Warum antike Statuen kleine Penisse haben
Er gilt als Symbol der Männlichkeit: der Penis. Allerdings sind viele Männer mit ihrem besten Stück unzufrieden – weil es ihnen zu kurz erscheint. Hätten sie in der Antike gelebt, würde ihr Urteil wohl anders ausfallen.
In den Vatikanischen Museen in Rom steht eine Gruppe von Touristen vor einem der Prunkstücke des Hauses: der Laokoon-Gruppe. Die über zwei Meter hohe Skulptur ist rund 2000 Jahre alt und zeigt den trojanischen Priester Laokoon und seine Söhne. Er soll seinen Landsleuten abgeraten haben, das hölzerne Pferd der Griechen in die Stadt zu bringen – weil er eine List der Belagerer vermutete. In der Tat: Im Pferd versteckten sich Krieger, die dann den Untergang Trojas besiegelten. Das war der Plan der Götter – und weil Laokoon ihnen mit seiner Warnung dazwischen pfuschen wollte, ließen sie ihn und seine Kinder von Schlangen töten.
Eine spannende Geschichte aus längst vergangenen Zeiten – doch ins Auge fällt der Gruppe vor allem ein Detail. Laokoons Penis ist extrem kurz – und nicht nur der. Überall im Museum stehen Statuen muskulöser Männer mit winzigem Geschlechtsteil.
In den Vatikanischen Museen in Rom steht eine Gruppe von Touristen vor einem der Prunkstücke des Hauses: der Laokoon-Gruppe. Die über zwei Meter hohe Skulptur ist rund 2000 Jahre alt und zeigt den trojanischen Priester Laokoon und seine Söhne. Er soll seinen Landsleuten abgeraten haben, das hölzerne Pferd der Griechen in die Stadt zu bringen – weil er eine List der Belagerer vermutete. In der Tat: Im Pferd versteckten sich Krieger, die dann den Untergang Trojas besiegelten. Das war der Plan der Götter – und weil Laokoon ihnen mit seiner Warnung dazwischen pfuschen wollte, ließen sie ihn und seine Kinder von Schlangen töten.
Warum wohl haben die Bildhauer der Antike die Männer so bescheiden bestückt? “Hmm, ich war Frauenarzt”, sagt ein holländischer Tourist schmunzelnd, “mit dem Untenrum von Männern habe ich mich nicht so beschäftigt”. Und dann ergänzt er: “Obwohl südländische Penisse ja statistisch gesehen kürzer sein sollen als die aus dem Norden.”
Von Lüsternheit und Selbstbeherrschung
Daran lag es definitiv nicht, stellt die Archäologin und Reiseführerin Chiara Giatti klar. “Bei den alten Griechen und Römern galten große Genitalien als hässlich”, erklärt sie. “Die Steinmetze modellierten nur kleine Geschlechtsteile, weil sie damit klarmachen wollten: Dieser Mann ist ein rational agierender Intellektueller und als solcher hat er seine Triebe im Griff.”
Der antike Mann verfügte also über ein hohes Maß an Selbstkontrolle und wusste sich zu beherrschen – im Gegensatz zu den Barbaren und einigen Göttern, darunter Dionysos, der Gott des Weines, Vergnügens und der Ekstase. In seinem Gefolge tummelten sich stets die animalischen Satyrn, Zwischenwesen aus Mensch und Ziegenbock. Sie feierten ausschweifende Feste und vergnügten sich mit den in den Wäldern beheimateten Nymphen.
“Diese Götter und Waldgeister waren wollüstig, dementsprechend groß wurde ihr Geschlechtsteil dargestellt”, so Giatti. Das größte hatte eindeutig Dionysos’ Sohn Priapos, den er mit der Liebesgöttin Aphrodite zeugte. Sie setzte das Kind mit dem abnormal riesigen Phallus in den Bergen aus. Dort fanden ihn Hirten, zogen ihn auf und verehrten ihn wegen seines beeindruckenden Gemächts als Fruchtbarkeitsbringer.
Der kleine Penis als Schönheitsideal war zunächst eine griechische Angelegenheit. Der Komödiendichter Aristophanes hielt vor rund 2400 Jahren fest, wie der ideale männliche Körper auszusehen hatte: “Eine glänzende Brust, helle Haut, breite Schultern, eine winzige Zunge, kräftige Pobacken und ein kleiner Schwanz”.
Die Römer übernahmen diese Vorstellung. Und nicht nur sie: Renaissance-Künstler wie Michelangelo oder Raffael begeisterten sich für die perfekt modellierten Meisterwerke der Antike und orientierten sich bei ihrer Arbeit daran. So ist auch Michelangelos David, der zwischen 1501 und 1504 entstand und heute in der Galleria dell’Accademia in Florenz zu bewundern ist, nur mit einem winzigen Penis ausgestattet.
Heutzutage hat sich die Sicht auf das männliche Geschlechtsteil geändert. Mini-Phalli sind verpönt, große Penisse gelten als männlich und stehen für Erfolg. Laut einer aktuellen Studie der Stanford University in Kalifornien werden sie sogar immer länger: Das männliche Geschlechtsteil sei in den vergangenen 30 Jahren in mehreren Regionen der Welt und in allen Altersgruppen um 24 Prozent gewachsen, ließ das Wissenschaftsteam kürzlich in der Fachzeitschrift “World Journal of Men’s Health” wissen.
In der Antike hätten diese Ausmaße wohl für ästhetisches Entsetzen gesorgt. “Auf die Länge kommt es auch gar nicht an, das wissen Frauen längst”, kommentiert eine Touristin aus Israel, die vor der Laokoon-Gruppe steht und den antiken Mini-Phallus fotografiert. In Italien nennt man die Penisse übrigens umgangssprachlich “piselli” – übersetzt heißt das “Erbsen”. Nomen est omen.
In den Vatikanischen Museen in Rom steht eine Gruppe von Touristen vor einem der Prunkstücke des Hauses: der Laokoon-Gruppe. Die über zwei Meter hohe Skulptur ist rund 2000 Jahre alt und zeigt den trojanischen Priester Laokoon und seine Söhne. Er soll seinen Landsleuten abgeraten haben, das hölzerne Pferd der Griechen in die Stadt zu bringen – weil er eine List der Belagerer vermutete. In der Tat: Im Pferd versteckten sich Krieger, die dann den Untergang Trojas besiegelten. Das war der Plan der Götter – und weil Laokoon ihnen mit seiner Warnung dazwischen pfuschen wollte, ließen sie ihn und seine Kinder von Schlangen töten.
Eine spannende Geschichte aus längst vergangenen Zeiten – doch ins Auge fällt der Gruppe vor allem ein Detail. Laokoons Penis ist extrem kurz – und nicht nur der. Überall im Museum stehen Statuen muskulöser Männer mit winzigem Geschlechtsteil.
Von Lüsternheit und Selbstbeherrschung
Warum wohl haben die Bildhauer der Antike die Männer so bescheiden bestückt? “Hmm, ich war Frauenarzt”, sagt ein holländischer Tourist schmunzelnd, “mit dem Untenrum von Männern habe ich mich nicht so beschäftigt”. Und dann ergänzt er: “Obwohl südländische Penisse ja statistisch gesehen kürzer sein sollen als die aus dem Norden.”
Daran lag es definitiv nicht, stellt die Archäologin und Reiseführerin Chiara Giatti klar. “Bei den alten Griechen und Römern galten große Genitalien als hässlich”, erklärt sie. “Die Steinmetze modellierten nur kleine Geschlechtsteile, weil sie damit klarmachen wollten: Dieser Mann ist ein rational agierender Intellektueller und als solcher hat er seine Triebe im Griff.”
Der antike Mann verfügte also über ein hohes Maß an Selbstkontrolle und wusste sich zu beherrschen – im Gegensatz zu den Barbaren und einigen Göttern, darunter Dionysos, der Gott des Weines, Vergnügens und der Ekstase. In seinem Gefolge tummelten sich stets die animalischen Satyrn, Zwischenwesen aus Mensch und Ziegenbock. Sie feierten ausschweifende Feste und vergnügten sich mit den in den Wäldern beheimateten Nymphen.
“Diese Götter und Waldgeister waren wollüstig, dementsprechend groß wurde ihr Geschlechtsteil dargestellt”, so Giatti. Das größte hatte eindeutig Dionysos’ Sohn Priapos, den er mit der Liebesgöttin Aphrodite zeugte. Sie setzte das Kind mit dem abnormal riesigen Phallus in den Bergen aus. Dort fanden ihn Hirten, zogen ihn auf und verehrten ihn wegen seines beeindruckenden Gemächts als Fruchtbarkeitsbringer.
Michelangelo von der Antike inspiriert
Der kleine Penis als Schönheitsideal war zunächst eine griechische Angelegenheit. Der Komödiendichter Aristophanes hielt vor rund 2400 Jahren fest, wie der ideale männliche Körper auszusehen hatte: “Eine glänzende Brust, helle Haut, breite Schultern, eine winzige Zunge, kräftige Pobacken und ein kleiner Schwanz”.
Studie: “Piselli” werden länger
Die Römer übernahmen diese Vorstellung. Und nicht nur sie: Renaissance-Künstler wie Michelangelo oder Raffael begeisterten sich für die perfekt modellierten Meisterwerke der Antike und orientierten sich bei ihrer Arbeit daran. So ist auch Michelangelos David, der zwischen 1501 und 1504 entstand und heute in der Galleria dell’Accademia in Florenz zu bewundern ist, nur mit einem winzigen Penis ausgestattet.
Heutzutage hat sich die Sicht auf das männliche Geschlechtsteil geändert. Mini-Phalli sind verpönt, große Penisse gelten als männlich und stehen für Erfolg. Laut einer aktuellen Studie der Stanford University in Kalifornien werden sie sogar immer länger: Das männliche Geschlechtsteil sei in den vergangenen 30 Jahren in mehreren Regionen der Welt und in allen Altersgruppen um 24 Prozent gewachsen, ließ das Wissenschaftsteam kürzlich in der Fachzeitschrift “World Journal of Men’s Health” wissen.
In der Antike hätten diese Ausmaße wohl für ästhetisches Entsetzen gesorgt. “Auf die Länge kommt es auch gar nicht an, das wissen Frauen längst”, kommentiert eine Touristin aus Israel, die vor der Laokoon-Gruppe steht und den antiken Mini-Phallus fotografiert. In Italien nennt man die Penisse übrigens umgangssprachlich “piselli” – übersetzt heißt das “Erbsen”. Nomen est omen.