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Ukraine aktuell: NATO-Generalsekretär besucht Kiew

Jens Stoltenberg ist überraschend in der Ukraine eingetroffen. Das Land bekommt von den USA Munition und Panzerabwehrminen im Wert von 325 Millionen Dollar. Nachrichten im Überblick.

 

 

 

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist unangekündigt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Bei seinem ersten Besuch seit dem russischen Einmarsch vor knapp 14 Monaten ehrte Stoltenberg die gefallenen ukrainischen Soldaten an der Außenmauer des zentralen St.-Michaels-Klosters.

Das Wichtigste in Kürze: 

Der Norweger gilt seit Beginn des Krieges als unermüdlicher Unterstützer der Ukraine. Bei einem Gipfeltreffen der östlichen Bündnisstaaten in Warschau hatte Stoltenberg sich unlängst dafür ausgesprochen, Moskau seine Grenzen aufzuzeigen. Man müsse den “Kreislauf der russischen Aggression durchbrechen” und dafür sorgen, “dass sich die Geschichte nicht wiederholt”.

Zum NATO-Gipfel im Juli in Litauen hat der Generalsekretär der westlichen Militärallianz auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeladen. Ob dieser tatsächlich kommen wird, ist jedoch offen.

Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von 325 Millionen Dollar (rund 297 Millionen Euro) zugesagt. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, soll die Ukraine unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, Artilleriemunition und Panzerabwehrminen erhalten. Die Waffen kommen laut dem Weißen Haus aus Beständen des US-Militärs.

US-Präsident Joe Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte, die Lieferungen seien Teil der Hilfen, damit die Ukraine sich weiter gegen “den brutalen Einmarsch” Russlands zur Wehr setzen könne. Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im russischen Angriffskrieg. 

Dänemark und die Niederlande wollen der Ukraine zusammen 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 zur Verfügung stellen. Es handele sich nicht um Panzer aus eigenen Beständen, sondern um solche, die aus dem Vorrat der deutschen Industrie eingekauft, generalüberholt und dann an die Ukraine gespendet würden, teilten die Regierungen beider Länder mit. Geliefert werden könnten sie ab Anfang 2024. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 165 Millionen Euro.

Die Niederlande wollen sich zudem an der Beschaffung von Artilleriemunition beteiligen. Dazu werden zwei Initiativen der EU und Deutschlands mit je 130 Millionen Euro unterstützt. “Die ukrainische und europäische Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden”, erklärte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren.

Die Landminen in der Ukraine sind nach den Worten des Staatssekretärs im Bundesentwicklungsministeriums, Jochen Flasbarth, eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau. Flasbarth hatte sich zwei Tage lang in der Ukraine umgesehen. Der DW sagte er, die Räumung der Minen habe Priorität für die ukrainische Regierung und auch für die internationale Gemeinschaft.

Zugleich wies Flasbarth auf die Bedeutung der laufenden Bemühungen zum Wiederaufbau von Teilen der Ukraine hin, auch wenn der Krieg noch andauert. “Wo immer die Russen etwas zerstören, wird es repariert – im Energiesektor, im Wohnungsbau, und wir leisten Unterstützung. Auch psychologisch ist es eine klare Botschaft an die Ukraine, aber auch an Russland”, sagte er der DW.

Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2500 Euro) zusätzlich zu ihrem Wehrsold. Das teilte die ukrainische Militärführung mit. “Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein”, hieß es in der Erklärung des Generalstabs.

Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Gefechten beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten 30.000 Hrywnja (737 Euro) Zulage. Der Grund-Wehrsold für alle Soldaten sei ab Anfang Februar auf knapp 20.000 Hrywnja (490 Euro) angehoben worden.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist im Verlauf seiner Lateinamerikareise in Nicaragua empfangen worden. Lawrow traf sich in der Hauptstadt Managua mit dem autoritär herrschenden Staatschef Daniel Ortega und dessen Frau, der Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der Außenminister kam aus Venezuela, wo er unter anderen seinen Kollegen Yvan Gil gesprochen hatte.

Für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes immer wieder Zustimmung geäußert. Nach Nicaragua will Lawrow noch Kuba besuchen. Angesichts der westlichen Sanktionen und der Isolierung Russlands im Zuge des Angriffskriegs bemüht sich der Kreml um Allianzen in anderen Teilen der Welt.

Ein ungewöhnlicher Lichtschweif am nächtlichen Horizont über Kiew hat in der ukrainischen Hauptstadt für Luftalarm gesorgt. Kurz darauf teilte die Militärverwaltung der Stadt im Internetdienst Telegram mit, möglicherweise habe ein in die Erdatmosphäre eingetretener, ausgedienter Satellit der NASA für dieses Phänomen gesorgt. “Es wurde ein Luftangriffsalarm ausgerufen, um Opfer durch auf den Boden fallende Trümmer zu vermeiden”, hieß es.

Bei dem Satelliten handelt es sich möglicherweise um das Weltraumteleskop RHESSI, dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre für die Nacht auf Donnerstag angekündigt war. Das Teleskop war im Februar 2002 ins All gebracht worden, die Mission endete im Oktober 2018.

jj/fab/se/mak (dw, afp, rtr, dpa) 

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Präsident Joe Biden
Feuerwehrmänner stehen vor einer zerstörten Häuserzeile
Ein Soldat feuert eine Artilleriegranate ab

 

 

Das Wichtigste in Kürze: 

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist unangekündigt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Bei seinem ersten Besuch seit dem russischen Einmarsch vor knapp 14 Monaten ehrte Stoltenberg die gefallenen ukrainischen Soldaten an der Außenmauer des zentralen St.-Michaels-Klosters.

Der Norweger gilt seit Beginn des Krieges als unermüdlicher Unterstützer der Ukraine. Bei einem Gipfeltreffen der östlichen Bündnisstaaten in Warschau hatte Stoltenberg sich unlängst dafür ausgesprochen, Moskau seine Grenzen aufzuzeigen. Man müsse den “Kreislauf der russischen Aggression durchbrechen” und dafür sorgen, “dass sich die Geschichte nicht wiederholt”.

Zum NATO-Gipfel im Juli in Litauen hat der Generalsekretär der westlichen Militärallianz auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeladen. Ob dieser tatsächlich kommen wird, ist jedoch offen.

Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von 325 Millionen Dollar (rund 297 Millionen Euro) zugesagt. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, soll die Ukraine unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, Artilleriemunition und Panzerabwehrminen erhalten. Die Waffen kommen laut dem Weißen Haus aus Beständen des US-Militärs.

USA sagen neue Militärhilfen zu

US-Präsident Joe Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte, die Lieferungen seien Teil der Hilfen, damit die Ukraine sich weiter gegen “den brutalen Einmarsch” Russlands zur Wehr setzen könne. Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im russischen Angriffskrieg. 

Dänemark und Niederlande schicken Leopard-Panzer

Dänemark und die Niederlande wollen der Ukraine zusammen 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 zur Verfügung stellen. Es handele sich nicht um Panzer aus eigenen Beständen, sondern um solche, die aus dem Vorrat der deutschen Industrie eingekauft, generalüberholt und dann an die Ukraine gespendet würden, teilten die Regierungen beider Länder mit. Geliefert werden könnten sie ab Anfang 2024. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 165 Millionen Euro.

Die Niederlande wollen sich zudem an der Beschaffung von Artilleriemunition beteiligen. Dazu werden zwei Initiativen der EU und Deutschlands mit je 130 Millionen Euro unterstützt. “Die ukrainische und europäische Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden”, erklärte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren.

Die Landminen in der Ukraine sind nach den Worten des Staatssekretärs im Bundesentwicklungsministeriums, Jochen Flasbarth, eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau. Flasbarth hatte sich zwei Tage lang in der Ukraine umgesehen. Der DW sagte er, die Räumung der Minen habe Priorität für die ukrainische Regierung und auch für die internationale Gemeinschaft.

“Landminen sind eines der größten Hindernisse”

Zugleich wies Flasbarth auf die Bedeutung der laufenden Bemühungen zum Wiederaufbau von Teilen der Ukraine hin, auch wenn der Krieg noch andauert. “Wo immer die Russen etwas zerstören, wird es repariert – im Energiesektor, im Wohnungsbau, und wir leisten Unterstützung. Auch psychologisch ist es eine klare Botschaft an die Ukraine, aber auch an Russland”, sagte er der DW.

Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2500 Euro) zusätzlich zu ihrem Wehrsold. Das teilte die ukrainische Militärführung mit. “Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein”, hieß es in der Erklärung des Generalstabs.

Ukrainische Frontkämpfer bekommen 2500 Euro im Monat extra

Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Gefechten beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten 30.000 Hrywnja (737 Euro) Zulage. Der Grund-Wehrsold für alle Soldaten sei ab Anfang Februar auf knapp 20.000 Hrywnja (490 Euro) angehoben worden.

Lawrow in Nicaragua

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist im Verlauf seiner Lateinamerikareise in Nicaragua empfangen worden. Lawrow traf sich in der Hauptstadt Managua mit dem autoritär herrschenden Staatschef Daniel Ortega und dessen Frau, der Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der Außenminister kam aus Venezuela, wo er unter anderen seinen Kollegen Yvan Gil gesprochen hatte.

Die Außenminister Russlands und Venezuelas äußern sich vor Journalisten

Für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes immer wieder Zustimmung geäußert. Nach Nicaragua will Lawrow noch Kuba besuchen. Angesichts der westlichen Sanktionen und der Isolierung Russlands im Zuge des Angriffskriegs bemüht sich der Kreml um Allianzen in anderen Teilen der Welt.

Ein ungewöhnlicher Lichtschweif am nächtlichen Horizont über Kiew hat in der ukrainischen Hauptstadt für Luftalarm gesorgt. Kurz darauf teilte die Militärverwaltung der Stadt im Internetdienst Telegram mit, möglicherweise habe ein in die Erdatmosphäre eingetretener, ausgedienter Satellit der NASA für dieses Phänomen gesorgt. “Es wurde ein Luftangriffsalarm ausgerufen, um Opfer durch auf den Boden fallende Trümmer zu vermeiden”, hieß es.

Bei dem Satelliten handelt es sich möglicherweise um das Weltraumteleskop RHESSI, dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre für die Nacht auf Donnerstag angekündigt war. Das Teleskop war im Februar 2002 ins All gebracht worden, die Mission endete im Oktober 2018.

jj/fab/se/mak (dw, afp, rtr, dpa) 

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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