Steinmeier bittet in Warschau um Vergebung
Bundespräsident Steinmeier ist das erste deutsche Staatsoberhaupt, das eine Gedenkrede zum Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto hielt. Bei der Revolte wurden 1943 fast 56.000 Juden getötet oder deportiert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto um Verzeihung gebeten. “Ich stehe heute vor Ihnen und bitte um Vergebung für die Verbrechen, die Deutsche hier begangen haben”, so Steinmeier laut einem vorab verbreiteten Redetext. Bei einer Gedenkveranstaltung in Warschau, bei der auch die Präsidenten von Polen und Israel, Andrzej Duda und Izchak Herzog, anwesend waren, nannte er die Versöhnung beider Staaten mit Deutschland ein “unendlich kostbares Geschenk”.
“Deutsche haben Europas Jüdinnen und Juden, die Jüdinnen und Juden Warschaus mit einer Grausamkeit und Unmenschlichkeit verfolgt, versklavt, ermordet, für die uns die Worte fehlen”, sagte Steinmeier weiter. Er stehe hier “in Trauer und Demut”.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto um Verzeihung gebeten. “Ich stehe heute vor Ihnen und bitte um Vergebung für die Verbrechen, die Deutsche hier begangen haben”, so Steinmeier laut einem vorab verbreiteten Redetext. Bei einer Gedenkveranstaltung in Warschau, bei der auch die Präsidenten von Polen und Israel, Andrzej Duda und Izchak Herzog, anwesend waren, nannte er die Versöhnung beider Staaten mit Deutschland ein “unendlich kostbares Geschenk”.
Trotz der Menschheitsverbrechen der Shoah hätten Menschen in Israel und Polen den Deutschen Versöhnung geschenkt. “Ein Geschenk, das wir nicht erwarten konnten und nicht erwarten durften”, so Steinmeier. Und weiter: “Wir müssen und wir wollen das Wunderwerk der Versöhnung bewahren und in die Zukunft führen.”
Historische Verantwortung kennt “keinen Schlussstrich”
Der Bundespräsident unterstrich die historische Verantwortung der Deutschen und den Auftrag, den die Überlebenden und die Toten ihnen hinterlassen hätten. “Wir nehmen ihn an. Für uns Deutsche kennt die Verantwortung vor unserer Geschichte keinen Schlussstrich. Sie bleibt uns Mahnung und Auftrag in der Gegenwart und in der Zukunft.”
Die deutschen Besatzer hatten das Warschauer Ghetto im Herbst 1940 wegen angeblicher Seuchengefahr errichtet und Juden aus ganz Polen dort eingeschlossen. Rund 450.000 Menschen wurden zu Spitzenzeiten in dem Gebiet im Stadtzentrum festgehalten. Am 19. April 1943 erhoben sich jüdische Ghetto-Bewohner gegen die Übermacht von SS und Wehrmacht. Der Aufstand dauerte bis Mitte Mai. In den fast vier Wochen wurden mehr als 56.000 Juden getötet oder in Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht.
Die wichtigste Lehre aus der deutschen Geschichte laute “Nie wieder!”, betonte Steinmeier. Die Deutschen hätten diese Lehre gelernt, so der Bundespräsident. Zugleich erinnerte Steinmeier an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. “Nie wieder, das bedeutet: Wir stehen fest an der Seite der Ukraine – gemeinsam mit Polen und mit unseren anderen Bündnispartnern. Wir unterstützen die Ukraine humanitär, politisch und militärisch – gemeinsam mit Polen und unseren Bündnispartnern.”
los/gri (dpa, kna)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto um Verzeihung gebeten. “Ich stehe heute vor Ihnen und bitte um Vergebung für die Verbrechen, die Deutsche hier begangen haben”, so Steinmeier laut einem vorab verbreiteten Redetext. Bei einer Gedenkveranstaltung in Warschau, bei der auch die Präsidenten von Polen und Israel, Andrzej Duda und Izchak Herzog, anwesend waren, nannte er die Versöhnung beider Staaten mit Deutschland ein “unendlich kostbares Geschenk”.
“Deutsche haben Europas Jüdinnen und Juden, die Jüdinnen und Juden Warschaus mit einer Grausamkeit und Unmenschlichkeit verfolgt, versklavt, ermordet, für die uns die Worte fehlen”, sagte Steinmeier weiter. Er stehe hier “in Trauer und Demut”.
Historische Verantwortung kennt “keinen Schlussstrich”
Trotz der Menschheitsverbrechen der Shoah hätten Menschen in Israel und Polen den Deutschen Versöhnung geschenkt. “Ein Geschenk, das wir nicht erwarten konnten und nicht erwarten durften”, so Steinmeier. Und weiter: “Wir müssen und wir wollen das Wunderwerk der Versöhnung bewahren und in die Zukunft führen.”
Der Bundespräsident unterstrich die historische Verantwortung der Deutschen und den Auftrag, den die Überlebenden und die Toten ihnen hinterlassen hätten. “Wir nehmen ihn an. Für uns Deutsche kennt die Verantwortung vor unserer Geschichte keinen Schlussstrich. Sie bleibt uns Mahnung und Auftrag in der Gegenwart und in der Zukunft.”
Die deutschen Besatzer hatten das Warschauer Ghetto im Herbst 1940 wegen angeblicher Seuchengefahr errichtet und Juden aus ganz Polen dort eingeschlossen. Rund 450.000 Menschen wurden zu Spitzenzeiten in dem Gebiet im Stadtzentrum festgehalten. Am 19. April 1943 erhoben sich jüdische Ghetto-Bewohner gegen die Übermacht von SS und Wehrmacht. Der Aufstand dauerte bis Mitte Mai. In den fast vier Wochen wurden mehr als 56.000 Juden getötet oder in Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht.
Die wichtigste Lehre aus der deutschen Geschichte laute “Nie wieder!”, betonte Steinmeier. Die Deutschen hätten diese Lehre gelernt, so der Bundespräsident. Zugleich erinnerte Steinmeier an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. “Nie wieder, das bedeutet: Wir stehen fest an der Seite der Ukraine – gemeinsam mit Polen und mit unseren anderen Bündnispartnern. Wir unterstützen die Ukraine humanitär, politisch und militärisch – gemeinsam mit Polen und unseren Bündnispartnern.”
Klare Haltung zu russischem Angriffskrieg in der Ukraine
los/gri (dpa, kna)