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Modi-Rivale Gandhi vom Parlament ausgeschlossen

Nach seiner Verurteilung wegen Verleumdung des amtierenden Premiers hat der indische Oppositionspolitiker Rahul Gandhi auch seinen Sitz im Parlament verloren. Dies teilte die Volksvertretung mit.

Einen Tag nach dem Urteilsspruch gegen Rahul Gandhi, einen der führenden Oppositionspolitiker Indiens, hat dieser nun auch seinen Sitz im Parlament verloren. Das geht aus einer Mitteilung der Volksvertretung in Neu Delhi hervor. Nach indischem Recht verliert ein Abgeordneter seinen Parlamentssitz, wenn er wegen einer Straftat zu zwei oder mehr Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Ein Gericht im westlichen Bundesstaat Gujarat hatte gegen den 52 Jahre alten Politiker am Donnerstag eine zweijährige Haftstrafe wegen Rufschädigung verhängt. Gandhi bleibt gegen Zahlung einer Kaution zunächst für einen Monat auf freiem Fuß. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gandhi werde Berufung einlegen, kündigte der Vorsitzende der Kongresspartei, Mallikarjun Kharge, an.

Einen Tag nach dem Urteilsspruch gegen Rahul Gandhi, einen der führenden Oppositionspolitiker Indiens, hat dieser nun auch seinen Sitz im Parlament verloren. Das geht aus einer Mitteilung der Volksvertretung in Neu Delhi hervor. Nach indischem Recht verliert ein Abgeordneter seinen Parlamentssitz, wenn er wegen einer Straftat zu zwei oder mehr Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Anlass für den Prozess war eine Äußerung aus dem Wahlkampf 2019. Gandhi – damals Anführer der Kongresspartei – hatte gefragt, wie es sein könne, “dass alle Diebe den Nachnamen Modi haben”. Er bezog sich auf zwei flüchtige Geschäftsleute, die Modi hießen – genau wie Ministerpräsident Narendra Modi, dessen hindu-nationalistische BJP die Wahl schließlich klar gewann. Den Prozess ins Rollen gebracht hatte ein Abgeordneter der regierenden BJP-Partei.

Ein politisch motivierter Prozess?

Unterstützer Gandhis vermuten, dass das Urteil politisch motiviert ist. “Die BJP hat Angst vor dem Aufstieg von Rahul Gandhi. Er stellt eine direkte Bedrohung für die Modi-Regierung dar”, sagte etwa der Kongresspartei-Abgeordnete Pradip Bhattacharya. Der BJP-Vorsitzende J.P. Nadda wies dies zurück. Gandhi habe alle Inder beleidigt, die denselben Nachnamen wie der Premier tragen. In den vergangenen Jahren wurde die Justiz mehrfach bemüht, um gegen Modi-kritische Oppositionspolitiker vorzugehen. 

Im Frühjahr 2024 wird in Indien ein neues Parlament gewählt. Für Gandhi bedeuten das Urteil und die Entscheidung des Parlaments, dass er möglicherweise bei der Wahl nicht antreten kann. Erwartet wird, dass der seit 2014 amtierende Premierminister Modi eine Wiederwahl anstrebt.

Rahul Gandhi entstammt einer Familiendynastie, die Indiens jüngere Politik maßgeblich mitbestimmt hat. Er ist der Urenkel des ersten indischen Premierministers, Jawaharlal Nehru – seine Großmutter Indira Gandhi und sein Vater Rajiv Gandhi hatten das Amt ebenfalls inne. Mit dem Unabhängigkeitshelden Mahatma Gandhi ist er nicht verwandt.

Die säkulare Kongress-Partei wurde maßgeblich von der Familie Gandhi geprägt und regierte in Indien seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 die meiste Zeit, hat mittlerweile aber deutlich an Einfluss verloren. Gandhi machte zuletzt von sich Reden mit einem 135-tägigen Fußmarsch durch Indien, mit dem er der Kongresspartei neues Leben einhauchen wollte.

qu/sti (dpa, rtr, afp)

Aus der Sicht der Gandhi-Anhänger erlebt Indiens Demokratie einen schwarzen Tag

Einen Tag nach dem Urteilsspruch gegen Rahul Gandhi, einen der führenden Oppositionspolitiker Indiens, hat dieser nun auch seinen Sitz im Parlament verloren. Das geht aus einer Mitteilung der Volksvertretung in Neu Delhi hervor. Nach indischem Recht verliert ein Abgeordneter seinen Parlamentssitz, wenn er wegen einer Straftat zu zwei oder mehr Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Ein Gericht im westlichen Bundesstaat Gujarat hatte gegen den 52 Jahre alten Politiker am Donnerstag eine zweijährige Haftstrafe wegen Rufschädigung verhängt. Gandhi bleibt gegen Zahlung einer Kaution zunächst für einen Monat auf freiem Fuß. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gandhi werde Berufung einlegen, kündigte der Vorsitzende der Kongresspartei, Mallikarjun Kharge, an.

Ein politisch motivierter Prozess?

Anlass für den Prozess war eine Äußerung aus dem Wahlkampf 2019. Gandhi – damals Anführer der Kongresspartei – hatte gefragt, wie es sein könne, “dass alle Diebe den Nachnamen Modi haben”. Er bezog sich auf zwei flüchtige Geschäftsleute, die Modi hießen – genau wie Ministerpräsident Narendra Modi, dessen hindu-nationalistische BJP die Wahl schließlich klar gewann. Den Prozess ins Rollen gebracht hatte ein Abgeordneter der regierenden BJP-Partei.

Unterstützer Gandhis vermuten, dass das Urteil politisch motiviert ist. “Die BJP hat Angst vor dem Aufstieg von Rahul Gandhi. Er stellt eine direkte Bedrohung für die Modi-Regierung dar”, sagte etwa der Kongresspartei-Abgeordnete Pradip Bhattacharya. Der BJP-Vorsitzende J.P. Nadda wies dies zurück. Gandhi habe alle Inder beleidigt, die denselben Nachnamen wie der Premier tragen. In den vergangenen Jahren wurde die Justiz mehrfach bemüht, um gegen Modi-kritische Oppositionspolitiker vorzugehen. 

Im Frühjahr 2024 wird in Indien ein neues Parlament gewählt. Für Gandhi bedeuten das Urteil und die Entscheidung des Parlaments, dass er möglicherweise bei der Wahl nicht antreten kann. Erwartet wird, dass der seit 2014 amtierende Premierminister Modi eine Wiederwahl anstrebt.

Rahul Gandhi entstammt einer Familiendynastie, die Indiens jüngere Politik maßgeblich mitbestimmt hat. Er ist der Urenkel des ersten indischen Premierministers, Jawaharlal Nehru – seine Großmutter Indira Gandhi und sein Vater Rajiv Gandhi hatten das Amt ebenfalls inne. Mit dem Unabhängigkeitshelden Mahatma Gandhi ist er nicht verwandt.

Die Gandhis – die einflussreichste politische Dynastie Indiens

Die säkulare Kongress-Partei wurde maßgeblich von der Familie Gandhi geprägt und regierte in Indien seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 die meiste Zeit, hat mittlerweile aber deutlich an Einfluss verloren. Gandhi machte zuletzt von sich Reden mit einem 135-tägigen Fußmarsch durch Indien, mit dem er der Kongresspartei neues Leben einhauchen wollte.

qu/sti (dpa, rtr, afp)

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