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Saudi-Arabien und Iran treiben Annäherung voran

Nach dem Ende der jahrelangen diplomatischen Eiszeit ist erstmals wieder eine saudi-arabische Delegation in Teheran. Bei den Gesprächen geht es um eine Wiedereröffnung diplomatischer Vertretungen.

Das Außenministerium in Riad bestätigte, dass über die Wiedereröffnung der Botschaft und saudischer Konsulate im Iran beraten werden solle. Der Besuch sei Folge des am 10. März geschlossenen trilateralen Abkommens zwischen den beiden Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran und der Volksrepublik China, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA das Ministerium.

Nach Angaben von SPA traf sich eine “technische Delegation” Saudi-Arabiens mit dem Protokollchef des iranischen Außenministeriums in Teheran, um über Details zu sprechen. Dieser habe der Delegation jegliche Unterstützung bei ihrer Mission zugesagt.

Das Außenministerium in Riad bestätigte, dass über die Wiedereröffnung der Botschaft und saudischer Konsulate im Iran beraten werden solle. Der Besuch sei Folge des am 10. März geschlossenen trilateralen Abkommens zwischen den beiden Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran und der Volksrepublik China, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA das Ministerium.

Auf Vermittlung Chinas hatten sich Saudis und Iraner im März auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen geeinigt. Am vergangenen Donnerstag trafen sich dann die Außenminister beider Länder in Peking, um die Normalisierung ihrer Beziehungen auf den Weg zu bringen. Das Treffen von Hussein Amirabdollahian und Faisal bin Farhan war die erste Zusammenkunft dieser Art seit mehr als sieben Jahren. Der Neuanfang soll nach derzeitigen Plänen bei einem Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Riad Ende April nach dem islamischen Fastenmonat Ramadan formell besiegelt werden.

Treffen auf höchster politischer Ebene soll Neuanfang besiegeln

Die Regierungen in Riad und Teheran wollen auch Handelsbeziehungen aufnehmen und bei Investitionen, in der Wissenschaft und in weiteren Bereichen zusammenarbeiten. Auch in Sicherheitsfragen wollen sie künftig kooperieren.

Die Annäherung zwischen dem mehrheitlich sunnitisch-muslimischen Saudi-Arabien, dem größten Ölexporteur der Welt, und dem mehrheitlich schiitischen Iran, das wegen seines Atomprogramms vom Westen sanktioniert wird, hat das Potential, die Kräfteverhältnisse in einer seit Jahrzehnten von Unruhen geprägten Region umzugestalten. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss. Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien beansprucht diese Rolle für die Sunniten. In den Bürgerkriegsländern Syrien und Jemen unterstützen sie gegensätzliche Parteien.

Im Januar 2016 hatte das Königreich Saudi-Arabien die Beziehungen zum Iran abgebrochen. Zuvor hatten Demonstranten die saudischen diplomatischen Vertretungen im Iran gestürmt. Tage zuvor waren in Saudi-Arabien ein prominenter schiitischer Geistlicher und 46 weitere Personen hingerichtet worden.

Chinas Erfolg bei der Vermittlung zwischen den beiden verfeindeten Staaten stellt die Rolle der USA als traditioneller Vermittler zwischen den Mächten im Nahen Osten in Frage. Das Abkommen gilt als ein wichtiger Durchbruch für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der verstärkt darauf drängt, dass China eine aktivere Rolle in internationalen Angelegenheiten spielt. Die Annäherung war international auf weitgehend positive Reaktionen gestoßen.

qu/ack (afp, rtr)

China | Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (l.), sein saudischer Kollege Faisal bin Farhan (r.) und als Vermittler Chinas Ressortchef Qin Gang
Iran I Botschaft von Saudi-Arabien in Teheran

Das Außenministerium in Riad bestätigte, dass über die Wiedereröffnung der Botschaft und saudischer Konsulate im Iran beraten werden solle. Der Besuch sei Folge des am 10. März geschlossenen trilateralen Abkommens zwischen den beiden Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran und der Volksrepublik China, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA das Ministerium.

Nach Angaben von SPA traf sich eine “technische Delegation” Saudi-Arabiens mit dem Protokollchef des iranischen Außenministeriums in Teheran, um über Details zu sprechen. Dieser habe der Delegation jegliche Unterstützung bei ihrer Mission zugesagt.

Treffen auf höchster politischer Ebene soll Neuanfang besiegeln

Auf Vermittlung Chinas hatten sich Saudis und Iraner im März auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen geeinigt. Am vergangenen Donnerstag trafen sich dann die Außenminister beider Länder in Peking, um die Normalisierung ihrer Beziehungen auf den Weg zu bringen. Das Treffen von Hussein Amirabdollahian und Faisal bin Farhan war die erste Zusammenkunft dieser Art seit mehr als sieben Jahren. Der Neuanfang soll nach derzeitigen Plänen bei einem Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Riad Ende April nach dem islamischen Fastenmonat Ramadan formell besiegelt werden.

Die Regierungen in Riad und Teheran wollen auch Handelsbeziehungen aufnehmen und bei Investitionen, in der Wissenschaft und in weiteren Bereichen zusammenarbeiten. Auch in Sicherheitsfragen wollen sie künftig kooperieren.

Die Annäherung zwischen dem mehrheitlich sunnitisch-muslimischen Saudi-Arabien, dem größten Ölexporteur der Welt, und dem mehrheitlich schiitischen Iran, das wegen seines Atomprogramms vom Westen sanktioniert wird, hat das Potential, die Kräfteverhältnisse in einer seit Jahrzehnten von Unruhen geprägten Region umzugestalten. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss. Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien beansprucht diese Rolle für die Sunniten. In den Bürgerkriegsländern Syrien und Jemen unterstützen sie gegensätzliche Parteien.

Im Januar 2016 hatte das Königreich Saudi-Arabien die Beziehungen zum Iran abgebrochen. Zuvor hatten Demonstranten die saudischen diplomatischen Vertretungen im Iran gestürmt. Tage zuvor waren in Saudi-Arabien ein prominenter schiitischer Geistlicher und 46 weitere Personen hingerichtet worden.

Neue Kräfteverhältnisse in der Region?

Chinas Erfolg bei der Vermittlung zwischen den beiden verfeindeten Staaten stellt die Rolle der USA als traditioneller Vermittler zwischen den Mächten im Nahen Osten in Frage. Das Abkommen gilt als ein wichtiger Durchbruch für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der verstärkt darauf drängt, dass China eine aktivere Rolle in internationalen Angelegenheiten spielt. Die Annäherung war international auf weitgehend positive Reaktionen gestoßen.

qu/ack (afp, rtr)

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