstandssitzung am Dienstagabend seinen Rücktritt. Bereits seit dem 11. Januar hatte der 81-Jährige seinen Posten ruhen lassen. Le Graet, der seit 2011 an der Spitze der FFF stand, war unter anderem sexuelle Belästigung und Mobbing vorgeworfen worden, auch die französische Staatsanwaltschaft hatte gegen den Fußballchef ermittelt.

Rücktritt dreier Stars

Nationaltrainerin Diacre hatte sich stets auf den Rückhalt Le Graets verlassen können. Noch nach dem Halbfinal-K.o. der Französinnen gegen Deutschland bei der EM 2022 in England hatte der Präsident dafür gesorgt, dass Diacres Vertrag bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris verlängert wurde. Aktuell sieht es jedoch eher danach aus, als würde die 48-Jährige bereits bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland und Australien (20. Juli bis 20. August) nicht mehr auf der französischen Bank sitzen. Eine kleine Arbeitsgruppe des Verbands soll über die Zukunft Diacres befinden und bis zur nächsten FFF-Vorstandssitzung am 9. März Bericht erstatten. 

“Wir haben die besten Spielerinnen Europas, vielleicht der Welt, aber wir schaffen es nicht, Erfolge zu erzielen”, sagte Jean-Michel Aulas, Präsident von Olympique Lyon und einflussreiches Mitglied des FFF-Exekutivkomitees, am Montag in einem Interview der Zeitung “L’Equipe”. Er sprach mit Blick auf den stark wackelnden Stuhl Diacres von einer wohl “unumkehrbaren Situation”.

In den vergangenen Tagen hatte sich der Druck auf die Nationaltrainerin massiv erhöht. Gleich drei Leistungsträgerinnen des Nationalteams hatten ihren Rücktritt erklärt: Abwehrchefin Wendie Renard und anschließend unter Berufung auf die Entscheidung der Kapitänin auch die derzeit besten französischen Angreiferinnen Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto. “Die Botschaft der besten französischen Spielerinnen, die auch zu den besten der Welt gehören, kann der Verband nicht aussitzen”, fand FFF-Funktionär Aulas.

 

Disziplinfanatikerin

Auch wenn keine der Spielerinnen Diacre beim Namen nannte, wurde klar, dass diese gemeint war. “Ich kann das derzeitige System nicht mehr gutheißen, das von den Anforderungen des höchsten Niveaus weit entfernt ist”, begründete Renard ihren Rückzug nach 142 Länderspielen. Katoto erklärte, sie stimme nicht mehr mit dem “Teammanagement und den [von ihm – Anm. d. Red.] vermittelten Werten” überein. Diani machte klar, dass sie wieder bereit sei, für die Équipe Tricolore zu spielen, sobald die “nötigen tiefgreifenden Änderungen” umgesetzt seien. Auch Renard und Katoto ließen sich für diesen Fall eine Hintertür offen.

Corinne Diacre steht seit Jahren wegen ihres autoritären Führungsstils in der Kritik. Nach dem Viertelfinal-K.o. der Französinnen bei der Heim-WM 2019 warf die damalige Teamkapitänin Amandine Henry der Trainerin einen “granitharten und taktlosen” Stil vor. Diacre warf Henry umgehend aus der Nationalmannschaft – mit einem Telefonat, das nach Angaben der Spielerin keine 15 Sekunden dauerte.

Schon als Spielerin war Diacre, die 121 Länderspiele bestritt und zeitweise auch Kapitänin des Nationalteams war, der Ruf vorausgeeilt, fast schon fanatisch auf Disziplin zu setzen. Nach dem Ende der aktiven Karriere machte Diacre 2014 als erste Frau den höchsten Trainerschein der FFF, der sie auch berechtigte, Männerteams zu trainieren.

Bis 2017 betreute sie den französischen Zweitligisten Clermont Foot Auvergne 63, ehe sie zum französischen Verband wechselte. Für den ersehnten ersten großen Titel der französischen Fußballerinnen konnte Diacre bislang nicht sorgen. Noch nie stand eine Équipe Tricolore der Frauen im Finale eines großen Turniers.

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