Kultur

Operngala Bonn: Ein Abend der großen Stimmen

Die elfte Ausgabe der Bonner Operngala ließ nicht nur die Kassen klingeln, sondern auch die Herzen höher schlagen. Mit großartigen jungen Stimmen.

“Was für ein Jahrgang!”, schwärmt Christoph Wagner-Trenkwitz, österreichischer Musikwissenschaftler und Szenekenner sowie Moderator der elften Ausgabe der Bonner Operngala, die von der Deutschen AIDS-Stiftung ausgerichtet wird. Am 6. Mai 2023 gab es die elfte Ausgabe der Operngala Bonn zu Gunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. Die DW übertrug das Event live.

Die jungen Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt, die am 6. Mai 2023 auf der Bühne der Bonner Oper standen, sind womöglich noch keine Stars vom Weltrang – aber sicherlich kurz davor, sei es der aus dem usbekischen Samarkand stammende Tenor Bekhzod Davronov, die südafrikanische Sopranistin Nobuelo Yende oder der ukrainische Bariton Andrei Kymach, um nur einige der großartigen Stimmen des Abends zu nennen.

“Was für ein Jahrgang!”, schwärmt Christoph Wagner-Trenkwitz, österreichischer Musikwissenschaftler und Szenekenner sowie Moderator der elften Ausgabe der Bonner Operngala, die von der Deutschen AIDS-Stiftung ausgerichtet wird. Am 6. Mai 2023 gab es die elfte Ausgabe der Operngala Bonn zu Gunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. Die DW übertrug das Event live.

“Eine Operngala ist eben immer eine Wundertüte”,  sagt Dirk Kaftan, der als Chefdirigent des Beethoven Orchesters Bonn Sängerinnen und Sänger mit seinem Ensemble und dem Chor der Oper Bonn begleitet, im Gespräch mit der Deutschen Welle. “Es kommen ganz fantastische Künstler, die wir zwar in schnellster Zeit kennenlernen müssen, was sportlich ist, aber jedes Mal zu einem fantastischen Ergebnis führt, auch und vor allem im musikalischen Sinn.”

Junge Stimmen der Extraklasse

Dreimal im Jahr richtet die Deutsche AIDS-Stiftung eine Operngala aus – an den Standorten Berlin, Düsseldorf und Bonn. “Das ist ein fantastisches Kulturevent, das auch zwei praktische Komponenten hat”, sagt Andrea Willing von der AIDS-Stiftung der DW. “Zum einen machen wir die Öffentlichkeit ein erneutes Mal auf das Thema AIDS aufmerksam – es ist durch Corona und den Krieg etwas in den Hintergrund gerückt. Zu anderen erzielen wir einen Erlös, der vor allem in die Forschung sowie in Beratung und Hilfsstrukturen für die Kranken und Infizierten fließt.”

Auch für die Sängerinnen und Sänger ist die Beteiligung an der AIDS-Gala eine Herzensangelegenheit. “Ich bin Moslem, und eine gute Tat an den Menschen zu vollbringen, war in meiner Familie eben immer eines der obersten Gebote”, sagt Bekhzod Davronov. “Wir in Uzbekistan sagen dazu ‘jalta’. Anderen zu helfen, ist eben gut für die eigene Seele, egal, wie gut und oder wie schlecht es dir geht.”

Auch der Ukrainer Andrei Kymach steuerte seinen Beitrag bei: Für seinen Auftritt entschied er sich für eine Arie aus der Oper des ukrainischen Komponisten Konstantin Dankevych “Bohdan Khmelnytsky”. Das im Westen weniger bekannte Werk erzählt von dem ukrainischen Nationalhelden und Freiheitskämpfer Khmelnytsky. “Bei uns in der Ukraine hieß es stets: Gerade in schweren Zeiten muss unbedingt gesungen werden”, sagt Kymach der DW. Und AIDS sei, wie Putins Überfall gegen seine Heimat, “eben ein gemeinsamer Feind”.

Der Star-Countertenor Nils Wanderer brillierte unter anderem mit dem (zusammen mit Peter Plate von dem Duo “Rosenstolz”) komponierten Stück “St. Petersburg”. 

“Dieses Stück entstand während der Pandemie, bevor der Krieg Russlands gegen die Ukraine überhaupt begann”, verdeutlicht Nils Wanderer im DW-Gespräch. “Es geht um verbotene Liebe – die Liebe zweier Männer in Russland. Es ist also ein Song für Liebe, ein Song für Toleranz.” Und auch ein Song für die Deutsche AIDS-Stiftung, der jeder Cent von diesem Werk zugute kommt. Wie alle anderen Sängerinnen und Sänger trat Nils Wanderer ohne Gage auf.

Weltweit leben fast 38,4 Millionen Menschen mit HIV, anderthalb Millionen infizieren sich jährlich. Allein im Jahr 2021, als die ganze Welt nur von Corona sprach, starben über 650.000 Menschen an mit Aids zusammenhängenden Erkrankungen.

Die DW überträgt seit 2021 die Bonner Operngala live auf dem YouTube-Kanal “DW Classical Music” und erreicht damit ein Millionenauditorium weltweit.

Sänger, Orchester und Chor auf der Bühne
Kristel Degener, Dame in schwarzem Kleid, vor dem Orchester
Sänger Andrei Kymach vor dem Orchester

“Was für ein Jahrgang!”, schwärmt Christoph Wagner-Trenkwitz, österreichischer Musikwissenschaftler und Szenekenner sowie Moderator der elften Ausgabe der Bonner Operngala, die von der Deutschen AIDS-Stiftung ausgerichtet wird. Am 6. Mai 2023 gab es die elfte Ausgabe der Operngala Bonn zu Gunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. Die DW übertrug das Event live.

Die jungen Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt, die am 6. Mai 2023 auf der Bühne der Bonner Oper standen, sind womöglich noch keine Stars vom Weltrang – aber sicherlich kurz davor, sei es der aus dem usbekischen Samarkand stammende Tenor Bekhzod Davronov, die südafrikanische Sopranistin Nobuelo Yende oder der ukrainische Bariton Andrei Kymach, um nur einige der großartigen Stimmen des Abends zu nennen.

Junge Stimmen der Extraklasse

“Eine Operngala ist eben immer eine Wundertüte”,  sagt Dirk Kaftan, der als Chefdirigent des Beethoven Orchesters Bonn Sängerinnen und Sänger mit seinem Ensemble und dem Chor der Oper Bonn begleitet, im Gespräch mit der Deutschen Welle. “Es kommen ganz fantastische Künstler, die wir zwar in schnellster Zeit kennenlernen müssen, was sportlich ist, aber jedes Mal zu einem fantastischen Ergebnis führt, auch und vor allem im musikalischen Sinn.”

Dreimal im Jahr richtet die Deutsche AIDS-Stiftung eine Operngala aus – an den Standorten Berlin, Düsseldorf und Bonn. “Das ist ein fantastisches Kulturevent, das auch zwei praktische Komponenten hat”, sagt Andrea Willing von der AIDS-Stiftung der DW. “Zum einen machen wir die Öffentlichkeit ein erneutes Mal auf das Thema AIDS aufmerksam – es ist durch Corona und den Krieg etwas in den Hintergrund gerückt. Zu anderen erzielen wir einen Erlös, der vor allem in die Forschung sowie in Beratung und Hilfsstrukturen für die Kranken und Infizierten fließt.”

Auch für die Sängerinnen und Sänger ist die Beteiligung an der AIDS-Gala eine Herzensangelegenheit. “Ich bin Moslem, und eine gute Tat an den Menschen zu vollbringen, war in meiner Familie eben immer eines der obersten Gebote”, sagt Bekhzod Davronov. “Wir in Uzbekistan sagen dazu ‘jalta’. Anderen zu helfen, ist eben gut für die eigene Seele, egal, wie gut und oder wie schlecht es dir geht.”

Auch der Ukrainer Andrei Kymach steuerte seinen Beitrag bei: Für seinen Auftritt entschied er sich für eine Arie aus der Oper des ukrainischen Komponisten Konstantin Dankevych “Bohdan Khmelnytsky”. Das im Westen weniger bekannte Werk erzählt von dem ukrainischen Nationalhelden und Freiheitskämpfer Khmelnytsky. “Bei uns in der Ukraine hieß es stets: Gerade in schweren Zeiten muss unbedingt gesungen werden”, sagt Kymach der DW. Und AIDS sei, wie Putins Überfall gegen seine Heimat, “eben ein gemeinsamer Feind”.

Wohltätigkeit als Herzenswunsch und Markenzeichen

Der Star-Countertenor Nils Wanderer brillierte unter anderem mit dem (zusammen mit Peter Plate von dem Duo “Rosenstolz”) komponierten Stück “St. Petersburg”. 

Nils Wanderer: ein Song für die Toleranz

“Dieses Stück entstand während der Pandemie, bevor der Krieg Russlands gegen die Ukraine überhaupt begann”, verdeutlicht Nils Wanderer im DW-Gespräch. “Es geht um verbotene Liebe – die Liebe zweier Männer in Russland. Es ist also ein Song für Liebe, ein Song für Toleranz.” Und auch ein Song für die Deutsche AIDS-Stiftung, der jeder Cent von diesem Werk zugute kommt. Wie alle anderen Sängerinnen und Sänger trat Nils Wanderer ohne Gage auf.

Weltweit leben fast 38,4 Millionen Menschen mit HIV, anderthalb Millionen infizieren sich jährlich. Allein im Jahr 2021, als die ganze Welt nur von Corona sprach, starben über 650.000 Menschen an mit Aids zusammenhängenden Erkrankungen.

Die DW überträgt seit 2021 die Bonner Operngala live auf dem YouTube-Kanal “DW Classical Music” und erreicht damit ein Millionenauditorium weltweit.

Moderator Christoph Wagner-Trenkwitz (links) und Star-Countertenor Nils Wanderer bei der Operngala in Bonn

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