Rettungsmission der Luftwaffe im Sudan abgebrochen
Wegen der Sicherheitslage im Sudan hat die Bundesregierung eine Evakuierung deutscher Staatsbürger mit Airbus A400M-Maschinen abgebrochen. Unterdessen kündigt die paramilitärische Gruppe RSF erneut eine Waffenruhe an.
Ein Plan für den Einsatz der Luftwaffe für die Evakuierung wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der unsicheren Lage in der umkämpften Hauptstadt Khartum gestoppt. “Die Bundesregierung verurteilt die Kämpfe im Sudan auf das Schärfste. Wir sind entsetzt über das Ausmaß der Gewalt, insbesondere gegenüber Zivilistinnen und Zivilisten, Diplomatinnen und Diplomaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen”, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Im Vordergrund stehe der Schutz von Menschenleben und eine Deeskalation der Lage. Wichtig sei, dass sich die Konfliktparteien auf eine sofortige Waffenruhe einigen und diese auch einhalten.
Die drei Airbus A400M für eine Evakuierung waren am Morgen in Wunstorf gestartet. Am Mittwochnachmittag waren die Maschinen der Bundeswehr aber wieder auf dem Rückweg nach Deutschland. In der sogenannten Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes hatte sich nach Angaben einer Sprecherin vom Montag eine “niedrige dreistellige Zahl” deutscher Staatsangehöriger im Sudan registriert.
Ein Plan für den Einsatz der Luftwaffe für die Evakuierung wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der unsicheren Lage in der umkämpften Hauptstadt Khartum gestoppt. “Die Bundesregierung verurteilt die Kämpfe im Sudan auf das Schärfste. Wir sind entsetzt über das Ausmaß der Gewalt, insbesondere gegenüber Zivilistinnen und Zivilisten, Diplomatinnen und Diplomaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen”, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Im Vordergrund stehe der Schutz von Menschenleben und eine Deeskalation der Lage. Wichtig sei, dass sich die Konfliktparteien auf eine sofortige Waffenruhe einigen und diese auch einhalten.
Der Flughafen in der Hauptstadt Khartum stand in den vergangenen Tagen im Zentrum der Kampfhandlungen. Diplomaten bemühen sich um eine belastbare Feuerpause für die Evakuierung.
Airbus A400M sind auf dem Rückweg
Im Sudan ist ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in der Hauptstadt Khartum. Er ist Belgier und arbeitet seit 2019 dort in dieser Funktion.
Angaben zu den Umständen des Vorfalls und zur Schwere der Verletzung machte die Sprecherin aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wollte auch nichts zu seinem aktuellen Aufenthaltsort sagen. Die “New York Times” berichtete, der Mann sei schwer verletzt worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Er soll in der Nacht von Sonntag auf Montag verschwunden und dann erst am Dienstag von Kollegen gefunden worden sein.
Bereits am Montagabend hatte die EU einen Angriff auf den EU-Botschafter im Sudan bestätigt. Der Ire Aidan O’Hara wurde nach jüngsten Angaben in seiner Residenz von bewaffneten Männern in Militärkleidung überfallen und ausgeraubt. Er blieb unverletzt.
In dem seit Jahren politisch instabilen nordostafrikanischen Land kämpfen die zwei mächtigsten Generäle und ihre Einheiten seit Samstag um die Vorherrschaft.
De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die zwei Männer führten das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Seit Ausbruch des Konflikts wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 270 Menschen getötet, 2600 wurden verletzt.
Eine vereinbarte24-stündige Feuerpause scheiterte am Dienstag. Der britische Sender BBC berichtete von Schüssen und Explosionen in der Hauptstadt Khartum. In sozialen Medien berichteten Anwohner von schweren Luftangriffen. Die RSF haben erneut einer 24-stündigen Waffenruhe zugestimmt. Der Waffenstillstand solle am Abend gelten, erklärten die RSF über Twitter. “Wir bestätigen unser volles Engagement für einen vollständigen Waffenstillstand”, so die Gruppe weiter. Eine Bestätigung der Waffenruhe durch das sudanesische Militär blieb zunächst aus.
Aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Sudan sind in der Hauptstadt Khartum 39 der insgesamt 59 Krankenhäuser und Kliniken außer Betrieb. Das teilte das sudanesische Ärztekomitee mit. Einige Krankenhäuser seien bombardiert, andere angegriffen und geplündert worden, hieß es. Das Komitee forderte eine “dringende Intervention” zum Schutz des medizinischen Personals und der Patienten. Viele Einrichtungen hätten mittlerweile weder Strom oder Medikamente noch Trinkwasser oder Nahrungsmittel, sagte das Komitee. Auch Kinderkrankenhäuser seien betroffen.
Der Luftverkehr im Sudan ist seit Ausbruch der Gefechte zum Erliegen gekommen. Die Flughäfen in Khartum und der rund 330 Kilometer entfernten Stadt Merowe wurden von den RSF bereits am Samstagmorgen angegriffen. Mehrere Passagiermaschinen wurden zerstört. Die Armee eroberte den Flughafen in Khartum nach eigenen Angaben zurück, weiterhin kämpfen die Konfliktparteien aber mit schwerer Artillerie nahe des Flughafens und des angrenzenden Armee-Hauptquartiers. Auch Flugabwehrraketen sind Berichten zufolge im Khartum im Einsatz.
Die sudanesische zivile Luftfahrtbehörde teilte nach Angaben eines Branchenmediums am Wochenende mit, dass der Luftraum geschlossen sei und es im Raum Khartum keine Flugsicherungsdienste mehr gebe. Die UN teilten mit, man habe derzeit weder Wege in den Sudan noch aus ihm heraus. Humanitäre Versorgung mit dringenden medizinischen Gütern ist nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen derzeit unmöglich. Auch internationale Vermittler, darunter drei ostafrikanische Präsidenten, können derzeit nicht einreisen.
nob/kle (dpa, afp, rtr, epd)
Ein Plan für den Einsatz der Luftwaffe für die Evakuierung wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der unsicheren Lage in der umkämpften Hauptstadt Khartum gestoppt. “Die Bundesregierung verurteilt die Kämpfe im Sudan auf das Schärfste. Wir sind entsetzt über das Ausmaß der Gewalt, insbesondere gegenüber Zivilistinnen und Zivilisten, Diplomatinnen und Diplomaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen”, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Im Vordergrund stehe der Schutz von Menschenleben und eine Deeskalation der Lage. Wichtig sei, dass sich die Konfliktparteien auf eine sofortige Waffenruhe einigen und diese auch einhalten.
Die drei Airbus A400M für eine Evakuierung waren am Morgen in Wunstorf gestartet. Am Mittwochnachmittag waren die Maschinen der Bundeswehr aber wieder auf dem Rückweg nach Deutschland. In der sogenannten Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes hatte sich nach Angaben einer Sprecherin vom Montag eine “niedrige dreistellige Zahl” deutscher Staatsangehöriger im Sudan registriert.
Airbus A400M sind auf dem Rückweg
Der Flughafen in der Hauptstadt Khartum stand in den vergangenen Tagen im Zentrum der Kampfhandlungen. Diplomaten bemühen sich um eine belastbare Feuerpause für die Evakuierung.
Im Sudan ist ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in der Hauptstadt Khartum. Er ist Belgier und arbeitet seit 2019 dort in dieser Funktion.
Angaben zu den Umständen des Vorfalls und zur Schwere der Verletzung machte die Sprecherin aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wollte auch nichts zu seinem aktuellen Aufenthaltsort sagen. Die “New York Times” berichtete, der Mann sei schwer verletzt worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Er soll in der Nacht von Sonntag auf Montag verschwunden und dann erst am Dienstag von Kollegen gefunden worden sein.
Bereits am Montagabend hatte die EU einen Angriff auf den EU-Botschafter im Sudan bestätigt. Der Ire Aidan O’Hara wurde nach jüngsten Angaben in seiner Residenz von bewaffneten Männern in Militärkleidung überfallen und ausgeraubt. Er blieb unverletzt.
Mitarbeiter der EU-Kommission angeschossen
In dem seit Jahren politisch instabilen nordostafrikanischen Land kämpfen die zwei mächtigsten Generäle und ihre Einheiten seit Samstag um die Vorherrschaft.
UN: Bereits 270 Menschen kamen ums Leben
De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die zwei Männer führten das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Seit Ausbruch des Konflikts wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 270 Menschen getötet, 2600 wurden verletzt.
Eine vereinbarte24-stündige Feuerpause scheiterte am Dienstag. Der britische Sender BBC berichtete von Schüssen und Explosionen in der Hauptstadt Khartum. In sozialen Medien berichteten Anwohner von schweren Luftangriffen. Die RSF haben erneut einer 24-stündigen Waffenruhe zugestimmt. Der Waffenstillstand solle am Abend gelten, erklärten die RSF über Twitter. “Wir bestätigen unser volles Engagement für einen vollständigen Waffenstillstand”, so die Gruppe weiter. Eine Bestätigung der Waffenruhe durch das sudanesische Militär blieb zunächst aus.
Aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Sudan sind in der Hauptstadt Khartum 39 der insgesamt 59 Krankenhäuser und Kliniken außer Betrieb. Das teilte das sudanesische Ärztekomitee mit. Einige Krankenhäuser seien bombardiert, andere angegriffen und geplündert worden, hieß es. Das Komitee forderte eine “dringende Intervention” zum Schutz des medizinischen Personals und der Patienten. Viele Einrichtungen hätten mittlerweile weder Strom oder Medikamente noch Trinkwasser oder Nahrungsmittel, sagte das Komitee. Auch Kinderkrankenhäuser seien betroffen.
RSF kündigt erneut 24-stündige Waffenruhe an
Der Luftverkehr im Sudan ist seit Ausbruch der Gefechte zum Erliegen gekommen. Die Flughäfen in Khartum und der rund 330 Kilometer entfernten Stadt Merowe wurden von den RSF bereits am Samstagmorgen angegriffen. Mehrere Passagiermaschinen wurden zerstört. Die Armee eroberte den Flughafen in Khartum nach eigenen Angaben zurück, weiterhin kämpfen die Konfliktparteien aber mit schwerer Artillerie nahe des Flughafens und des angrenzenden Armee-Hauptquartiers. Auch Flugabwehrraketen sind Berichten zufolge im Khartum im Einsatz.
Die sudanesische zivile Luftfahrtbehörde teilte nach Angaben eines Branchenmediums am Wochenende mit, dass der Luftraum geschlossen sei und es im Raum Khartum keine Flugsicherungsdienste mehr gebe. Die UN teilten mit, man habe derzeit weder Wege in den Sudan noch aus ihm heraus. Humanitäre Versorgung mit dringenden medizinischen Gütern ist nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen derzeit unmöglich. Auch internationale Vermittler, darunter drei ostafrikanische Präsidenten, können derzeit nicht einreisen.
Internationale Vermittler können nicht einreisen
nob/kle (dpa, afp, rtr, epd)