Warum konnten Dinosaurier auf einem heißen Planeten leben, der Mensch aber kaum?
Vor Millionen von Jahren war es viel wärmer auf der Erde, doch das Leben blühte. Warum ist die Klimakrise heute dann eine existenzielle Gefahr für Menschen? Waren Dinosaurier besser an Klimawandel angepasst?
Die Ära der Dinosaurier, als Tyrannosaurus Rex, Triceratops und andere Urzeitriesen die Erde bevölkerten und riesige Meeressaurier die Ozeane durchkreuzten, war extrem heiß. Etwa sechs bis neun Grad wärmer als heute war es im Schnitt während des sogenannten Erdmittelalters (Mesozän), das vor 250 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete. Damals war die Konzentration von klimaschädlichem CO2 in der Atmosphäre 16-Mal höher als heute. Dieses extreme Treibhausklima hatte mehrere Ursachen.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass Dinosaurier selber durch Rülpsen und Pupsen einen hohen Methanausstoß mitverursachten, ähnlich wie Kühe heutzutage, und damit die urzeitliche Erderwärmung beförderten. Zum anderen driftete der Urkontinent Pangäa immer weiter auseinander, daraus entstanden die heutigen Kontinente, begleitet von gigantischen Vulkanausbrüchen. Dabei wurden große Mengen Treibhausgase in die Atmosphäre geschleudert, die die Erde stark erhitzten. Saurer Regen, die Versauerung des Meeres und eine radikale Veränderung der chemischen Zusammensetzung von Land und Wasser verursachten damals eines der größten Artensterben des Planeten, doch für die Dinos wurden die Bedingungen sogar besser.
Die Ära der Dinosaurier, als Tyrannosaurus Rex, Triceratops und andere Urzeitriesen die Erde bevölkerten und riesige Meeressaurier die Ozeane durchkreuzten, war extrem heiß. Etwa sechs bis neun Grad wärmer als heute war es im Schnitt während des sogenannten Erdmittelalters (Mesozän), das vor 250 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete. Damals war die Konzentration von klimaschädlichem CO2 in der Atmosphäre 16-Mal höher als heute. Dieses extreme Treibhausklima hatte mehrere Ursachen.
Von den Rekordtemperaturen der Urzeit ist die heutige Klimaerwärmung zwar weit entfernt. Doch die Temperaturen sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts schon um 1,1 Grad gestiegen. Damals setzte die Industrialisierung ein, seitdem wird immer mehr Kohle, Öl und Gas verbrannt und heizt den menschengemachte Klimawandel an.
Warum konnten sich Dinosaurier besser anpassen als wir heute?
Der hat inzwischen Folgen für sämtliches Leben auf unserem Planeten. Weltweit sind inzwischen eine Millionen Arten vom Aussterben bedroht. Die Gesundheit der Ökosysteme verschlechtert sich immer weiter, auf allen Kontinenten, auf dem Land und in Städten, in den Wäldern und in den Meeren.
Je mehr die Erderwärmung zunimmt, desto gravierender sind die Folgen, das zeigt die Forschung. Steigt die Erderwärmung auf 1,5 Grad, werden Dürren im Schnitt fünf Monate länger dauern, bei einer Erwärmung um 2 Grad um acht Monate und bei 3 Grad sind es sogar 19 Monate.
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird es laut Berechnungen des Weltklimarats bei einem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen auf der Erde mindestens 3 Grad wärmer. Die Folgen: Dramatische Überschwemmungen, Stürme, dem Anstieg des Meeresspiegels und extreme Hitzewellen. Wissenschaftler stufen die Klimakrise deshalb als eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit ein.
In der Urzeit, wo es weder Menschen noch deren Infrastrukturen gab, war die Ausgangslage komplett anders. Dass die Dinosaurier über Jahrmillionen vergleichsweise gut mit steigenden Temperaturen klarkamen, lag vor allem an einem entscheidenden Faktor: Zeit.
Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war zur Zeit der Dinosaurier zwar enorm hoch, aber sie sei damals nur sehr langsam angestiegen, über viele Millionen Jahre, erklärt Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegenüber der DW. “Bei einer langsamen Veränderung kann sich die Natur anpassen. Die nicht so wärmeliebenden Tierarten können sich in höhere Breiten, also in Richtung der Pole, bewegen oder sich eben auch anpassen über evolutionäre Prozesse”.
Das Klima in Äquatornähe wurde also zur Zeit des Massensterbens vor 250 Millionen Jahren für viele Arten zwar viel zu warm. Doch die Verschiebung der Klimazonen führte auch dazu, dass sich viele Dinosaurierarten immer weiter ausbreiten konnten, und in neue Gebiete vordringen konnten.
“Solange die Erwärmung langsam geht und mit ihren Auswirkungen nicht auf eine hochtechnische Zivilisation mit bestehender Infrastruktur trifft – ist das in den meisten Fällen kein großes Problem gewesen,” so Feulner. Doch derzeit verbrennen wir sehr viele fossile Brennstoffe in sehr kurzer Zeit und setzen damit große Mengen CO2 frei, die über Jahrmillionen eingelagert wurde. Während sich der Planet damals im Mesozän über viele Millionen Jahre um mehrere Grad Celsius erwärmte, sind die Menschen gerade dabei, das Klima innerhalb von nur zwei Jahrhunderten radikal zu verändern.
Dabei hat aber auch die Anpassungsfähigkeit an eine langsame Erderwärmung ihre Grenzen, erklärt Klimaexperte Feulner.” Also wenn es wirklich extrem heiß wird in bestimmten Regionen, kann es sein, dass diese Regionen für bestimmte Tierarten oder auch den Menschen nicht mehr bewohnbar sind, weil es einfach gewisse physiologische Grenzen gibt, was der Körper tatsächlich aushalten kann.” Für Menschen gilt das natürlich ebenso. Jedes Jahr sterben weltweit Hunderttausende wegen extremer Hitze.
Die derzeitige rasche Erwärmung des Planeten ist dramatisch, denn unsere Lebensweise ist bisher nicht auf extreme Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewelle ausgerichtet. Bis 2030 müssten deshalb weltweit über 300 Milliarden Dollar allein in die Anpassung an eine wärmere Welt investiert werden, also zum Beispiel in Hochwasserschutz und Küstenschutz oder in Wasserversorgung und Frühwarnsysteme.
Zusätzlich werden Milliarden benötigt, um die Treibhausgase zu reduzieren, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen und die Klimaerwärmung durch Menschen zu reduzieren.
Dass die Probleme extrem werden, wenn der Klimawandel zu schnell geht, gilt übrigens nicht nur für den Menschen, sondern für alles Leben auf der Erde.
Die bisherigen fünf großen Massenaussterben der Erdgeschichte standen alle im Zusammenhang mit radikaler Erhitzung oder Abkühlung des Planeten, und der Veränderung der chemischen Kreisläufe im Meer und an Land.
So hat vermutlich der Einschlag eines Asteroiden vor etwa 66 Millionen Jahren eine enorme globale Staubwolke aufgewirbelt und heftige Vulkanausbrüche auf der ganzen Welt verursacht, was die Verdunkelung des Himmels zur Folge hatte, damit kühlte sich das Klima weltweit radikal ab. Diese drastische Abkühlung ließ kaum Zeit zur Anpassung – auch für die Dinosaurier. Sie starben aus, so wie etwa 67 Prozent aller Arten auf dem Planeten.
Laut Definition spricht man von einem Massenaussterben , wenn drei Viertel aller Tier- und Pflanzenarten innerhalb von etwa drei Millionen Jahren aussterben.
Viele Forscher sind der Ansicht, dass wir gerade Zeugen eines sechsten Massensterbens sind. Allein in den nächsten Jahrzehnten sind mindestens eine Million von insgesamt acht Millionen bekannten Arten in Gefahr, für immer zu verschwinden. Einige Experten fürchten, dass diese Zahlen noch deutlich höher ausfallen könnten.
Die Ära der Dinosaurier, als Tyrannosaurus Rex, Triceratops und andere Urzeitriesen die Erde bevölkerten und riesige Meeressaurier die Ozeane durchkreuzten, war extrem heiß. Etwa sechs bis neun Grad wärmer als heute war es im Schnitt während des sogenannten Erdmittelalters (Mesozän), das vor 250 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete. Damals war die Konzentration von klimaschädlichem CO2 in der Atmosphäre 16-Mal höher als heute. Dieses extreme Treibhausklima hatte mehrere Ursachen.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass Dinosaurier selber durch Rülpsen und Pupsen einen hohen Methanausstoß mitverursachten, ähnlich wie Kühe heutzutage, und damit die urzeitliche Erderwärmung beförderten. Zum anderen driftete der Urkontinent Pangäa immer weiter auseinander, daraus entstanden die heutigen Kontinente, begleitet von gigantischen Vulkanausbrüchen. Dabei wurden große Mengen Treibhausgase in die Atmosphäre geschleudert, die die Erde stark erhitzten. Saurer Regen, die Versauerung des Meeres und eine radikale Veränderung der chemischen Zusammensetzung von Land und Wasser verursachten damals eines der größten Artensterben des Planeten, doch für die Dinos wurden die Bedingungen sogar besser.
Warum konnten sich Dinosaurier besser anpassen als wir heute?
Von den Rekordtemperaturen der Urzeit ist die heutige Klimaerwärmung zwar weit entfernt. Doch die Temperaturen sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts schon um 1,1 Grad gestiegen. Damals setzte die Industrialisierung ein, seitdem wird immer mehr Kohle, Öl und Gas verbrannt und heizt den menschengemachte Klimawandel an.
Der hat inzwischen Folgen für sämtliches Leben auf unserem Planeten. Weltweit sind inzwischen eine Millionen Arten vom Aussterben bedroht. Die Gesundheit der Ökosysteme verschlechtert sich immer weiter, auf allen Kontinenten, auf dem Land und in Städten, in den Wäldern und in den Meeren.
Je mehr die Erderwärmung zunimmt, desto gravierender sind die Folgen, das zeigt die Forschung. Steigt die Erderwärmung auf 1,5 Grad, werden Dürren im Schnitt fünf Monate länger dauern, bei einer Erwärmung um 2 Grad um acht Monate und bei 3 Grad sind es sogar 19 Monate.
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird es laut Berechnungen des Weltklimarats bei einem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen auf der Erde mindestens 3 Grad wärmer. Die Folgen: Dramatische Überschwemmungen, Stürme, dem Anstieg des Meeresspiegels und extreme Hitzewellen. Wissenschaftler stufen die Klimakrise deshalb als eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit ein.
Urzeit-Klimawandel: Temperaturanstieg in Millionen Jahren
In der Urzeit, wo es weder Menschen noch deren Infrastrukturen gab, war die Ausgangslage komplett anders. Dass die Dinosaurier über Jahrmillionen vergleichsweise gut mit steigenden Temperaturen klarkamen, lag vor allem an einem entscheidenden Faktor: Zeit.
Dramatische Geschwindigkeit: Der Mensch erwärmt das Klima in nur zwei Jahrhunderten
Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war zur Zeit der Dinosaurier zwar enorm hoch, aber sie sei damals nur sehr langsam angestiegen, über viele Millionen Jahre, erklärt Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegenüber der DW. “Bei einer langsamen Veränderung kann sich die Natur anpassen. Die nicht so wärmeliebenden Tierarten können sich in höhere Breiten, also in Richtung der Pole, bewegen oder sich eben auch anpassen über evolutionäre Prozesse”.
Das Klima in Äquatornähe wurde also zur Zeit des Massensterbens vor 250 Millionen Jahren für viele Arten zwar viel zu warm. Doch die Verschiebung der Klimazonen führte auch dazu, dass sich viele Dinosaurierarten immer weiter ausbreiten konnten, und in neue Gebiete vordringen konnten.
“Solange die Erwärmung langsam geht und mit ihren Auswirkungen nicht auf eine hochtechnische Zivilisation mit bestehender Infrastruktur trifft – ist das in den meisten Fällen kein großes Problem gewesen,” so Feulner. Doch derzeit verbrennen wir sehr viele fossile Brennstoffe in sehr kurzer Zeit und setzen damit große Mengen CO2 frei, die über Jahrmillionen eingelagert wurde. Während sich der Planet damals im Mesozän über viele Millionen Jahre um mehrere Grad Celsius erwärmte, sind die Menschen gerade dabei, das Klima innerhalb von nur zwei Jahrhunderten radikal zu verändern.
Radikaler Klimawandel auch dramatisch für Dinosaurier
Dabei hat aber auch die Anpassungsfähigkeit an eine langsame Erderwärmung ihre Grenzen, erklärt Klimaexperte Feulner.” Also wenn es wirklich extrem heiß wird in bestimmten Regionen, kann es sein, dass diese Regionen für bestimmte Tierarten oder auch den Menschen nicht mehr bewohnbar sind, weil es einfach gewisse physiologische Grenzen gibt, was der Körper tatsächlich aushalten kann.” Für Menschen gilt das natürlich ebenso. Jedes Jahr sterben weltweit Hunderttausende wegen extremer Hitze.
Die derzeitige rasche Erwärmung des Planeten ist dramatisch, denn unsere Lebensweise ist bisher nicht auf extreme Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewelle ausgerichtet. Bis 2030 müssten deshalb weltweit über 300 Milliarden Dollar allein in die Anpassung an eine wärmere Welt investiert werden, also zum Beispiel in Hochwasserschutz und Küstenschutz oder in Wasserversorgung und Frühwarnsysteme.
Zusätzlich werden Milliarden benötigt, um die Treibhausgase zu reduzieren, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen und die Klimaerwärmung durch Menschen zu reduzieren.
Dass die Probleme extrem werden, wenn der Klimawandel zu schnell geht, gilt übrigens nicht nur für den Menschen, sondern für alles Leben auf der Erde.
Die bisherigen fünf großen Massenaussterben der Erdgeschichte standen alle im Zusammenhang mit radikaler Erhitzung oder Abkühlung des Planeten, und der Veränderung der chemischen Kreisläufe im Meer und an Land.
So hat vermutlich der Einschlag eines Asteroiden vor etwa 66 Millionen Jahren eine enorme globale Staubwolke aufgewirbelt und heftige Vulkanausbrüche auf der ganzen Welt verursacht, was die Verdunkelung des Himmels zur Folge hatte, damit kühlte sich das Klima weltweit radikal ab. Diese drastische Abkühlung ließ kaum Zeit zur Anpassung – auch für die Dinosaurier. Sie starben aus, so wie etwa 67 Prozent aller Arten auf dem Planeten.
Laut Definition spricht man von einem Massenaussterben , wenn drei Viertel aller Tier- und Pflanzenarten innerhalb von etwa drei Millionen Jahren aussterben.
Viele Forscher sind der Ansicht, dass wir gerade Zeugen eines sechsten Massensterbens sind. Allein in den nächsten Jahrzehnten sind mindestens eine Million von insgesamt acht Millionen bekannten Arten in Gefahr, für immer zu verschwinden. Einige Experten fürchten, dass diese Zahlen noch deutlich höher ausfallen könnten.