Acht Tote nach Amoktat in Hamburger Kirche
In einer Kirche der Zeugen Jehovas sind am Donnerstagabend acht Menschen getötet worden. Die Polizei schließt einen terroristischen Hintergrund aus.
In einem Versammlungsraum der Zeugen Jehovas sind im Norden Hamburgs acht Menschen durch Schüsse getötet worden. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Schütze, teilte die Polizei mit. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen allein gehandelt. Weitere Menschen seien bei dem Angriff im Stadtteil Alsterdorf schwer verletzt worden.
Die Hintergründe der Vorfälle, die die Polizei laut Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoktat einstuft, waren zunächst unklar. Hamburgs Innensenator Andy Grote kündigte für diesen Freitagmittag eine Pressekonferenz an, auf der Details zu der Tat und zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben werden sollen.
In einem Versammlungsraum der Zeugen Jehovas sind im Norden Hamburgs acht Menschen durch Schüsse getötet worden. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Schütze, teilte die Polizei mit. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen allein gehandelt. Weitere Menschen seien bei dem Angriff im Stadtteil Alsterdorf schwer verletzt worden.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stammt der mutmaßliche Todesschütze aus Bayern. Der Mann wuchs demnach im Regierungsbezirk Schwaben auf und ist seit dem Jahr 2015 in Hamburg gemeldet. Dort soll er auch im vergangenen Jahr eine Waffenbesitzkarte beantragt haben.
Einsatzkräfte hörten beim Eintreffen noch einen Schuss
Gegen 21.15 Uhr erhielt die Hamburger Polizei nach Angaben ihres Sprechers mehrere Anrufe, dass aus einem dreistöckigen Bürogebäude Schüsse zu hören seien. Das Gebäude nutzen die Zeugen Jehovas für Treffen. Auch am Donnerstagabend fand dort eine Veranstaltung statt. Eine Augenzeugin berichtete später von vier Schussperioden, in denen jeweils mehrere Schüsse gefallen seien.
Eine Unterstützungseinheit für besondere Einsatzlagen (USE), eine neue Spezialeinheit der Hamburger Polizei, befand sich zufällig in der Nähe und war daher laut Polizeisprecher Vehren wenige Minuten nach den Anrufen am Tatort. Die Einsatzkräfte hätten beim Betreten des Gebäudes sofort Tote und Verletzte entdeckt. Aus einem der oberen Stockwerke sei noch ein Schuss zu hören gewesen. Dort habe die Polizei dann einen weiteren Toten gefunden, bei dem es sich möglicherweise um den Täter handeln könne. Die Einsatzkräfte selbst hätten ihre Waffen nicht einsetzen müssen.
Unmittelbar nach den Schüssen waren alle Fenster des Gebäudes hell erleuchtet, ein Hubschrauber kreiste in der Luft, zahlreiche Rettungswagen standen in den Straßen. Über eine amtliche Gefahrendurchsage der Behörde für Inneres in Hamburg war die Rede von einer “extremen Gefahr”. Streifenwagen mit Blaulicht sperrten den Tatort am Abend weiträumig ab, die Polizei rief die Bevölkerung auf, den Gefahrenbereich zu meiden und sich innerhalb der Zone nicht ins Freie zu begeben.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich bestürzt über die Vorfälle. “Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd”, schrieb Tschentscher auf Twitter. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus. Scholz war von 2011 bis 2018 Erster Bürgermeister der Hansestadt.
Die Zeugen Jehovas verstehen sich als christlich orientierte Religionsgemeinschaft. Die 1881 vom ehemaligen Adventisten-Prediger Charles Taze Russell in den USA gegründete Gruppierung zählt nach eigenen Angaben weltweit über acht Millionen Mitglieder, in Deutschland um die 170.000. Die deutsche Leitung sitzt in Selters im Taunus, die internationale Zentrale in New York. Kritiker werfen der Gemeinschaft vor, übermäßigen Druck auf ihre Mitglieder auszuüben und durch eine Endzeit-Ideologie Angst zu schüren.
ww/mak/djo/jj (dpa, afp)
In einem Versammlungsraum der Zeugen Jehovas sind im Norden Hamburgs acht Menschen durch Schüsse getötet worden. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Schütze, teilte die Polizei mit. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen allein gehandelt. Weitere Menschen seien bei dem Angriff im Stadtteil Alsterdorf schwer verletzt worden.
Die Hintergründe der Vorfälle, die die Polizei laut Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoktat einstuft, waren zunächst unklar. Hamburgs Innensenator Andy Grote kündigte für diesen Freitagmittag eine Pressekonferenz an, auf der Details zu der Tat und zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben werden sollen.
Einsatzkräfte hörten beim Eintreffen noch einen Schuss
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stammt der mutmaßliche Todesschütze aus Bayern. Der Mann wuchs demnach im Regierungsbezirk Schwaben auf und ist seit dem Jahr 2015 in Hamburg gemeldet. Dort soll er auch im vergangenen Jahr eine Waffenbesitzkarte beantragt haben.
Gegen 21.15 Uhr erhielt die Hamburger Polizei nach Angaben ihres Sprechers mehrere Anrufe, dass aus einem dreistöckigen Bürogebäude Schüsse zu hören seien. Das Gebäude nutzen die Zeugen Jehovas für Treffen. Auch am Donnerstagabend fand dort eine Veranstaltung statt. Eine Augenzeugin berichtete später von vier Schussperioden, in denen jeweils mehrere Schüsse gefallen seien.
Eine Unterstützungseinheit für besondere Einsatzlagen (USE), eine neue Spezialeinheit der Hamburger Polizei, befand sich zufällig in der Nähe und war daher laut Polizeisprecher Vehren wenige Minuten nach den Anrufen am Tatort. Die Einsatzkräfte hätten beim Betreten des Gebäudes sofort Tote und Verletzte entdeckt. Aus einem der oberen Stockwerke sei noch ein Schuss zu hören gewesen. Dort habe die Polizei dann einen weiteren Toten gefunden, bei dem es sich möglicherweise um den Täter handeln könne. Die Einsatzkräfte selbst hätten ihre Waffen nicht einsetzen müssen.
Unmittelbar nach den Schüssen waren alle Fenster des Gebäudes hell erleuchtet, ein Hubschrauber kreiste in der Luft, zahlreiche Rettungswagen standen in den Straßen. Über eine amtliche Gefahrendurchsage der Behörde für Inneres in Hamburg war die Rede von einer “extremen Gefahr”. Streifenwagen mit Blaulicht sperrten den Tatort am Abend weiträumig ab, die Polizei rief die Bevölkerung auf, den Gefahrenbereich zu meiden und sich innerhalb der Zone nicht ins Freie zu begeben.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich bestürzt über die Vorfälle. “Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd”, schrieb Tschentscher auf Twitter. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus. Scholz war von 2011 bis 2018 Erster Bürgermeister der Hansestadt.
Die Zeugen Jehovas verstehen sich als christlich orientierte Religionsgemeinschaft. Die 1881 vom ehemaligen Adventisten-Prediger Charles Taze Russell in den USA gegründete Gruppierung zählt nach eigenen Angaben weltweit über acht Millionen Mitglieder, in Deutschland um die 170.000. Die deutsche Leitung sitzt in Selters im Taunus, die internationale Zentrale in New York. Kritiker werfen der Gemeinschaft vor, übermäßigen Druck auf ihre Mitglieder auszuüben und durch eine Endzeit-Ideologie Angst zu schüren.
ww/mak/djo/jj (dpa, afp)