Konservative und Liberale bei Wahl in Bulgarien gleichauf
Bei der Parlamentswahl in Bulgarien liefern sich Konservative und Liberale ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nachwahlbefragungen ergaben inzwischen einen Beinahe-Gleichstand der beiden führenden Lager.
Sowohl die konservative Gerb-Partei von Bojko Borissow als auch die liberale und pro-westliche Reformpartei PP von Kiril Petkow kommen auf etwa 25 bis 26 Prozent der Stimmen. Sollten sich diese Prognosen zur fünften bulgarischen Parlamentswahl binnen zwei Jahren bestätigen, wird die Bildung einer stabilen Regierung eine knifflige Aufgabe.
Der Exekutivdirektor des Meinungsforschungsinstituts Gallup International Balkan, Parwan Simeonow, sagte im Staatsradio in Sofia, sicher sei immerhin, dass fünf Parteien ins Parlament einziehen. Unter ihnen sei mit gut 13 Prozent die prorussische und nationalistische Partei Wasraschdane (Wiedergeburt). Rund sechs Millionen Stimmberechtigte in dem südöstlichen EU-Land waren am Sonntag aufgerufen, 240 Parlamentarier zu bestimmen. Das amtliche Endergebnis soll binnen vier Tagen bekannt gegeben werden.
Sowohl die konservative Gerb-Partei von Bojko Borissow als auch die liberale und pro-westliche Reformpartei PP von Kiril Petkow kommen auf etwa 25 bis 26 Prozent der Stimmen. Sollten sich diese Prognosen zur fünften bulgarischen Parlamentswahl binnen zwei Jahren bestätigen, wird die Bildung einer stabilen Regierung eine knifflige Aufgabe.
Meinungsumfragen hatten ein knappes Rennen zwischen den Parteien der beiden früheren Regierungschefs vorausgesagt. Das Misstrauen im ärmsten Mitgliedsland der Europäischen Union gegenüber den politischen Eliten sitzt tief. Seit den Massenprotesten gegen die grassierende Korruption im Jahr 2020 befindet sich Bulgarien in einer politischen Sackgasse und wird größtenteils von geschäftsführenden Regierungen regiert, die von Präsident Rumen Radew ernannt wurden. Seit Jahren führten die Wahlen zu zersplitterten Parlamenten, in denen keine Partei in der Lage war, eine funktionierende Regierung zu bilden.
Politischer Dauerstillstand
Mit dem politischen Stillstand rückt das Streben Bulgariens nach einem Beitritt zur Eurozone in weitere Ferne. Zudem stockt die Auszahlung aus dem milliardenschweren Hilfsfonds der EU zur Überwindung der Folgen der Coronavirus-Pandemie.
Das ohnehin fragile politische Klima in Bulgarien wurde durch den russischen Einmarsch in der Ukraine noch angespannter. Obwohl Bulgarien EU- und NATO-Mitglied ist, fühlen sich viele Menschen historisch und kulturell weiterhin eng mit Russland verbunden. Russland wird unter anderem als das Land verehrt, das 1878 die Herrschaft des Osmanischen Reichs über Bulgarien beendete.
kle/hf (afp, rtr, dpa)
Sowohl die konservative Gerb-Partei von Bojko Borissow als auch die liberale und pro-westliche Reformpartei PP von Kiril Petkow kommen auf etwa 25 bis 26 Prozent der Stimmen. Sollten sich diese Prognosen zur fünften bulgarischen Parlamentswahl binnen zwei Jahren bestätigen, wird die Bildung einer stabilen Regierung eine knifflige Aufgabe.
Der Exekutivdirektor des Meinungsforschungsinstituts Gallup International Balkan, Parwan Simeonow, sagte im Staatsradio in Sofia, sicher sei immerhin, dass fünf Parteien ins Parlament einziehen. Unter ihnen sei mit gut 13 Prozent die prorussische und nationalistische Partei Wasraschdane (Wiedergeburt). Rund sechs Millionen Stimmberechtigte in dem südöstlichen EU-Land waren am Sonntag aufgerufen, 240 Parlamentarier zu bestimmen. Das amtliche Endergebnis soll binnen vier Tagen bekannt gegeben werden.
Politischer Dauerstillstand
Meinungsumfragen hatten ein knappes Rennen zwischen den Parteien der beiden früheren Regierungschefs vorausgesagt. Das Misstrauen im ärmsten Mitgliedsland der Europäischen Union gegenüber den politischen Eliten sitzt tief. Seit den Massenprotesten gegen die grassierende Korruption im Jahr 2020 befindet sich Bulgarien in einer politischen Sackgasse und wird größtenteils von geschäftsführenden Regierungen regiert, die von Präsident Rumen Radew ernannt wurden. Seit Jahren führten die Wahlen zu zersplitterten Parlamenten, in denen keine Partei in der Lage war, eine funktionierende Regierung zu bilden.
Mit dem politischen Stillstand rückt das Streben Bulgariens nach einem Beitritt zur Eurozone in weitere Ferne. Zudem stockt die Auszahlung aus dem milliardenschweren Hilfsfonds der EU zur Überwindung der Folgen der Coronavirus-Pandemie.
Das ohnehin fragile politische Klima in Bulgarien wurde durch den russischen Einmarsch in der Ukraine noch angespannter. Obwohl Bulgarien EU- und NATO-Mitglied ist, fühlen sich viele Menschen historisch und kulturell weiterhin eng mit Russland verbunden. Russland wird unter anderem als das Land verehrt, das 1878 die Herrschaft des Osmanischen Reichs über Bulgarien beendete.
kle/hf (afp, rtr, dpa)